Am Ostermontag (9. 4. 2007) habe ich heuer einen mir - bezeichnenderweise - bislang noch unbekannten Gipfel erkundet:
die Bichleralpe (1378m) südöstlich von Josefsberg.
Die Beschreibungen, auf die ich gestoßen war, stimmen darin überein, dass es sich um einen erstklassigen Aussichtsberg handelt, der dennoch erstaunlich selten besucht wird - und das, obwohl der Anstieg von Josefsberg (in bereits über 1000m Höhe) in maximal 90 Minuten zu bewältigen ist. Klingt verlockend, dachte ich mir, das Wetter ist auch gut, also auf geht's!
Ein paar Fakten zum Berg:
* Die Schreibweise "Bichleralpe" hat sich offenbar erst in den letzten Jahren durchgesetzt, bis dahin hieß der Berg "Büchleralpe".
* Es handelt sich um den zweithöchsten Berg der Türnitzer Alpen, die im Südwesten bis zur durch die Seilbahn erschlossenen Bürgeralpe bei Mariazell reichen. Wahrscheinlich ist es die Ostalpengruppe mit dem unbekanntesten Gruppenhöchsten: der Große Sulzberg, 1400m, einige Kilometer südlich von Annaberg. Ein unauffälliger Waldgipfel, auf den nicht einmal ein markierter Anstieg führt. Erst auf den Plätzen drei und vier im Höhenranking folgen dann mit Tirolerkogel, 1377m und Türnitzer Höger, 1372m, bekannte und dank der Hütten auf ihren Gipfeln auch gern besuchte Berge.
Die Route von Josefsberg zur Bichleralpe:
01-Plan.jpg
Das erste Erlebnis für alle, die aus dem Traisental kommen: Bereits ab dem Annaberg zeigt sich der Ötscher von seiner schönsten und eindrucksvollsten Seite. Knapp vor einer der Straßenkehren nach Josefsberg hinauf bietet sich z.B. dieser Blick zum Gipfel (noch mit einer kleinen Dunstwolke). Rechts die wilde Schlucht der Hinteren Tormäuer, und auch eine Brücke der Mariazellerbahn, die durch diese großartige Landschaft führt, ist teilweise zu erkennen.
02-BlickÖtscherTormäuer.jpg
Der Weg 06B führt von Josefsberg zunächst über die Schipisten und Lifttrassen am Alpl leicht ansteigend in die steile Nordflanke des Alpls. Nicht erstaunlich, dass sich dort noch einiger Schnee hält, während viele Südhänge bereits bis in Höhe der Baumgrenze weitgehend aper sind.
03-WegzumAlplsattel.jpg
Dort bereits ist nicht zu übersehen, was die Wanderung um einiges anstrengender als erwartet machen würde: schwere Sturmschäden in den Wäldern! Der Orkan Kyrill im Jänner 2007 muss in dieser Region schlimm gewütet haben. Hohe Nadelbäume liegen mehrfach genau quer über den rot markierten Weg 06B.
04-Sturmschäden1.jpg
Nachdem man das Alpl nördlich umgangen hat, erreicht man in einem Sattel (der Rother Wanderführer Ötscher nennt ihn auch Alplsattel) dann die grün markierte Abzweigung zur Bichleralpe - hier noch in der älteren Schreibweise "Büchleralpe".
05-Abzweigung.jpg
Eine kleine Lichtung im Sattel gibt kurz den Blick zu sämtlichen Zellerhüten im Südwesten frei: links Oischingkogel und Vorderer Zellerhut, rechts Mittlerer und Großer Zellerhut.
06-Zellerhüte.jpg
Dann führt der an sich gut markierte grüne Weg die steile Nordwestflanke der Bichleralpe teilweise in Kehren empor. Leider sind die Sturmschäden auch hier nicht geringer:
07-Sturmschäden2.jpg
Weiter oben, wo noch mehr Schnee übrig ist, ist das Vorankommen so teilweise recht mühsam.
08-Sturmschäden3.jpg
In mehreren kurzen, steilen Kehren im obersten Hangbereich komme ich dann endgültig vom Weg ab. Ich versuche so direkt wie möglich auf das Gipfelplateau zu kommen. Die Hoffnung, dort wäre ein leichteres Vorankommen möglich, erweist sich allerdings als völlig trügerisch: Die Bäume sind dort zwar viel niedriger, stehen aber zum Teil trotzdem sehr dicht. Und die zahlreichen kleinen Lichtungen dazwischen sind noch relativ hoch vom Schnee zugeweht. Ein unerwartet beschwerlicher Abschnitt des Anstiegs!
Rückblickend denke ich mir jetzt: Gut, dass die "Querfeldein-Touren" genügend namhafte Vertreter im Forum haben! Ich habe mich dazu nie berufen gefühlt - und meine Lust darauf ist an diesem Tag sicher nicht gestiegen!
Das Bild gibt die Mühsal des Stapfens dort oben nur sehr unzureichend wieder!
09-Gipfelhang.jpg
Klar ist immerhin, dass der Gipfel weiter südlich zu finden sein muss; der Hang steigt in diese Richtung auch immer noch leicht an.
Und dann, ganz plötzlich, öffnen sich die Bäume, und ich erreiche den unbewaldeten - und zudem praktisch schneefreien! - Gipfelkamm. Die Belohnung: sofort ein erster toller Blick zum Ötscher im Westen!
