am Freitag um 16:00 Uhr lasse ich im Büro alles fallen und schnappe den bereits am Vortag fix+fertig gepackten Rucksack. Eilig ins Halltal, bei der 2. Ladhütte parke ich und es beginnt bereits - na Bravo - der Regen. Abbrechen? Nein!
24 07 09 - Aufstieg zur Bettelwurfhütte.
5 min vor mir startet eine Familie mit 3 Buben, sie lassen sich auch nicht beirren. Ich überhole sie bald und die schauerartigen Niederschläge lassen in mir das Gefühl aufkeimen, ob ich wohl das richtige mache. Bei der Hütte angekommen triefe ich vor Nässe. Das Wetter hielt andere vom Zustieg ab, so ergatterte ich ein Bett und mußte nicht im Lager schlafen. Das Bett entpuppte sich dann als komplettes 4-Bett Zimmer, das ich für mich alleine hatte.
ich genieße "mein Zimmer" in der Bettelwurfhütte
Halltalumrundung (1003).JPG
25 07 09 - Bettelwurfhütte - Speckkarspitze (auf West/ab Nord) - Lafatscher Joch - Wilde Bande Steig - Stempeljoch - Pfeishütte
nach einem herzhaften Frühstück verabschiede ich mich von den ordentlichen Wirtsleuten der Bettelwurfhütte. Das Wetter schien es gut zu meinen. Aber schon nach 30 min prasselte der erste Regenschauer mit einer Heftigkeit und so plötzlich auf mich nieder, daß ich es kaum schaffte, die Regensachen so schnell anzuziehen, daß ich nicht naß werde. Da Abbrechen 100%ig nicht in Frage kam, zog ich meinen Plan durch. Immer wieder wechselten sich Regenschauer mit Windböen ab, die das Gehen gar nicht so lustig gestalteten. Am Weg zur Speckkarspitze zog manchmal auch Nebel auf, sodaß es mir als Solisten gar nicht so wohl war. Aber es lichtete sich wieder und der Gipfel war bald erreicht. Den Abstieg absolvierte ich über Norden, fallweise seilversichert eine schöne Variante. Rasch zum Lafatscher Joch weiter und über den Wilde Bande Steig zur Stempelreissen und weiter steil hinauf zum Stempeljoch. Von dort war es ein Klacks bis zur Pfeishütte, welche ich - schon wieder - bis auf die Haut naß erreichte. Diesmal hatte ich nicht soviel Glück mit der Schlafstatt, das Lager teilte ich mit 12 anderen, darunter 3 Bayern, die schnell mal in 5 min eine ganze Flasche Wein vor dem Schlafengehen unter großem Gegröle hinabwürgten. Als Belohnung bekamen sie dann gegen 23:00 Uhr in ihr Abteil noch einen zusätzlichen männlichen Schlafgast und waren darüber natürlich alles andere als begeistert. Mir wurscht, dass es keine "Tiefschlafnacht" im Lager gibt, weiß ich eh.
hier der Kamm, der mich am Sonntag erwartet von der gegenüberliegenden Talseite
Halltalumrundung (1008).JPG
Speckkarspitze
Halltalumrundung (1009).JPG
26 07 09 - Pfeishütte - Thaurer Jochspitze - Pfeisspitze - Lattenspitze - Wildangerspitze - Thörl - Herrenhäuser - Ausgangspunkt
Pfeis+Latten+Wildangerspitze / Übersicht Wegverlauf
Halltalumrundung (1032).JPG
ich starte um 08:00 Uhr. Das Wetter ist, wie zur Belohnung für die vergangenen zwei Tage wolkenlos. Den Weg auf die Thaurer Jochspitze glaube ich, problemlos zu finden. Zuerst aufs Kreuzjöchl, dann......, war nix beschildert. Aber ich weiß vom Blick aus dem Büro dort hinauf, daß es auch weglos gehen muß und so quere ich über Schuttreißen hinaus zu den Grashängen, die vom Gipfel ziehen und finde dann doch noch ein Steiglein, das geradehinauf zum Gipfel führt. Ein erster Juchzer kommt mir aus. Das Gipfelkreuz liegt leider nur da und nach einer kurzen Rast suche ich den Weiterweg Richtung Pfeisspitze. Nach kurzem auf und ab stehe ich an einer Scharte wo deutliche Steigspuren in einer Passage enden, die ich für nicht machbar empfinde und daher abbreche. Enttäuscht stieg ich wieder ab und nahm den Steig Richtung Stempeljoch.
