Kürzlich hat es Schnee gegeben bis in die Niederungen. Weiße Weihnachten kündigen sich an und bald werde ich die Bergschuhe wegräumen und die Schi wieder hervor holen. Aber diesen schönen sonnigen aber bitterkalten Tag möchte ich doch noch für eine Wanderung mit ein Bisschen Schneestapfen nutzen.
Ich fahre nach Kaiserbrunn. Es ist schon Winter. Jetzt haben sie beim Campingplatz sogar das mobile Klo schon weggeräumt.
Die Höllentalstraße ist trocken und schneefrei. Daneben liegen etwa zwei bis drei Zentimeter. Der Parkplatz vor dem Gasthof und die Straße zum Forsthaus sind spiegelblank. Es muss tags zuvor getaut haben und jetzt ist es bitterkalt.
Die Forststraße in den Krummbachgraben ist aber gut zu gehen. Es gibt zwar vereiste Fahrrillen aber in der Mitte gibt es einen Streifen Schnee.
Kurz nach dem Ende der Straße bei der Abzweigung zum Kuhsteig. Bis hierher hat der Mond das Tal erhellt. In den höheren Lagen ist es schon taghell.
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Das Bisschen Schnee stört nicht und ich komme am Kuhsteig gut voran.
Nach der ersten Ecke komme ich bei diesem Hochstand vorbei und sehe schon weit voraus in den Graben.
Beim Durchschliefen durch den Jungwald bekomme ich die erste Portion Schnee ins Genick.
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Nachdem sich der Graben deutlich nach links wendet sehe ich schon vor zur Steilstufe. Heute kein Schutt aber bereits deutlich mehr Schnee als unten.
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Der Abschnitt über den Bretterboden gestaltet sich mühsam. Einerseits gilt es jede Menge Totholz zu überwinden, andrerseits habe ich mit einer relativ hohen Schneemenge zu kämpfen. Der Wind hat in dem flachen Gelände jede Menge zusammen geblasen und zwischen den liegenden Stämmen abgelagert. Teilweise habe ich mich durch oberschenkelhohe Wehen durchzuarbeiten.
Ich versuche mich weiter rechts in steilerem Gelände zu bewegen, dort ist es besser. Dabei komme ich bei einer größeren Felsbildung vorbei, die mir sehr bekannt vorkommt. Darüber mehr am Ende.
Ich sehe immer gut auf die andere Talseite hinüber, hätte aber beinahe die Bretterbodenmauer übersehen.
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Letztlich komme ich fast horizontal querend doch in die dahinter liegende Scharte und komme aus dem Staunen nicht heraus:
Die dort ansetzende Querung ist mit Spuren übersät. Aber niemand ist vor mir auf die verrückte Idee gekommen, den Kuhsteig nach dem letzten Schneefall zu begehen. Aber die Gamsen wissen genau, wo der Weg geht.
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Jetzt weiß ich auch, warum ich die Querung bei meiner ersten Kuhsteigbegehung nicht gefunden habe. Mehr darüber auch am Ende.
Erst gegen Ende habe ich den Weg in einer Windbruchzone dann doch verloren. Dort kommt man aber ganz nahe am Wassersteig vorbei, der vielleicht 20m oberhalb verläuft. Ich erspare mir das Dickicht und lege die letzten Meter zur Schlossalpe daher am Wassersteig zurück.
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Und jetzt kommt der mühevollste Teil des Anstiegs. Es liegt viel Schnee, sehr viel sogar. Im über knietiefen, teilweise sogar hüfttiefen Schnee wühle ich mich empor zum Krummbachsattel.
Anfangs hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, bis zum Gipfel oder wenigstens zum Damböckhaus aufzusteigen. Jetzt überlege ich, nur über den Krummbachstein zum Naturfreundehaus zu gehen und von dort den markierten Weg nach Kaiserbrunn abzusteigen.
Etwa 20m nachdem ich dieses Foto gemacht habe gebe ich auf. Bei diesen Verhältnissen würde ich ewig hinauf brauchen.
100_8857.JPG
Um nach Kaiserbrunn zurück zu kommen, bietet sich der Abstieg durch den Krummbachgraben an.
Wieder über die Schlossalpe hinunter geht deutlich besser als hinauf. Trotzdem liegt die Wahrscheinlichkeit, mit dem nächsten Schritt in ein Loch zu steigen, bei etwa 30%, besonders am Ende, wo es dann in den Graben hinein geht.
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Bei der Ausmündung des Saugrabens erwische ich sogar noch ein wenig Sonne.
Der mächtige Schuttkegel ist etwas heimtückisch. Das Wasser hat bis zu 1,5m tiefe steilwandige Gräben eingeschnitten. Der Wind hat die Rücken frei geblasen, so dass ich auf ihnen wie im Sommer hinunter gehen kann. Die Gräben sind aber völlig mit Schnee angefüllt. Nicht nur einmal muss ich eine geeignete Übertrittstelle suchen, nachdem meine Stöcke beim Sondieren ins Leere getroffen haben. Ehe das Gelände wieder grabenförmig wird steigt die Wahrscheinlichkeit, beim nächsten Schritt in ein Loch zu treten, auf 50%.
