Acherkogel, 3008m, Stubaier Alpen

[Bergfritz]

AW: Acherkogel, 3008m, Stubaier ?

Einen eigenen Thread über die nördlichsten Berge der Ostalpen gibt es ausserdem hier: Klick

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Acherkogel (3007 m), Stubaier Alpen

Ich kann mein Glück noch immer nicht fassen:

Snowkid Sally hat mir einen Bericht zur Hohen Villerspitze (3087 m), Stubaier Alpen, gewidmet!




Mit dieser höchst selten vergebenen Auszeichnung werde ich mich mein ganzes Leben lang schmücken! Ich weiß aber noch nicht, wie ich mich gebührend revanchieren kann.

Durch diese außergewöhnliche, mir zuteil gewordene Würde angespornt, habe ich mich als ersten Schritt aber dazu entschlossen, selbst wieder einmal eine Tourenbeschreibung aus dem wunderschönen Tirol zu veröffentlichen. Es geht, wie ihr sicherlich bereits ahnt, um den Acherkogel (3007 m), Stubaier Alpen. Er ist übrigens keine 18 Kilometer von der Hohen Villerspitze entfernt!

Standesgemäß haben wir den Acherkogel im Juli 2007 in eine Rundtour eingebunden. Start ist am Speicher Längental unterhalb des Kühtaisattels. Durch das verlassene Mittertal geht es landschaftlich sehr schön, an einem kleinen See vorbei, der Mittertaler Scharte entgegen. Dort warten ca. 150 Meter Abstieg in Richtung Bielefelder Hütte. Ab dort geht es unmarkiert, den Steigspuren folgend, über drei felsige Steilstufen dem Firnfeld in der Acherkogel-Nordflanke zu. Diese durchquert man schräg nach links oben (Stellen II), bis man auf den Grat stößt. Kurz nach links über den ausgesetzten Grat zum höchsten Punkt.

Von der Mittertaler Scharte quert man am besten unterhalb der Wörgegratspitze zum idyllisch grünen Wetterkreuzkogel mit dem Wetterkreuz und einem ebenso informativen wie abschreckenden Rückblick zum Acherkogel. Hier schließt sich der Weg durch das nordwärts exponierte Wörgetal an, das immer lauter und belebter wird, je näher man der Straße über den Kühtaisattel kommt. Dort erwartet einen dann noch ein wirklich kurzer Straßenhatscher zurück hinauf zum Stausee, der aber nicht langweilig ausfällt, da einem die vorbeibretternden Motorräder keine ruhige Sekunde lassen.

Routenverlauf: Staumauer Stausee Längental (1900 m) - Mittertal - Mittertaler Scharte - auf Steigspuren Richtung Nordflanke - Nordflanke - Acherkogel (3007 m) - Weg zurück zur Mittertaler Scharte - Wetterkreuzkogel (2591 m) - Wörgetal - Issalm - Speicher Längental

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Acherkogel (3007 m), Stubaier Alpen

Morgendlicher Start an der noch ruhigen Straße über den Kühtaisattel. Beim Anblick von Kühen bekomme ich immer großen Hunger, aber die Exemplare hier heroben sind schon erschreckend unterernährt.
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Nach einiger Zeit finden wir den markierten Weg, der durch das Mittertal hinaufzieht.
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Der Maningkogel (2894 m) ist dem Acherkogel vorgelagert und beherrscht eindeutig die Kulisse im hinteren Mittertal.
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Der Weg hinauf zur Mittertaler Scharte ist erschreckend einfach.
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Rückblick von der Mittertaler Scharte. Hinter dem Kamm in der Bildmitte liegt das Längental.
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Der Tiefblick auf den Ötztaleingang mit Ötz, dem Piburger See und Sautens ist beeindruckend. Dahinter der Tschirgant, der möglicherweise bald von der ASFINAG durchlöchert wird, um auch dem Bezirk Reutte Anschluss an die A12 Inntalautobahn zu gewähren.
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Der abweisende Anblick des Acherkogels reißt uns jedoch jäh aus unseren Träumereien. Um zum großen Schneefeld zu gelangen, an dessen rechter Seite sich unser Aufstiegsweg befindet, muss zuerst abgestiegen werden. Danach überwinden wir drei Steilstufen.
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Oberhalb der drei felsigen Steilstufen stößt man auf das große Schneefeld. Der Weg durch die steile, steinschlaggefährdete Nordflanke zieht nach links oben.
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Durch eine schmale Scharte betritt man den Gipfelgrat. Der höchste Punkt wird über einen ausgesetzten Grat erreicht.
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Acherkogel (3007 m), Stubaier Alpen

Der Gipfel des Acherkogels (3007 m) ist dann schnell erreicht. Hier der tolle Blick über das Inntal zu den Lechtaler Alpen.
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Die Sicht über das Ötztal zu den nahen Ötztaler Alpen im Westen ist ebenfalls ungetrübt und einzigartig.
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Der Blick zurück über unseren Anstiegsweg zeigt, wie steil das Gelände der Acherkogel-Nordflanke ist.
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Das nächste Ziel ist der Wetterkreuzkogel (2591 m, links). Wir greifen also zu einer bereits von Snowkid Sally bestens erprobten Methode, die mich immer wieder fasziniert:

Im Aufstieg stiegen wir ab.