10-BichleralpeBlickÖtscher.jpg
die Bichleralpe (1378m) südöstlich von Josefsberg.
Die Beschreibungen, auf die ich gestoßen war, stimmen darin überein, dass es sich um einen erstklassigen Aussichtsberg handelt, der dennoch erstaunlich selten besucht wird - und das, obwohl der Anstieg von Josefsberg (in bereits über 1000m Höhe) in maximal 90 Minuten zu bewältigen ist. Klingt verlockend, dachte ich mir, das Wetter ist auch gut, also auf geht's!
Ein paar Fakten zum Berg:
* Die Schreibweise "Bichleralpe" hat sich offenbar erst in den letzten Jahren durchgesetzt, bis dahin hieß der Berg "Büchleralpe".
* Es handelt sich um den zweithöchsten Berg der Türnitzer Alpen, die im Südwesten bis zur durch die Seilbahn erschlossenen Bürgeralpe bei Mariazell reichen. Wahrscheinlich ist es die Ostalpengruppe mit dem unbekanntesten Gruppenhöchsten: der Große Sulzberg, 1400m, einige Kilometer südlich von Annaberg. Ein unauffälliger Waldgipfel, auf den nicht einmal ein markierter Anstieg führt. Erst auf den Plätzen drei und vier im Höhenranking folgen dann mit Tirolerkogel, 1377m und Türnitzer Höger, 1372m, bekannte und dank der Hütten auf ihren Gipfeln auch gern besuchte Berge.
Die Route von Josefsberg zur Bichleralpe:
01-Plan.jpg
Das erste Erlebnis für alle, die aus dem Traisental kommen: Bereits ab dem Annaberg zeigt sich der Ötscher von seiner schönsten und eindrucksvollsten Seite. Knapp vor einer der Straßenkehren nach Josefsberg hinauf bietet sich z.B. dieser Blick zum Gipfel (noch mit einer kleinen Dunstwolke). Rechts die wilde Schlucht der Hinteren Tormäuer, und auch eine Brücke der Mariazellerbahn, die durch diese großartige Landschaft führt, ist teilweise zu erkennen.
02-BlickÖtscherTormäuer.jpg
Der Weg 06B führt von Josefsberg zunächst über die Schipisten und Lifttrassen am Alpl leicht ansteigend in die steile Nordflanke des Alpls. Nicht erstaunlich, dass sich dort noch einiger Schnee hält, während viele Südhänge bereits bis in Höhe der Baumgrenze weitgehend aper sind.
03-WegzumAlplsattel.jpg
Dort bereits ist nicht zu übersehen, was die Wanderung um einiges anstrengender als erwartet machen würde: schwere Sturmschäden in den Wäldern! Der Orkan Kyrill im Jänner 2007 muss in dieser Region schlimm gewütet haben. Hohe Nadelbäume liegen mehrfach genau quer über den rot markierten Weg 06B.
04-Sturmschäden1.jpg
Nachdem man das Alpl nördlich umgangen hat, erreicht man in einem Sattel (der Rother Wanderführer Ötscher nennt ihn auch Alplsattel) dann die grün markierte Abzweigung zur Bichleralpe - hier noch in der älteren Schreibweise "Büchleralpe".
05-Abzweigung.jpg
Eine kleine Lichtung im Sattel gibt kurz den Blick zu sämtlichen Zellerhüten im Südwesten frei: links Oischingkogel und Vorderer Zellerhut, rechts Mittlerer und Großer Zellerhut.
06-Zellerhüte.jpg
Dann führt der an sich gut markierte grüne Weg die steile Nordwestflanke der Bichleralpe teilweise in Kehren empor. Leider sind die Sturmschäden auch hier nicht geringer:
07-Sturmschäden2.jpg
Weiter oben, wo noch mehr Schnee übrig ist, ist das Vorankommen so teilweise recht mühsam.
08-Sturmschäden3.jpg
In mehreren kurzen, steilen Kehren im obersten Hangbereich komme ich dann endgültig vom Weg ab. Ich versuche so direkt wie möglich auf das Gipfelplateau zu kommen. Die Hoffnung, dort wäre ein leichteres Vorankommen möglich, erweist sich allerdings als völlig trügerisch: Die Bäume sind dort zwar viel niedriger, stehen aber zum Teil trotzdem sehr dicht. Und die zahlreichen kleinen Lichtungen dazwischen sind noch relativ hoch vom Schnee zugeweht. Ein unerwartet beschwerlicher Abschnitt des Anstiegs!
Rückblickend denke ich mir jetzt: Gut, dass die "Querfeldein-Touren" genügend namhafte Vertreter im Forum haben! Ich habe mich dazu nie berufen gefühlt - und meine Lust darauf ist an diesem Tag sicher nicht gestiegen!
Das Bild gibt die Mühsal des Stapfens dort oben nur sehr unzureichend wieder!
09-Gipfelhang.jpg
Klar ist immerhin, dass der Gipfel weiter südlich zu finden sein muss; der Hang steigt in diese Richtung auch immer noch leicht an.
Und dann, ganz plötzlich, öffnen sich die Bäume, und ich erreiche den unbewaldeten - und zudem praktisch schneefreien! - Gipfelkamm. Die Belohnung: sofort ein erster toller Blick zum Ötscher im Westen!
10-BichleralpeBlickÖtscher.jpg
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