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Schindlergraben zu 6 Beinen (29.8.2018)

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  • Schindlergraben zu 6 Beinen (29.8.2018)

    Nachdem ich wieder einmal von einer Begehung des Schindlergrabens im Forum gelesen hatte, fiel mir ein, dass der ja auch schon ewig lange auf meiner 'to do' Liste steht. Warum also nicht 'me too'?

    Ausnahmsweise war ich einmal nicht alleine unterwegs, sondern hatte jemand mitgenommen, von der ich wusste, dass sie loyal genug ist, um mit mir durch dick und dünn zu gehen. Sie heißt Louisa, ist trittsicher, schwindelfrei, und wenn es nicht zu extrem wird auch eine Kletterkatze.
    Ihr einziger Fehler ist, dass sie fotoscheu ist; und wenn sie schon einmal aufs Bild muss, dann schaut sie demonstrativ weg.
    Trotzdem habe ich gleich am Beginn unserer Tour ein Bild von Ihr machen dürfen:

    100_8645.JPG

    Fast hätte ich es vergessen: Sie gehört der Freundin meines Sohnes. Ich dürfe sie nicht von der Leine lassen, das war die Bedingung, dass ich sie mitnehmen durfte.

    Ich parke das Auto in der Nähe des Weißen Zoos in Kernhof. Am Radweg, der uns den Straßenmarsch erspart, spazieren wir vor in Richtung Ahornhof.
    Bald schon zeigt sich die Feuersteinmauer.

    100_8646.JPG

    Auch die Turmmauer schiebt sich ins Bild

    100_8647.JPG

    Beim Ahornhof verlassen wir den Radweg.

    100_8648.JPG

    Zwischen den Dächern schauen eindrucksvoll die Turmmauer und die Feuersteinmauer herunter.

    100_8649.JPG

    Nach dem Wiesenstück hinter dem Hof kommen wir in den Wald. Es ist doch praktisch, wenn man eine Vordergrundstaffage mitführt.

    100_8650.JPG

    Wir haben die Abzweigung des 'Normalwegs' zwar wahrgenommen, sind aber gerade weiter gegangen, um den Wasserfall zu sehen. Zur Linken erhaschen wir durch das Laub einen Blick auf eine Steilrinne mit Abbruch.

    100_8651.JPG

    Da ist schon der Wasserfall. Hier soll man rechts vorbei auch hinauf kommen.

    100_8652.JPG

    Louisa betrachtet skeptisch den steilen schottrigen Hang. Sieht gar nicht so wild aus. Einen Versuch ist es wert.

    100_8653.JPG

    Höher oben wird es recht steil und wir müssen vorsichtig über schmale Schotterbänder und Grasbüscheltritte in eine schmale Rinne queren. In dieser liegt Sand und Schotter und das Ganze ist auch noch nass, genau so, wie die begrenzenden Felsen.

    100_8654.JPG

    Diese böse Stelle haben wir bravourös hinter uns und sehen hinab zum zweiten Wasserfall.
    Wir sind aber noch nicht aus dem Schneider. Ganz rechts im Bild erkennt man das schmale abschüssige schottrige Band, über das wir den Hang bis zu einer Rippe queren müssen.

    100_8655.JPG

    Jetzt haben wir die Wahl, über einen grasigen, schottrigen und wieder einmal feuchten Schrofenrücken hoch zu steigen oder über eine Schuttrinne mit sehr losem Material - drei Schritt vor, zwei zurück. Wir wählen eine Kombination aus beidem und gelangen so recht mühsam zum schönen markierten 'Normalweg'.

    100_8656.JPG

    Dieser Steig ist stellenweise nur fußbreit und leitet den Steilhang horizontal entlang, wobei einige Rinnen zu queren sind.
    Gegen Ende ergibt sich noch ein Blick hinunter zu einem dritten kleinen Wasserfall, ehe das Bachniveau erreicht wird.

    100_8657.JPG

    --- Fortsetzung folgt ---

    Zuletzt geändert von Rudolf_48; 30.08.2018, 18:32.
    LG Rudolf
    _________________________________________
    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

  • #2
    Das ist der Blick zurück aus dem oberen Graben. Es geht den Bach entlang und bald schon auf einem breiten Weg an einem Holzschlag vorbei.

