Letzten Freitag sollte es auf eine gemütliche 2 Tagestour am Ötscher gehen, die dann leider doch in einem beinahe Fiasko endete und mich sicherlich viel zu Nahe an meine eigenen Grenzen gebracht hat als es mir lieb war.
Am Freitag in der früh sind wir zu dritt zum Ötscher gefahren. Wettervorhersage in der früh sogar nochmal nachgesehen und da sah es halbwegs gut aus für den Ötscher, 15°, eventuell am nachmittag leichter regen, gegen abend sollten die Wolken aufklaren und 25-35km/h wind.
Geplant war am 1. Tag über Mirafall, Jägerherz Rauher Kamm auf den großen Ötscher, von dort weiter richtung kleinen Ötscher und in der Gegend einen gemütlichen Platz fürs Zelten suchen.
Um kurz vor 11 Uhr gings dann los vom Bahnhof Erlaufklausen. Das Wetter sah auch ganz gut aus, etwas bewölkt aber schon erste Löcher in der Wolkendecke.
Eine halbe Stunde später kam die Sonne durch und es wurde richtig schön warm bis wir am Jägerherz ankamen und es leicht zu tröpfeln begann.
Um 13:30 kamen wir dann am Anfang des steilen weges richtung Rauhen Kam an. Der Regen wurde stärker, wir hofften darauf das es bald aufhört.
Um 15:30 waren wir dann beim Geldloch, mitlerweile war starker Nebel aufgezogen und es wurde langsam aber sicher richtig ungemütlich. Die Regenjacken hielten zwar "noch", aber durch die nassen Hosen hatten wir alle langsam aber sicher ein eisig kaltes Fußbad in den Schuhen.
An diesem Punkt hätten wir mit sicherheit besser darüber nachdenken sollen ob wir nicht umdrehen. Leider kam hier dazu das wir eine offenbar sehr schlechte Wegbeschreibung hatten in der nur "von einem kurzem 1+ Kletterstück" die Rede war, und es dürfte zum Gipfel ja auch nur mehr eine Stunde sein verglichen mit 3-4h rückweg. (Fragt mich nicht wie mein Bruder es geschafft hatte die einzige falsche Wegbeschreibung im Internet zu finden)
Ich war leider der einzige der noch trockenes Gewand zum wechseln hatte, meine beiden Begleiter hatten sich beide denselben neuen Rucksack zugelegt der wie sich nun herausstellte ideal dafür geeignet war Regenwasser zu sammeln.
Kurz darauf fuhr uns dann das erste mal der Schreck durch die Glieder. Ein rumpeln über uns und knapp 2m neben uns ging ein Felsbrocken den Abhang hinunter. Der Übeltater war dann schnell gefunden, auf der Wand über uns eine Gemse die neugierig hinunterschaut. Gottseidank war sie dann die ganze Zeit nur mehr damit beschäftigt uns anzustarren.
Und dann der rauhe Kamm, am Anfang ging es noch "relativ" gut, wir waren zwar nass bis auf die Knochen, jeder mit 10-12kg Gepäck am Rücken und 20l Wasser im Gewand aber es war zumindest kein starker Wind.
Also angefangen das "kurze" kletterstück hinaufzusteigen.
Eine Halbe stunde später wurde es dann richtig ungemütlich, die Kraft ging uns aus, die Felsen wurden zunehmend rutschiger vom Regen und es fing an so kalt zu werden das wir schon gegen den Schüttelfrost zu kämpfen hatten. Als wir dann realisierten das das alles andere als ein kurzes Kletterstück war wars leider auch schon zu spät, ohne Seil keine Möglichkeit wieder hinunterzuklettern.
Zu allem überfluss hatte sich der Wind offenbar an der Westseite des Berges versteckt so das wir bisher im halbwegs windstillen gegangen waren zog nun ein Sturm mit guten 80km/h durch jeden kleinen Übergang wodurch wir nur mehr extrem langsam vorangekommen sind.
