Wer schon einmal das herrliche Video "Silbergeier" von Nina Caprez gesehen hat, kann wahrscheinlich nachvollziehen, warum wir diese wunderschöne Landschaft einmal mit eigenen Augen sehen wollten. So wurde der Sommerurlaub kurzerhand nach Vorarlberg gelegt. Großartig von meiner Familie, mir gleich am ersten sonnigen Tag den Vormittag "frei" zu geben, um mich zu den Kirchlispitzen aufzumachen.
Folgende Route habe ich mir zurechtgelegt: Lünersee -> Verajoch (vorbei an den Nordwänden der Kirchlispitzen) -> Schweizer Tor -> Gafalljoch (vorbei an den Südwänden der Kirchlispitzen) -> Lünersee. Bei meinen Recherchen habe ich auch von einer Besteigungsmöglichkeit der 3. Kirchlispitze gelesen, dies jedoch als zu gruslig für mich eingestuft.
Um ein wenig Zeit zu gewinnen, da ich mit dem Rest der Familie zum Mittagessen an der Douglashütte verabredet bin, steige ich um 6:20 Uhr von der Talstation der Lünerseebahn über den Bösen Tritt auf, statt mit der ersten Bahn zu fahren. Aufgrund der lohnenden Regenfälle in den Vortagen verläuft der Steig oft eher im als neben dem Wasserfall, ist aber insgesamt überraschend harmlos. Bei dem Namen hatte ich etwas wilderes erwartet.
2014-08-28_06.49.16_Böser_Tritt.jpg
Steinschlaghelm ist hier auf jeden Fall angebracht.
Als ich mich dem Ausstieg zum Lüner See nähere, locken oben schon die ersten Sonnenstrahlen.
2014-08-28_06.58.50_Erste_Sonnenstrahlen.jpg
Auf Seehöhe angekommen, kann ich einen ersten Blick auf die Kirchlispitzen erhaschen.
2014-08-28_07.03.36_Erster_Blick_Kirchlispitzen.jpg
Die (halbe) Umrundung des Lüner Sees zieht sich auf fadem breiten Schotterweg ewig hin. Dafür gibt es immer wieder wieder schöne Ausblicke, wie hier auf den Seekopf:
2014-08-28_07.35.21_Seehatscher.jpg
Einige Matschpassagen später bin ich am Fuße des Gafalljochs angekommen. Hier werde ich später von oben wieder zurück kommen. Jetzt biege ich aber erst einmal links ab, um an den Nordseiten der Kirchlispitzen entlangzugehen.
2014-08-28_07.50.48_Gafalljoch.jpg
Die Nordwände der Kirchlispitzen entpuppen sich als brüchige Schrotthaufen. Prima, so kann ich mir einreden, dass es ja objektiv gefährlich wäre, auf die 3. Kirchlispitze zu steigen, und ich nicht nur schlicht zu feige bin.
2014-08-28_07.50.55_Kirchlispitzenschrott.jpg
Der Pfad führt ebenso harmlos wie nett an den Kirchlispitzen vorbei zum Verajoch hoch, ganz nach meinem Geschmack. Auch beim Blick zurück erfreue ich mich an der herrlichen Maserung der Wände:
2014-08-28_08.04.22_Musterband.jpg
Am Verajoch angekommen, kann ich einen ersten Blick auf das Schweizer Tor werfen. Wie grandios, dieser Ausblick! Leider verhindert die tiefstehende Sonne in enger Zusammenarbeit mit meinen mäßigen fotografischen Fähigkeiten bessere Aufnahmen.
2014-08-28_08.26.55_Schweizer_Tor.jpg
Ich stehe eine (kurze) Weile und genieße den Ausblick. Natürlich fällt mein Blick immer wieder auf die 3. Kirchlispitze - schließlich weiß ich ja, dass der (mit Steinmanndln markierte) Aufstiegsweg von hier losgeht. Eigentlich sieht es ganz leicht aus. Es juckt in den Fingern. Ich mache ein paar Schritte auf dem Trampelpfad zu den Wänden. Den steilen Schrott erblickend und die Mittagessensverabredung im Hinterkopf habend rede ich mir ein, dass man auch mal verzichten können muss und steige wieder ab.
Nach ein paar Metern drehe ich abermals um. Es verlockt einfach zu sehr. So gerne möchte ich dort oben stehen! So beschließe ich, mir den Aufstieg einfach mal anzuschauen. Sollte es zu schwer werden, könnte ich ja immer noch umdrehen. Und um die Mittagsverabredung einhalten zu können, müsste ich eben hinterher ein wenig schneller gehen.
