3x auf den Schneeberg in 13 Stunden - 3.400Hm an einem Tag
Hallo,
wie manchen von Euch bekannt, wollte ich voriges Jahr die Überschreitung der beiden Reichensteingipfel (Eisenerzer/Admonter) machen, bin aber aufgrund des Wetters gescheitert.
Siehe link: http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=11432
Da ich das heuer nun noch einmal angehen möchte, ist Konditionstraining auf den Wien umgebenden Bergen angesagt, was ich gestern gleich einmal auskosten konnte.
Mein Ziel war, den Schneeberg auf möglichst vielen verschiedenen Auf- und Abstiegsrouten 3 x zu besteigen, was mir schließlich auch gelingen sollte.
Start war um 6h beim Weichtalhaus bei angenehmen 5°C und klarem Himmel. Auf dem Ferdinand-Mayr Weg stieg ich dann vorbei am Witzani-Kreuz
Blick vom Witzani-Kreuz zur Rax.jpg
und an der Kienthaler Hütte auf direktem Weg zum Klosterwappen. Dort herrschte ein eher unangenehmer Wind bei frostigen Temperaturen.
Aufstieg zum Klosterwappen.jpg
Von dort gab's auch gleich einen herrlichen Blick zur Rax mit Großem Höllental:
Klosterwappen-Rax.jpg
Nach diesen 2:30 Aufstieg ging es nun zur Fischerhütte, wo schon die meisten Nachtgäste wach waren.
Weiter führte meine Route über den Fadensteig (hier der schöne Blick vom Steig zur Fischerhütte)
Fadensteig mit Blick zur Fischerhütte.jpg
an der Edelweißhütte vorbei nach Losenheim. Es war mittlerweile richtig warm geworden, die Sonne heizte schön ein und noch immer machten sich einige vom Parkplatz Losenheim zum Gipfel auf.
Ich querte die Forststraße und den Waldweg zum Nördl. Grafensteig/Bürklehütte und stieg über den Nandlgrat zum zweiten Mal Richtung Gipfel. Die sich langsam einstellende Erschöpfung wurde nur durch die herrliche Aussicht auf die anderen Anstiege wie Novembergrat und Herminensteig
Nandlgrat mit Blick zum Novembergrat.jpg
verdrängt und ab und zu kam zur Unterstützung leichter Wind auf.
Auch der Blick nach Puchberg lädt zum Verweilen ein:
Nandlgrat-Puchberg.jpg
Beim Steigbuch dann die große Überraschung, dass dieses gerade saniert wurde. Es war sogar noch der Errichter mit Bohrmaschine und guter Laune anwesend, der dieses neue und wettertaugliche Kästchen montierte (leider kein Foto gemacht).
Nach Erreichen des Hochplateaus zog ich mit den Fadensteig-Massen wieder zur Fischerhütte, was für mich das zweite Mal oben bedeutete.
Mein innerer Schweinehund bedeutete mir, es gut sein zu lassen mit diesen knapp 2.700Hm Aufstieg und fast hätte ich dem nachgegeben. Nach kurzer Rast und angesichts der Massen auf dem Weg vom Damböckhaus herauf entschied ich mich doch noch für eine dritte Route.
Auf dem Normalweg runter zum Damböckhaus und dort links durch die Latschen Richtung Novembergrat, den ich dann aber doch ausgelassen habe, da ich nicht auch noch mühsam abklettern wollte. Also entschied ich mich für den "wunderschönen" Schneidergraben, der bei trockenen Verhältnissen gar nicht so schlimm ist und überdies bis zum Schuttkegel markiert ist.
Schneidergraben-Abstieg.jpg
Im Schutt gab es dann eine herrliche "Abfahrt" bis zum Nördl. Grafensteig auf etwa 1.340Hm. Außerdem hat man schöne Sicht auf den Novembergrat:
Schneidergraben mit Blick zum Novembergrat.jpg
Der nun folgende Wiederaufstieg über Nördl. Grafensteig und Herminensteig war dann doch härter als angenommen. Erstens brannte die Nachmittagssonne unerbittlich in den Steig, den ich bis gestern gar nicht kannte und zweitens waren die Kletterstellen insofern zermürbend, als man so langsam vorankam.
