Schwarzhorn von süden - ein versuch

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am mittwoch 10.01.2007 war schönes wetter angesagt, und ich dachte mir, auf einer schönen südseite wäre einiges zu machen.

im winter gehe ich oft auf die Oberberger Mähder, vom Teiser Hof (1330m) aus. da gibt es einen unmarkierten (auch nicht zur gänze in der ÖK), aber bestens gepflegten weg hinauf auf die erste ebene (~1950m). hier ist alles rein südseitig und wann auch immer ich dort war, bis hinauf zu diesem plateau war es immer aper. so natürlich auch diesmal.

die oberen hänge sind im winter normalerweise nicht begehbar, denn dort rutscht's immer gewaltig. hier unten ein bild vom April 2006, diesmal war es nicht viel anders, wenn auch viel kleinräumiger



mein geplanter weg war mal auf die Äusseren Oberberger Mähder rauf und dann irgendwie ins Sendersjöchl. hier gibt es keine AV-karte und die ÖK ist in solchen hängen vollkommen für die katz', das war mir im vorhinein klar, deswegen habe ich nicht lange vorgeplant.

überall wo es flach war lag ab 1950m 15cm extrem patziger schnee (es hat in der nacht davor auf über 2500m raufgeregnet). das sollte mir zum verhängnis werden.

aber mal der reihe nach, anbei auch die route als OVL für die AMAP (txt-endung entfernen). im sommer ist die routenwahl sicher kein problem, im winter aber bitte nicht nachmachen wenn schnee liegt!

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AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

hier eine ansicht vom den Almen auf 1950m. der schwarze knopf im kamm links ist die Marchsäule, rechts daneben das Sendersjöchl und links ausserhalb des bildrands würde das von hier harmlos wirkende Schwarzhorn stehen.

20070110-161612_pano_obere_aeussere_maehder_begehbarer_kamm_route.jpg

orange mein aufstieg, rosa mein abstieg, blau ein hier querender weg (auch unmarkiert), grün varianten für einen zukünftigen aufstieg bei ähnlichen bedingungen: möglichst weit im osten auf den kamm aufsteigen und dann auf diesem weiter.

mein problem war also der schnee, besonders in steilen grashängen, hier hat nix gehalten. steigeisen eben nur einen schritt und dann war alles verstollt. am besten gings in den ganz steilen passagen. ich habe also die steilsten grashänge mit steigeisen attakiert (geht verdammt gut), bzw. den fels gesucht. ich plante natürlich nicht da wieder runter zu müssen, jeder kann sich vorstellen dass das dann weit weniger witzig ist.

da wo die orange route einen haken macht ist ein graben, dann ein felskopf mit einer steilrinne drin. ich dachte mir das liegt am weg und ist sicher schneefrei. war's auch, aber witzig war das mit den steigeisen nicht. hier ein bild vom der anderen seite der rinne. den weissen streifen den man unten und links sieht ist ein alter weg, aber davon sind teile abgerutscht, also nicht passierbar. ich bin dann die diretissima rauf, in die rinne sieht man knapp ein.

20070110-152545_rinne_zw_roacher_u_salcher_auf_ca_2000m.jpg

mitten drin sah das so aus, doch eher steil für einen grashang:

20070110-114254_in_rinne_zw_roacher_u_salcher_auf_ca_2000m.jpg

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AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

oberhalb der nase war dann aus mit lustig. mehr schnee, aber genauso feucht. nur am kamm gings einigermassen. bloss der war dann bald aus und es standen muhsame querungen an. als dann binnen 10 minuten in allen rinnen in die ich einsehen konnte kleinräumige nassschneelawinen angehen sah, war klar dass das nix wird.

ich habe noch kurz überlegt eine der (nun aperen) rinnen als aufstieg zu nutzen, haber das dann aber bleiben lassen, das war verdammt steil, ein einziger felsriegel hätte das zur sinnlosen übung gemacht. und besonders wohinhüpfen wenn wieder schnee nachkommt? (das zeug ist langsam unterwegs, man hätte zeit, aber eben wohin?).

die rinen die man hier sieht sind zwischen dem Sendersjöchl und dem Steinkogel zu finden. im vordergrund meine umkehrspuren.