Aus der einen Stunde aufstieg wurden im Endeffekt 3h ohne Pause und kaum noch Kraft in den Beinen bis wir knapp vor dem Aufgeben den Gipfel erreichten. Es war mitlerweile 19:30 und wir riefen erst einmal beim Schutzhaus an das wir hoffentlich noch ankommen.
Oben aber dann gleich der nächste Kampf, der an sich schon sehr starke Wind beim klettern entfaltete hier seine gesamte Kraft, Spitzengeschwindigkeiten mit sicherlich an die 100km/h oder mehr, beim gehen trieben wir immer wieder meterweit ab und mussten höllisch aufpassen nicht hinuntergeweht zu werden.
Kurz bevor wir endlich um 20:30 das Schutzhaus erreichten gabs dann den faszinierendsten Anblick den ich je erlebt hatte. Leider auf einem Foto nicht wirkllich festzuhallten.
Der Sturm blies die Wolkendecke unterhalb von uns mit einer solchen Wucht über den Berggipfel das es aussah als würden man vom Zentrum einer Windhose nach aussen sehen, und dahinter kilometerweit klarer Himmel. An dem Punkt dachte ich dann nur noch der Berg hatte etwas gegen uns...
Jedenfalls haben wir eine Menge daraus gelernt, in erster Linie sich nicht 100%ig auf Wegbeschreibungen aus dem Internet zu verlassen, und zum anderen lieber doch umzudrehen und einen doppelt so lange aber dafür sicheren Weg in Kauf zu nehmen... (und als nächstes eine Wasserdichte Hose samt schuhüberzug zu besorgen)
Lobenswert möchte ich hier auch noch das Schutzhaus erwähnen so zuvorkommende und nette Leute habe ich selten erlebt. Trotz der sehr späten Stunde gabs noch heisse Suppen, eine kräftige Mahlzeit und sie heizten sogar extra den Holzofen an damit wir uns aufwärmen konnten und die Schuhe bis morgen wieder halbwegs trocken wurden
Am Freitag in der früh sind wir zu dritt zum Ötscher gefahren. Wettervorhersage in der früh sogar nochmal nachgesehen und da sah es halbwegs gut aus für den Ötscher, 15°, eventuell am nachmittag leichter regen, gegen abend sollten die Wolken aufklaren und 25-35km/h wind.
Geplant war am 1. Tag über Mirafall, Jägerherz Rauher Kamm auf den großen Ötscher, von dort weiter richtung kleinen Ötscher und in der Gegend einen gemütlichen Platz fürs Zelten suchen.
Um kurz vor 11 Uhr gings dann los vom Bahnhof Erlaufklausen. Das Wetter sah auch ganz gut aus, etwas bewölkt aber schon erste Löcher in der Wolkendecke.
Eine halbe Stunde später kam die Sonne durch und es wurde richtig schön warm bis wir am Jägerherz ankamen und es leicht zu tröpfeln begann.
Um 13:30 kamen wir dann am Anfang des steilen weges richtung Rauhen Kam an. Der Regen wurde stärker, wir hofften darauf das es bald aufhört.
Um 15:30 waren wir dann beim Geldloch, mitlerweile war starker Nebel aufgezogen und es wurde langsam aber sicher richtig ungemütlich. Die Regenjacken hielten zwar "noch", aber durch die nassen Hosen hatten wir alle langsam aber sicher ein eisig kaltes Fußbad in den Schuhen.
