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Serles (2717 m), Stubaier Alpen, 23.09.2024

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  • Serles (2717 m), Stubaier Alpen, 23.09.2024

    Hallo miteinander,

    vielfach im Internet dokumentiert, ein Klassiker im Stubai oder vielleicht sogar für ganz Tirol und sicher auch von einigen hier schon ein- oder mehrmals bestiegen – die Serles. Mir hat sie aber so gut gefallen, dass ich trotzdem einen kurzen Bericht spendieren möchte

    Wir haben schon am Anfang des Sommers gemeint, dass wir heuer bei entsprechendem Schönwetterbericht für ein paar Tage ins Stubai fahren wollen. Irgendwie hats dann aber nie so recht gepasst und nach den intensiven Niederschlägen und der niedrigen Schneefallgrenze bei uns habe ich für heuer eigentlich schon damit abgeschlossen, aber nachdem die Wettervorhersage recht schön war, habe ich doch mal einen Blick auf ein paar Webcams geworfen, und zu meiner Überraschung war da jedenfalls bis auf 2000 m nicht viel Schnee zu sehen und selbst am „Stubaier Gletscher“ hatte es angeblich nur 25cm – fast die perfekte Gelegenheit eigentlich, wenn daheim die Auswahl eh etwas eingeschränkt ist. Im Nachhinein bin ich auch recht froh, dass es in der Hauptreisezeit nie gepasst hat, ich denke so war es wesentlich entspannter.

    Wir haben also spontan ein paar Nächte in der Ferienwohnung „Serlesblick“ in Mieders gebucht und naja, der Name ist Programm und so traf ich spontan die Entscheidung, dass es auf den Hausberg gehen sollte, wenn man schon die Gelegenheit hat, direkt von der Haustür zu starten. Auf mein ursprüngliches Traumziel Habicht habe ich mir von Anfang an nicht zu viele Hoffnungen gemacht, und der Rest wurde dann durch den Wirt der Innsbrucker Hütte bzw. unseren Gastgeber zerstreut.

    Hier mal ein Ausschnitt aus der Karte mit eingezeichnetem Track

    map.jpg

    Gestartet bin ich um 6 Uhr in der Früh, daher habe ich mich auch für den Anstieg über das Wallfahrtskloster Maria Waldrast entschieden, da man ab dort dann ostseitig schön die Morgensonne hat. Es war gerade so hell genug, dass ich auch im Wald die Stirnlampe nicht mehr gebraucht habe.

    Der Sonnenaufgang auf den Kalkkögeln ist schon vorangeschritten, auch der Serles-Gipfel und der Sonnenstein leuchten schon.

    image002.jpg
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    Die ersten ca. 700 Höhenmeter bis Maria Waldrast war ich auf einem Kreuzweg mit sehr schön gemachten Stationen unterwegs, die Sommerrodelbahn streift man ebenfalls kurz mal.

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    Bei Maria Waldrast habe ich wie erhofft die ersten Sonnenstrahlen erwischt.

    image005.jpg
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    Danach ging es aber nochmal kurz sanft ansteigend und schön durch einen etwas lichteren Wald,

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    Kurz darauf gelangt man aber schon ins Latschengelände und hat somit dauerhaft freie Sicht und Sonne. Es folgt eine längere ostseitige Querung, bei der man nicht allzu viele Höhenmeter macht.

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    Blick Richtung Osten, also vermutlich links Tuxer und rechts ein kleiner Teil der Zillertaler? Etwas rechts der Sonne müsste sich demnach der Olperer etwas verstecken?

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    Ein paar Gräben muss man queren, wobei der erste sicher der heikelste ist – der hinein geschlagene Weg ist z.T. relativ schmal, hinab rutschen möchte man hier sicherlich nicht. Es wird auch an den entsprechenden Abzweigemöglichkeiten per Schild empfohlen, dass man auch aufgrund von Steinschlaggefahr besser über die Ochsenalm gehen sollte, was aber schon ein gewisser Umweg wäre.

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    Wilde Gräben und ein paar Spitzen beim Blick Richtung Serles-Gipfel

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    In diese Grube rechts führt der Weg. Hier gewinnt man dann langsam auch wieder etwas mehr Höhenmeter.

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    Ein wild geformter Grat, der da zur Peilspitze hinaufzieht und von dort auch weiter.

    image012.jpg

    Blick Richtung Gipfel mit einzelner Gams klein unterhalb der Bildmitte

    image013.jpg

    Zuvor muss man aber noch durch diese Grube hinauf ins Serlesjöchl, wo von der anderen Seite der Weg von Kampl heraufkommt, was meine Wahl gewesen wäre, wenn ich die Tour erst nach dem Familienprogramm als Sonnenuntergangstour machen können hätte.

    image014.jpg
    Zuletzt geändert von Hard85; 27.09.2024, 10:44.

