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20.08.2024 Äußerer Grieskogel, 3.104m, Ötztaler Alpen

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  • 20.08.2024 Äußerer Grieskogel, 3.104m, Ötztaler Alpen

    Der Äußere Grieskogel befindet sich im Kamm zwischen Gurgler und Venter Tal in den Ötztaler Alpen. Als eher unbedeutender Gipfel neben dem häufig begangenen Nederkogel wird er sehr selten besucht. Der Aufstieg ist relativ lang, mühsam und ab dem Nedersee komplett weglos ohne Steinmänner oder Trittspuren. Wegen Steilschutt, Blockwerk und teilweise nicht trivialer Wegfindung T4. Auf- und Abstieg ca. 1.450 hm.

    Start früh am Morgen am kleinen Parkplatz nach der Bushaltestelle Zwiselsteintajen auf ca. 1.690m. Auf dem guten Wanderweg kurz und steil hinauf zur Lenzenalm, 1.896m. Anschließend folgt man dem markierten Weg zum Nedersee.

    Nach dem See ging ich südwestlich über ein großes Blockfeld bis zur Mulde auf ca. 2.650m. Die Idee nach dem Kartenstudium war, auf der Ostrippe bis zur Hochebene unter dem Gipfelaufbau aufzusteigen. Also ging ich diese an, anfangs auf Gras mit Fels durchsetzt. Jedoch kam bald ein auf der Karte nicht erkennbarer tiefer Einschnitt der sich südlich nicht umgehen lies. Auf der Nordseite versperrte eine glatte plattige Stelle den Weiterweg. Also kehrte ich um und ging 50 Hm zurück, bis ich in die Schuttflanke queren konnte, die sich zwischen 2.700 und 2.900 hm erstreckt. Kurz dachte ich ans aufgeben, da sich das Wetter zusehends verschlechterte und für Nachmittag Niederschlag angesagt war. Aber ein Stück wollte ich hinaufgehen und mir den Ausstieg ansehen. Also ging ich auf steilen Schutt, viel losem Schotter und Blockwerk den Hang hinauf. Oben rechts am Rand befand sich eine halbwegs stabile Rippe aus großen Blöcken über die ich ohne größere Schwierigkeiten die Steilstufe überwinden konnte. Markant ein aufgestellter dunkler Block in Form einer Muschel. Beim Abstieg war dieser Block und die Rippe damit gut erkennbar.

    Der Rest bis zum Gipfel sollte nicht mehr allzu schwierig sein, daher ging ich weiter. Oben querte ich nach links bis zum Rand des Blockfeldes, dieses ging ich gleich wieder steil hinunter zu einer Senke, um die nächste Geländestufe weit links ausholend einfach überwinden zu können. Mittelsteil ging es so bis zur Hochebene unter dem Gipfelaufbau bei 3.050m. Zunächst schien der Nordgrat des Äußeren Grieskogels sinnvoll zu sein, kurz vor dem Gipfel geht dieser jedoch in mehrere Zacken über, die besser in der Westflanke umgangen werden. Daher sollte man die Hochebene zunächst nach links queeren und erst im Bereich des weißen Gesteins zum Gipfel hochgehen (weit hinten, ca. vorletzte Rinne). Auch hier im Blockwerk mit etwas Handeinsatz aber unschwierig ohne richtige Klettereinlage. Der Gipfel wird nur durch einen Ministeinmann dekoriert. Die Aussicht war trotz einiger Wolken sehr schön. Zum Glück gab es den ganzen Tag keinen Regen und wurde später sogar wieder etwas besser. Der Abstieg erfolgte weitgehend wie der Aufstieg.


    Bilder Teil 1:

    Der aus meiner Sicht optimale Wegverlauf:
    weg gries.jpg


    Morgenstimmung:
    PXL_20240820_043442216.jpg


    Sonnenaufgang am Wasserfallferner:
    PXL_20240820_045555003.jpg


    Der Nedersee, langsam kamen Wolken auf:
    PXL_20240820_055740844.jpg


    Im ersten Blockfeld, nach rechts oben die Ostrippe, die ich begehen wollte:
    PXL_20240820_070123177.jpg


    Hier war in der Ostrippe Ende für mich; Rechts sieht man die Schuttflanke über die dann der Aufstieg erfolgte:
    PXL_20240820_080356390.jpg


    Alternativ also diese Flanke, mittig der Ausstieg:
    PXL_20240820_082331496.jpg


    nun weit nach links ausholend geht es weiter:
    PXL_20240820_091006906.jpg



    Bilder Teil 2 folgen...


    Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

  • #2
    Bilder Teil 2:


    Rückblick, über die untere Blockmoräne kam ich herüber und dann bei den Schneefeldern in die Mulde hinunter:
    PXL_20240820_093416199.jpg


    die Hochebene unter dem Gipfel sollte man nach links queren
    PXL_20240820_100131552.jpg


    das Venter Tal gegenüber, die Wildspitze ist in Wolken
    PXL_20240820_100949808.jpg


    Auf dem Gipfel des Äußeren Grieskogel mit dem Ministeinmann, dahinter der nahe Nederkogel:
    PXL_20240820_104546767.jpg


    Hochfirst und Seelenkogel in Wolken, rechts Gurgler Ferner:
    PXL_20240820_104158815.jpg


    Venter Tal, links der Zirmkogel, dort war ich vor einigen Jahren oben:
    PXL_20240820_104210955.jpg


    Die Weißkugel im Zoom:
    PXL_20240820_104222107.jpg


    Tiefenbachferner, Innere Schwarze Schneid, rechts dahinter die Watzespitze:
    PXL_20240820_104248080.jpg


    Nederkogel und Blick Richtung Timmelsjoch, Stubaier Alpen:
    PXL_20240820_104358713.jpg



    Bilder Teil 3 folgen...


    Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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    • #3
      Bilder Teil 3:


      Die Gipfelflanke im Rückblick:
      PXL_20240820_110124990.jpg


      in der Mitte der markante dunkle aufgestellte Block, über die Rippe erfolgte der Auf-/Abstieg:
      PXL_20240820_120918998.jpg


      Hochfirst und Liebener Spitze:
      PXL_20240820_125847727.jpg


      Stubaier Alpen:
      PXL_20240820_125856411.jpg


      Zurück am Nedersee:
      PXL_20240820_141806888.jpg


      Ein letzter Blick auf den Wasserfallferner mit Hochgurgl links:
      PXL_20240820_150505593.jpg



      Fazit: Viele Blockfelder und mühsam, daher nur bedingt zu empfehlen. Andererseits ein sehr einsamer Gipfel abseits der üblichen Routen im Ötztal.


      Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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      • #4
        Wunderschön! Dein Einsatz in den Blöcken wurde ganz offensichtlich mit schönen Eindrücken belohnt. Ist auch immer wieder spanned, sich abseits gebahnter Wege zu bewegen.
        Den Nederkogel habe ich schon einmal vom Mittagskogel her besucht. Ein alter Plan von mir wäre ja, diesen Kamm vom Ramolkogel her einmal zu überschreiten - mal sehen, ob sich das einmal ausgeht.

        LG

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        • #5
          Muss gestehen, dass die Blockbegehung nicht meines ist, die Landschaft dafür umso mehr.
          Lg. helmut55

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          • #6
            Die Wegfindung schaut wirklich nicht trivial aus, wäre jetzt vermutlich nicht meine erste Wahl, wenn ich mal dort in der Gegend bin Aber wenn man dort natürlich vieles schon kennt, ein absolut interessantes Ziel auf jeden Fall! Und landschaftlich natürlich sowieso ein Traum, super Tour!

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            • #7
              Eine sehr interessante Tour, der Nederkogel ist ja durch seinen markierten Weg und seine deutliche Gestalt bei der Fahrt nach Gurgl doch recht bekannt und eine beliebte Tour, wenn man mal 1600 Höhenmeter ohne Gletscher in den Ötztalern machen will. Dass sich dahinter noch ein erreichbarer Gipfel befindet, weiß ich jetzt durch diesen Bericht.

              Danke für die Beschreibung und die Bilder.

              Viele Liebe Grüße von climby
              Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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