Alle Jahre wieder…
...lässt mir vor allem die zweite Hälfte des Advent wenig Zeit für Outdoor-Aktivitäten.
Mehrfach schon konnte ich dann aber den Stephanustag direkt nach Weihnachten dafür nutzen. Und wiederholt herrschten dabei fast frühlingshafte Bedingungen – besonders ausgeprägt im Dezember 2015, als es auf der Hohen Wand 15 Grad plus (im Schatten!) hatte und zu Mittag auf der Wiese nahe der Großen Kanzel T-shirt-Wetter herrschte.
Den Zeitspielraum hatte ich auch heuer wieder, und außer- bzw. oberhalb flacher Nebelfelder war einmal mehr mildes, föhniges Wetter angekündigt. Nicht geplant war hingegen, dass mir dann weder mein Auto noch meine Schneeschuhe zur Verfügung standen. So galt es, eine Route mit Öffi-Verbindungen am Feiertag zu finden, die unterhalb der Regionen mit aktuell höherer Schneelage verbleibt.
Eine Kombination mehrerer teilweise schon bestehender Idee brachte mich dann dazu, von Prein an der Rax zunächst auf die Luckerte Wand zu steigen und nach dem Abstieg in die Adlitzgräben noch dem Bahnwanderweg bis zum Semmering zu folgen. Mein letzter Besuch der Luckerten Wand lag gut 10 Jahre zurück, und auf dem oberen Teil des Semmering-Bahnwanderwegs war ich zuletzt im vergangenen Jahrtausend unterwegs...
Die Anfahrt verläuft durchaus untypisch: Der Railjet ab Wien-Meidling ist halb leer, und im Bus ab Payerbach-Reichenau sitzen außer mir nur zwei weitere Fahrgäste nach Hirschwang. Bis Prein komme ich dann noch in den Genuss einer Privatfahrt.
In Prein an der Rax steige ich zunächst zu der großen neugotischen Kirche etwas oberhalb des Ortes hinauf, von wo sich der erste Prachtblick des Tages zur Rax (konkret dem Predigtstuhl und Waxriegel) bietet. Der flache Bodennebel mit Frühtemperaturen deutlich unter null Grad reichte nur bis Pottschach; hier liegen die Temperaturen im noch schattigen Talboden um den Gefrierpunkt.
02-KarlgrabenPredigtstuhlWaxriegel.jpg
Ein kurzes Stück in den Graben Richtung Süden, und dann beginnt bereits der gelb markierte Anstieg zum Haakogel. Der Weg ist schmal, aber in gleichmäßigen Kehren gut angelegt. Trotz des ausgeprägt schattigen Nordwesthangs hat der Föhn hier absolut keinen Schnee zurück gelassen.
04-AnstiegHaakogel.jpg
Nach gut einer halben Stunde erreiche ich bereits die Kuppe des 882m hohen Haakogels. Dass er (sehr) wenig Aussicht bietet, wusste ich. Aber es ist durchaus stimmungsvoll, dass die Sonne gerade jetzt hinter meinem nächsten Ziel, der Luckerten Wand, hervor kommt, und die Bäume lassen ihr Licht doch etwas durch. Das kleine Holzkreuz dürfte noch nicht lange auf dem höchsten Punkt stehen; ich habe es nur auf einem Vergleichsbild aus diesem Jahr gefunden.
05-Haakogel-Gipfel.jpg
Vom Haakogel wieder herunter und dann zunächst noch flach an einer großen Weide vorbei in Richtung Süden. Etwas später führt der Weg dann in einer Rinne steil und direkt bergauf. Auch da wusste ich dank des Berichts von Felix vom Herbst 2015 bereits, was mich erwartet. Erste Schneespuren zeigen sich ab ca. 950m Höhe, aber nur ein kurzer Abschnitt durch Buschwerk ist etwas vereist, während der Weg im höheren Wald völlig aper bleibt. In bereits über 1000 Metern Höhe bietet sich ein wunderbarer Rückblick zur Rax mit Dreimarkstein und Preiner Wand.
07-BlickDreimarkstein-PreinerWand.jpg
Von Südwesten her nähert sich der Weg schließlich der obersten Felsrippe der Luckerten Wand. Hier hat der Föhn ganze Arbeit geleistet: Der Boden ist trocken und komplett aper, und auch aktuell liegen die Temperaturen deutlich über denen im Tal.
09-LuckerteWand-Felsrippe.jpg
Spätestens an dieser Stelle, nur mehr wenige Minuten unter dem Gipfel, erklärt sich der Name der „Luckerten Wand“ von selbst. Wer will, kann die Lucke mit Hilfe von Holzleitern durchqueren und danach auf der Nordseite zum höchsten Punkt aufsteigen.