  • #2
    Nochmaliger Blick Richtung Gipfel mit einer durchgängigen abweisenden Felsstufe. Hier sehe ich auch nochmal mindestens 10-15 Gämsen, ein paar davon stehen links der Bildmitte.

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    Rückblick in die Grube, im Osten dürfte die Bewölkung schon etwas stärker sein als hier - noch. Aber soweit ich mich erinnere war das eh so oder so ähnlich prognostiziert.

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    Am Serlesjöchl auf 2384 m angekommen dann gleich mal ein prächtiges Panorama von der (ich denke) Ruderhoferspitze ganz links über diverse weitere 3000er und hohe 2000er und die volle Breitseite der Kalkkögel, vom Hohen Burgstall über die mächtigen Gipfel der Schlicker Seespitze, Riepenwand und Großen Ochsenwand bis zum Ampferstein – ein herrlicher Moment.

    image017.jpg
    Ein zwei Schneebänder oder -rinnen wären hier wohl schon zu queren gewesen, aber ich denke es wäre gegangen.



    Der Gipfelaufbau beginnt mit einer kurzen Leiter über eine wenig hohe Felsstufe. Aber auch wenn die Leiter nur sehr kurz ist, würde es ohne diese wohl weitaus weniger Gipfel-Besteigungen geben.

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    Die einfachste Möglichkeit für eine Überwindung der Felsstufe in der nahen Umgebung dürfte sich ganz links vor einem Abbruch befinden, soweit ich gesehen habe. Hinauf würde es vermutlich noch halbwegs gehen, aber im Abstieg wäre das eventuell schon etwas anspruchsvoller. Und wenns mal eine leichte Schneeauflage hat, schauts vielleicht eh gleich nochmal ganz anders aus.

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    Im unteren Teil, wo es etwas stufiger ist, ist dann zwar noch ein Stück eine Seilversicherung vorhanden, aber bei halbwegs guten Bedingungen gehts problemlos mit leichter Zuhilfenahme der Hände.


    Hier sehe ich dann plötzlich um den Gipfel auch etwas Nebelschwaden auftauchen und ich denke mir nur das kann jetzt aber nicht wahr sein...

    Aber was solls, das Beste hoffen und weiter gehts wieder über einfaches Gehgelände weiter Richtung Gipfel. Das Bild ist schon vom Abstieg, im Aufstieg waren die Nebelschwaden noch nicht ganz so dick.

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    Auf ca. 2600 m treffe ich doch noch kurz auf harte Schneereste. Es sind aber von den Vortagen gute Tritte vorhanden, sodass ich die Spikes getrost im Rucksack lassen kann.

    Am Gipfel angekommen macht sich zum Glück wieder bei Sonne angesichts des gewaltigen Tiefblicks ins Stubaital sowie des überwältigenden Rundumblicks von den Kalkkögeln über die 3000er mit den Gletschern bis zum Habicht ein richtiges Glücksgefühl breit.

    Erst mal das komplette Panorama nach SW und W

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    Die Motive wiederholen sich etwas, ich kann mich nicht sattsehen und -fotografieren...

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    Kalkkögel etwas gezoomt




    Ebenso Richtung Habicht, auch das Zuckerhütl mit dem Sulzenauferner ist gut zu erkennen.

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    Das Gipfelkreuz finde ich auch recht schön gemacht, dank einer kleinen Metalltafel darauf weiß ich jetzt auch, dass ich auf einem der Stubaier Seven Summits bin und sogar vor zehn Jahren mit dem Zuckerhütl und Wilden Freiger schon auf zwei weiteren war

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    Zwischenzeitlich macht es auch wieder mal komplett zu, aber nur für ein paar Minuten.

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    Aber auch der Tiefblick zum Eingang des Stubaitals ist beeindruckend finde ich. Und warum man die Serles von Innsbruck sieht, wird einem von hier auch klar

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    Nochmal ein Blick Richtung Zillertaler, dieses Mal müsste es in der Bildmitte definitiv der Olperer sein

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    Nachdem es zum wiederholten Male vorbei war mit der sonnigen Wärme und der schönen Aussicht, habe ich mich wieder an den Abstieg gemacht.

    image027.jpg
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Hard85; 27.09.2024, 14:09.

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    • #3
      Dieser hat mich entlang der Aufstiegsroute aber nur bis zur Bergstation der Serlesbahn geführt, wo die Tour für mich geendet hat und ins Familienprogramm übergegangen ist .

