Brennerspitze, 2877 m
Am 14. September habe ich die Brennerspitze im Stubaital nach langen Jahren der Versuchung endlich bestiegen. Es war eine schöne, aber recht lange Tour, auch wenn wir ( mein Vater und ich ) zu einem kleinen Trick gegriffen haben….aber der Reihe nach.
Seit etwa 8 Jahren urlaube ich jedes Jahr – mal länger, mal kürzer – in Gasteig im Stubai. Genau zu Füßen der 2877 m hohen Brennerspitze, deren Gipfel man fast vom Tal aus sehen kann. Der Anstieg ist weit und eine ganze Menge Höhenmeter. Schon lange hatte ich daher mit einer Übernachtung auf der Milderaun-Alm geliebäugelt. Allerdings konnte ich mich dazu schließlich nicht durchringen. Von Oberegg ( oberhalb Krößbach ) sind es rund 1600 Höhenmeter, aus dem Oberbergtal rund 1450 Höhenmeter.
Gut ist aber, wenn man ein paar Einheimische kennt, die berechtigt sind, zu den Almen zu fahren. Wir wurden am Tag der Tour morgens um 7.30 Uhr zur Brandstattalm, 1810 m, gebracht, wo wir gegen 8 Uhr losgingen.
Der erste Anstieg verlief im Nebel. Es war ein typischer Herbsttag. Über Almen und durch Sträucher kamen wir nach ca. 1 Std. und 20 Minuten auf die Seblasspitze. Dort waren wir über den Wolken und konnten herrliche Ausblicke auf den Freiger und den Habicht genießen. Eigentlich handelt es sich bei diesem Gipfel gar nicht um die richtige Seblasspitze, es ist nur eine Rückfallkuppe im Nordostgrat. Wohl aber wirksam mit einem Kreuz versehen.
Danach kam eine kurze Kletterstelle (II -), wobei die Kletterei nicht das Problem war.
Unangenehm war nur, dass ein Grasrücken plötzlich so schmal sein kann…. Über den dann
breiten Rücken ging es über die eigentliche Seblasspitze weiter. Nach und nach wurden die Markierungen immer schwächer. Ich denke, dass die Route seit Ende der siebziger Jahre nicht mehr markiert wurde. An geschützten Stellen waren aber ausreichend rote Punkte vorhanden. Zudem wussten wir, dass wir uns tendenziell immer am Grat halten müssen. Einige leichte Kletterstellen (I) weiter, wich die Route dann aber in die Flanke aus. Nun begann die mühsame Suche nach dem Weg. Leider hatte sich mittlerweile der gesamte Berg in Wolken gehüllt. Wahlweise konnte man Markierungen, Steinmänner oder Steigspuren als Orientierung nutzen. Bei Steigspuren besteht aber das bekannte Problem, dass man sich auch schnell so weit von der richtigen Route entfernen kann, dass man nicht mehr zurückfindet. Wir haben uns daher an die Steinmänner gehalten und einer von uns ist jeweils vorausgegangen, um den nächsten Steinmann zu suchen. Die Sicht betrug ca. 20 m. Diese Suche hat die Tour am Ende auch in die Länge gezogen.
Schließlich erreichten wir eine Gratscharte, wo die Route auf die Nordseite wechselte. Über Schutt und eine weitere Gratkerbe erreichten wir ein Kar, von wo aus wir einen herrlichen Tiefblick auf die im Oberbergtal liegende Stöcklen-Alm hatten. In diesem Teil des Berges lagen auch kaum Wolken.
Nun stieg der Weg kräftig an, die Farbtupfer wurden wieder häufiger und hier und da konnte das Anpacken an den Fels nicht schaden. Unterhalb des Gipfels war noch ein breiter Gratabsatz und anschließend noch zwei, drei Handgriffe und der Gipfel nach viereinhalb Stunden erreicht. Wir haben leider nichts gesehen.
Der Abstieg verlief zunächst ganz problemlos. Rund 100 Höhenmeter konnte man durch einen Schutthang absteigen. Breit und ohne Ausgesetztheit. Danach allerdings änderte sich das Gelände. Es folgte eine längere Seilpassage, wobei ich den Fels im Nebel als recht abschüssig empfand. Ein ganzes Stück musste rückwärts abgestiegen werden. Nun begann ein Schafsteig, der über rund 400 Höhenmeter den Ostsporn des Berges hinabführte. Teilweise war die Ausgesetztheit sehr groß, verstärkt auch noch dadurch, dass solche Pfade im steilen Gras auch mal rutschig sein können. Schließlich hatten wir diese Passage aber hinter uns gebracht und erreichten das so genannte Hühnerspiel, 2165 m, wo wir Tiefblicke in das Stubaital genossen. Über Almwiesen und durch Wald erreichten wir 2 ½ Std. nach dem Aufbruch vom Gipfel die Milderaunalm, 1671 m. Nachdem wir uns dort gestärkt hatten, wurden wir vom „befreundeten“ Taxidienst abgeholt.
Ohne Orientierungsprobleme sicher in drei Stunden von der Brandstattalm zum Gipfel, Abstieg allerdings bei uns zeitlich im Rahmen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. Äußerste obere Grenze des Bergwanderns. Bei guter Kondition auch vom Parkplatz „Josef“ im Oberbergtal über die Brandstattalm begehbar. In jedem Fall ein lohnender Gipfel, einsam. Zwischen dem 1. und 14. September waren mit uns fünf Leute am Gipfel, obwohl das Wetter recht schön war.
