Hocheck, 15..05 2004
Die letzte Wanderung liegt schon einige Monate zurück. Mit Wehmut verfolgte ich im Forum Gipfeltreffen die Aktivitäten meiner Wanderbekannschaften. Sei es die Hohe Wand-Tour unter der Führung von Alice58 oder die heutige Wanderung von Bergfex auf den Sonnwendstein, zu gerne wäre ich mitgegangen.
Doch jetzt wollte ich wissen, was ich mir nach längerer Erkrankung wieder zutrauen kann. Meine Wahl fiel auf das Hocheck (1037 Meter) in den Gutensteiner Alpen, wo ich im August 2003 mit einer Gruppe aus dem Forum meine erste Wanderung absolvierte - vielleicht ein gutes Omen.
Um 7.00 Uhr beginne ich mit dem Packen meines Rucksacks, ja selbst das scheint mir, habe ich bereits verlernt. Zahlreiche Utensilien wie für eine Expedition liegen vor mir ausgebreitet, dazwischen stapfen neugierig die beiden Katzen und vervollständigen dieses kleine Chaos. Schließlich ist doch zeitgerecht alles Nötige verstaut. Pünktlich um 7.45 Uhr kommt meine Wanderbegleitung Carina. Ein Check-up gibt uns die Sicherheit nichts vergessen zu haben. Eine Tasse Kaffee vor dem Aufbruch gibt mir noch den letzten Kick, um exakt 8.00 Uhr fahren wir los.
Die Route erfordert keinerlei Kartenbesichtigung, unser Ziel sind die Berge meiner ehemaligen Heimat - das Triestingtal. Jedlesee, Donauuferautobahn, Süd-Ost-Tangente, Abfahrt Leobersdorf, Bundesstrasse 18 bis nach Altenmarkt an der Triesting (410 Meter).
Wenige Meter nach der Ortstafel weist uns ein Schild zum Linksabbiegen in Richtung Bahnhof. Wir überqueren die Brücke und vor uns befindet sich ein großer Parkplatz, der Ausgangspunkt laut meiner Wanderkarten. Die rotweißrote Markierung kann man kaum übersehen, wir brauchen den Weg 404 nur mehr folgen.
Den Himmel nach zu urteilen dürfen wir auf angenehmes Wetter hoffen, im Augenblick ist es kühl und leicht windig.
Es ist 9.10 Uhr als wir losmarschieren,der Markierung folgend, waldwärts.Der Bahnhof sollte sich auf der linken Seite befinden,aber außer dichtes Buschwerk durch das ein Pfad führt sind der einzige Anhaltspunkt.Nach wenigen Schritten erreichen wir die Haltestelle,wo wir die Gleise überqueren. Am Waldrand sticht uns die nächste Information ins Auge,der Wanderweg mit der Nummer 404 und ein pfeilförmiges Schild mit der Aufschrift Hocheck weisen uns den rechten Weg.
Der Beronsteig beginnt als kurzer Anstieg den wir rasch,aber leicht außer Atem überwinden.
Ich habe das Gefühl als wäre erst gestern meine letzte Wanderung gewesen. Das vertraute Zwitschern der Vögel ist wie ein Background zu unseren Stimmen, die einzigen Laute in dieser morgendlichen Stille. Mir wird nun bewußt, was mir in den letzten Wochen gefehlt hat,der Wald und die Berge. Schon als Jugendlicher fühlte ich mich vom Wald angezogen. Der Wald inspiriert mich die Gedanken schweifen zu lassen ......
Ein Ort, wo einst die gefürchteten Wölfe zuhause waren, wo sich Räuber und andere zwielichtige Gestalten herumtrieben, hier wurden bekannte Märchenfiguren ihrem Schicksal überlassen. Der Wald ein stummer Zeuge düsterer Ereignisse, die in zahlreichen Überlieferungen bis heute nicht ihre Faszination verloren haben. Der Wald hat bis heute seinen Zauber bewahrt, es umgibt ihn einen Hauch von Mystik, der man sich kaum entziehen kann. Vielerorts stößt man auf die kleinen spannenden Erzählungen und Sagen, die sich in den Wäldern ereignet haben sollen.
Wenn die Schritte des Wanderers vom weichen Boden verschluckt werden, ist die Stille fast spürbar. Umgeben von unzähligen Bäumen fühlt man sich wie auf einer Insel des Friedens, fern vom Trubel der Zivilisation.
Das Sprudeln von Wasser ruft mich in die reale Welt zurück. Wir sind beim Heimkehrer-Brüdl angelangt, ein von Menschenhand geschaffenes idyllisches Plätzchen. Ein Tischchen mit mehreren Bankerln laden die müden Wandersleut' zum Verweilen ein. Das frische Wasser der Quelle speist ein kleines Bächlein, das murmelnd seinen Weg ins Tal sucht. Selbst für das Rotwild hat man eine Oase zum Ausruhen geschaffen,eine mit Heu gefüllte Futtergrippe soll die Tiere zur Stärkung anhalten.
