Da endlich einmal in diesem Sommer für einen Tag erträgliche Temperaturen und klares Wetter angekündigt waren bin ich sofort zu einer Tagestour in die Lechtaler aufgebrochen. Und tatsächlich: Es wurde für mich das beste Bergwetter seit Januar diesen Jahres!
Gestartet bin ich um kurz vor Acht in Pfafflar. Ein kleiner Steig leitet einen in und durch das Fundaistal hinauf zum Galtseitejoch auf 2421m. Doch zunächst sieht man noch hinaus Richtung Lechtal:
pfafflar.jpg
Zunächst ärgerte ich mich ein wenig dass ich keine Tour direkt überm Lechtal angegangen habe, denn überm Tal lagerte eine Hochnebeldecke und das hätte natürlich tolle Fotomotive abgegeben. Doch zu meinem Glück stellte sich heraus dass auch überm Inntal nebst Seitentälern eine hochnebelartige Bewölkung lagerte und ich konnte somit meine „Nebelbilder“ machen. Auf dem Joch geht der erste Blick zu einem der schönsten Berge der Nördlichen Kalkalpen, der Dremelspitze (ganz links):
galtseite1.jpg
Doch auch Schneekarlespitze und Parzinnspitze können gefallen. Unten auf dem Karriegel die Hanauer Hütte.
Im Norden ganz nah die Reichspitze:
galtseite2.jpg
Doch Chef im Ring ist im Parzinn ganz klar die Große Schlenkerspitze nebst ihren unmittelbaren Trabanten, welche eine 2km lange Felsmauer bilden:
galtseite3.jpg
Hier jedoch ist nur der Hauptgipfel und die kleine aber kecke Brunnkarspitze zu sehen. Über den breiten Nord“grat“ (rechts im Bild) geht es an den steilen Gipfelaufbau heran. Kleine Felsstufen werden überklettert bis man an einen Abbruch herankommt wo man in die schuttige Ostflanke abklettern muss. Dieser Abbruch ist ebenso wie die Stelle unterm Hauptgipfel zur Zeit mit einer Bandschlinge nebst Karabiner ausgestattet:
stelle.jpg
(von unten fotografiert)
Der Abbruch ist zwar senkrecht, aber nicht schwerer als II.
An diesem Abbruch schaut man auf besagte Schuttflanke, von wo auch der winterliche Skiaufstieg auf den Grat führt:
schutt.jpg
Denn über diesen Schutt kommt man genau an den 3 kleinen Felsnadeln wieder zurück auf den Nordgrat. Kurz darauf kann man durch eine breite Rinne bequem nach links in die Ostflanke hinauf- und hinausqueren (auf dem Bild nicht zu erkennen).
Doch zunächst ein erster Blick über das Inntal hinweg zu den Stubaiern mit Strahlkogel, Grieskogel, Schrankogel und Co.:
stubaier1.jpg
Dann geht es über die schuttige, schrofige Ostflanke hinauf zum Vorgipfel der Schlenkerspitze. Vielleicht habe ich nicht die optimale Route gefunden, aber diesen Abschnitt habe ich als den unangenehmsten der ganzen Tour in Erinnerung. Technisch nicht schwer (I), aber unheimlich brüchig/schuttig und eben doch ziemlich steil. Man kann allgemein sagen, dass die Route ganz gut mit Steinmännern markiert ist und wenn man die Routenbeschreibung aus gipfelsuechtig.de benutzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen was die Orientierung betrifft. Nur auf diesem letzten Abschnitt habe ich keinen Steinmann gefunden obwohl ein, zwei Stellen sehr gut geeignet gewesen wären. Naja, man kommt auch ohne hoch.
Auf dem Vorgipfel gleich ein Blick zu den Ötztalern von der Hohen Geige bis zur Weißkugel:
vorgi1.jpg
In Bildmitte die Kaunergratgipfel.
Richtung Osten schaut man genau entlang des Inntals:
vorgi2.jpg
Zugspitze wie immer als „Leuchtturm“.
