Samnaungruppe / Silvretta - Hüttentour
Nachdem ich alle Bilder verarbeitet habe, nunmehr die ausführliche Beschreibung dieser schönen Hüttentour (durchgeführt Sommer 2004).
Wir hatten die gesamte Ausrüstung dabei, weil wir auch einen Gletscherübergang geplant hatten.
1. Tag :
Wir ( mein Vater und ich ) trafen uns mit unserem Freund Klaus aus Paderborn auf dem Madlener Haus. Von dort fuhren wir mit einem Wagen das Paznaun hinunter bis nach See. Ein zweiter Wagen verblieb auf der Bieler Höhe.
Die Tour begann dann ganz günstig mit der Auffahrt auf die Medrigalm. Anschließend nahmen wir den Fahrweg hinauf zur Ascherhütte, 2256m. Man hätte allerdings auch einen Steig nehmen können, der jedoch etwas steiler ist und wir wollten uns am ersten Tag nicht überanstrengen.
Gehzeit: 2 Std., leichter Hüttenweg
2. Tag :
Von der Ascher Hütte starteten wir am nächsten Tag in Richtung Kölner Haus. Zunächst folgten wir dem recht steilen Pfad hinauf in Medrigjoch, 2556 m (1 Std.). Anschließend eine Querung unter einem Gratkopf, dann ein paar Drahtseile und schließlich kommt man zum Furgglerjoch, 2740 m (1 ½ Std.). Vom Furgglerjoch über den Nordgrat, der eigentlich ein breiter Rücken ist, leicht hinauf zum Furggler, 3004 m. Obwohl ich schon zum dritten Mal auf dem Furggler war, war ich von der Aussicht mal wieder begeistert. Wirklich sehr schön. Beim Abstieg rutschte Klaus wenige Meter unterhalb des Gipfels aus, fiel kopfüber gegen einen Stein und fing an zu bluten. Gott sei Dank erwies sich die Verletzung als klein, so dass wir die Tour fortsetzen konnten. Durch die Südflanke gelangten wir schnell zum Lazidgrat und fuhren (faul wie immer ) mit dem Lift zum Kölner Haus.
Gehzeit: 5 Std., Trittsicherheit, leichter Dreitausender, der auch ausgelassen werden kann
3. Tag :
Der dritte Tag begann mit der Auffahrt vom Kölner Haus zum Lazidgrat. Von dort verläuft ein Fahrweg durch ein schönes Hochtal. Dort gibt es zwar einen Schlepplift, den man aber nicht als störend empfindet. Naja, man hat ja noch Komperdell im Hinterkopf….
Dem Fahrweg folgten wir bis zum Arrezjoch, 2558 m (2 Std.). Von dort sieht man schon zur Hexenseehütte hinüber. Durch Blöcke und eine kleine Senke erreichten wir schnell die Hexenseehütte, 2588 m. Die Hütte ist nicht vol bewirtschaftet, sondern nur fallweise. Wir hatten an diesem Tag aber Glück, dass eine Familie aus Köln zur Hütte kam, um diese zu bewirtschaften. Den Nachmittag nutzten wir zu einem Abstecher auf den Hexenkopf, 3035 m, wobei ich allein am Gipfel war. Die anderen warteten am Vorgipfel.
Gehzeit: 3 Std. vom Lift zur Hütte, weitere 1 ½ Std. zum Gipfel, leichter Dreitausender
4. Tag :
Der vierte Tag sollte die Königetappe werden. Ein Teil des Weitwanderweges 712 stand auf dem Programm. Schwierig war, dass wir zunächst nicht genau wussten, wo wir übernachten konnten. Es wurde diskutiert, ob man auf Alp Trida übernachten kann. Das ging aber nicht. Idalpe schied auch aus. Der Weg zur Heidelberger Hütte war zu weit. Also entschieden wir uns, nach Samnaun abzusteigen.
