Zur Geschichte des Weges:
Die Front zwischen Österreich und Italien des 1. Weltkrieges verlief entlang der Karnischen Alpen. In dieser Zeit und schon länger davor wurde ein Versorgungswegenetz errichtet welches dann mit der Zeit wieder verfiel und unbegehbar wurde. Die alten Kriegssteige bildeten die Grundlage des, Ende der 70er Jahre, wieder neu angelegten Weges. In den darauffolgenden Jahren wurden einige Hütten neu gebaut beziehungsweise erneuert und vergrößert. Eigentlich wandert man entlang eines ewig langen Schützengrabens - was man manchmal mehr und manchmal weniger bemerkt.
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Wanderinfos:
Der Karnische Höhenweg, Friedensweg, oder auch Südalpenweg ist etwa 130km lang und gut markiert mit den Nummern „403“ oder „03“ manchmal gibt es mehrere Wegvarianten. Er beginnt in Arnbach (Osttirol), endet in Thörl-Maglern und verläuft entlang der österreich – italienischen Grenze wobei meistens, aber nicht immer, auf österreichischem Staatsgebiet gewandert wird. Für den gesamten Weg benötigt man laut Führer 10-12 Tage wobei meistens binnen 5-7 Stunden eine Hütte erreicht werden kann.
Der Weg ist meist mit Schwierigkeitsgrad rot angegeben manche Abschnitte auch mit schwarz. Es können im gesamten Verlauf einige Klettersteige und Gipfelbegehungen bewältigt aber auch umgangen werden. Manchmal müssen ausgesetzte Stellen überwunden werden die technisch nicht extrem herausfordernd sind aber ein Wegrutschen kann man sich dort trotzdem nicht leisten gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich.
Vor allem in den ersten Tagen (bei Start im Westen) ist der schöne Ausblick in die Sextner Dolomiten ständiger Begleiter. Weiters ist der Weg sehr abwechslungsreich, ein ständiges auf und ab, Felsige Passagen, Geröllfelder, steile und flachere Almwiesen, Gipfel, Grate und Sattel wechseln sich ab.
Verwendete Karten und Wanderführer:
Kompass - Lienzer Dolomiten Lesachtal 1:50000 (nur Übersicht und das Notwendigste)
Rother Wanderführer – Karnischer Höhenweg (gute Detailbeschreibungen aller Wegabschnitte)
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Unser 3,5 Tage Trip:
MITTWOCH:
Wir starten abends an einem Mittwoch Ende Juli unsere Wanderung bei der Leckfeldalm (1925m). Ein Auto haben wir bei unserem vermutlichen Endpunkt geparkt das zweite lassen wir hier.
Es folgt ein kurzer einstündiger Aufstieg zur Sillianer Hütte auf einer Forststraße. Wir haben Glück, dass uns die Hüttenwirtin beim Aufstieg gesehen hat und die Küche noch nicht geputzt wurde. Dem ersten Kaiserschmarren stand also nichts mehr im Wege.
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DONNERSTAG:
Wir starten ziemlich Früh da nachmittags die Gewitterwahrscheinlichkeit recht hoch ist. Den Gipfel der Hollbrucker Spitze (2580m) nehmen wir gleich mit. Und so geht es immer ostwärts weiter an einem Kriegerfriedhof, Schützengräben und alten Stellungen vorbei was mich oft nachdenklich stimmte. Im Süden immer der Blick in die Sextner Dolomiten im Norden die Venediger- und Glocknergruppe.
Nach schon 4 Stunden erreichen wir unser Tagesziel die Obstanser- See Hütte (2304m) idyllisch gelegen an einem recht großen, schönen Bergsee. Die Hütte ist neu renoviert mit viel hellem Holz innen. Großes Lager gibt es anscheinend nicht dafür aber 5 Bett Zimmer. Da wir noch viel Zeit haben besuchen wir eine Eishöhle ein Stück talwärts und erfrischen anschließend unsere müden Füße im kalten Bergsee. Die restliche Zeit vertreiben wir uns durch Kartenspielen und tratschen (Wenn ich doch nur Chicago Würfeln schon kennen würde…). Endlich rückt der Abend näher denn wir freuen uns schon alle auf den 2. Kaiserschmarren.