10-LuckerteWand-EingangHöhle.jpg
Und schon habe ich den Rastplatz nahe dem Westende des felsigen Gipfelkamms in 1128m Höhe erreicht. Der wunderschöne Platz ist locker von Bäumen umstanden, die dazwischen freie Ausblicke zulassen. Links hinten der höhere südwestliche Nachbar, der 1302m hohe Kaltenberg.
12-LuckerteWand-Rastplatz.jpg
In Richtung Norden zeigt sich der Hochschneeberg zwischen den Bäumen.
13-LuckerteWand-Rastplatz.jpg
Einige Meter weiter zeigt sich dieser Prachtblick auch völlig baumfrei.
Unter den vielen Ansichten des Hochschneebergs finde ich diese einer der schönsten. Es ist eindrucksvoll, wie seine felsige Südflanke die Ausläufer des Raxplateaus und das Höllental überragt.
16-BlickEdlachHöllentalHochschneeberg.jpg
Aber Vorder- und Hintergrund ergänzen einander auch perfekt: der mittlere Teil des Raxplateaus hinter einem Felskopf.
18-DurchblickRaxalpe.jpg
Durchblick auf Heukuppe, Karlgraben, Predigtstuhl und Waxriegel.
19-DurchblickHeukuppePredigtstuhl.jpg
Zoom zur Preiner Wand. Erst vor gut einem Jahr bin ich den Preiner-Wand-Steig zuletzt gegangen, und es ist interessant, auf der detaillierten Ansicht seinem Verlauf zu folgen.
22-ZoomPreinerWand.jpg
Zoom zum Klosterwappen und zur Fischerhütte über der Bockgrube. Der Kontrast zwischen den schneefreien Tallagen und den gar nicht so gering verschneiten Gipfelregionen gibt dem Panorama heute einen besonderen Reiz.
24-ZoomBockgrubeKlosterwappen.jpg
Zwei lohnende, felsige Schneeberg-Trabanten auf einem Bild:
links oben der Krummbachstein, rechts unten der Mittagstein.
26-ZoomKrummbachsteinMittagstein.jpg
Natürlich nütze ich den aussichtsreichen Rastplatz auch für eine Stärkung und das Versenden von Gipfelgrüßen. Noch einmal ein Blick zum Schneeberg, diesmal an einem senkrechten Felsabbruch vorbei...
29-DurchblickHochschneeberg.jpg
...lässt mir vor allem die zweite Hälfte des Advent wenig Zeit für Outdoor-Aktivitäten.
Mehrfach schon konnte ich dann aber den Stephanustag direkt nach Weihnachten dafür nutzen. Und wiederholt herrschten dabei fast frühlingshafte Bedingungen – besonders ausgeprägt im Dezember 2015, als es auf der Hohen Wand 15 Grad plus (im Schatten!) hatte und zu Mittag auf der Wiese nahe der Großen Kanzel T-shirt-Wetter herrschte.
Den Zeitspielraum hatte ich auch heuer wieder, und außer- bzw. oberhalb flacher Nebelfelder war einmal mehr mildes, föhniges Wetter angekündigt. Nicht geplant war hingegen, dass mir dann weder mein Auto noch meine Schneeschuhe zur Verfügung standen. So galt es, eine Route mit Öffi-Verbindungen am Feiertag zu finden, die unterhalb der Regionen mit aktuell höherer Schneelage verbleibt.
Eine Kombination mehrerer teilweise schon bestehender Idee brachte mich dann dazu, von Prein an der Rax zunächst auf die Luckerte Wand zu steigen und nach dem Abstieg in die Adlitzgräben noch dem Bahnwanderweg bis zum Semmering zu folgen. Mein letzter Besuch der Luckerten Wand lag gut 10 Jahre zurück, und auf dem oberen Teil des Semmering-Bahnwanderwegs war ich zuletzt im vergangenen Jahrtausend unterwegs...
Die Anfahrt verläuft durchaus untypisch: Der Railjet ab Wien-Meidling ist halb leer, und im Bus ab Payerbach-Reichenau sitzen außer mir nur zwei weitere Fahrgäste nach Hirschwang. Bis Prein komme ich dann noch in den Genuss einer Privatfahrt.
In Prein an der Rax steige ich zunächst zu der großen neugotischen Kirche etwas oberhalb des Ortes hinauf, von wo sich der erste Prachtblick des Tages zur Rax (konkret dem Predigtstuhl und Waxriegel) bietet. Der flache Bodennebel mit Frühtemperaturen deutlich unter null Grad reichte nur bis Pottschach; hier liegen die Temperaturen im noch schattigen Talboden um den Gefrierpunkt.