    100_8658.JPG

    An dieser Hütte vorbei ...

    100_8659.JPG

    ... erreichen wir bald die Böden der Schindleralm.

    100_8661.JPG

    Der felsige Gipfel da oben ist der Gsenger. Da müssen wir hinauf.

    100_8662.JPG

    Es gilt nun die Querung zum Breiten Boden zu finden.
    An der einzig logischen Stelle geht ein Weg weiter. Dieser wendet sich dann nach rechts hinauf. Passt. Aber dann geht es lange ganz eben dahin und sogar wieder bergab. Das kann unmöglich stimmen. Wir gehen ein Stück zurück und vermuten den richtigen Weg weiter oben. Weglos steigen wir sehr steil immer höher hinauf und erreichen bei einem Windbruch den Rücken, der zum Gsenger hinauf leitet.

    100_8664.JPG

    Wir steigen den Rücken bei brütender Hitze empor und finden am Vorgipfel ein Platzerl im Schatten. Dort wird einmal gegessen, getrunken und beratschlagt.

    100_8663.JPG

    Ich: "Da oben ist der Gipfel vom Gsenger."
    Louisa: schaut demonstrativ weg
    Ich: "Das sind höchstens noch 20m"
    Louisa: der Blick heißt:"Muss das sein?"
    Ich: "Auf den Göller rauf sind es aber dann noch 300m."
    Louisa: der Blick heißt: "Willst du wirklich, bei der Hitze?"
    Ich: "Ich eigentlich auch nicht."
    Lousa: schaut sehnsüchtig hinunter
    Ich: "Wenn wir nicht weiter gehen, können wir uns das Stück auf den Gsengergipfel hinauf auch ersparen."
    Lousa: grinst "einverstanden".

    Also steigen wir ab zum Breiten Boden.

    100_8665.JPG

    Die Stelle, von der der Weg zurück geht zur Schindleralm, ist gleich gefunden. Was für ein schöner, gut ausgetretener Weg. Weiter unten geht es dann durch eine Zone, in der geschlägert wurde. Viele Steinmandln weisen uns den Weg. Ganz unten schlupfen wir durch eine ziemlich verwachsene Stelle und stoßen im rechten Winkel auf das schöne Wegerl, das wir im Aufstieg weiter gegangen waren. Wer es nicht genau weiß, wo die Abzweigung ist, findet da im Aufstieg nie hinein.

    Auf den Wiesen der Schindleralm gelingt mir noch dieser Schnappschuss, ehe ein ganzes Gamsrudel davonspringt.

    100_8666.JPG

    Gut, dass Louisa an der Leine ist. Nachlaufen spielen ist nämlich ihre Lieblingsbeschäftigung. Es dauert eine Weile, bis die Leine nicht mehr gespannt und die Louisa wieder am Boden ist.

    Wir benutzen eine Forststraße, die uns um den Hochwaldriegel in den Wurzboden bringt. Von dort führt eine weitere Forststraße direkt auf die Turmmauer zu.

    100_8668.JPG

    Vom Ende der Forststraße quert ein schmales Steiglein den steilen Hang hinüber zum Sattel zwischen Turmmauer und Feuersteinmauer.
    Von dort genießt man atemberaubende Ansichten der Turmmauer.

    100_8669.JPG

    100_8670.JPG

    100_8671.JPG

    Beim nun folgenden Abstieg hat Louisa gezeigt, dass sie ein perfekter Hund ist. Statt mich über das sehr steile Schuttsteiglein hinunter zu ziehen, ist sie ganz langsam vor mir hinunter gegangen und sofort stehen geblieben, wenn die Leine auch nur ganz leicht gespannt war und hat auf mich gewartet.

    Angesichts des Gippels marschieren wir vom Ahornhof wieder in der unangenehm stechenden Sonne zurück zum Auto.

    100_8672.JPG

    Nochmals kräftig getrunken, dann hat sich Louisa im Auto schlafen gelegt.
    Ich habe fahren müssen.