Doch, nach wenigen Metern, lacht ein schwarz umhülltes Seil mit feinen Halteknöpfen aus einer Rinne. Das ist er, der Aufstieg zur Pfeisspitze von dem ich gelesen habe. Das Herz pocht vor lauter Freude und ich genieße den Aufstieg von ganzem Herzen. Dann gehts vom Gipfel Richtung Osten weiter. Der Nächste sollte die Lattenspitze sein. Und die Überschreitung von der Pfeisspitze dorthin ist derart schön, daß man sich wundert, warum im Nahbereich von Innsbruck niemand darüber spricht. Meistens seilversichert, manchmal recht ausgesetzt an steilen Flanken entlang, erfordert der Weg höchste Konzentration und Trittsicherheit. Belohnt wird man mit einem weiteren schönen Kreuz, wo aber der Großteil der Besucher von der Ostseite über das Thörl aufsteigen.
Der Weiterweg zur Wildangerspitze ist im Vergleich zum vorhin erwähnten problemlos und das Kreuzerl "wird natürlich noch mitgenommen, weil es am Weg liegt". Nachdem ich mich dort noch ins Gipfelbuch eingetragen hatte, ließ ich mir eine gute lange Zeit "am schönsten Ort im Karwendel" die Sonne auf dem Bauch scheinen, was ich mit einem fürchterlichen Sonnenbrand bezahlen muß.
Weiter gings übers Thörl zu den Herrenhäusern, wo ich meinen knurrenden Magen mit einer Riesenportion Kässpätzle füllte. Den Weg zum Auto fliege ich förmlich, noch immer berauscht vom Erlebten des Tages. Während der Heimfahrt kommt schon wieder Traurigkeit auf, daß das Leben leider nicht nur aus Bergtouren, sondern auch, und das hauptsächlich, aus Arbeiten besteht.
24 07 09 - Aufstieg zur Bettelwurfhütte.
5 min vor mir startet eine Familie mit 3 Buben, sie lassen sich auch nicht beirren. Ich überhole sie bald und die schauerartigen Niederschläge lassen in mir das Gefühl aufkeimen, ob ich wohl das richtige mache. Bei der Hütte angekommen triefe ich vor Nässe. Das Wetter hielt andere vom Zustieg ab, so ergatterte ich ein Bett und mußte nicht im Lager schlafen. Das Bett entpuppte sich dann als komplettes 4-Bett Zimmer, das ich für mich alleine hatte.
ich genieße "mein Zimmer" in der Bettelwurfhütte
Halltalumrundung (1003).JPG
25 07 09 - Bettelwurfhütte - Speckkarspitze (auf West/ab Nord) - Lafatscher Joch - Wilde Bande Steig - Stempeljoch - Pfeishütte
nach einem herzhaften Frühstück verabschiede ich mich von den ordentlichen Wirtsleuten der Bettelwurfhütte. Das Wetter schien es gut zu meinen. Aber schon nach 30 min prasselte der erste Regenschauer mit einer Heftigkeit und so plötzlich auf mich nieder, daß ich es kaum schaffte, die Regensachen so schnell anzuziehen, daß ich nicht naß werde. Da Abbrechen 100%ig nicht in Frage kam, zog ich meinen Plan durch. Immer wieder wechselten sich Regenschauer mit Windböen ab, die das Gehen gar nicht so lustig gestalteten. Am Weg zur Speckkarspitze zog manchmal auch Nebel auf, sodaß es mir als Solisten gar nicht so wohl war. Aber es lichtete sich wieder und der Gipfel war bald erreicht. Den Abstieg absolvierte ich über Norden, fallweise seilversichert eine schöne Variante. Rasch zum Lafatscher Joch weiter und über den Wilde Bande Steig zur Stempelreissen und weiter steil hinauf zum Stempeljoch. Von dort war es ein Klacks bis zur Pfeishütte, welche ich - schon wieder - bis auf die Haut naß erreichte. Diesmal hatte ich nicht soviel Glück mit der Schlafstatt, das Lager teilte ich mit 12 anderen, darunter 3 Bayern, die schnell mal in 5 min eine ganze Flasche Wein vor dem Schlafengehen unter großem Gegröle hinabwürgten. Als Belohnung bekamen sie dann gegen 23:00 Uhr in ihr Abteil noch einen zusätzlichen männlichen Schlafgast und waren darüber natürlich alles andere als begeistert. Mir wurscht, dass es keine "Tiefschlafnacht" im Lager gibt, weiß ich eh.
