Servus,
ich hab heute den inneren Schweinehund überwunden und meine erste Bergwanderung in der Saison 2009 hinter mich gebracht. Zwar rechneten die Wettermodelle gestern abend (überraschend) stärkere Niederschlagssignale in Hauptkammnähe und viel Potential für Überentwicklungen (sprich, wenn's knallt, dann richtig), aber ich vertraute auf den Südföhn (der kaum präsent war).
Hier mal der Wegverlauf:
Startpunkt war Mühltal (1039m) im Wipptal um ca. 8.45, dann ein langer Hatscher durchs Viggartal, vorbei an einer kleinen Kapelle und einem Wasserrad, und überhaupt viele Bäche von den Hängen. Verdursten konnte man nicht und es war angenehm kühl.
Am Meißner Haus (1707m) dann nach rechts Richtung Viggarspitze/Glungezer (ursprünglich wollte ich auch nur auf die Viggarspitze), und dann an einem kleinem See vorbei rauf zum Viggar-Hochleger (1928m). Dort musste ich eine Kuhherde queren, und leider waren auch ein paar Kälber dabei, entsprechend wurde ich von Mama Kuh mit kritischen Blicken beäugt und sie lief mir auch ein Stück hinterher, zum Glück nicht lange...
Vom Hochleger weiter zur Kreuzung Patscherkofel vs. Viggarspitze vs. Glungezer. Letzte Möglichkeit, sich festzulegen. Ich entschied mich dann doch für die längere Variante, da Glungezerhütte angeblich in 1h erreichbar war (wurde etwas länger). Anfangs relativ eben zieht sich der Weg entlang des Westhangs durch Block und groben Schotter, ehe es im Schlussspurt steil in Serpentinen zur Glungezerhütte (2600m) geht. Kurz vor dem Erreichen der Hütte musste ich durch ein kleines Schneefeld durch. Da der Schnee weich und rutschig war, war der Stock ganz praktisch.
Die letzten Meter zum Gipfelkreuz (2666m) unschwierig über große Blöcke (keine Kletterei) und um 13.35 war ich oben. Soviel Höhenmeter (1627m) hab ich noch nie gemacht.
Das Wetter blieb auf meiner Seite, beim Aufstieg zogen immer wieder mittelhohe Wolkenfelder ("Altocumulus") durch, der sich aber nicht vertikal ausdehnte (was andeuten würde, dass die Bedingungen für Überentwicklungen gegeben wären), sondern auf eine schmale Schicht begrenzt blieb. Deswegen ließ ich mich auch nicht zur Umkehr bewegen, als es westlich von Innsbruck immer mehr zuzog, vor allem dichte hohe Bewölkung war am Horizont sichtbar, vermehrt auch Haufenwolken (Cumulus mediocris und congestus).
Am Gipfel angekommen wehte zeitweise ein starker Südwind (laut Wetterdaten Föhn), und die Cumulusbewölkung verdichtete sich immer mehr, außerdem gab es vereinzelt an den besagten Altocumulusfeldern zinnenförmige Auswüchse ("Altocumulus castellanus"), manchmal handelt sich dabei um Gewittervorboten.
Gegen 14.30 begann ich - gestärkt durch gespritzten Apfelsaft und Speckbrot auf der Glungezerhütte - den Abstieg zur Tulfeinalm (2035m), wo ich gegen 15.45 ankam. Die Sonne verschwand zunehmend hinter einem riesigen Schleierwolkenschirm (Gewitteramboss) und ein paar Tropfen fielen.
Ich fuhr dann mit dem Sessellift bis zur Talstation in Tulfes, für mich auch ein weiterer Schweinehund, da ich seit einem Unfall beim Schikurs vor 11 Jahren kein Sessellift mehr gefahren bin (damals blieb ich mit der Winterjacke am Ankerlift hängen und stürzte aus 4m Höhe in den Tiefschnee, der Schikurs war damit beendet).
Wohlbehalten unten angekommen gewahrte ich ein im Westen aufziehendes Gewitter, das dann in Innsbruck vom Föhn gefressen wurde.
Insgesamt eine lohnenswerte Tour, anfangs ideal wegen der Hitze mit vielen Möglichkeiten, sich abzukühlen bzw. Trinkwasser zu tanken, bei besserer Fernsicht dürfte auch der Glockner sichtbar sein. Keine Tour mit Einsamkeitsfaktor (außer: Viggartal), aber man kann gut Höhenmeter machen.
Bilder folgen demnächst.