      Nochmal freuen über den erreichten Gipfel hoch über mir

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      Am Ende wurden die letzten 650 Höhenmeter dann noch gemeinsam mit der Sommerrodelbahn vernichtet, was zugegebenermaßen auch ziemlichen Spaß gemacht hat .

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      • #4
        Den Bildern nach war es sehr ruhig. Ich habe dort schon zu ungewöhnlichen Zeiten und bei zweifelhaften Wetter Menschenmassen gesehen. An einem Abend waren wir aber auch allein am Berg.
        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

        https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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        • #5
          schön

          kein nennenswerter Schneekontakt

          ich war am 15. September 2005 das letzte Mal oben, es war ein stahlblauer, recht kühler Tag mit Sicht bis zum Venediger
          ob man auch den Glockner gesehen hat, weiß ich nicht mehr.....das Alter
          zum Thema Menschenmassen: an diesem Tag habe ich Kathrin Zettel getroffen, die mich aber nicht erkannt hat
          www.kfc-online.de

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          • #6
            Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Und dass der Gipfel auch touristisch als einer der Stubaier Seven Summits vermarktet wird, wird das Ganze auch nochmal fördern. Ich habe aber an diesem Tag tatsächlich die ersten Wanderer erst beim Abstieg im Bereich der langen Querung gesehen, aber bis Maria Waldrast auch nur ganz wenige.

            Vielleicht weills an einem Montag in der Nachsaison bald in der Früh war, vielleicht auch einfach Glück, ich habe die Einsamkeit jedenfalls genossen Unsem Gastgeber nach zu urteilen wird da aber tlw. auch mitten in der Nacht losgegangen, um den Sonnenaufgang am Gipfel zu sehen.

            @Marc74: Für den Venediger hats bei mir leider nicht gereicht, abgesehen davon, dass er im Gegenlicht gewesen wäre. Den Glockner habe ich im Panorama von udeuschle auf die Schnelle nicht gesehen, weiß nicht, ob man den überhaupt sieht vom Gipfel...
            Zuletzt geändert von Hard85; 27.09.2024, 13:10.

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            • #7
              Schöne und in der beschriebenen Variante durchaus lange Tour. Auf der Serles war ich noch nicht oben, könnte ich mir anhand der Bilder jetzt aber auch vorstellen. Danke fürs einstellen!
              Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

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              • #8
                Gratuliere zu deiner Tour, der frühe Aufbruch hat sich jedenfalls gelohnt.
                Lg. helmut55

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                • #9
                  Ja, diese Variante ist natürlich länger als die übliche(n), aber bevor ich mit dem Auto einmal rundherum und die Mautstraße rauf fahre, ist es mir 10x lieber, wenn ich gleich bei der Haustür starten kann . Eine deutlich kürzere Wegstrecke hat man auch beim Anstieg von Kampl, aber glaube nahezu gleich viele Höhenmeter. Und beim Abstieg hab ich ja quasi dann etwas geschummelt

                  Unbedingt aufdrängen tut sich diese Variante natürlich nicht, außer man hats eben so vor der Haustür oder auch wenn man bewusst den Kreuzweg mit den schön gemachten Stationen gehen will.

                  Der frühe Aufbruch hat sich definitiv in jeder Hinsicht gelohnt, ja.

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                  • #10
                    Tolle Eindrücke - vielen Dank! Ich hätte nicht gedacht, dass nur noch so wenig Schnee liegt. Da juckt's mich ja gleich wieder.
                    Tourenberichte und Sonstiges auf www.deichjodler.com

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                    • #11
                      Zitat von Deichjodler Beitrag anzeigen
                      Tolle Eindrücke - vielen Dank! Ich hätte nicht gedacht, dass nur noch so wenig Schnee liegt. Da juckt's mich ja gleich wieder.
                      Es hat schon wieder ordentlich Neuschnee gegeben.
                      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                      • #12
                        Super! Zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Prächtige Bilder!
                        Danke!

                        LG

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                        • #13
                          Herzlichen Glückwunsch zu deiner Tour auf die Serles!
                          Da haben die Jahreszeit und der Tag ja perfekt gepasst: im Wesentlichen unproblematische Bedingungen, großartige Ausblicke und dazu noch viel Ruhe!

                          Bei diesem Panorama wüsste ich wahrscheinlich nicht, wo ich mit dem Schauen anfangen sollte - und noch weniger, wie ich mich wieder zum Abstieg motivieren könnte.
                          Lg, Wolfgang


                          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                          der sowohl für den Einzelnen
                          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                          (David Steindl-Rast)

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                          • #14
                            Vielen Dank auch euch für eure Rückmeldungen. Ja, rückblickend betrachtet freue ich mich beim aktuellen Wetter und der Prognose umso mehr, dass wir dieses Wetterfenster so gut erwischt haben.

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