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AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

aber wie jetzt runter? einfach retour war durch die rinne nicht praktikabel. sich beim aufsteigen an grasbüscheln anhalten mag noch durchgehen, aber sowas mag ich nicht runter. nach westen wird der hang immer steiler, also konnte ich nur nach osten rausqueren.

da war mal das queren ansich, mit meinem lädierten knöchel war das in der rutschpartie ein hardcore training (ich bin teilweise wie am gletscher auf den den steigeisenvorderzacken quer "umgestiegen" (in den AV-lehrwartbüchern gibt's nette bilder dazu...) und ich dachte echt ich sei im falschen film. am liebsten hätte ich mich auf den hintern gesetzt und wäre abgefahren. aber das war dann doch zu steil.

also queren. dummerweise war da dann nicht mehr eine rinne sondern drei, das zeug verzweigt sich. und man sieht von oben nicht ein . ich habe dann den gämsen vertraut und bin der einzigen tierspur gefolgt die das areal querte. das war mein glück, denn es war der einzige durchstieg durch die um den rinnenkessel zu queren.

hier die letzte, grösste rinne. querung oberhalb des weissen flecks links im bild

20070110-143449_querung_rinne_w_aeussere_obernberger_maehder_2150m.jpg

dann war ich auf dem riegel der runter zu den almen am Äusseren Oberberger Mähder führt, eine steilstufe war da noch, aber bewaldet und somit eine affenhafte turnübung... kurz davor hatte ich übrigens die begegnung mit dem Bartgeiter.

der rest des abstiegs wie beim aufstieg. das waren dann doch 1000hm, davon über 500m mit steigeisen in einem nett ausgedrückten gemischten gelände (bloss eis war nicht dabei...).

[a666]

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und wie hätte man aufsteigen sollen? eben über den immer sichtbaren kamm vermute ich, indem man weit rechts ausholt. dieser ist besonders im osten nicht der hauptkamm, denn es ziehen bogenförmige riegel in den oberen kessel des Seebachs hinein. einen dieser sollte man sich angeln und den Steinkogel anpeilen, dann weiter bis zum Sendersjöchl (das wäre dann wieder ein markierter weg), im winter ist dort oben sicher auch einiges an schnee, aber mir wären nie böse wächten aufgefallen (jedenfalls nicht auf der südseite).

ab dem Sendersjöchl gibt es keine markierung mehr, aber laut AV-führer soll das einfaches gehgelände sein, sofern man die Marchsäule umgeht).

vom Schwarzhorn würde es dann weiter über die Hohe Schöne führen, laut AV-führer soll der kamm ein IIer sein, aber ich kann's mir nicht so recht vorstellen wenn das ein markierter weg ist, wahrscheinlich kann man heikle stellen umgehen. über die Wildkopfscharte würd's dann wieder nach Seduck gehen und von dort führt ein Almweg gemütlich am sonnigen hang zurück zum Teiser-Hof (wenn man früh genug dran ist )

sonnig war's jedenfalls, der geier hat schon ein auge auf mich geworfen, das war schon was!

[Marc74]

AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

wenn ich dich richtig verstehe, glaubst du also, dass man auf das Schwarzhorn relativ einfach hinaufkommt

[a666]

AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

wenn ich dich richtig verstehe, glaubst du also, dass man auf das Schwarzhorn relativ einfach hinaufkommt

ja, auf alle fälle, ausser der kamm hat irgendwelche bösen überrschungen. es sind halt 1400hm, grossteils weglos, keine hütte und es ist kein 3000er. in der liste reicht schon eine der ingredienzien um daraus eine verlassene gegend zu machen in der sich die bartgeier tummeln.

aber wie gesagt: im sommer. bei schnee ist die gegend zu meiden (darum sucht der bartgeier dort auch). ich hatte gehofft dass es dort noch weniger hat... auch im frühjahr ist es ungut, ich habe dort schon altlawine "weiterfahren" sehen. nie besonders weit oder flott, aber garantiert tödlich da voll durchnässt.

die tour ist sicher nicht mit der Ruderhofspitze zu vergleichen. es ist hier wirklich grosteils grasig. wahrscheinlich ist der durchstieg zum kamm die einzige steile stelle wo man sich vielleicht der hände bedienen muss.

