Nachdem KS-Freak mir am Sonntag gezeigt hat, wie man den HTL-Steig ohne Kraftaufwand geht , war ich am nächsten Tag wieder voller Energie für eine weitere HW-Tour.
Der Hubertussteig ist eigentlich nicht ganz unbekannt, immerhin ist er schon an der Kreuzung von Springles- und Wandfußsteig angeschrieben (rote Schrift am Fels). Trotzdem waren bisher weder in der Literatur noch im Internet Fotos von ihm zu finden, und auch die verbalen Beschreibungen sind spärlich. In Hösch 1971 kommt der Steig noch nicht vor. Behm 1996 verweist auf Wisleitner 1992. Dieser beschreibt den Steig als "weder Fisch noch Fleisch. Der Anstieg in waldigem Gelände könnte vielleicht Liebhaber solcher Wege anlocken; diese, sofern sie ungeübt sind, könnten aber Gefahr laufen, an der einzigen, am Schluß des Weges gelegenen Kletterpassage zu scheitern [...]. Für Klettergewandte Begeher hingegen bietet der allzu kurze Felsgenuß wohl zu wenig Anreiz, um den verhältnismäßig langen Zustieg zu rechtfertigen.". In die selbe Richtung geht die Beschreibung in Schirmer 1991, der von einer "kurzen, aber unangenehmen Kletterstelle" spricht und den Steig für "unlohnend" hält. Alle bewerten ihn mit 2+, und mit dieser Bewertung ist er auch vor Ort angeschrieben. Doch diese Bewertung ist nicht mehr richtig, siehe unten.
Am einfachsten gelangt man zum Hubertussteig über den Wandfußsteig, vom Springlessteig kommend. Der Einstieg ist dort, wo sich der Wandfußsteig teilt, und nicht zu übersehen:
einstieg.jpg
Der untere Hubertussteig führt durch steilen Schwarzföhrenwald, und wie auf vielen anderen Hohe-Wand-Steigen machen die schwer verrottenden, langen Föhrennadeln die oberste Erdschicht locker und lose und daher rutschig. Doch am Hubertussteig ist das halb so schlimm, denn er ist nicht ausgesetzt. Die schwierigste Stelle dieser Art ist folgende ansteigende Querung über erdige Schrofen (1-) auf einen Rücken, schon bald nach dem Einstieg.
schrofen.jpg
Auf dem Rücken kommt man an einer etwa 1m hohen Höhle vorbei, deren Boden wie bei fast allen Höhlen der Hohen Wand mit Gemsenkotkügelchen übersät ist.
hoehle1.jpg
Diese Höhle befindet sich in einem Felskamm, der orografisch links im Wald umgangen wird. Die Farbpunkte auf dem Felsen, der den Kamm nach oben hin abschließt, könnten im Abstieg verwirrend sein: Weisen sie nach links oder nach rechts? Nach links! Aber man würde wahrscheinlich auch rechts durch den Steilwald irgendwie runterkommen.
felsen.jpg
Weiter geht es über den Rücken bergauf. Der felsige, durch Föhren etwas verwachsene Grat, über den die Markierungen leiten, kann links umgangen werden.
Es folgt eine Querung nach rechts zum Kontakt mit dem ZWT-Steig (siehe meinen Bericht vom 20.5.2007). Die Markierungen der beiden Steige sind nur 3m auseinander:
zwt.jpg
Das sonnige Wiesenstück im Hintergrund bietet sich als Rastplatz an, von hier aus hat man eine schöne Aussicht. Unterhalb ist eine größere Höhle, an der vorbei der ZWT-Steig heraufkommt.
zwt_hoehle.jpg
Der Hubertussteig wendet sich nach links in einen steilen Graben mit erfreulich festem Untergrund.
graben.jpg
Am Ende des Grabens wird die berüchtigte Kletterstelle erreicht.
schluesselstelle.jpg
Wisleitner 1992: "Vielleicht wird man den Ausstieg einmal durch ein paar Stifte entschärfen" Diesen Vorschlag muss irgendjemand erhört haben. Es sind zwar nicht ein paar Stifte, sondern nur einer, aber der sitzt genau an der richtigen Stelle. Am Foto etwas links von der Bildmitte.
Damit ist der Hubertussteig jedenfalls nicht mehr 2+. Der Riss ähnelt jenem am Wildenauersteig, zwischen den 2 Föhren. Jene Stelle wird mit 1+ bewertet, und - dort gibt es keinen Stift!
Zudem wird in der ganzen Literatur nicht erwähnt, dass die Schlüsselstelle rechts umgehbar ist! Diese Umgehung ist - wenngleich schon etwas blass - als ebensolche angeschrieben und blau markiert.
So oder so hat man zuletzt einige geneigte Platten zu überwinden. Obwohl sie, weil der Steig so selten begangen wird, erfreulich rauh sind, könnten sie bei Feuchtigkeit oder mit reibungsarmen Schuhsohlen ein Problem sein. Keine Ahnung, welche Schwierigkeitsbewertung für solche Platten üblich ist.
Von hier aus bietet sich ein schöner Blick auf die Steirerspur mit ihren prächtig bunten Felsen.
stsp.jpg
Gemeinsam mit dem Notausstieg der Steirerspur führt der Hubertussteig an einer weiteren Höhle vorbei...
hoehle3.jpg
...und im Nu steht man auf der Wiese vorm Hubertushaus.
