Nach der felsigen Tour am Samstag durfte es am Sonntag etwas Botanischeres sein. Nachdem ich vor zweieinhalb Jahren einen Überschreitungsversuch des Kafellkamms auf der Marbichler Spitze (1898m) im Föhnsturm abgebrochen hatte, sollte heute die Überschreitung zusammen mit Franzi klappen. Dem Kafellkamm ist die Hochplatte (1813m) östlich vorgelagert, was für den Kafellkammüberschreiter unangenehm ist, da er entweder beim Zustieg oder beim Abstieg bis in ihre Gipfelnähe aufsteigen muss, um die Höhe anschließend gleich wieder zu verlieren. Wir beschlossen aus der Not eine Tugend zu machen und die Hochplatte ebenfalls zu besteigen.
Am teuren Parkplatz an den Christlumliften brachen wir auf. Der Weg zur Hochplatte ist viel begangen und wenig spektakulär. Etwas oberhalb der Seewaldhütte öffnete sich erstmals der Blick zum Karwendelhauptkamm.
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Mit Schwierigkeiten im Anstieg zur Hochplatte brauchten wir nicht rechnen.
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Vom ersten Gipfel des Tages konnten wir einen großen Teil des Kafellkamms überblicken. Der erste Teil von der Marbichler Spitze zum Kafell (1906m)
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und der zweite Teil vom Kafell zum Rether Kopf (1926m). Das ebenfalls bestiegene Rether Joch (1905m) liegt verdeckt hinter dem Rether Kopf.
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Von der Hochplatte stiegen wir zur Großzemmalm ab und hatschten die bereits in Bild 3 sichtbare Fahrstraße ins Marbichler Joch hinauf. Endlich war der Zustieg beendet und die eigentlich Tour konnte beginnen.
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Der Felsstufe wichen wir ostseitig aus, ansonsten hielten wir uns immer am Grat. Diesen Anstieg hatte ich als unangenehmer in Erinnerung, was wahrscheinlich am Föhnsturm lag, der bei meinem ersten Versuch an mir gerissen hatte.
Am Gipfel der Marbichler Spitze konnten wir diese Gams beobachten.
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Sie war entweder verletzt oder schwer krank, denn sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ihre Schritte waren so unsicher, dass man Angst haben musste, dass sie bald abstürzen würde. Sie legte sich immer wieder hin, brauchte danach lange, um wieder aufzustehen, ging ein paar äußerst wacklige Schritte und legte sich danach wieder hin. Es war traurig, sie so leiden zu sehen.
Etwas später sahen wir sie im freien Fall hinabstürzen. Nach ungefähr 50 Metern schlug sie in einer Rinne auf und stürzte anschließend weiter. Irgendwann blieb sie liegen. Zum Glück rührte sie sich nicht mehr, nach dem ersten Aufprall dürfte sie sofort tot gewesen sein.
Wir setzten bald darauf unsere Überschreitung Richtung Kafell fort. Genuss wollte trotz dieses schönen Voralpengrats erst einmal nicht aufkommen.
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Zunächst hielten wir uns immer am Grat. Nach einiger Zeit zwangen uns Latschen in die Westflanke auszuweichen. Oberhalb von zwei Rinnen querten wir auf großen, aber erdigen und leicht nachgebenden Tritten mit schlechten Haltepunkten. Anschließen stiegen wir durch eine Latschengasse auf den Gipfel des Kafells mit eindrucksvoller Aussicht zu den höchsten Karwendelgipfeln.
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Ab hier konnten wir uns immer direkt am Grat oder ganz knapp unterhalb halten und erreichten kurze Zeit später den Rether Kopf. Am höchsten Punkt des Tages legten wir eine längere Mittagspause ein.
Ein Blick zurück auf den Grat
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und einer nach vorne zum nächsten Ziel, dem Rether Joch.
10.JPG
Von diesem stiegen wir am Südsüdwestgrat ab. Den Abstecher auf den Marlkopf schenkten wir uns, da er mit wenigen Metern Schartenhöhe nicht als Gipfel gezählt werden kann. Stattdessen folgten wir einem unbezeichneten Steig zu einer Almhütte, von der wir weglos zum Weg von der Tiefenbachalm abstiegen. Ein kurzer Gegenanstieg brachte uns ins Gröbner Joch. Ab hier hieß es nur noch das Unterautal hinauszuhatschen.