Hier machen wir die erste Trinkpause, was für mich eine gute Gelegenheit für ein paar Fotos bietet. Im frischen Tau des morgens ziehen Weinbergschnecken ihre Spuren. Beim Fotografieren dieser Tiere denke ich unweigerlich an mein eigenes Tempo, fast symptomatisch für mein "Comeback". Dann keimt in mir ein hähmischer Gedanke als die Schnecke ihre Fühler ausfährt,etwa auf diese Art: Na du kleiner Tempobolzer, zu deinem Glück gibt's hier am Berg keine Radarfalle,das würde für dich nicht gut aussehen! Wer von uns beiden wird wohl als erster auf dem Gipfel stehen,haaa??? Würde die Schnecke sprechen können, wäre ihre Antwort vielleicht diese: "Bleiben wir doch fair....ich gebe dir eine halbe Stunde Vorsprung, na? Letztendlich bleibt es doch bei einen stummen Dialog zwischen Mensch und Tier.
Unser Aufenthalt ist nur von geringer Dauer und wir wenden uns rechter Hand dem Hans Wieshofer-Steig zu. Der Weg führt durch ein grünes Meer von Bärlauchblättern, für den Betrachter ein wunderschöner Anblick.
Der Pfad endet auf einer Forststrasse, direkt zum nächsten Wegpunkt, den Wildenauer Brunnen. Hier vereinigen sich mehrere Rinnsale zu einen rauschenden Bächlein, das schon akustisch aus kurzer Entfernung wahrzunehmen ist. Der Berg gibt langsam das gespeicherte Naß wieder frei, ein ewiger Kreislauf eines funktionierenden Ökosystems.
Von hier sind es nur mehr wenige Gehminuten bis zum Mittagskogel,den viele Wanderer wenig Beachtung schenken. Die Markierungen sind ausgezeichnet, es besteht kaum die Gefahr vom rechten Weg abzukommen. Nun geht es stets aufwärts, nicht sehr steil, aber doch spürbar. Der Höhenmesser zeigt mir 951 Meter, also noch 86 Höhenmeter die uns am mühseligsten vorkommen.
In der ersten Stunde unseres Aufstiegs trafen wir keinen einzigen Wanderer, nun kreuzen einige Gleichgesinnte unseren Weg. Es ist zehn Minuten vor zwölf, beinahe High Noon,als wir vor der Meyringer Warte stehen. Die Sonne scheint,herrliches Wetter war unser wichtigster Begleiter. Wir lassen uns auf eine der Bänke nieder und verzehren die mitgebrachte Jause. Ein wohliges Gefühl von Faulheit versucht sich in uns zu manifestieren. Jetzt unter freien Himmel zu "mützen" wäre sicher eine feine Sache,aber wir müssen auch wieder runter.
Die letzten Höhenmeter die es zu überwinden gilt, sind die Stufen der Aussichtswarte, auf deren Plattform ich einige Fotos mache. Vom Westen her nähern sich dunkle Wolken die uns zum Aufbruch mahnen, so marschieren wir um 12.20 Uhr los. Längere Zeit traben wir einem älteren Paar hinterher,das wir schon beim Aufstieg trafen. Irgendwann verlieren wir die beiden wieder aus den Augen. Langsam macht sich ein wenig die Müdigkeit bemerkbar, zu lange liegt der letzte Wandertag zurück. Bei den kleinen Pausen die wir einlegen, versuche ich mit der Digicam Frühlinsimpressionen einzufangen. Allmählich lichtet sich der Wald und vor uns taucht die Kirche der Gemeinde Altenmarkt auf. An der letzten Weggabelung folgen wir einem falschen Schildchen, statt auf 404 bewegen wir uns nun auf den Weg 04. Das beschert uns einen kleinen Umweg von zirka 500 Metern auf Asphalt. Allen zum Trotz erreichen wir den Parkplatz um 14.45 Uhr, wo unser Wandertag sein Ende nimmt. Carina hat sich in ihren neuen Schuhen besser gehalten als ich befürchtet habe. Auf diesen Berg machte ich im Vorjahr die schmerzliche Erfahrung mit neuen Wanderschuhen. Somit ist mit der Tradition am Hocheck gebrochen.
Der Start in die neue Wandersaison erfolgte mit einiger Verspätung, doch das konnte unseren Spaß nicht trüben. Ein kleiner Schritt für die nächste Tour mit einigen Mitgliedern aus dem Forum ist hiemit getan.