An diesem Punkt hätten wir mit sicherheit besser darüber nachdenken sollen ob wir nicht umdrehen. Leider kam hier dazu das wir eine offenbar sehr schlechte Wegbeschreibung hatten in der nur "von einem kurzem 1+ Kletterstück" die Rede war, und es dürfte zum Gipfel ja auch nur mehr eine Stunde sein verglichen mit 3-4h rückweg. (Fragt mich nicht wie mein Bruder es geschafft hatte die einzige falsche Wegbeschreibung im Internet zu finden)
Ich war leider der einzige der noch trockenes Gewand zum wechseln hatte, meine beiden Begleiter hatten sich beide denselben neuen Rucksack zugelegt der wie sich nun herausstellte ideal dafür geeignet war Regenwasser zu sammeln.
Kurz darauf fuhr uns dann das erste mal der Schreck durch die Glieder. Ein rumpeln über uns und knapp 2m neben uns ging ein Felsbrocken den Abhang hinunter. Der Übeltater war dann schnell gefunden, auf der Wand über uns eine Gemse die neugierig hinunterschaut. Gottseidank war sie dann die ganze Zeit nur mehr damit beschäftigt uns anzustarren.
Und dann der rauhe Kamm, am Anfang ging es noch "relativ" gut, wir waren zwar nass bis auf die Knochen, jeder mit 10-12kg Gepäck am Rücken und 20l Wasser im Gewand aber es war zumindest kein starker Wind.
Also angefangen das "kurze" kletterstück hinaufzusteigen.
Eine Halbe stunde später wurde es dann richtig ungemütlich, die Kraft ging uns aus, die Felsen wurden zunehmend rutschiger vom Regen und es fing an so kalt zu werden das wir schon gegen den Schüttelfrost zu kämpfen hatten. Als wir dann realisierten das das alles andere als ein kurzes Kletterstück war wars leider auch schon zu spät, ohne Seil keine Möglichkeit wieder hinunterzuklettern.
Zu allem überfluss hatte sich der Wind offenbar an der Westseite des Berges versteckt so das wir bisher im halbwegs windstillen gegangen waren zog nun ein Sturm mit guten 80km/h durch jeden kleinen Übergang wodurch wir nur mehr extrem langsam vorangekommen sind.
Aus der einen Stunde aufstieg wurden im Endeffekt 3h ohne Pause und kaum noch Kraft in den Beinen bis wir knapp vor dem Aufgeben den Gipfel erreichten. Es war mitlerweile 19:30 und wir riefen erst einmal beim Schutzhaus an das wir hoffentlich noch ankommen.
Oben aber dann gleich der nächste Kampf, der an sich schon sehr starke Wind beim klettern entfaltete hier seine gesamte Kraft, Spitzengeschwindigkeiten mit sicherlich an die 100km/h oder mehr, beim gehen trieben wir immer wieder meterweit ab und mussten höllisch aufpassen nicht hinuntergeweht zu werden.
Kurz bevor wir endlich um 20:30 das Schutzhaus erreichten gabs dann den faszinierendsten Anblick den ich je erlebt hatte. Leider auf einem Foto nicht wirkllich festzuhallten.
Der Sturm blies die Wolkendecke unterhalb von uns mit einer solchen Wucht über den Berggipfel das es aussah als würden man vom Zentrum einer Windhose nach aussen sehen, und dahinter kilometerweit klarer Himmel. An dem Punkt dachte ich dann nur noch der Berg hatte etwas gegen uns...
Jedenfalls haben wir eine Menge daraus gelernt, in erster Linie sich nicht 100%ig auf Wegbeschreibungen aus dem Internet zu verlassen, und zum anderen lieber doch umzudrehen und einen doppelt so lange aber dafür sicheren Weg in Kauf zu nehmen... (und als nächstes eine Wasserdichte Hose samt schuhüberzug zu besorgen)
Lobenswert möchte ich hier auch noch das Schutzhaus erwähnen so zuvorkommende und nette Leute habe ich selten erlebt. Trotz der sehr späten Stunde gabs noch heisse Suppen, eine kräftige Mahlzeit und sie heizten sogar extra den Holzofen an damit wir uns aufwärmen konnten und die Schuhe bis morgen wieder halbwegs trocken wurden
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