02-KarlgrabenPredigtstuhlWaxriegel.jpg
Ein kurzes Stück in den Graben Richtung Süden, und dann beginnt bereits der gelb markierte Anstieg zum Haakogel. Der Weg ist schmal, aber in gleichmäßigen Kehren gut angelegt. Trotz des ausgeprägt schattigen Nordwesthangs hat der Föhn hier absolut keinen Schnee zurück gelassen.
04-AnstiegHaakogel.jpg
Nach gut einer halben Stunde erreiche ich bereits die Kuppe des 882m hohen Haakogels. Dass er (sehr) wenig Aussicht bietet, wusste ich. Aber es ist durchaus stimmungsvoll, dass die Sonne gerade jetzt hinter meinem nächsten Ziel, der Luckerten Wand, hervor kommt, und die Bäume lassen ihr Licht doch etwas durch. Das kleine Holzkreuz dürfte noch nicht lange auf dem höchsten Punkt stehen; ich habe es nur auf einem Vergleichsbild aus diesem Jahr gefunden.
05-Haakogel-Gipfel.jpg
Vom Haakogel wieder herunter und dann zunächst noch flach an einer großen Weide vorbei in Richtung Süden. Etwas später führt der Weg dann in einer Rinne steil und direkt bergauf. Auch da wusste ich dank des Berichts von Felix vom Herbst 2015 bereits, was mich erwartet. Erste Schneespuren zeigen sich ab ca. 950m Höhe, aber nur ein kurzer Abschnitt durch Buschwerk ist etwas vereist, während der Weg im höheren Wald völlig aper bleibt. In bereits über 1000 Metern Höhe bietet sich ein wunderbarer Rückblick zur Rax mit Dreimarkstein und Preiner Wand.
07-BlickDreimarkstein-PreinerWand.jpg
Von Südwesten her nähert sich der Weg schließlich der obersten Felsrippe der Luckerten Wand. Hier hat der Föhn ganze Arbeit geleistet: Der Boden ist trocken und komplett aper, und auch aktuell liegen die Temperaturen deutlich über denen im Tal.
09-LuckerteWand-Felsrippe.jpg
Spätestens an dieser Stelle, nur mehr wenige Minuten unter dem Gipfel, erklärt sich der Name der „Luckerten Wand“ von selbst. Wer will, kann die Lucke mit Hilfe von Holzleitern durchqueren und danach auf der Nordseite zum höchsten Punkt aufsteigen.
10-LuckerteWand-EingangHöhle.jpg
Und schon habe ich den Rastplatz nahe dem Westende des felsigen Gipfelkamms in 1128m Höhe erreicht. Der wunderschöne Platz ist locker von Bäumen umstanden, die dazwischen freie Ausblicke zulassen. Links hinten der höhere südwestliche Nachbar, der 1302m hohe Kaltenberg.
12-LuckerteWand-Rastplatz.jpg
In Richtung Norden zeigt sich der Hochschneeberg zwischen den Bäumen.
13-LuckerteWand-Rastplatz.jpg
Einige Meter weiter zeigt sich dieser Prachtblick auch völlig baumfrei.
Unter den vielen Ansichten des Hochschneebergs finde ich diese einer der schönsten. Es ist eindrucksvoll, wie seine felsige Südflanke die Ausläufer des Raxplateaus und das Höllental überragt.
16-BlickEdlachHöllentalHochschneeberg.jpg
Aber Vorder- und Hintergrund ergänzen einander auch perfekt: der mittlere Teil des Raxplateaus hinter einem Felskopf.
18-DurchblickRaxalpe.jpg
Durchblick auf Heukuppe, Karlgraben, Predigtstuhl und Waxriegel.
19-DurchblickHeukuppePredigtstuhl.jpg
Zoom zur Preiner Wand. Erst vor gut einem Jahr bin ich den Preiner-Wand-Steig zuletzt gegangen, und es ist interessant, auf der detaillierten Ansicht seinem Verlauf zu folgen.
22-ZoomPreinerWand.jpg
Zoom zum Klosterwappen und zur Fischerhütte über der Bockgrube. Der Kontrast zwischen den schneefreien Tallagen und den gar nicht so gering verschneiten Gipfelregionen gibt dem Panorama heute einen besonderen Reiz.
24-ZoomBockgrubeKlosterwappen.jpg
Zwei lohnende, felsige Schneeberg-Trabanten auf einem Bild:
links oben der Krummbachstein, rechts unten der Mittagstein.
26-ZoomKrummbachsteinMittagstein.jpg
Natürlich nütze ich den aussichtsreichen Rastplatz auch für eine Stärkung und das Versenden von Gipfelgrüßen. Noch einmal ein Blick zum Schneeberg, diesmal an einem senkrechten Felsabbruch vorbei...
29-DurchblickHochschneeberg.jpg
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