Nachdem ich zuvor von Reibungsplatten im ersten Schwierigkeitsgrad gelesen hatte, bin ich einigermaßen überrascht, einen breit ausgetrampelten Pfad durch den Schotter vorzufinden. Zudem bestens markiert mit Steinmanndln, ein Verhauer ist vollkommen ausgeschlossen. An einer recht steilen und rutschigen Stelle zögere ich kurz, gehe aber doch weiter. Überraschend problemlos stehe ich bald darauf in Sichtweite des Gipfelkreuzes:
2014-08-28_08.56.52_Letzte_Meter_zum_Gipfel.jpg
Ich halte mich einen Tick zu weit links und muss mich doch noch kurz gruseln. Doch auch die Stelle ist schnell überwunden. Ich stehe auf der 3. Kirchlispitze!
2014-08-28_08.58.37_Am_Gipfel_3.Kirchlispitze.jpg
Der angekündigte Aufstieg über 200 Höhenmeter im Einsergelände ab dem Verajoch bestand also darin, zwei oder dreimal ein wenig die Hände zur Hilfe zu nehmen. So lob ich mir das.
Der Ausblick vom Gipfel ist fantastisch.
2014-08-28_08.59.02_Ausblick.jpg
Wirklich entspannen kann ich mich nicht, schließlich steht der Abstieg noch bevor und der Abstecher hat schon Zeit gekostet. Aber von hier sieht der Abstiegsweg ja richtig kommod aus:
2014-08-28_09.00.47_Aufstiegsweg.jpg
Problemlos erreiche ich wieder das Verajoch. Ein wenig Erleichterung macht sich dann doch breit. Ein paar harmlose Drahtseilversicherungen im Schweizer Tor würden noch noch kommen, sonst ein bequemer Wanderweg - also alle Schwierigkeiten geschafft. So zumindest der Plan!
Am Schweizer Tor war ich schnell angekommen:
2014-08-28_09.32.09_Am_Schweizer_Tor.jpg
Ebenso schnell hindurchgeschlüpft - nicht ohne mir beim Umgehen eines Matschtümpels besonders lohnend das Schienbein anzuhauen.
2014-08-28_09.42.30_Durchs_Schweizer_Tor.jpg
Die Drahtseilversicherungen am Tor waren ebenso harmlos wie zuvor gelesen ("Drahtseil? Ach ja, da musste ich nicht mal die Hände aus den Taschen nehmen"). Ein paar Meter weiter dann die böse Überraschung: Der Steig führt weiter nach links, nachdrücklich ausgeschildert. Nach unten, an den Fuß der Kirchlispitzen, wohin es laut meiner Wanderkarte auf einem normalen Wanderweg gehen sollte, führt ein kleiner Trampelpfad mit handschriftlichem Hinweis "Klettersteig!" auf einem großen Stein geschrieben.
Klettersteigausrüstung habe ich nicht dabei. Aber nach links gehen, wo doch die Südwände der Kirchlispitzen eindeutig rechts stehen?
2014-08-28_09.54.15_Kirchlispitzen_Südseite.jpg
Folgende Route habe ich mir zurechtgelegt: Lünersee -> Verajoch (vorbei an den Nordwänden der Kirchlispitzen) -> Schweizer Tor -> Gafalljoch (vorbei an den Südwänden der Kirchlispitzen) -> Lünersee. Bei meinen Recherchen habe ich auch von einer Besteigungsmöglichkeit der 3. Kirchlispitze gelesen, dies jedoch als zu gruslig für mich eingestuft.
Um ein wenig Zeit zu gewinnen, da ich mit dem Rest der Familie zum Mittagessen an der Douglashütte verabredet bin, steige ich um 6:20 Uhr von der Talstation der Lünerseebahn über den Bösen Tritt auf, statt mit der ersten Bahn zu fahren. Aufgrund der lohnenden Regenfälle in den Vortagen verläuft der Steig oft eher im als neben dem Wasserfall, ist aber insgesamt überraschend harmlos. Bei dem Namen hatte ich etwas wilderes erwartet.
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Steinschlaghelm ist hier auf jeden Fall angebracht.
Als ich mich dem Ausstieg zum Lüner See nähere, locken oben schon die ersten Sonnenstrahlen.
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Auf Seehöhe angekommen, kann ich einen ersten Blick auf die Kirchlispitzen erhaschen.
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Die (halbe) Umrundung des Lüner Sees zieht sich auf fadem breiten Schotterweg ewig hin. Dafür gibt es immer wieder wieder schöne Ausblicke, wie hier auf den Seekopf:
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Einige Matschpassagen später bin ich am Fuße des Gafalljochs angekommen. Hier werde ich später von oben wieder zurück kommen. Jetzt biege ich aber erst einmal links ab, um an den Nordseiten der Kirchlispitzen entlangzugehen.