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FREITAG:
Der Start in den Tag ist ein recht steiler Anstieg zur Pfannspitze (2678m) wieder vorbei an einem Friedhof und mit herrlichem Panorama der See mit Hütte im Vordergrund Berge im Hintergrund. Wir folgen dem Grad bis zur Kleinen und Großen Kinigat (2689m) die wir südlich durch Geröllfelder umgehen. Bald kommen wir bei der kleine Filmoor- oder Standschützenhütte an. Schon vor der Hütte fällt uns die gemütliche Atmosphäre auf die hier vorherrscht. Ein Holzbrunnen in dem gut gekühlt durch Bergquellwasser Bier- und Getränke schwimmen, viele bunte tibetische Gebetsfahnen und Steinmännchen. Generell ist hier alles kleiner, feiner und gemütlicher als bei den Hütten zuvor. Auch das Personal ist sehr freundlich und fein. Wir ärgern uns ein bisschen die Nacht nicht hier verbracht zu haben. Vor allem als wir in die Speisekarte schauen und viele Köstlichkeiten abseits vom sonstigem Hütten Mainstream entdecken wie zum Beispiel Schoko Kuchen aus Zotterschokolade. Nachdem wir uns den Bauch vollgeschlagen haben gehen wir weiter durch das für mich schönste Stück des Weges. Etwas bergab durch ein Moor, durch ein saftig grünes Tal mit See, einigen kleinen Hütten, Tieren und zwischen blühenden Blumen und Sträuchern wieder bergauf. Dann packt mich die Wanderlust so richtig und ich lege einen Zahn zu, bin so richtig im Flow immer schneller komme ich voran ein tolles Gefühl. Zum wieder langsamer werden bringen mich dann die Pferde die da plötzlich überall stehen und grasen. Ich fühle mich wie in einen Wild West Film zurückversetzt. Bald erreichen Gerhard, der mich bei den Pferden eingeholt hat, und ich die Neue Porze Hütte (1942m) wo wir zusammenwarten, uns sonnen und den Tag ausklingen lassen. Hier essen wir den 3. und letzten Kaiserschmarren und küren den Gewinner. Ta Da - Der beste Kaiserschmarren war der bei der Obstanser- See Hütte das wurde einstimmig beschlossen.
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SAMSATG:
Die letzte und längste Etappe steht uns bevor. Wieder geht es über Almwiesen und Kriegswegen über das Tilliacher Joch (2094m) zum Bärenbadegg (2431m) und weiter ständig auf und ab durch Schafherden hindurch bis zur Hochspitzsenke (2370m) wo wir Rast machen, jausnen und beobachtet werden von Schafen welche sich im Schatten der Felsen vor der Mittagshitze schützen. Nun folgt der Abstieg in das Winklertal durch sehr schöne Landschaft und über Wege die offensichtlich kaum genutzt werden. Sie sind teilweise völlig zugewachsen so dass man den Weg nur erahnen kann und auch öfters in mit Gras überwachsene Löcher stolpert. Sehr lustig sind die Rutschpartien über die Schneefelder einiger Lawinen welche wohl heuer nicht komplett wegschmelzen werden und außerdem kommt man so rasch voran. Was nun folgt ist wieder eine recht langweilige Forststraße aber unten angekommen werden wir noch belohnt mit einem Fisch- oder Badeteich gefüllt mit glasklarem kühlem Bergschmelzwasser.
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Fazit:
Also mir hat der Karnische sehr gut gefallen und ich würde gern nächstes Jahr die noch fehlenden Etappen erwandern. Ich kann den Höhenweg auf jeden Fall empfehlen für alle die gern anspruchsvoll wandern aber keine alpinen Kletter- Herausforderungen brauchen. Für Kletterbegeisterte können eben auch einige Klettersteige und Gipfel in die Wanderung miteingebunden werden diesbezüglich kann ich aber keine Auskunft erteilen.