Wir gingen gegen 7:30 Uhr auf der Hexenseehütte weg. Nach einem ersten Sattel querten wir ein Kar, wo uns die erste Gams begegnete. Etwa 90 Minuten nach der Hütte erreichten wir die Ochsenbergscharte, von wo aus wir herrliche Blicke zum Fluchthorn genießen konnten. Nun ging es ca. 300 Höhenmeter hinunter. Ein herrliches, einsames Hochtal breitete sich vor uns aus. Allerdings waren dort nicht immer alle Markierungen vorhanden. Auf einem Rücken machten wir Rast. Anschließend folgte eine Querung oberhalb der Fließer Alm zum Malfragjoch, wo wir schnell auf den Matthäuskopf stiegen. Bis dahin hatten wir einen Schäfer/ Jäger und zwei Leute unter uns an der Alm gesehen. Unmittelbar hinter der Grenze erhebt sich das sogenannte Kirchel, ca. 2600 m. Dieser Felsrücken zeichnet sich dadurch aus, dass er völlig freisteht und hinten sowie vorne derart ausgewaschene Felsen hat, dass es aussieht wie ein Kirchenportal. Nach dem Kirchel erreichten wir noch einen Sattel und von da an ging es schnell in die Wiesen und zu den ersten Skistationen. Die beiden anderen hatten dann noch einen Heidenspaß mit einem Wiesel oder einem Iltis. Wir erreichten Samnaun in Laret, wo wir nach wenigen Minuten auch ein günstiges und schönes Hotel ( HP 36 € ) fanden.
Gehzeit: 6 Std., Trittsicherheit und Orientierungssinn, einsam
5. Tag :
Am folgenden Morgen fuhren wir zunächst mit dem kostenlosen Ortsbus zur Talstation der Seilbahn. Von dort mit der Bahn hinauf. Eigentlich wollten wir zu Fuß vom Dorf gehen, aber dann hatte ich ein Einsehen mit den anderen.
Im Skigebiet wurde fleißig gebaut. Eigentlich ist das ja mal ganz interessant, zu sehen, wie der Hubschrauber in der Luft steht und die Leute arbeiten, aber der Krach ist furchtbar. Gott sei Dank konnten wir nach einigen Minuten um eine Ecke biegen und hörten nichts mehr. Der Weg verlief streng nach Westen. Im gemütlichen Auf und Ab überschritt man einige Gratausläufer. Unter dem Pauliner Kopf war der Weg ausgewaschen und von Kühen verstellt, aber nie schwierig. Nach drei Stunden erreichten wir das Zeblasjoch, 2550 m. Von dort querten wir zunächst abwärts, dann wieder aufwärts und schließlich durch ein Tälchen, in dem die Hitze stand, die Fuorcla da Val Gronda, 2740 m. Von dort in wenigen Minuten auf den Piz da Val Gronda, 2812 m, einen schönen Aussichtsberg. Der Abstieg erfolgte dann über die steilen Hänge zur Heidelberger Hütte, 2256 m.
Gehzeit : rund 5 Std. vom Lift zur Hütte, leichte Tour
6. Tag :
Der sechste Tag begann mit dem Anstieg in Richtung Kronenjoch. Hier konnten wir zunächst einen Adler beobachten. Nach dem markanten Tal mit dem Wasser stieg die Route rechts steiler an. Ab etwa 2700 m breitete sich dann ein Schneefeld aus, das bis zum Falschen
Kronenjoch führte. 1990 waren wir schon einmal am Kronenjoch, 2958 m und hatten die Breite Krone, 3079 m ausgelassen. Diesmal ließen wir uns den Gipfel nicht entgehen. Nach der Rückkehr ins Kronenjoch querten wir den Hang zum eigentlichen Kronenjoch, 2974 m. Zum ersten Mal auf dieser Tour mussten wir uns nun ein bisschen beeilen. In unserem Rücken entwickelte sich ein Gewitter. Über die recht steilen Hänge, teilweise über Schnee stiegen wir zum Finanzerstein ab, wo wir noch einmal Pause machten. Schließlich erreichten wir die Jamtalhütte.
Gehzeit: 5 Std., leichter Übergang mit Dreitausender garniert, viel begangen
7. Tag :
Am letzten Tag wollten wir eigentlich von der Jamtalhütte zur Wiesbadener Hütte und dann zur Bieler Höhe absteigen. Allerdings machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht wäre es gegangen, vielleicht hätten wir auf der Ochenscharte im Gewitter gestanden. Die Wolken verhießen jedenfalls nichts Gutes. Wir entschieden uns für die sichere Variante und stiegen nach Galtür ab. Nach dem wir in See unser Auto geholt hatten, warteten auch noch acht Stunden Heimfahrt auf uns.
Fazit: auch ohne Gletscherübergang eine sehr schöne Tour mit einigen Highlights, mache ich so (oder ähnlich) sicher noch einmal. Alternativ kann man von Samnaun auch nach Süden Richtung Hof Zuort gehen und dann auf die Heidelberger Hütte
Nachdem ich alle Bilder verarbeitet habe, nunmehr die ausführliche Beschreibung dieser schönen Hüttentour (durchgeführt Sommer 2004).