Ein paar Meter entfernt steht der Hauptgipfel der Großen Schlenkerspitze:
vorgi3.jpg
In der linken Bildhälfte steht –eher unscheinbar- die Parseierspitze.
Vor diesem Hauptgipfel muss man jedoch in die kleine Gipfelscharte absteigen und auf der anderen Seite über ein Gipfelwändchen (II+) wieder aufsteigen. Der Fels ist wunderbar fest. Das sollte er aber auch sein, denn die Stelle ist sehr ausgesetzt und ein Sturz hätte hier fatale Folgen. Nach gut 4h erreichte ich die 2827m hohe Spitze. Wieder geht der Blick nach Süden zu Stubaiern (links) und Ötztalern (Mitte und rechts):
gipfel1.jpg
Daran südwestlich anschließend dominiert in der näheren Umgebung der Bergwerkskopf:
gipfel3.jpg
Knapp links von ihm ganz hinten kann man Königsspitze und Ortler erahnen.
Den Kopf weiter nach Westen gedreht kommen die zentralen Lechtaler ins Blickfeld:
gipfel2.jpg
Nach einstündiger Gipfelrast –so langsam wurde es auch fast schon wieder zu warm- ging es zurück zum Vorgipfel. Allmählich löste sich die Wolkendecke im Inntal auf:
gipfel4.jpg
Dafür wurde die Sicht zu den Stubaiern aufgrund der weiterwandernden Sonne immer besser.
Zurück am Galtseitejoch entschloss ich mich noch zu einem Abstecher auf die Reichspitze. Dieser Anstieg ist mit Pfad und roten Markierungen nicht zu verfehlen. Inzwischen ist der komplette Gipfelfels mit einem durchgehenden Drahtseil ausgestattet! Gemäß früherer Beschreibungen war dies bisher wohl nur an neuralgischen Punkten im oberen Bereich der Fall. Ich kann nur hoffen dass diese Art der „Erschließung“ damit ein Ende gefunden hat und nicht noch mehr Gipfel in dieser Gegend derart „verziert“ werden. Ich denke bei so einem zwar hübschen aber doch etwas untergeordneten Gipfel kann man damit gut leben, damit sollte es aber wirklich gut sein. Denn wir befinden uns hier eigentlich in einer sehr ursprünglichen und eher einsamen Naturlandschaft weit weg von irgendwelchen Tourismuszentren. Jetzt hat die Hanauer Hütte ihren „Klettersteig“ ebenso wie die benachbarte Steinseehütte ihren auf die Steinkarspitze. Ohne Drahtseilbenutzung jedenfalls eine hübsche IIer-Route in bestem Fels. Nach 30min war die 2590m hohe Spitze erreicht.
Von hier zeigt sich nun das ganze Schlenkerspitzmassiv und die daran anschließenden Parzinngipfel:
schlenker.jpg
Nun wird es aber höchste Zeit auch mal die Allgäuer zu präsentieren:
allgäu.jpg
Die gesamte Hornbachkette nebst Mädelegabelgruppe steht Spalier.
Im Abstieg, bereits wieder unterhalb des Galtseitejochs, noch einmal die Reichspitze:
reich.jpg
Der Anstieg erfolgt durch die hier zu sehende Felsflanke.
Vor einem liegt der restliche Abstiegsweg durchs Fundaistal:
fundais.jpg
Fazit: Auf dem Hauptgipfel der Östlichen Lechtaler Alpen muss man einfach mal gestanden haben. Es gibt zwar nicht so viele genussreiche Kletterstellen aber das Ambiente ist (vielleicht auch durch den nordseitigen Anstieg) durchaus etwas alpin angehaucht. Die Aussicht ist durch die dominierende Höhe umfassend. Nur den sonst von überall zu sehenden Hohen Riffler und die Vorderseespitze habe ich vermisst (von der Reichspitze sieht man letztere allerdings). Der Gipfel wird regelmäßig besucht, trotzdem ist man wohl meistens allein unterwegs. Selbst an so einem Traumsonntag bin ich am Berg niemandem begegnet. Nur die Reichspitze erhielt an diesem Tag von einer größeren Gruppe einen Besuch.