[Marc74]

AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

ja, auf alle fälle, ausser der kamm hat irgendwelche bösen überrschungen. es sind halt 1400hm, grossteils weglos, keine hütte und es ist kein 3000er

kein Dreitausender : egal
1400 Hm : können mich nicht mehr schrecken
keine Hütte : mit einem kleinen Umweg ließe sich ein Bier auf Hochseduck trinken

[a666]

AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

kein Dreitausender : egal
1400 Hm : können mich nicht mehr schrecken
keine Hütte : mit einem kleinen Umweg ließe sich ein Bier auf Hochseduck trinken

das wäre kein umweg sondern der abstieg !

ich sehe das so:

[a666]

AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

die da

20070110-144814_hohe_schoene.jpg

(Hohe Schöne) würde auch am weg liegen. wenn das Bier nicht ganz so juckt, gäb's noch den abstecher zum Wildkopf. die überschreitung zur Villerspitze ist dann zeitlich leider nimmer drin

[gnag]

AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

cool!!

[a666]

AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

so, ich habe es wieder mal versucht. bin zwar an einer wächte nach 1000hm gescheitert, aber nun weiss ich wo man sicher durchkommt, nur so nebenbei, der weg ist auch in der ÖK angedeutet...

gleich vorweg ein bildlein der aktuellen schneesituation in dem bereich: dass mir nicht noch einer sagt, man könne hier schifahren standort: 1800m, kamm: 2500m.

20070221-154547_haenge_oberberger_maehder.jpg

aber ganz so wild ist es nicht, ab der Franz-Senn-Hütte könnte man sich etwas ernsthafter die schi ruinieren:

20070221-152257_oberberger_tal_vom_alten_weg.jpg

eigentlich wollte ich mir ja die Nockwand oder die Pfannlspitze anschauen, aber noch vor Falbeson stand ich um 8h30 im vollen stau. anscheinend gibt's nur mehr dort oben ein echtes winterfeeling.

also bin ich zu meinem alten problem zurückgekehrt.

[a666]

AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

ich war diesmal ein wenig schlauer und bin die steilen partien umgangen. im osten, über das was in der ÖK getupfelt ist. man wechselt dabei in das Seetal und kommt bei einem punkt auf 1920m raus. dorthin führen zwei wege: der eine quert die oberberger mähder auf ca 1900m, der ist besser in schuss. der andere ist ebenfalls in der ÖK angedeutet und schwer originell. er schmeisst sich durch eine steile steinige bis wandige passage und mutet wie die verborgenen treppen in alten schlossmauern an. fast schon klettersteigtauglich. sehr steil, eher ungut im abstieg (ich bin natürlich da runter und den anderen rauf...)

vom punkt 1920 sollte man den weg ins seetal folgen. man kommt auf 2100m zu einer grossen alm, von der nur mehr die grundmauern erhalten sind (diese aber gut sichtbar). schon einige zeit davor hat man einen riegel links liegen lassen. über dessen kamm erfolgt der weitere zustieg. aber man kann nicht direkt rauf, das ist dann doch zu steil (es geht schon, ich bin vom punkt 1920 direkt rauf, aber das ist eher unwitziges steilgras).bei besagter alm sieht der weitere weg dann so aus:

20070221-145937_alm_untere_seealm_se-kamm_einstieg_weg.jpg

man steigt eigentlich zuerst auf die flanken des nächsten riegels (der steig ist dank schneeauflage erkennbar), wechselt dann aber (im sommer über blockwerk) auf die linke seite und peilt zuerst die linke und dann die hinter spitze im bild an.

der kamm selber ist ansich einfach, wären da nicht die wächten im februar:

20070221-131015_se-kamm_mit_waechte.jpg

in dieser scharte musste ich dann umkehren. das war mir nicht mehr geheuer. die nase im bild unten ist die linke (vordere) im bild weiter oben. wenn man es hier nicht am kamm drüberschaft, kann man den weg einfädeln (unten links sichtbar), der direkt in sendersjöchl (unterm kamm) führt. der kamm selber würde im kamm zwischen sendersjöchl und steinkogel enden.

20070221-132040_waechte_in_sattel_auf_2345m.jpg

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AW: Schwarzhorn von süden - ein versuch

hier ein OVL der tour in der prallen wintersonne. wie schon gesagt, die westliche obere schleife ist zu vermeiden, da ist es besser den weg zu nehmen.