Am 14. September habe ich die Brennerspitze im Stubaital nach langen Jahren der Versuchung endlich bestiegen. Es war eine schöne, aber recht lange Tour, auch wenn wir ( mein Vater und ich ) zu einem kleinen Trick gegriffen haben….aber der Reihe nach.
Seit etwa 8 Jahren urlaube ich jedes Jahr – mal länger, mal kürzer – in Gasteig im Stubai. Genau zu Füßen der 2877 m hohen Brennerspitze, deren Gipfel man fast vom Tal aus sehen kann. Der Anstieg ist weit und eine ganze Menge Höhenmeter. Schon lange hatte ich daher mit einer Übernachtung auf der Milderaun-Alm geliebäugelt. Allerdings konnte ich mich dazu schließlich nicht durchringen. Von Oberegg ( oberhalb Krößbach ) sind es rund 1600 Höhenmeter, aus dem Oberbergtal rund 1450 Höhenmeter.
Gut ist aber, wenn man ein paar Einheimische kennt, die berechtigt sind, zu den Almen zu fahren. Wir wurden am Tag der Tour morgens um 7.30 Uhr zur Brandstattalm, 1810 m, gebracht, wo wir gegen 8 Uhr losgingen.
Der erste Anstieg verlief im Nebel. Es war ein typischer Herbsttag. Über Almen und durch Sträucher kamen wir nach ca. 1 Std. und 20 Minuten auf die Seblasspitze. Dort waren wir über den Wolken und konnten herrliche Ausblicke auf den Freiger und den Habicht genießen. Eigentlich handelt es sich bei diesem Gipfel gar nicht um die richtige Seblasspitze, es ist nur eine Rückfallkuppe im Nordostgrat. Wohl aber wirksam mit einem Kreuz versehen.
Danach kam eine kurze Kletterstelle (II -), wobei die Kletterei nicht das Problem war.
Unangenehm war nur, dass ein Grasrücken plötzlich so schmal sein kann…. Über den dann
breiten Rücken ging es über die eigentliche Seblasspitze weiter. Nach und nach wurden die Markierungen immer schwächer. Ich denke, dass die Route seit Ende der siebziger Jahre nicht mehr markiert wurde. An geschützten Stellen waren aber ausreichend rote Punkte vorhanden. Zudem wussten wir, dass wir uns tendenziell immer am Grat halten müssen. Einige leichte Kletterstellen (I) weiter, wich die Route dann aber in die Flanke aus. Nun begann die mühsame Suche nach dem Weg. Leider hatte sich mittlerweile der gesamte Berg in Wolken gehüllt. Wahlweise konnte man Markierungen, Steinmänner oder Steigspuren als Orientierung nutzen. Bei Steigspuren besteht aber das bekannte Problem, dass man sich auch schnell so weit von der richtigen Route entfernen kann, dass man nicht mehr zurückfindet. Wir haben uns daher an die Steinmänner gehalten und einer von uns ist jeweils vorausgegangen, um den nächsten Steinmann zu suchen. Die Sicht betrug ca. 20 m. Diese Suche hat die Tour am Ende auch in die Länge gezogen.
Schließlich erreichten wir eine Gratscharte, wo die Route auf die Nordseite wechselte. Über Schutt und eine weitere Gratkerbe erreichten wir ein Kar, von wo aus wir einen herrlichen Tiefblick auf die im Oberbergtal liegende Stöcklen-Alm hatten. In diesem Teil des Berges lagen auch kaum Wolken.
Nun stieg der Weg kräftig an, die Farbtupfer wurden wieder häufiger und hier und da konnte das Anpacken an den Fels nicht schaden. Unterhalb des Gipfels war noch ein breiter Gratabsatz und anschließend noch zwei, drei Handgriffe und der Gipfel nach viereinhalb Stunden erreicht. Wir haben leider nichts gesehen.
Der Abstieg verlief zunächst ganz problemlos. Rund 100 Höhenmeter konnte man durch einen Schutthang absteigen. Breit und ohne Ausgesetztheit. Danach allerdings änderte sich das Gelände. Es folgte eine längere Seilpassage, wobei ich den Fels im Nebel als recht abschüssig empfand. Ein ganzes Stück musste rückwärts abgestiegen werden. Nun begann ein Schafsteig, der über rund 400 Höhenmeter den Ostsporn des Berges hinabführte. Teilweise war die Ausgesetztheit sehr groß, verstärkt auch noch dadurch, dass solche Pfade im steilen Gras auch mal rutschig sein können. Schließlich hatten wir diese Passage aber hinter uns gebracht und erreichten das so genannte Hühnerspiel, 2165 m, wo wir Tiefblicke in das Stubaital genossen. Über Almwiesen und durch Wald erreichten wir 2 ½ Std. nach dem Aufbruch vom Gipfel die Milderaunalm, 1671 m. Nachdem wir uns dort gestärkt hatten, wurden wir vom „befreundeten“ Taxidienst abgeholt.
Ohne Orientierungsprobleme sicher in drei Stunden von der Brandstattalm zum Gipfel, Abstieg allerdings bei uns zeitlich im Rahmen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. Äußerste obere Grenze des Bergwanderns. Bei guter Kondition auch vom Parkplatz „Josef“ im Oberbergtal über die Brandstattalm begehbar. In jedem Fall ein lohnender Gipfel, einsam. Zwischen dem 1. und 14. September waren mit uns fünf Leute am Gipfel, obwohl das Wetter recht schön war.
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