Gestartet bin ich um kurz vor Acht in Pfafflar. Ein kleiner Steig leitet einen in und durch das Fundaistal hinauf zum Galtseitejoch auf 2421m. Doch zunächst sieht man noch hinaus Richtung Lechtal:
pfafflar.jpg
Zunächst ärgerte ich mich ein wenig dass ich keine Tour direkt überm Lechtal angegangen habe, denn überm Tal lagerte eine Hochnebeldecke und das hätte natürlich tolle Fotomotive abgegeben. Doch zu meinem Glück stellte sich heraus dass auch überm Inntal nebst Seitentälern eine hochnebelartige Bewölkung lagerte und ich konnte somit meine „Nebelbilder“ machen. Auf dem Joch geht der erste Blick zu einem der schönsten Berge der Nördlichen Kalkalpen, der Dremelspitze (ganz links):
galtseite1.jpg
Doch auch Schneekarlespitze und Parzinnspitze können gefallen. Unten auf dem Karriegel die Hanauer Hütte.
Im Norden ganz nah die Reichspitze:
galtseite2.jpg
Doch Chef im Ring ist im Parzinn ganz klar die Große Schlenkerspitze nebst ihren unmittelbaren Trabanten, welche eine 2km lange Felsmauer bilden:
galtseite3.jpg
Hier jedoch ist nur der Hauptgipfel und die kleine aber kecke Brunnkarspitze zu sehen. Über den breiten Nord“grat“ (rechts im Bild) geht es an den steilen Gipfelaufbau heran. Kleine Felsstufen werden überklettert bis man an einen Abbruch herankommt wo man in die schuttige Ostflanke abklettern muss. Dieser Abbruch ist ebenso wie die Stelle unterm Hauptgipfel zur Zeit mit einer Bandschlinge nebst Karabiner ausgestattet:
stelle.jpg
(von unten fotografiert)
Der Abbruch ist zwar senkrecht, aber nicht schwerer als II.
An diesem Abbruch schaut man auf besagte Schuttflanke, von wo auch der winterliche Skiaufstieg auf den Grat führt:
schutt.jpg
Denn über diesen Schutt kommt man genau an den 3 kleinen Felsnadeln wieder zurück auf den Nordgrat. Kurz darauf kann man durch eine breite Rinne bequem nach links in die Ostflanke hinauf- und hinausqueren (auf dem Bild nicht zu erkennen).
Doch zunächst ein erster Blick über das Inntal hinweg zu den Stubaiern mit Strahlkogel, Grieskogel, Schrankogel und Co.:
stubaier1.jpg
Dann geht es über die schuttige, schrofige Ostflanke hinauf zum Vorgipfel der Schlenkerspitze. Vielleicht habe ich nicht die optimale Route gefunden, aber diesen Abschnitt habe ich als den unangenehmsten der ganzen Tour in Erinnerung. Technisch nicht schwer (I), aber unheimlich brüchig/schuttig und eben doch ziemlich steil. Man kann allgemein sagen, dass die Route ganz gut mit Steinmännern markiert ist und wenn man die Routenbeschreibung aus gipfelsuechtig.de benutzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen was die Orientierung betrifft. Nur auf diesem letzten Abschnitt habe ich keinen Steinmann gefunden obwohl ein, zwei Stellen sehr gut geeignet gewesen wären. Naja, man kommt auch ohne hoch.
Auf dem Vorgipfel gleich ein Blick zu den Ötztalern von der Hohen Geige bis zur Weißkugel:
vorgi1.jpg
In Bildmitte die Kaunergratgipfel.
Richtung Osten schaut man genau entlang des Inntals:
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Zugspitze wie immer als „Leuchtturm“.
Ein paar Meter entfernt steht der Hauptgipfel der Großen Schlenkerspitze:
vorgi3.jpg
In der linken Bildhälfte steht –eher unscheinbar- die Parseierspitze.