Fazit: Die Überschreitung des Kafellkamms ist eine lohnende, einsame Tour. Meistens erkennt man Trittspuren, im Bereich der Latschenumgehung, wo sie am nötigsten wären, sind sie allerdings nur stellenweise sichtbar. Dennoch sollte die Orientierung keine großen Probleme bereiten. Die Zu- und Abstiege sind relativ lang und eintönig (viel Fahrstraße!) und auch ein MTB hilft wenig, weil man schlecht zum MTB-Depot zurückkommt.
Am teuren Parkplatz an den Christlumliften brachen wir auf. Der Weg zur Hochplatte ist viel begangen und wenig spektakulär. Etwas oberhalb der Seewaldhütte öffnete sich erstmals der Blick zum Karwendelhauptkamm.
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Mit Schwierigkeiten im Anstieg zur Hochplatte brauchten wir nicht rechnen.
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Vom ersten Gipfel des Tages konnten wir einen großen Teil des Kafellkamms überblicken. Der erste Teil von der Marbichler Spitze zum Kafell (1906m)
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und der zweite Teil vom Kafell zum Rether Kopf (1926m). Das ebenfalls bestiegene Rether Joch (1905m) liegt verdeckt hinter dem Rether Kopf.
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Von der Hochplatte stiegen wir zur Großzemmalm ab und hatschten die bereits in Bild 3 sichtbare Fahrstraße ins Marbichler Joch hinauf. Endlich war der Zustieg beendet und die eigentlich Tour konnte beginnen.
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Der Felsstufe wichen wir ostseitig aus, ansonsten hielten wir uns immer am Grat. Diesen Anstieg hatte ich als unangenehmer in Erinnerung, was wahrscheinlich am Föhnsturm lag, der bei meinem ersten Versuch an mir gerissen hatte.
Am Gipfel der Marbichler Spitze konnten wir diese Gams beobachten.
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Sie war entweder verletzt oder schwer krank, denn sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ihre Schritte waren so unsicher, dass man Angst haben musste, dass sie bald abstürzen würde. Sie legte sich immer wieder hin, brauchte danach lange, um wieder aufzustehen, ging ein paar äußerst wacklige Schritte und legte sich danach wieder hin. Es war traurig, sie so leiden zu sehen.
Etwas später sahen wir sie im freien Fall hinabstürzen. Nach ungefähr 50 Metern schlug sie in einer Rinne auf und stürzte anschließend weiter. Irgendwann blieb sie liegen. Zum Glück rührte sie sich nicht mehr, nach dem ersten Aufprall dürfte sie sofort tot gewesen sein.
Wir setzten bald darauf unsere Überschreitung Richtung Kafell fort. Genuss wollte trotz dieses schönen Voralpengrats erst einmal nicht aufkommen.
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Zunächst hielten wir uns immer am Grat. Nach einiger Zeit zwangen uns Latschen in die Westflanke auszuweichen. Oberhalb von zwei Rinnen querten wir auf großen, aber erdigen und leicht nachgebenden Tritten mit schlechten Haltepunkten. Anschließen stiegen wir durch eine Latschengasse auf den Gipfel des Kafells mit eindrucksvoller Aussicht zu den höchsten Karwendelgipfeln.
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Ab hier konnten wir uns immer direkt am Grat oder ganz knapp unterhalb halten und erreichten kurze Zeit später den Rether Kopf. Am höchsten Punkt des Tages legten wir eine längere Mittagspause ein.
Ein Blick zurück auf den Grat
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und einer nach vorne zum nächsten Ziel, dem Rether Joch.
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Von diesem stiegen wir am Südsüdwestgrat ab. Den Abstecher auf den Marlkopf schenkten wir uns, da er mit wenigen Metern Schartenhöhe nicht als Gipfel gezählt werden kann. Stattdessen folgten wir einem unbezeichneten Steig zu einer Almhütte, von der wir weglos zum Weg von der Tiefenbachalm abstiegen. Ein kurzer Gegenanstieg brachte uns ins Gröbner Joch. Ab hier hieß es nur noch das Unterautal hinauszuhatschen.
Fazit: Die Überschreitung des Kafellkamms ist eine lohnende, einsame Tour. Meistens erkennt man Trittspuren, im Bereich der Latschenumgehung, wo sie am nötigsten wären, sind sie allerdings nur stellenweise sichtbar. Dennoch sollte die Orientierung keine großen Probleme bereiten. Die Zu- und Abstiege sind relativ lang und eintönig (viel Fahrstraße!) und auch ein MTB hilft wenig, weil man schlecht zum MTB-Depot zurückkommt.
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