Klettersteige in den Venedigern

[Erik]

Vor 2 Wochen habe ich - angeregt ducht Beitraäge von Willy, besten Dank noch - eine Woche im Virgental und Umgebung verbracht. Und dabei Einiges entdeckt:
Wer von Hinterbichl auf die Rostocker Hütte geht - oder umgekehrt - Klettersteigausrüstung nicht vergessen. Es gibt einen tollen Steig: Wilde Wasser, unterhalb der Hütte, knapp vor dem Turbinenhaus. Man sisht vom Weg aus ein paar blaue Seile.
Es geht auf Seilen quer über dem schäumenden Bach, auf Eisenklammern über Felsen. Auch eine Hangeltraverse ist dabei.
Laut einer Tafel darf man den Steig nur mit Bergführer machen, aber ich glaube das soolte man nicht so eng sehen. Außerdem liegt die Tafel am Boden, man kann sie also leicht übersehen.
Aber Klettersteigausrüstung ist WICHTIG! Ein Teil ist etwas erdig und ein Absturz ist auf dem ganzen Weg tödlich!!!!!
Mit Vorsicht ist der Steig ein Erlebnis!

[Erik]

Klettersteige in den Venedigern 2

Es geht weiter:
Am Türmljoch - Übergang zwischen Rostocker und Johannis-Hütte gibt es einen netten versicherten Steig auf das Türml. B, mit einigen Stellen C würde ich sagen.
Wir sind ihn das erste Mal ohne Klettersteigset gegangen - der Hüttenwirt hat uns nichts von dem Steig erzählt - dann hat man halt immer das Drahtseil in der Hand. Beim zweiten Versuch mit Klettersteigset war das Vergnügen viel größer, man kann bis auf einige wenige Stellen alles Klettern ohne Seil oder Klampfen zu verwenden.
Für den Abstieg unbedingt auf der Südseite hinunter: eine traumhafte Edelweiswiese!

[Erik]

Klettersteige in den Venedigern 3

Weiter würde ich den Weg von der Johannishütte über die Sajatscharte zur Sajathütte empfehlen. Achtung, ein Schneefeld ist zu queren, war bei uns in der Früh noch ziemlich hart, aber mit Schistöcken und Vorsicht sollte es gehen.
Nach der Sajatscharte geht rechts ein kleiner Weg zum Klettersteig auf die Rote Säule. Beginnt gleich mit Leitern, eine davon senkrecht - sicher Schwierigkeit C.
Der Fels ist rauh, allerdings wie Sandstein und daher liegt auch auf allen Griffen und Tritten Sand - etwas gewöhnungsbedürftig!
Aber auch ein absolut lohnender Steig, wunderbare Tiefblicke zur Sajathütte und ins Virgental.

@Willy: Deinen Tipp von der "in jeder Hinsicht bemerkenswerten Sajathütte" haben wir nicht befolgt. Haben wir da was versäumt? aber ein "Hotel in den Bergen" und Halbpensionspreisen von 33€ haben uns etwas abgeschreckt.

[Schelli]

AW: Klettersteige in den Venedigern

Danke, Erik, für die tollen Fotos und Deinen Tourenbericht (der hoffentlich noch weitergeht..)!!!



LG
Schelli

[Erik]

Klettersteige in den Venedigern 4

Wir sind dann weiter Richtung Kreuzspitze, den von Willy erwähnten "ausgesetzten Hanslsteig", auch recht originell. Es war nur schockierend, welche Leute hier herumsteigen. Zwar mit Klettersteigset, aber sooo unsicher. Bei jedem größeren Schritt: "wie steige ich hier? Gesicht zur Wand oder ins Tal?"
Und dann wird man noch angemotzt, dass man nicht am Beginn des Steiges eine halbe Stunde gewartet hat, bis sich die Partie heruntergezittert hat. Grummel!
Die Kreuzspitze lohnt sich wegen der Aussicht, außerdem ist es ein 3000er.
Nach der Kreuzspitze lohnt sich noch die Tulpspitze anzuhängen, ist nur ein kurzer Anstieg, der Abstieg in die Zoppetscharte ist aber attraktiv: sehr steil, aber großteils mit Drahtseil versichert.
Die Tour Johannishütte - Sajatscharte - Klettersteig Rote Säule - Kreuzspitze - Tulpspitze - Johannishütte ist allerdings keine Kleinigkeit. ung. 1500 Höhenmeter, fast 8h haben wir gebraucht - und das ohne Einkehr auf der Sajathütte.

Das Bild zeigt dir Tulpspitze, rechts Aufstieg von der Tulpscharte, links der etwas steilere Absteig zur Zopetscharte.

[Erik]

Abschluss

Zum Abschluss, wenn einem michts mehr einfällt in de Venedigern - Gletscharausrüstung hatten wir keine mit:
Von Virgen mit dem Hüttentaxi auf die Wetterkreuzhütte - lohnt sich, sind 1000 Höhenmeter steilster Wald. Dann auf gemütlichen Pfad über Zupalseehütte zur Lasörlinghütte.
Wer sich nicht allzuviel Zeit lässt kann dann von dort mit kleinem Gepäck den Lasörling machen, auch ein 3000er und eine tolle Aussicht nach Norden und Süden.
Am nächsten Tag in die Virgenscharte und dann den ganzen Kamm über Gritzer Riegel und Donnerstein wieder zur Wetterkreuzhütte. Eine herrliche Gratwanderung, der erste Teil bis zum Speikboden ist kein markierter Weg. Ein bisschen Suchen und leichte Kletterei 1 - 2 ist dabei. Aber sehr lohnend.

Für den Weg von der Wetterkreuzhütte ins Tal ist wieder das Hüttentaxi zu empfehlen, die Knie werden es danken. Am besten schon bei der Auffahrt reservieren, ist deutlich billiger.

Ich wünsche Euch auch so schöne Touren
Erik