Vor diesem Hauptgipfel muss man jedoch in die kleine Gipfelscharte absteigen und auf der anderen Seite über ein Gipfelwändchen (II+) wieder aufsteigen. Der Fels ist wunderbar fest. Das sollte er aber auch sein, denn die Stelle ist sehr ausgesetzt und ein Sturz hätte hier fatale Folgen. Nach gut 4h erreichte ich die 2827m hohe Spitze. Wieder geht der Blick nach Süden zu Stubaiern (links) und Ötztalern (Mitte und rechts):
gipfel1.jpg
Daran südwestlich anschließend dominiert in der näheren Umgebung der Bergwerkskopf:
gipfel3.jpg
Knapp links von ihm ganz hinten kann man Königsspitze und Ortler erahnen.
Den Kopf weiter nach Westen gedreht kommen die zentralen Lechtaler ins Blickfeld:
gipfel2.jpg
Nach einstündiger Gipfelrast –so langsam wurde es auch fast schon wieder zu warm- ging es zurück zum Vorgipfel. Allmählich löste sich die Wolkendecke im Inntal auf:
gipfel4.jpg
Dafür wurde die Sicht zu den Stubaiern aufgrund der weiterwandernden Sonne immer besser.
Zurück am Galtseitejoch entschloss ich mich noch zu einem Abstecher auf die Reichspitze. Dieser Anstieg ist mit Pfad und roten Markierungen nicht zu verfehlen. Inzwischen ist der komplette Gipfelfels mit einem durchgehenden Drahtseil ausgestattet! Gemäß früherer Beschreibungen war dies bisher wohl nur an neuralgischen Punkten im oberen Bereich der Fall. Ich kann nur hoffen dass diese Art der „Erschließung“ damit ein Ende gefunden hat und nicht noch mehr Gipfel in dieser Gegend derart „verziert“ werden. Ich denke bei so einem zwar hübschen aber doch etwas untergeordneten Gipfel kann man damit gut leben, damit sollte es aber wirklich gut sein. Denn wir befinden uns hier eigentlich in einer sehr ursprünglichen und eher einsamen Naturlandschaft weit weg von irgendwelchen Tourismuszentren. Jetzt hat die Hanauer Hütte ihren „Klettersteig“ ebenso wie die benachbarte Steinseehütte ihren auf die Steinkarspitze. Ohne Drahtseilbenutzung jedenfalls eine hübsche IIer-Route in bestem Fels. Nach 30min war die 2590m hohe Spitze erreicht.
Von hier zeigt sich nun das ganze Schlenkerspitzmassiv und die daran anschließenden Parzinngipfel:
schlenker.jpg
Nun wird es aber höchste Zeit auch mal die Allgäuer zu präsentieren:
allgäu.jpg
Die gesamte Hornbachkette nebst Mädelegabelgruppe steht Spalier.
Im Abstieg, bereits wieder unterhalb des Galtseitejochs, noch einmal die Reichspitze:
reich.jpg
Der Anstieg erfolgt durch die hier zu sehende Felsflanke.
Vor einem liegt der restliche Abstiegsweg durchs Fundaistal:
fundais.jpg
Fazit: Auf dem Hauptgipfel der Östlichen Lechtaler Alpen muss man einfach mal gestanden haben. Es gibt zwar nicht so viele genussreiche Kletterstellen aber das Ambiente ist (vielleicht auch durch den nordseitigen Anstieg) durchaus etwas alpin angehaucht. Die Aussicht ist durch die dominierende Höhe umfassend. Nur den sonst von überall zu sehenden Hohen Riffler und die Vorderseespitze habe ich vermisst (von der Reichspitze sieht man letztere allerdings). Der Gipfel wird regelmäßig besucht, trotzdem ist man wohl meistens allein unterwegs. Selbst an so einem Traumsonntag bin ich am Berg niemandem begegnet. Nur die Reichspitze erhielt an diesem Tag von einer größeren Gruppe einen Besuch.
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