Die letzte Wanderung liegt schon einige Monate zurück. Mit Wehmut verfolgte ich im Forum Gipfeltreffen die Aktivitäten meiner Wanderbekannschaften. Sei es die Hohe Wand-Tour unter der Führung von Alice58 oder die heutige Wanderung von Bergfex auf den Sonnwendstein, zu gerne wäre ich mitgegangen.
Doch jetzt wollte ich wissen, was ich mir nach längerer Erkrankung wieder zutrauen kann. Meine Wahl fiel auf das Hocheck (1037 Meter) in den Gutensteiner Alpen, wo ich im August 2003 mit einer Gruppe aus dem Forum meine erste Wanderung absolvierte - vielleicht ein gutes Omen.
Um 7.00 Uhr beginne ich mit dem Packen meines Rucksacks, ja selbst das scheint mir, habe ich bereits verlernt. Zahlreiche Utensilien wie für eine Expedition liegen vor mir ausgebreitet, dazwischen stapfen neugierig die beiden Katzen und vervollständigen dieses kleine Chaos. Schließlich ist doch zeitgerecht alles Nötige verstaut. Pünktlich um 7.45 Uhr kommt meine Wanderbegleitung Carina. Ein Check-up gibt uns die Sicherheit nichts vergessen zu haben. Eine Tasse Kaffee vor dem Aufbruch gibt mir noch den letzten Kick, um exakt 8.00 Uhr fahren wir los.
Die Route erfordert keinerlei Kartenbesichtigung, unser Ziel sind die Berge meiner ehemaligen Heimat - das Triestingtal. Jedlesee, Donauuferautobahn, Süd-Ost-Tangente, Abfahrt Leobersdorf, Bundesstrasse 18 bis nach Altenmarkt an der Triesting (410 Meter).
Wenige Meter nach der Ortstafel weist uns ein Schild zum Linksabbiegen in Richtung Bahnhof. Wir überqueren die Brücke und vor uns befindet sich ein großer Parkplatz, der Ausgangspunkt laut meiner Wanderkarten. Die rotweißrote Markierung kann man kaum übersehen, wir brauchen den Weg 404 nur mehr folgen.
Den Himmel nach zu urteilen dürfen wir auf angenehmes Wetter hoffen, im Augenblick ist es kühl und leicht windig.
Es ist 9.10 Uhr als wir losmarschieren,der Markierung folgend, waldwärts.Der Bahnhof sollte sich auf der linken Seite befinden,aber außer dichtes Buschwerk durch das ein Pfad führt sind der einzige Anhaltspunkt.Nach wenigen Schritten erreichen wir die Haltestelle,wo wir die Gleise überqueren. Am Waldrand sticht uns die nächste Information ins Auge,der Wanderweg mit der Nummer 404 und ein pfeilförmiges Schild mit der Aufschrift Hocheck weisen uns den rechten Weg.
Der Beronsteig beginnt als kurzer Anstieg den wir rasch,aber leicht außer Atem überwinden.
Ich habe das Gefühl als wäre erst gestern meine letzte Wanderung gewesen. Das vertraute Zwitschern der Vögel ist wie ein Background zu unseren Stimmen, die einzigen Laute in dieser morgendlichen Stille. Mir wird nun bewußt, was mir in den letzten Wochen gefehlt hat,der Wald und die Berge. Schon als Jugendlicher fühlte ich mich vom Wald angezogen. Der Wald inspiriert mich die Gedanken schweifen zu lassen ......
Ein Ort, wo einst die gefürchteten Wölfe zuhause waren, wo sich Räuber und andere zwielichtige Gestalten herumtrieben, hier wurden bekannte Märchenfiguren ihrem Schicksal überlassen. Der Wald ein stummer Zeuge düsterer Ereignisse, die in zahlreichen Überlieferungen bis heute nicht ihre Faszination verloren haben. Der Wald hat bis heute seinen Zauber bewahrt, es umgibt ihn einen Hauch von Mystik, der man sich kaum entziehen kann. Vielerorts stößt man auf die kleinen spannenden Erzählungen und Sagen, die sich in den Wäldern ereignet haben sollen.
Wenn die Schritte des Wanderers vom weichen Boden verschluckt werden, ist die Stille fast spürbar. Umgeben von unzähligen Bäumen fühlt man sich wie auf einer Insel des Friedens, fern vom Trubel der Zivilisation.
Das Sprudeln von Wasser ruft mich in die reale Welt zurück. Wir sind beim Heimkehrer-Brüdl angelangt, ein von Menschenhand geschaffenes idyllisches Plätzchen. Ein Tischchen mit mehreren Bankerln laden die müden Wandersleut' zum Verweilen ein. Das frische Wasser der Quelle speist ein kleines Bächlein, das murmelnd seinen Weg ins Tal sucht. Selbst für das Rotwild hat man eine Oase zum Ausruhen geschaffen,eine mit Heu gefüllte Futtergrippe soll die Tiere zur Stärkung anhalten.