Weiter oben hat man eine ungewohnte Sicht auf die Bergstation der Schneebergbahn:
Herminensteig mit Blick zur Bergstation.jpg
Aber auch zur Fischerhütte:
Herminensteig mit Blick zur Fischerhütte.jpg
Schließlich erreichte ich gegen 15.45 das Damböckhaus und musste mich mit einer kräftigen Suppe stärken, um die letzten 260Hm auf den Gipfel zu schaffen. Diesen erreichte ich knapp vor 17h, also nach gesamt elf Stunden und etwa 3.400Hm Aufstieg!
Einen kurzen Freudenschrei und ein paar Fotos später ging es dann ans Finale, den letzten Abstieg über 1.500Hm!!
Dazu wählte ich den Weg über Stadelwandleiten. Hier der Blick zurück zum Gipfel
Stadelwandleiten-Gipfel.jpg
und der weitere Weg hinunter:
Stadelwandleiten-Abstieg.jpg
Bei der Forsthütte der Stadt Wien vorbei auf dem Steig durch den Stadelwandgraben. Nach soviel Auf- und Abstieg ist der rutschige laubbedeckte Boden bei der Stadelwand eine letzte Chance noch eine ordentliche Brezn zu reissen, aber ich erreichte dann doch noch sicher die Höllental-Straße und konnte die letzten Meter auf dieser zurück zum Weichtalhaus erleichtert genießen. 13 Stunden waren vergangen.
Alles in allem eine wunderschöne Tour, die einen durch die verschiedenen Vegetationsstufen des Schneebergs auf allen Himmelsrichtungen führt und die einem die Möglichkeit gibt, die eigenen Grenzen auszuloten. Man könnte die Tour natürlich auch erweitern und noch ein paar Höhenmeter zusätzlich machen, aber irgenwo sind glaube ich auch natürliche Grenzen gesetzt.
Habe neben den Landschaftsfotos auch noch eines von der markierten Karte beigefügt, damit man ein bessere Übersicht hat, wo allerdings noch die Variante Novembergrat eingezeichnet ist.
Karte.jpg
Hier nochmals die Eckdaten:
Weichtalhaus - Ferdiand-Mayr-Weg - Klosterwappen - Fischerhütte - Fadensteig - Losenheim - Bürklehütte - Nandlgrat - Fischerhütte - Damböckhaus - Schneidergraben - Nördl. Grafensteig - Herminensteig - Damböckhaus - Klosterwappen - Stadelwandleiten - Stadelwandgraben - Weichtalhaus
Hallo,
wie manchen von Euch bekannt, wollte ich voriges Jahr die Überschreitung der beiden Reichensteingipfel (Eisenerzer/Admonter) machen, bin aber aufgrund des Wetters gescheitert.
Siehe link: http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=11432
Da ich das heuer nun noch einmal angehen möchte, ist Konditionstraining auf den Wien umgebenden Bergen angesagt, was ich gestern gleich einmal auskosten konnte.
Mein Ziel war, den Schneeberg auf möglichst vielen verschiedenen Auf- und Abstiegsrouten 3 x zu besteigen, was mir schließlich auch gelingen sollte.
Start war um 6h beim Weichtalhaus bei angenehmen 5°C und klarem Himmel. Auf dem Ferdinand-Mayr Weg stieg ich dann vorbei am Witzani-Kreuz
Blick vom Witzani-Kreuz zur Rax.jpg
und an der Kienthaler Hütte auf direktem Weg zum Klosterwappen. Dort herrschte ein eher unangenehmer Wind bei frostigen Temperaturen.
Aufstieg zum Klosterwappen.jpg
Von dort gab's auch gleich einen herrlichen Blick zur Rax mit Großem Höllental:
Klosterwappen-Rax.jpg
Nach diesen 2:30 Aufstieg ging es nun zur Fischerhütte, wo schon die meisten Nachtgäste wach waren.
Weiter führte meine Route über den Fadensteig (hier der schöne Blick vom Steig zur Fischerhütte)
Fadensteig mit Blick zur Fischerhütte.jpg
an der Edelweißhütte vorbei nach Losenheim. Es war mittlerweile richtig warm geworden, die Sonne heizte schön ein und noch immer machten sich einige vom Parkplatz Losenheim zum Gipfel auf.
Ich querte die Forststraße und den Waldweg zum Nördl. Grafensteig/Bürklehütte und stieg über den Nandlgrat zum zweiten Mal Richtung Gipfel. Die sich langsam einstellende Erschöpfung wurde nur durch die herrliche Aussicht auf die anderen Anstiege wie Novembergrat und Herminensteig
Nandlgrat mit Blick zum Novembergrat.jpg
verdrängt und ab und zu kam zur Unterstützung leichter Wind auf.