Der Hubertussteig ist eigentlich nicht ganz unbekannt, immerhin ist er schon an der Kreuzung von Springles- und Wandfußsteig angeschrieben (rote Schrift am Fels). Trotzdem waren bisher weder in der Literatur noch im Internet Fotos von ihm zu finden, und auch die verbalen Beschreibungen sind spärlich. In Hösch 1971 kommt der Steig noch nicht vor. Behm 1996 verweist auf Wisleitner 1992. Dieser beschreibt den Steig als "weder Fisch noch Fleisch. Der Anstieg in waldigem Gelände könnte vielleicht Liebhaber solcher Wege anlocken; diese, sofern sie ungeübt sind, könnten aber Gefahr laufen, an der einzigen, am Schluß des Weges gelegenen Kletterpassage zu scheitern [...]. Für Klettergewandte Begeher hingegen bietet der allzu kurze Felsgenuß wohl zu wenig Anreiz, um den verhältnismäßig langen Zustieg zu rechtfertigen.". In die selbe Richtung geht die Beschreibung in Schirmer 1991, der von einer "kurzen, aber unangenehmen Kletterstelle" spricht und den Steig für "unlohnend" hält. Alle bewerten ihn mit 2+, und mit dieser Bewertung ist er auch vor Ort angeschrieben. Doch diese Bewertung ist nicht mehr richtig, siehe unten.
Am einfachsten gelangt man zum Hubertussteig über den Wandfußsteig, vom Springlessteig kommend. Der Einstieg ist dort, wo sich der Wandfußsteig teilt, und nicht zu übersehen:
einstieg.jpg
Der untere Hubertussteig führt durch steilen Schwarzföhrenwald, und wie auf vielen anderen Hohe-Wand-Steigen machen die schwer verrottenden, langen Föhrennadeln die oberste Erdschicht locker und lose und daher rutschig. Doch am Hubertussteig ist das halb so schlimm, denn er ist nicht ausgesetzt. Die schwierigste Stelle dieser Art ist folgende ansteigende Querung über erdige Schrofen (1-) auf einen Rücken, schon bald nach dem Einstieg.
schrofen.jpg
Auf dem Rücken kommt man an einer etwa 1m hohen Höhle vorbei, deren Boden wie bei fast allen Höhlen der Hohen Wand mit Gemsenkotkügelchen übersät ist.
hoehle1.jpg
Diese Höhle befindet sich in einem Felskamm, der orografisch links im Wald umgangen wird. Die Farbpunkte auf dem Felsen, der den Kamm nach oben hin abschließt, könnten im Abstieg verwirrend sein: Weisen sie nach links oder nach rechts? Nach links! Aber man würde wahrscheinlich auch rechts durch den Steilwald irgendwie runterkommen.
felsen.jpg
Weiter geht es über den Rücken bergauf. Der felsige, durch Föhren etwas verwachsene Grat, über den die Markierungen leiten, kann links umgangen werden.
Es folgt eine Querung nach rechts zum Kontakt mit dem ZWT-Steig (siehe meinen Bericht vom 20.5.2007). Die Markierungen der beiden Steige sind nur 3m auseinander:
zwt.jpg
Das sonnige Wiesenstück im Hintergrund bietet sich als Rastplatz an, von hier aus hat man eine schöne Aussicht. Unterhalb ist eine größere Höhle, an der vorbei der ZWT-Steig heraufkommt.
zwt_hoehle.jpg
Der Hubertussteig wendet sich nach links in einen steilen Graben mit erfreulich festem Untergrund.
graben.jpg
Am Ende des Grabens wird die berüchtigte Kletterstelle erreicht.
schluesselstelle.jpg
Wisleitner 1992: "Vielleicht wird man den Ausstieg einmal durch ein paar Stifte entschärfen" Diesen Vorschlag muss irgendjemand erhört haben. Es sind zwar nicht ein paar Stifte, sondern nur einer, aber der sitzt genau an der richtigen Stelle. Am Foto etwas links von der Bildmitte.
Damit ist der Hubertussteig jedenfalls nicht mehr 2+. Der Riss ähnelt jenem am Wildenauersteig, zwischen den 2 Föhren. Jene Stelle wird mit 1+ bewertet, und - dort gibt es keinen Stift!
Zudem wird in der ganzen Literatur nicht erwähnt, dass die Schlüsselstelle rechts umgehbar ist! Diese Umgehung ist - wenngleich schon etwas blass - als ebensolche angeschrieben und blau markiert.
So oder so hat man zuletzt einige geneigte Platten zu überwinden. Obwohl sie, weil der Steig so selten begangen wird, erfreulich rauh sind, könnten sie bei Feuchtigkeit oder mit reibungsarmen Schuhsohlen ein Problem sein. Keine Ahnung, welche Schwierigkeitsbewertung für solche Platten üblich ist.
Von hier aus bietet sich ein schöner Blick auf die Steirerspur mit ihren prächtig bunten Felsen.
stsp.jpg
Gemeinsam mit dem Notausstieg der Steirerspur führt der Hubertussteig an einer weiteren Höhle vorbei...
hoehle3.jpg
...und im Nu steht man auf der Wiese vorm Hubertushaus.
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