hier der Kamm, der mich am Sonntag erwartet von der gegenüberliegenden Talseite
Halltalumrundung (1008).JPG
Speckkarspitze
Halltalumrundung (1009).JPG
26 07 09 - Pfeishütte - Thaurer Jochspitze - Pfeisspitze - Lattenspitze - Wildangerspitze - Thörl - Herrenhäuser - Ausgangspunkt
Pfeis+Latten+Wildangerspitze / Übersicht Wegverlauf
Halltalumrundung (1032).JPG
ich starte um 08:00 Uhr. Das Wetter ist, wie zur Belohnung für die vergangenen zwei Tage wolkenlos. Den Weg auf die Thaurer Jochspitze glaube ich, problemlos zu finden. Zuerst aufs Kreuzjöchl, dann......, war nix beschildert. Aber ich weiß vom Blick aus dem Büro dort hinauf, daß es auch weglos gehen muß und so quere ich über Schuttreißen hinaus zu den Grashängen, die vom Gipfel ziehen und finde dann doch noch ein Steiglein, das geradehinauf zum Gipfel führt. Ein erster Juchzer kommt mir aus. Das Gipfelkreuz liegt leider nur da und nach einer kurzen Rast suche ich den Weiterweg Richtung Pfeisspitze. Nach kurzem auf und ab stehe ich an einer Scharte wo deutliche Steigspuren in einer Passage enden, die ich für nicht machbar empfinde und daher abbreche. Enttäuscht stieg ich wieder ab und nahm den Steig Richtung Stempeljoch.
Doch, nach wenigen Metern, lacht ein schwarz umhülltes Seil mit feinen Halteknöpfen aus einer Rinne. Das ist er, der Aufstieg zur Pfeisspitze von dem ich gelesen habe. Das Herz pocht vor lauter Freude und ich genieße den Aufstieg von ganzem Herzen. Dann gehts vom Gipfel Richtung Osten weiter. Der Nächste sollte die Lattenspitze sein. Und die Überschreitung von der Pfeisspitze dorthin ist derart schön, daß man sich wundert, warum im Nahbereich von Innsbruck niemand darüber spricht. Meistens seilversichert, manchmal recht ausgesetzt an steilen Flanken entlang, erfordert der Weg höchste Konzentration und Trittsicherheit. Belohnt wird man mit einem weiteren schönen Kreuz, wo aber der Großteil der Besucher von der Ostseite über das Thörl aufsteigen.
Der Weiterweg zur Wildangerspitze ist im Vergleich zum vorhin erwähnten problemlos und das Kreuzerl "wird natürlich noch mitgenommen, weil es am Weg liegt". Nachdem ich mich dort noch ins Gipfelbuch eingetragen hatte, ließ ich mir eine gute lange Zeit "am schönsten Ort im Karwendel" die Sonne auf dem Bauch scheinen, was ich mit einem fürchterlichen Sonnenbrand bezahlen muß.
Weiter gings übers Thörl zu den Herrenhäusern, wo ich meinen knurrenden Magen mit einer Riesenportion Kässpätzle füllte. Den Weg zum Auto fliege ich förmlich, noch immer berauscht vom Erlebten des Tages. Während der Heimfahrt kommt schon wieder Traurigkeit auf, daß das Leben leider nicht nur aus Bergtouren, sondern auch, und das hauptsächlich, aus Arbeiten besteht.
hier noch ein Fotoalbum zur Runde
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