    Für Wiederholungstäter:
    Der Weg neben dem Wasserfall, wie wir ihn gegangen sind, ist vom Gelände her echt garstig zu gehen und man sieht kaum mehr, als auf der markierten Umgehung. Wahrscheinlich hat man von dort sogar noch mehr atemberaubende An- und Tiefblicke. Allenfalls kann man sich ja zuerst den Wasserfall ansehen und dann das kurze Stück zum Normalweg zurück gehen.
    Die Louisa ist in vieler Hinsicht ein Ausnahmehund, dem so etwas wirklich Spaß macht.
    Auch der 'Normalweg' ist keinesfalls hundetauglich, wenn man einen ängstlichen Hund hat oder einen, der nicht absolut trittsicher und schwindelfrei ist.


    LG Rudolf
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    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

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    • #3
      Servus Rudolf!

      Hoffentlich liest das Frauerl der braven Louisa diesen Bericht nicht sonst bekommst Ärger.

      Wir sind ja unlängst auch dort herumgekrebst, daher interessiert mich dieser Thread besonders.

      Der direkte Durchstieg wie ihr ihn gewählt habt ist mühsamer als der Umgehungssteig, man kommt auch am großen Wasserfall vorbei.

      Wir hörten nur dessen Rauschen.

      Der Steigbeginn von der Alm Richtung Breiter Boden ist nicht so einfach zu finden. Wir hatten damals Glück und stießen bald auf die ersten Steinmänner.

      Ich wollte noch zurückgehen und von der Wiese aus Orientierungshilfen aufstellen...

      Der Abstieg hinunter zur Turmmauer interessiert mich auch, dort werd ich mir noch eine Variante in den Ahorngraben suchen. Hinunter zum kleinen Wasserfall.

      Jedenfalls war das eine feine Runde von dir und deiner vierbeinigen Gefährtin. Amüsant erzählt das Ganze. daumen hoch.jpg


      L.G. Manfred

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      • #4
        Grias di Rudolf,

        das ist ja mal eine andere Art eines Tourenberichtes.

        Wenn ich einmal Zeit finde, möchte ich auch die "Schindleralm-Göller-Wurzboden-Runde" gehen. Ich stelle mir diese Runde schöner vor als am Wanderweg.

        Mal schauen, wann ich dazu komme.

        LG

        P.S.: Was sagt das Herrchen oder Frauchen im Nachhinein zur gemachten Wanderrunde?
        My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

        Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
        Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
        Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

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        • #5
          Den unguten Anstieg neben dem Wasserfall stell ich mir mit Hund an der Leine nicht sehr entspannt vor (oder hat Louisa dich raufgezogen? )

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          • #6
            Zitat von manfred1110 Beitrag anzeigen
            Hoffentlich liest das Frauerl der braven Louisa diesen Bericht nicht sonst bekommst Ärger.
            Keine Gefahr, Berge interessieren sie nicht.

            Zitat von manfred1110 Beitrag anzeigen
            Ich wollte noch zurückgehen und von der Wiese aus Orientierungshilfen aufstellen...
            Hättest du es doch getan, das hätte uns viel Schweiß erspart.

            Zitat von Jgaordhelagenornres Beitrag anzeigen
            P.S.: Was sagt das Frauchen im Nachhinein zur gemachten Wanderrunde?
            Sie kann sich nichts drunter vorstellen. Sie kommt aus einer Gegend, wo man über alle Berge drüber sieht, wenn man auf einen Schemel steigt.

            Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
            Den unguten Anstieg neben dem Wasserfall stell ich mir mit Hund an der Leine nicht sehr entspannt vor (oder hat Louisa dich raufgezogen? )
            Nix gezogen!
            Wir sind da wie eine Zweierseilschaft am kurzen Seil hinauf - mit Louisa voran.

            zweierseilschaft.jpg


            LG Rudolf
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            • #7
              Die Querung überm Wssf. ist wirklich etwas bröselig - aber der Dolomit der die Türmchenlandschaft dort geschaffen hat ist halt leider nicht von Marmolata-Qualität. Danke fürs Erinnern an die nette Runde!
              carpe diem!
              www.instagram.com/bildervondraussen/

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