Auch der Blick nach Puchberg lädt zum Verweilen ein:
Nandlgrat-Puchberg.jpg
Beim Steigbuch dann die große Überraschung, dass dieses gerade saniert wurde. Es war sogar noch der Errichter mit Bohrmaschine und guter Laune anwesend, der dieses neue und wettertaugliche Kästchen montierte (leider kein Foto gemacht).
Nach Erreichen des Hochplateaus zog ich mit den Fadensteig-Massen wieder zur Fischerhütte, was für mich das zweite Mal oben bedeutete.
Mein innerer Schweinehund bedeutete mir, es gut sein zu lassen mit diesen knapp 2.700Hm Aufstieg und fast hätte ich dem nachgegeben. Nach kurzer Rast und angesichts der Massen auf dem Weg vom Damböckhaus herauf entschied ich mich doch noch für eine dritte Route.
Auf dem Normalweg runter zum Damböckhaus und dort links durch die Latschen Richtung Novembergrat, den ich dann aber doch ausgelassen habe, da ich nicht auch noch mühsam abklettern wollte. Also entschied ich mich für den "wunderschönen" Schneidergraben, der bei trockenen Verhältnissen gar nicht so schlimm ist und überdies bis zum Schuttkegel markiert ist.
Schneidergraben-Abstieg.jpg
Im Schutt gab es dann eine herrliche "Abfahrt" bis zum Nördl. Grafensteig auf etwa 1.340Hm. Außerdem hat man schöne Sicht auf den Novembergrat:
Schneidergraben mit Blick zum Novembergrat.jpg
Der nun folgende Wiederaufstieg über Nördl. Grafensteig und Herminensteig war dann doch härter als angenommen. Erstens brannte die Nachmittagssonne unerbittlich in den Steig, den ich bis gestern gar nicht kannte und zweitens waren die Kletterstellen insofern zermürbend, als man so langsam vorankam.
Weiter oben hat man eine ungewohnte Sicht auf die Bergstation der Schneebergbahn:
Herminensteig mit Blick zur Bergstation.jpg
Aber auch zur Fischerhütte:
Herminensteig mit Blick zur Fischerhütte.jpg
Schließlich erreichte ich gegen 15.45 das Damböckhaus und musste mich mit einer kräftigen Suppe stärken, um die letzten 260Hm auf den Gipfel zu schaffen. Diesen erreichte ich knapp vor 17h, also nach gesamt elf Stunden und etwa 3.400Hm Aufstieg!
Einen kurzen Freudenschrei und ein paar Fotos später ging es dann ans Finale, den letzten Abstieg über 1.500Hm!!
Dazu wählte ich den Weg über Stadelwandleiten. Hier der Blick zurück zum Gipfel
Stadelwandleiten-Gipfel.jpg
und der weitere Weg hinunter:
Stadelwandleiten-Abstieg.jpg
Bei der Forsthütte der Stadt Wien vorbei auf dem Steig durch den Stadelwandgraben. Nach soviel Auf- und Abstieg ist der rutschige laubbedeckte Boden bei der Stadelwand eine letzte Chance noch eine ordentliche Brezn zu reissen, aber ich erreichte dann doch noch sicher die Höllental-Straße und konnte die letzten Meter auf dieser zurück zum Weichtalhaus erleichtert genießen. 13 Stunden waren vergangen.
Alles in allem eine wunderschöne Tour, die einen durch die verschiedenen Vegetationsstufen des Schneebergs auf allen Himmelsrichtungen führt und die einem die Möglichkeit gibt, die eigenen Grenzen auszuloten. Man könnte die Tour natürlich auch erweitern und noch ein paar Höhenmeter zusätzlich machen, aber irgenwo sind glaube ich auch natürliche Grenzen gesetzt.
Habe neben den Landschaftsfotos auch noch eines von der markierten Karte beigefügt, damit man ein bessere Übersicht hat, wo allerdings noch die Variante Novembergrat eingezeichnet ist.
Karte.jpg
Hier nochmals die Eckdaten:
Weichtalhaus - Ferdiand-Mayr-Weg - Klosterwappen - Fischerhütte - Fadensteig - Losenheim - Bürklehütte - Nandlgrat - Fischerhütte - Damböckhaus - Schneidergraben - Nördl. Grafensteig - Herminensteig - Damböckhaus - Klosterwappen - Stadelwandleiten - Stadelwandgraben - Weichtalhaus
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