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Die Nordwände der Kirchlispitzen entpuppen sich als brüchige Schrotthaufen. Prima, so kann ich mir einreden, dass es ja objektiv gefährlich wäre, auf die 3. Kirchlispitze zu steigen, und ich nicht nur schlicht zu feige bin.
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Der Pfad führt ebenso harmlos wie nett an den Kirchlispitzen vorbei zum Verajoch hoch, ganz nach meinem Geschmack. Auch beim Blick zurück erfreue ich mich an der herrlichen Maserung der Wände:
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Am Verajoch angekommen, kann ich einen ersten Blick auf das Schweizer Tor werfen. Wie grandios, dieser Ausblick! Leider verhindert die tiefstehende Sonne in enger Zusammenarbeit mit meinen mäßigen fotografischen Fähigkeiten bessere Aufnahmen.
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Ich stehe eine (kurze) Weile und genieße den Ausblick. Natürlich fällt mein Blick immer wieder auf die 3. Kirchlispitze - schließlich weiß ich ja, dass der (mit Steinmanndln markierte) Aufstiegsweg von hier losgeht. Eigentlich sieht es ganz leicht aus. Es juckt in den Fingern. Ich mache ein paar Schritte auf dem Trampelpfad zu den Wänden. Den steilen Schrott erblickend und die Mittagessensverabredung im Hinterkopf habend rede ich mir ein, dass man auch mal verzichten können muss und steige wieder ab.
Nach ein paar Metern drehe ich abermals um. Es verlockt einfach zu sehr. So gerne möchte ich dort oben stehen! So beschließe ich, mir den Aufstieg einfach mal anzuschauen. Sollte es zu schwer werden, könnte ich ja immer noch umdrehen. Und um die Mittagsverabredung einhalten zu können, müsste ich eben hinterher ein wenig schneller gehen.
Nachdem ich zuvor von Reibungsplatten im ersten Schwierigkeitsgrad gelesen hatte, bin ich einigermaßen überrascht, einen breit ausgetrampelten Pfad durch den Schotter vorzufinden. Zudem bestens markiert mit Steinmanndln, ein Verhauer ist vollkommen ausgeschlossen. An einer recht steilen und rutschigen Stelle zögere ich kurz, gehe aber doch weiter. Überraschend problemlos stehe ich bald darauf in Sichtweite des Gipfelkreuzes:
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Ich halte mich einen Tick zu weit links und muss mich doch noch kurz gruseln. Doch auch die Stelle ist schnell überwunden. Ich stehe auf der 3. Kirchlispitze!
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Der angekündigte Aufstieg über 200 Höhenmeter im Einsergelände ab dem Verajoch bestand also darin, zwei oder dreimal ein wenig die Hände zur Hilfe zu nehmen. So lob ich mir das.
Der Ausblick vom Gipfel ist fantastisch.
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Wirklich entspannen kann ich mich nicht, schließlich steht der Abstieg noch bevor und der Abstecher hat schon Zeit gekostet. Aber von hier sieht der Abstiegsweg ja richtig kommod aus:
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Problemlos erreiche ich wieder das Verajoch. Ein wenig Erleichterung macht sich dann doch breit. Ein paar harmlose Drahtseilversicherungen im Schweizer Tor würden noch noch kommen, sonst ein bequemer Wanderweg - also alle Schwierigkeiten geschafft. So zumindest der Plan!
Am Schweizer Tor war ich schnell angekommen:
2014-08-28_09.32.09_Am_Schweizer_Tor.jpg
Ebenso schnell hindurchgeschlüpft - nicht ohne mir beim Umgehen eines Matschtümpels besonders lohnend das Schienbein anzuhauen.
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Die Drahtseilversicherungen am Tor waren ebenso harmlos wie zuvor gelesen ("Drahtseil? Ach ja, da musste ich nicht mal die Hände aus den Taschen nehmen"). Ein paar Meter weiter dann die böse Überraschung: Der Steig führt weiter nach links, nachdrücklich ausgeschildert. Nach unten, an den Fuß der Kirchlispitzen, wohin es laut meiner Wanderkarte auf einem normalen Wanderweg gehen sollte, führt ein kleiner Trampelpfad mit handschriftlichem Hinweis "Klettersteig!" auf einem großen Stein geschrieben.
Klettersteigausrüstung habe ich nicht dabei. Aber nach links gehen, wo doch die Südwände der Kirchlispitzen eindeutig rechts stehen?
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