Die Front zwischen Österreich und Italien des 1. Weltkrieges verlief entlang der Karnischen Alpen. In dieser Zeit und schon länger davor wurde ein Versorgungswegenetz errichtet welches dann mit der Zeit wieder verfiel und unbegehbar wurde. Die alten Kriegssteige bildeten die Grundlage des, Ende der 70er Jahre, wieder neu angelegten Weges. In den darauffolgenden Jahren wurden einige Hütten neu gebaut beziehungsweise erneuert und vergrößert. Eigentlich wandert man entlang eines ewig langen Schützengrabens - was man manchmal mehr und manchmal weniger bemerkt.
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Wanderinfos:
Der Karnische Höhenweg, Friedensweg, oder auch Südalpenweg ist etwa 130km lang und gut markiert mit den Nummern „403“ oder „03“ manchmal gibt es mehrere Wegvarianten. Er beginnt in Arnbach (Osttirol), endet in Thörl-Maglern und verläuft entlang der österreich – italienischen Grenze wobei meistens, aber nicht immer, auf österreichischem Staatsgebiet gewandert wird. Für den gesamten Weg benötigt man laut Führer 10-12 Tage wobei meistens binnen 5-7 Stunden eine Hütte erreicht werden kann.
Der Weg ist meist mit Schwierigkeitsgrad rot angegeben manche Abschnitte auch mit schwarz. Es können im gesamten Verlauf einige Klettersteige und Gipfelbegehungen bewältigt aber auch umgangen werden. Manchmal müssen ausgesetzte Stellen überwunden werden die technisch nicht extrem herausfordernd sind aber ein Wegrutschen kann man sich dort trotzdem nicht leisten gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich.
Vor allem in den ersten Tagen (bei Start im Westen) ist der schöne Ausblick in die Sextner Dolomiten ständiger Begleiter. Weiters ist der Weg sehr abwechslungsreich, ein ständiges auf und ab, Felsige Passagen, Geröllfelder, steile und flachere Almwiesen, Gipfel, Grate und Sattel wechseln sich ab.
Verwendete Karten und Wanderführer:
Kompass - Lienzer Dolomiten Lesachtal 1:50000 (nur Übersicht und das Notwendigste)
Rother Wanderführer – Karnischer Höhenweg (gute Detailbeschreibungen aller Wegabschnitte)
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Unser 3,5 Tage Trip:
MITTWOCH:
Wir starten abends an einem Mittwoch Ende Juli unsere Wanderung bei der Leckfeldalm (1925m). Ein Auto haben wir bei unserem vermutlichen Endpunkt geparkt das zweite lassen wir hier.
Es folgt ein kurzer einstündiger Aufstieg zur Sillianer Hütte auf einer Forststraße. Wir haben Glück, dass uns die Hüttenwirtin beim Aufstieg gesehen hat und die Küche noch nicht geputzt wurde. Dem ersten Kaiserschmarren stand also nichts mehr im Wege.
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DONNERSTAG:
Wir starten ziemlich Früh da nachmittags die Gewitterwahrscheinlichkeit recht hoch ist. Den Gipfel der Hollbrucker Spitze (2580m) nehmen wir gleich mit. Und so geht es immer ostwärts weiter an einem Kriegerfriedhof, Schützengräben und alten Stellungen vorbei was mich oft nachdenklich stimmte. Im Süden immer der Blick in die Sextner Dolomiten im Norden die Venediger- und Glocknergruppe.
Nach schon 4 Stunden erreichen wir unser Tagesziel die Obstanser- See Hütte (2304m) idyllisch gelegen an einem recht großen, schönen Bergsee. Die Hütte ist neu renoviert mit viel hellem Holz innen. Großes Lager gibt es anscheinend nicht dafür aber 5 Bett Zimmer. Da wir noch viel Zeit haben besuchen wir eine Eishöhle ein Stück talwärts und erfrischen anschließend unsere müden Füße im kalten Bergsee. Die restliche Zeit vertreiben wir uns durch Kartenspielen und tratschen (Wenn ich doch nur Chicago Würfeln schon kennen würde…). Endlich rückt der Abend näher denn wir freuen uns schon alle auf den 2. Kaiserschmarren.