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Im Aufstieg stiegen wir ab.

Dass dieser Trick auch auf unserer Acherkogel-Rundtour funktioniert, zeigt das folgende Bild. Wir können den Wetterkreuzkogel problemlos erreichen! Im Bild das Wetterkreuz.
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Rückblick zum Acherkogel.
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Den Abstieg durch das weiter oben noch ruhige Wörgetal soll man ruhig genießen. Der kalkweiße Fels der Nördlichen Kalkalpen bietet einen schönen Kontrast zum tiefgrünen Wörgetal.
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Lauter wird es, sobald man sich dem Badeteich oberhalb der Issalm nähert. Die interessante Rundtour klingt dann mit einem wenig meditativen Straßenhatscher zurück hinauf zum Stausee Längental aus.
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[placeboi]

AW: Acherkogel (3007 m), Stubaier Alpen

Mit dieser höchst selten vergebenen Auszeichnung werde ich mich mein ganzes Leben lang schmücken! Ich weiß aber noch nicht, wie ich mich gebührend revanchieren kann.

Auf jeden Fall ist dir hier ein super Tourenbericht gelungen!

[master0max]

AW: Acherkogel, 3008m, Stubaier ?

Danke, placeboi!

Schöne Grüße,
Thomas

[gdp]

AW: Acherkogel, 3008m, Stubaier ?

danke für diesen super bericht über meinen absoluten sehnsuchtsberg - jedesmal, wenn ich in den kühtaier bergen unterwegs bin, grüble ich, ob ichs da mal raufschaffe. kannst du nähere infos zu schwierigkeit und ausgesetztheit geben? konkrete fragen:
- ist der anstieg durch die flanke auch ausgesetzt, oder nur der grat?
- und ist der ausgesetzte grat klettertechnisch anspruchsvoll, oder geht man nur flach über die blöcke rüber? kraxelei im 2. grad trau ich mir zu, ein paar ausgesetzte meter am grat auch, beides zusammen nicht.
- ist die schlüsselstelle im anstieg, wie sie bei diesem tourenbericht abgebildet ist: http://www.tourenwelt.at/detail.php?tourId=166, wirklich so schwierig (und steil), wie sie hier aussieht?
- braucht man seil?
danke für antworten. vielleicht schaff ichs ja doch mal rauf.

[thorsten.m]

AW: Acherkogel, 3008m, Stubaier ?

Hallo master0max,

Danke für den wundervollen Bericht!

Tolles Wetter für einen tollen Berg hattet Ihr ja.

Wart Ihr auch am Signalgipfel?

"Kippt" die Platte kurz vor dem Gipfelkreuz noch?

[a666]

AW: Acherkogel, 3008m, Stubaier ?

hier ein schönes bild des bergs: Acherkogel von Osten

[mitsch]

AW: Acherkogel, 3008m, Stubaier ?

hallo allerseits
die tour hatte ich mir auch für dieses jahr vorgenommen, nur vom kühtai aus. wenn ich euch recht verstanden habe ist die abzweigung zum gipfelanstieg nicht exakt auf dem höchsten punkt der mittertalscharte , sondern etwas unterhalb in richtung bielefelder hütte ?
danke und schönen gruß, michi
p.s. hat man im normalfall da oben im spätsommer schneekontakt ?

[a666]

AW: Acherkogel, 3008m, Stubaier ?

p.s. hat man im normalfall da oben im spätsommer schneekontakt ?

sicher nix gröberes, es kann bloss im sommer reinflankerln und ein bissl was liegenblieben.

[master0max]

AW: Acherkogel, 3008m, Stubaier ?

p.s. hat man im normalfall da oben im spätsommer schneekontakt ?

Im Juli 2007 gab es in der Nordflanke Schneereste. Ist aber natürlich jedes Jahr anders.

Schöne Grüße,
Thomas

[torre]

AW: Acherkogel ist der schwierig?

Wenn ihr von eurem Startpunkt der Bielefelder Hütte aus geht, geht ihr Richtung alte Bielefelder Hütte und weiter Richtung Mitteltaler Scharte. Nach der Scharte auf dem Nordgrat kommen kleinere Klettereien (II), die man als geübter auch ohne anseilen meistern kann. Nach einigen Anstrengungen hat man bei schönen Wetter eine geniale Fernsicht ins Tal. Der Abstieg ist wie der Aufstieg.
Es ist Jedenfalls ein Helm wie auch Gurt mit zunehmen.Das Gestein ist zwar schön hart aber durch das herum liegendem Geröll kann es wie Überall zum Steinschlag kommen.
Zur Sicherheit würde ich auch ein Seil mitnehmen, für alle Fälle.

Wenn du aber genauere Infos haben möchtest, kannst du auch einfach bei der Bielefelder Hütte anrufen, der Werner (der beste Hüttenwirt den ich je kennen gelernt habe) kann euch da bestimmt auch weiter helfen.

Ich wünsche euch viel Spass bei der Tour und genießt den Ausblick.

PS: Wenn ihr auf der Hütte seit müsst ihr die Kas- bzw. Speckknödelsuppe kosten, das ist eine Gaumenschmaus.