Wir hatten die gesamte Ausrüstung dabei, weil wir auch einen Gletscherübergang geplant hatten.
1. Tag :
Wir ( mein Vater und ich ) trafen uns mit unserem Freund Klaus aus Paderborn auf dem Madlener Haus. Von dort fuhren wir mit einem Wagen das Paznaun hinunter bis nach See. Ein zweiter Wagen verblieb auf der Bieler Höhe.
Die Tour begann dann ganz günstig mit der Auffahrt auf die Medrigalm. Anschließend nahmen wir den Fahrweg hinauf zur Ascherhütte, 2256m. Man hätte allerdings auch einen Steig nehmen können, der jedoch etwas steiler ist und wir wollten uns am ersten Tag nicht überanstrengen.
Gehzeit: 2 Std., leichter Hüttenweg
2. Tag :
Von der Ascher Hütte starteten wir am nächsten Tag in Richtung Kölner Haus. Zunächst folgten wir dem recht steilen Pfad hinauf in Medrigjoch, 2556 m (1 Std.). Anschließend eine Querung unter einem Gratkopf, dann ein paar Drahtseile und schließlich kommt man zum Furgglerjoch, 2740 m (1 ½ Std.). Vom Furgglerjoch über den Nordgrat, der eigentlich ein breiter Rücken ist, leicht hinauf zum Furggler, 3004 m. Obwohl ich schon zum dritten Mal auf dem Furggler war, war ich von der Aussicht mal wieder begeistert. Wirklich sehr schön. Beim Abstieg rutschte Klaus wenige Meter unterhalb des Gipfels aus, fiel kopfüber gegen einen Stein und fing an zu bluten. Gott sei Dank erwies sich die Verletzung als klein, so dass wir die Tour fortsetzen konnten. Durch die Südflanke gelangten wir schnell zum Lazidgrat und fuhren (faul wie immer ) mit dem Lift zum Kölner Haus.
Gehzeit: 5 Std., Trittsicherheit, leichter Dreitausender, der auch ausgelassen werden kann
3. Tag :
Der dritte Tag begann mit der Auffahrt vom Kölner Haus zum Lazidgrat. Von dort verläuft ein Fahrweg durch ein schönes Hochtal. Dort gibt es zwar einen Schlepplift, den man aber nicht als störend empfindet. Naja, man hat ja noch Komperdell im Hinterkopf….
Dem Fahrweg folgten wir bis zum Arrezjoch, 2558 m (2 Std.). Von dort sieht man schon zur Hexenseehütte hinüber. Durch Blöcke und eine kleine Senke erreichten wir schnell die Hexenseehütte, 2588 m. Die Hütte ist nicht vol bewirtschaftet, sondern nur fallweise. Wir hatten an diesem Tag aber Glück, dass eine Familie aus Köln zur Hütte kam, um diese zu bewirtschaften. Den Nachmittag nutzten wir zu einem Abstecher auf den Hexenkopf, 3035 m, wobei ich allein am Gipfel war. Die anderen warteten am Vorgipfel.
Gehzeit: 3 Std. vom Lift zur Hütte, weitere 1 ½ Std. zum Gipfel, leichter Dreitausender
4. Tag :
Der vierte Tag sollte die Königetappe werden. Ein Teil des Weitwanderweges 712 stand auf dem Programm. Schwierig war, dass wir zunächst nicht genau wussten, wo wir übernachten konnten. Es wurde diskutiert, ob man auf Alp Trida übernachten kann. Das ging aber nicht. Idalpe schied auch aus. Der Weg zur Heidelberger Hütte war zu weit. Also entschieden wir uns, nach Samnaun abzusteigen.