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FREITAG:
Der Start in den Tag ist ein recht steiler Anstieg zur Pfannspitze (2678m) wieder vorbei an einem Friedhof und mit herrlichem Panorama der See mit Hütte im Vordergrund Berge im Hintergrund. Wir folgen dem Grad bis zur Kleinen und Großen Kinigat (2689m) die wir südlich durch Geröllfelder umgehen. Bald kommen wir bei der kleine Filmoor- oder Standschützenhütte an. Schon vor der Hütte fällt uns die gemütliche Atmosphäre auf die hier vorherrscht. Ein Holzbrunnen in dem gut gekühlt durch Bergquellwasser Bier- und Getränke schwimmen, viele bunte tibetische Gebetsfahnen und Steinmännchen. Generell ist hier alles kleiner, feiner und gemütlicher als bei den Hütten zuvor. Auch das Personal ist sehr freundlich und fein. Wir ärgern uns ein bisschen die Nacht nicht hier verbracht zu haben. Vor allem als wir in die Speisekarte schauen und viele Köstlichkeiten abseits vom sonstigem Hütten Mainstream entdecken wie zum Beispiel Schoko Kuchen aus Zotterschokolade. Nachdem wir uns den Bauch vollgeschlagen haben gehen wir weiter durch das für mich schönste Stück des Weges. Etwas bergab durch ein Moor, durch ein saftig grünes Tal mit See, einigen kleinen Hütten, Tieren und zwischen blühenden Blumen und Sträuchern wieder bergauf. Dann packt mich die Wanderlust so richtig und ich lege einen Zahn zu, bin so richtig im Flow immer schneller komme ich voran ein tolles Gefühl. Zum wieder langsamer werden bringen mich dann die Pferde die da plötzlich überall stehen und grasen. Ich fühle mich wie in einen Wild West Film zurückversetzt. Bald erreichen Gerhard, der mich bei den Pferden eingeholt hat, und ich die Neue Porze Hütte (1942m) wo wir zusammenwarten, uns sonnen und den Tag ausklingen lassen. Hier essen wir den 3. und letzten Kaiserschmarren und küren den Gewinner. Ta Da - Der beste Kaiserschmarren war der bei der Obstanser- See Hütte das wurde einstimmig beschlossen.
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SAMSATG:
Die letzte und längste Etappe steht uns bevor. Wieder geht es über Almwiesen und Kriegswegen über das Tilliacher Joch (2094m) zum Bärenbadegg (2431m) und weiter ständig auf und ab durch Schafherden hindurch bis zur Hochspitzsenke (2370m) wo wir Rast machen, jausnen und beobachtet werden von Schafen welche sich im Schatten der Felsen vor der Mittagshitze schützen. Nun folgt der Abstieg in das Winklertal durch sehr schöne Landschaft und über Wege die offensichtlich kaum genutzt werden. Sie sind teilweise völlig zugewachsen so dass man den Weg nur erahnen kann und auch öfters in mit Gras überwachsene Löcher stolpert. Sehr lustig sind die Rutschpartien über die Schneefelder einiger Lawinen welche wohl heuer nicht komplett wegschmelzen werden und außerdem kommt man so rasch voran. Was nun folgt ist wieder eine recht langweilige Forststraße aber unten angekommen werden wir noch belohnt mit einem Fisch- oder Badeteich gefüllt mit glasklarem kühlem Bergschmelzwasser.
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Fazit:
Also mir hat der Karnische sehr gut gefallen und ich würde gern nächstes Jahr die noch fehlenden Etappen erwandern. Ich kann den Höhenweg auf jeden Fall empfehlen für alle die gern anspruchsvoll wandern aber keine alpinen Kletter- Herausforderungen brauchen. Für Kletterbegeisterte können eben auch einige Klettersteige und Gipfel in die Wanderung miteingebunden werden diesbezüglich kann ich aber keine Auskunft erteilen.
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