100_8859.JPG
Wieder kommt ein bewaldeter Grabenabschnitt, ehe es bei einer felsigen Ecke dann links hinunter geht.
Kurz überlege ich, ob ich nicht den Brandsteig hinüber zum Brettschacher gehen soll, aber das vollständig zugewehte Einstiegsband und die Ungewissheit, wie tief auf der Querung der Schnee sein würde, lassen mich diese Option wieder verwerfen. Im Graben weiß ich, wie ich dran bin.
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Der Graben ist auch genau so, wie ich ihn in Erinnerung habe. Von Block zu Block und das teilweise am Allerwertesten. Es geht zwar langsam, dafür aber sicher abwärts. Sogar die kleine Leiter habe ich gefunden - wie wäre ich auch sonst über diesen Absatz hinunter gekommen?
100_8861.JPG
Immerhin haben sich für mich zwei Kuhsteigrätsel gelöst.
Erstens:
Bei meiner ersten Kuhsteigbegehung ( -> hier ), habe ich den Beginn der Querung im Sattel nach der Bretterbodenmauer nicht gefunden. Ich hätte nur noch ein Stück höher hinauf hinter den nächsten Felszacken gehen müssen. Ich habe mich damals von Steigspuren verleiten lassen, die von dort zur Ausmündung des Saugrabens hinunterführen.
Zweitens:
Bei dieser Tour ( -> hier ) bin ich den Kuhsteig abgestiegen. Und wieder hatte ich ein Problem mit der Querung. Rückblickend betrachtet, habe ich den Steig bald nach dem Beginn in der Windbruchzone verloren, dürfte ihn aber dann doch wieder abschnittsweise erwischt haben. Zum Schluss war ich zu hoch. Ich bin an genau dem Felsen vorbei gekommen wie heute. Ich war der Ansicht, dass ich außen an der Bretterbodenmauer vorbei gegangen wäre und habe dort auf die vermeintliche andere Seite gewechselt. In Wahrheit bin ich etwas ober dem Sattel herüber gekommen und rechts hinunter wäre es bereits in den Bretterboden hinunter gegangen. Die Bretterbodenmauer war damals wie auch heute, wenn man sich schon etwa auf gleicher Höhe befindet, hinter dichtem Geäst verborgen und schwer zu erkennen.
Schnee habe ich gefunden, oben sogar mehr als mir lieb war. Mit Schneeschuhen wäre es vielleicht gegangen. Ich mag aber keine Schneeschuhe, weil man mit ihnen nach dem Aufstieg nicht abfahren kann.
Ich fahre nach Kaiserbrunn. Es ist schon Winter. Jetzt haben sie beim Campingplatz sogar das mobile Klo schon weggeräumt.
Die Höllentalstraße ist trocken und schneefrei. Daneben liegen etwa zwei bis drei Zentimeter. Der Parkplatz vor dem Gasthof und die Straße zum Forsthaus sind spiegelblank. Es muss tags zuvor getaut haben und jetzt ist es bitterkalt.
Die Forststraße in den Krummbachgraben ist aber gut zu gehen. Es gibt zwar vereiste Fahrrillen aber in der Mitte gibt es einen Streifen Schnee.
Kurz nach dem Ende der Straße bei der Abzweigung zum Kuhsteig. Bis hierher hat der Mond das Tal erhellt. In den höheren Lagen ist es schon taghell.
100_8851.JPG
Das Bisschen Schnee stört nicht und ich komme am Kuhsteig gut voran.
Nach der ersten Ecke komme ich bei diesem Hochstand vorbei und sehe schon weit voraus in den Graben.
Beim Durchschliefen durch den Jungwald bekomme ich die erste Portion Schnee ins Genick.
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Nachdem sich der Graben deutlich nach links wendet sehe ich schon vor zur Steilstufe. Heute kein Schutt aber bereits deutlich mehr Schnee als unten.
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Der Abschnitt über den Bretterboden gestaltet sich mühsam. Einerseits gilt es jede Menge Totholz zu überwinden, andrerseits habe ich mit einer relativ hohen Schneemenge zu kämpfen. Der Wind hat in dem flachen Gelände jede Menge zusammen geblasen und zwischen den liegenden Stämmen abgelagert. Teilweise habe ich mich durch oberschenkelhohe Wehen durchzuarbeiten.
Ich versuche mich weiter rechts in steilerem Gelände zu bewegen, dort ist es besser. Dabei komme ich bei einer größeren Felsbildung vorbei, die mir sehr bekannt vorkommt. Darüber mehr am Ende.
Ich sehe immer gut auf die andere Talseite hinüber, hätte aber beinahe die Bretterbodenmauer übersehen.