Hier machen wir die erste Trinkpause, was für mich eine gute Gelegenheit für ein paar Fotos bietet. Im frischen Tau des morgens ziehen Weinbergschnecken ihre Spuren. Beim Fotografieren dieser Tiere denke ich unweigerlich an mein eigenes Tempo, fast symptomatisch für mein "Comeback". Dann keimt in mir ein hähmischer Gedanke als die Schnecke ihre Fühler ausfährt,etwa auf diese Art: Na du kleiner Tempobolzer, zu deinem Glück gibt's hier am Berg keine Radarfalle,das würde für dich nicht gut aussehen! Wer von uns beiden wird wohl als erster auf dem Gipfel stehen,haaa??? Würde die Schnecke sprechen können, wäre ihre Antwort vielleicht diese: "Bleiben wir doch fair....ich gebe dir eine halbe Stunde Vorsprung, na? Letztendlich bleibt es doch bei einen stummen Dialog zwischen Mensch und Tier.
Unser Aufenthalt ist nur von geringer Dauer und wir wenden uns rechter Hand dem Hans Wieshofer-Steig zu. Der Weg führt durch ein grünes Meer von Bärlauchblättern, für den Betrachter ein wunderschöner Anblick.
Der Pfad endet auf einer Forststrasse, direkt zum nächsten Wegpunkt, den Wildenauer Brunnen. Hier vereinigen sich mehrere Rinnsale zu einen rauschenden Bächlein, das schon akustisch aus kurzer Entfernung wahrzunehmen ist. Der Berg gibt langsam das gespeicherte Naß wieder frei, ein ewiger Kreislauf eines funktionierenden Ökosystems.
Von hier sind es nur mehr wenige Gehminuten bis zum Mittagskogel,den viele Wanderer wenig Beachtung schenken. Die Markierungen sind ausgezeichnet, es besteht kaum die Gefahr vom rechten Weg abzukommen. Nun geht es stets aufwärts, nicht sehr steil, aber doch spürbar. Der Höhenmesser zeigt mir 951 Meter, also noch 86 Höhenmeter die uns am mühseligsten vorkommen.
In der ersten Stunde unseres Aufstiegs trafen wir keinen einzigen Wanderer, nun kreuzen einige Gleichgesinnte unseren Weg. Es ist zehn Minuten vor zwölf, beinahe High Noon,als wir vor der Meyringer Warte stehen. Die Sonne scheint,herrliches Wetter war unser wichtigster Begleiter. Wir lassen uns auf eine der Bänke nieder und verzehren die mitgebrachte Jause. Ein wohliges Gefühl von Faulheit versucht sich in uns zu manifestieren. Jetzt unter freien Himmel zu "mützen" wäre sicher eine feine Sache,aber wir müssen auch wieder runter.
Die letzten Höhenmeter die es zu überwinden gilt, sind die Stufen der Aussichtswarte, auf deren Plattform ich einige Fotos mache. Vom Westen her nähern sich dunkle Wolken die uns zum Aufbruch mahnen, so marschieren wir um 12.20 Uhr los. Längere Zeit traben wir einem älteren Paar hinterher,das wir schon beim Aufstieg trafen. Irgendwann verlieren wir die beiden wieder aus den Augen. Langsam macht sich ein wenig die Müdigkeit bemerkbar, zu lange liegt der letzte Wandertag zurück. Bei den kleinen Pausen die wir einlegen, versuche ich mit der Digicam Frühlinsimpressionen einzufangen. Allmählich lichtet sich der Wald und vor uns taucht die Kirche der Gemeinde Altenmarkt auf. An der letzten Weggabelung folgen wir einem falschen Schildchen, statt auf 404 bewegen wir uns nun auf den Weg 04. Das beschert uns einen kleinen Umweg von zirka 500 Metern auf Asphalt. Allen zum Trotz erreichen wir den Parkplatz um 14.45 Uhr, wo unser Wandertag sein Ende nimmt. Carina hat sich in ihren neuen Schuhen besser gehalten als ich befürchtet habe. Auf diesen Berg machte ich im Vorjahr die schmerzliche Erfahrung mit neuen Wanderschuhen. Somit ist mit der Tradition am Hocheck gebrochen.
Der Start in die neue Wandersaison erfolgte mit einiger Verspätung, doch das konnte unseren Spaß nicht trüben. Ein kleiner Schritt für die nächste Tour mit einigen Mitgliedern aus dem Forum ist hiemit getan.
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