Wir gingen gegen 7:30 Uhr auf der Hexenseehütte weg. Nach einem ersten Sattel querten wir ein Kar, wo uns die erste Gams begegnete. Etwa 90 Minuten nach der Hütte erreichten wir die Ochsenbergscharte, von wo aus wir herrliche Blicke zum Fluchthorn genießen konnten. Nun ging es ca. 300 Höhenmeter hinunter. Ein herrliches, einsames Hochtal breitete sich vor uns aus. Allerdings waren dort nicht immer alle Markierungen vorhanden. Auf einem Rücken machten wir Rast. Anschließend folgte eine Querung oberhalb der Fließer Alm zum Malfragjoch, wo wir schnell auf den Matthäuskopf stiegen. Bis dahin hatten wir einen Schäfer/ Jäger und zwei Leute unter uns an der Alm gesehen. Unmittelbar hinter der Grenze erhebt sich das sogenannte Kirchel, ca. 2600 m. Dieser Felsrücken zeichnet sich dadurch aus, dass er völlig freisteht und hinten sowie vorne derart ausgewaschene Felsen hat, dass es aussieht wie ein Kirchenportal. Nach dem Kirchel erreichten wir noch einen Sattel und von da an ging es schnell in die Wiesen und zu den ersten Skistationen. Die beiden anderen hatten dann noch einen Heidenspaß mit einem Wiesel oder einem Iltis. Wir erreichten Samnaun in Laret, wo wir nach wenigen Minuten auch ein günstiges und schönes Hotel ( HP 36 € ) fanden.
Gehzeit: 6 Std., Trittsicherheit und Orientierungssinn, einsam
5. Tag :
Am folgenden Morgen fuhren wir zunächst mit dem kostenlosen Ortsbus zur Talstation der Seilbahn. Von dort mit der Bahn hinauf. Eigentlich wollten wir zu Fuß vom Dorf gehen, aber dann hatte ich ein Einsehen mit den anderen.
Im Skigebiet wurde fleißig gebaut. Eigentlich ist das ja mal ganz interessant, zu sehen, wie der Hubschrauber in der Luft steht und die Leute arbeiten, aber der Krach ist furchtbar. Gott sei Dank konnten wir nach einigen Minuten um eine Ecke biegen und hörten nichts mehr. Der Weg verlief streng nach Westen. Im gemütlichen Auf und Ab überschritt man einige Gratausläufer. Unter dem Pauliner Kopf war der Weg ausgewaschen und von Kühen verstellt, aber nie schwierig. Nach drei Stunden erreichten wir das Zeblasjoch, 2550 m. Von dort querten wir zunächst abwärts, dann wieder aufwärts und schließlich durch ein Tälchen, in dem die Hitze stand, die Fuorcla da Val Gronda, 2740 m. Von dort in wenigen Minuten auf den Piz da Val Gronda, 2812 m, einen schönen Aussichtsberg. Der Abstieg erfolgte dann über die steilen Hänge zur Heidelberger Hütte, 2256 m.
Gehzeit : rund 5 Std. vom Lift zur Hütte, leichte Tour
6. Tag :
Der sechste Tag begann mit dem Anstieg in Richtung Kronenjoch. Hier konnten wir zunächst einen Adler beobachten. Nach dem markanten Tal mit dem Wasser stieg die Route rechts steiler an. Ab etwa 2700 m breitete sich dann ein Schneefeld aus, das bis zum Falschen
Kronenjoch führte. 1990 waren wir schon einmal am Kronenjoch, 2958 m und hatten die Breite Krone, 3079 m ausgelassen. Diesmal ließen wir uns den Gipfel nicht entgehen. Nach der Rückkehr ins Kronenjoch querten wir den Hang zum eigentlichen Kronenjoch, 2974 m. Zum ersten Mal auf dieser Tour mussten wir uns nun ein bisschen beeilen. In unserem Rücken entwickelte sich ein Gewitter. Über die recht steilen Hänge, teilweise über Schnee stiegen wir zum Finanzerstein ab, wo wir noch einmal Pause machten. Schließlich erreichten wir die Jamtalhütte.
Gehzeit: 5 Std., leichter Übergang mit Dreitausender garniert, viel begangen
7. Tag :
Am letzten Tag wollten wir eigentlich von der Jamtalhütte zur Wiesbadener Hütte und dann zur Bieler Höhe absteigen. Allerdings machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht wäre es gegangen, vielleicht hätten wir auf der Ochenscharte im Gewitter gestanden. Die Wolken verhießen jedenfalls nichts Gutes. Wir entschieden uns für die sichere Variante und stiegen nach Galtür ab. Nach dem wir in See unser Auto geholt hatten, warteten auch noch acht Stunden Heimfahrt auf uns.
Fazit: auch ohne Gletscherübergang eine sehr schöne Tour mit einigen Highlights, mache ich so (oder ähnlich) sicher noch einmal. Alternativ kann man von Samnaun auch nach Süden Richtung Hof Zuort gehen und dann auf die Heidelberger Hütte
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