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Letztlich komme ich fast horizontal querend doch in die dahinter liegende Scharte und komme aus dem Staunen nicht heraus:
Die dort ansetzende Querung ist mit Spuren übersät. Aber niemand ist vor mir auf die verrückte Idee gekommen, den Kuhsteig nach dem letzten Schneefall zu begehen. Aber die Gamsen wissen genau, wo der Weg geht.
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Jetzt weiß ich auch, warum ich die Querung bei meiner ersten Kuhsteigbegehung nicht gefunden habe. Mehr darüber auch am Ende.
Erst gegen Ende habe ich den Weg in einer Windbruchzone dann doch verloren. Dort kommt man aber ganz nahe am Wassersteig vorbei, der vielleicht 20m oberhalb verläuft. Ich erspare mir das Dickicht und lege die letzten Meter zur Schlossalpe daher am Wassersteig zurück.
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Und jetzt kommt der mühevollste Teil des Anstiegs. Es liegt viel Schnee, sehr viel sogar. Im über knietiefen, teilweise sogar hüfttiefen Schnee wühle ich mich empor zum Krummbachsattel.
Anfangs hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, bis zum Gipfel oder wenigstens zum Damböckhaus aufzusteigen. Jetzt überlege ich, nur über den Krummbachstein zum Naturfreundehaus zu gehen und von dort den markierten Weg nach Kaiserbrunn abzusteigen.
Etwa 20m nachdem ich dieses Foto gemacht habe gebe ich auf. Bei diesen Verhältnissen würde ich ewig hinauf brauchen.
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Um nach Kaiserbrunn zurück zu kommen, bietet sich der Abstieg durch den Krummbachgraben an.
Wieder über die Schlossalpe hinunter geht deutlich besser als hinauf. Trotzdem liegt die Wahrscheinlichkeit, mit dem nächsten Schritt in ein Loch zu steigen, bei etwa 30%, besonders am Ende, wo es dann in den Graben hinein geht.
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Bei der Ausmündung des Saugrabens erwische ich sogar noch ein wenig Sonne.
Der mächtige Schuttkegel ist etwas heimtückisch. Das Wasser hat bis zu 1,5m tiefe steilwandige Gräben eingeschnitten. Der Wind hat die Rücken frei geblasen, so dass ich auf ihnen wie im Sommer hinunter gehen kann. Die Gräben sind aber völlig mit Schnee angefüllt. Nicht nur einmal muss ich eine geeignete Übertrittstelle suchen, nachdem meine Stöcke beim Sondieren ins Leere getroffen haben. Ehe das Gelände wieder grabenförmig wird steigt die Wahrscheinlichkeit, beim nächsten Schritt in ein Loch zu treten, auf 50%.
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Wieder kommt ein bewaldeter Grabenabschnitt, ehe es bei einer felsigen Ecke dann links hinunter geht.
Kurz überlege ich, ob ich nicht den Brandsteig hinüber zum Brettschacher gehen soll, aber das vollständig zugewehte Einstiegsband und die Ungewissheit, wie tief auf der Querung der Schnee sein würde, lassen mich diese Option wieder verwerfen. Im Graben weiß ich, wie ich dran bin.
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Der Graben ist auch genau so, wie ich ihn in Erinnerung habe. Von Block zu Block und das teilweise am Allerwertesten. Es geht zwar langsam, dafür aber sicher abwärts. Sogar die kleine Leiter habe ich gefunden - wie wäre ich auch sonst über diesen Absatz hinunter gekommen?
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Immerhin haben sich für mich zwei Kuhsteigrätsel gelöst.
Erstens:
Bei meiner ersten Kuhsteigbegehung ( -> hier ), habe ich den Beginn der Querung im Sattel nach der Bretterbodenmauer nicht gefunden. Ich hätte nur noch ein Stück höher hinauf hinter den nächsten Felszacken gehen müssen. Ich habe mich damals von Steigspuren verleiten lassen, die von dort zur Ausmündung des Saugrabens hinunterführen.
Zweitens:
Bei dieser Tour ( -> hier ) bin ich den Kuhsteig abgestiegen. Und wieder hatte ich ein Problem mit der Querung. Rückblickend betrachtet, habe ich den Steig bald nach dem Beginn in der Windbruchzone verloren, dürfte ihn aber dann doch wieder abschnittsweise erwischt haben. Zum Schluss war ich zu hoch. Ich bin an genau dem Felsen vorbei gekommen wie heute. Ich war der Ansicht, dass ich außen an der Bretterbodenmauer vorbei gegangen wäre und habe dort auf die vermeintliche andere Seite gewechselt. In Wahrheit bin ich etwas ober dem Sattel herüber gekommen und rechts hinunter wäre es bereits in den Bretterboden hinunter gegangen. Die Bretterbodenmauer war damals wie auch heute, wenn man sich schon etwa auf gleicher Höhe befindet, hinter dichtem Geäst verborgen und schwer zu erkennen.
Schnee habe ich gefunden, oben sogar mehr als mir lieb war. Mit Schneeschuhen wäre es vielleicht gegangen. Ich mag aber keine Schneeschuhe, weil man mit ihnen nach dem Aufstieg nicht abfahren kann.
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