Gruß,Felix
ich hab heute den inneren Schweinehund überwunden und meine erste Bergwanderung in der Saison 2009 hinter mich gebracht. Zwar rechneten die Wettermodelle gestern abend (überraschend) stärkere Niederschlagssignale in Hauptkammnähe und viel Potential für Überentwicklungen (sprich, wenn's knallt, dann richtig), aber ich vertraute auf den Südföhn (der kaum präsent war).
Hier mal der Wegverlauf:
Startpunkt war Mühltal (1039m) im Wipptal um ca. 8.45, dann ein langer Hatscher durchs Viggartal, vorbei an einer kleinen Kapelle und einem Wasserrad, und überhaupt viele Bäche von den Hängen. Verdursten konnte man nicht und es war angenehm kühl.
Am Meißner Haus (1707m) dann nach rechts Richtung Viggarspitze/Glungezer (ursprünglich wollte ich auch nur auf die Viggarspitze), und dann an einem kleinem See vorbei rauf zum Viggar-Hochleger (1928m). Dort musste ich eine Kuhherde queren, und leider waren auch ein paar Kälber dabei, entsprechend wurde ich von Mama Kuh mit kritischen Blicken beäugt und sie lief mir auch ein Stück hinterher, zum Glück nicht lange...
Vom Hochleger weiter zur Kreuzung Patscherkofel vs. Viggarspitze vs. Glungezer. Letzte Möglichkeit, sich festzulegen. Ich entschied mich dann doch für die längere Variante, da Glungezerhütte angeblich in 1h erreichbar war (wurde etwas länger). Anfangs relativ eben zieht sich der Weg entlang des Westhangs durch Block und groben Schotter, ehe es im Schlussspurt steil in Serpentinen zur Glungezerhütte (2600m) geht. Kurz vor dem Erreichen der Hütte musste ich durch ein kleines Schneefeld durch. Da der Schnee weich und rutschig war, war der Stock ganz praktisch.
Die letzten Meter zum Gipfelkreuz (2666m) unschwierig über große Blöcke (keine Kletterei) und um 13.35 war ich oben. Soviel Höhenmeter (1627m) hab ich noch nie gemacht.
Das Wetter blieb auf meiner Seite, beim Aufstieg zogen immer wieder mittelhohe Wolkenfelder ("Altocumulus") durch, der sich aber nicht vertikal ausdehnte (was andeuten würde, dass die Bedingungen für Überentwicklungen gegeben wären), sondern auf eine schmale Schicht begrenzt blieb. Deswegen ließ ich mich auch nicht zur Umkehr bewegen, als es westlich von Innsbruck immer mehr zuzog, vor allem dichte hohe Bewölkung war am Horizont sichtbar, vermehrt auch Haufenwolken (Cumulus mediocris und congestus).
Am Gipfel angekommen wehte zeitweise ein starker Südwind (laut Wetterdaten Föhn), und die Cumulusbewölkung verdichtete sich immer mehr, außerdem gab es vereinzelt an den besagten Altocumulusfeldern zinnenförmige Auswüchse ("Altocumulus castellanus"), manchmal handelt sich dabei um Gewittervorboten.
Gegen 14.30 begann ich - gestärkt durch gespritzten Apfelsaft und Speckbrot auf der Glungezerhütte - den Abstieg zur Tulfeinalm (2035m), wo ich gegen 15.45 ankam. Die Sonne verschwand zunehmend hinter einem riesigen Schleierwolkenschirm (Gewitteramboss) und ein paar Tropfen fielen.
Ich fuhr dann mit dem Sessellift bis zur Talstation in Tulfes, für mich auch ein weiterer Schweinehund, da ich seit einem Unfall beim Schikurs vor 11 Jahren kein Sessellift mehr gefahren bin (damals blieb ich mit der Winterjacke am Ankerlift hängen und stürzte aus 4m Höhe in den Tiefschnee, der Schikurs war damit beendet).
Wohlbehalten unten angekommen gewahrte ich ein im Westen aufziehendes Gewitter, das dann in Innsbruck vom Föhn gefressen wurde.
Insgesamt eine lohnenswerte Tour, anfangs ideal wegen der Hitze mit vielen Möglichkeiten, sich abzukühlen bzw. Trinkwasser zu tanken, bei besserer Fernsicht dürfte auch der Glockner sichtbar sein. Keine Tour mit Einsamkeitsfaktor (außer: Viggartal), aber man kann gut Höhenmeter machen.
Bilder folgen demnächst.
Gruß,Felix
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