Kienberg (650m), Fischauer Berge, 13.4.2019

[csf125]

@ mountainrabbit:
Nette, durch Verhauer etwas interessanter gestaltete Überschreitung, die ich auch schon seit Jahrzehnten machen will
Bei einigen Fotos, besonders jenem vom Postl, ist Dir allerdings das Licht etwas knapp geworden

lg
Norbert

[mountainrabbit]

Bei einigen Fotos, besonders jenem vom Postl, ist Dir allerdings das Licht etwas knapp geworden
lg
Norbert

Da bin ich selber Schuld. Beim Nachbearbeiten der RAW Dateien zu dunkel "gestellt". Ich kämpf ein wenig mit der Helligkeit auf meinem Bildschirm...
Danke, wird korrigiert

[csf125]

Da bin ich selber Schuld. Beim Nachbearbeiten der RAW Dateien zu dunkel "gestellt". Ich kämpf ein wenig mit der Helligkeit auf meinem Bildschirm...
Danke, wird korrigiert

Sollte kein Problem sein - selbst im eher bescheidenen Ausgangsmaterial ist noch genug brauchbare Info:

image_580001a.jpg

lg
Norbert

[Wolfgang A.]

Mir scheint, noch nie wurde der Kienberg im Forum so prominent vorgestellt wie aktuell im April 2019.
Der Bericht von maxrax bildete den Anfang. Wäre es mir zeitlich möglich gewesen, hätte ich mich Eli und Günter gern angeschlossen, als sie am Gründonnerstag unterwegs waren.
Am Karsamstag zwei Tage danach hatte ich dann Zeit. Aber ein Tourenpartner musste absagen, und entgegen den Planungen hatte ich auch mein Auto nicht zur Verfügung. So stellte sich plötzlich die Frage, welche Öffi-Wanderung sich für den Tag mit idealem Outdoor-Wetter anbot.

Da erwies es sich als großer Vorteil, dass der Kienberg mich bereits etliche Tage beschäftigte. Dank der Schneebergbahn sind die Fischauer Berge und der westliche Teil der Hohen Wand öffentlich ja einfach zu erreichen. So musste ich nicht mehr lange überlegen, dass das Ziel der Bahnfahrt an diesem Tag nur Unterhöflein lauten konnte.

Bereits wenige Minuten nach dem Start kann ich mich an diesem Anblick erfreuen, der für einen sonnigen Frühlingstag wie eine Phase mit mehreren kirchlichen Feiertagen perfekt passt:
die Wallfahrtskirche Maria Kirchbüchl über einer blühenden Wiese und zu Füßen der Hohen Wand.
05-MariaKirchbüchl-HoheWand.jpg

Bei so schönem Wetter ist ein Halt auf der Zweierwiese zum Genießen des Anblicks und zum Fotografieren absolute Pflicht!
Denn die Wiese bildet den denkbar schönsten Vordergrund für den Schneeberg im Westen, der seinem Namen immer noch Ehre macht.
12-Zweierwiese-Hochschneeberg.jpg

Auf der Kienbergwiese tritt rechts bereits der schon erwähnte Grat zum Gipfel ins Blickfeld. Links davon ergibt sich ein Durchblick zum nordöstlichen Teil der Hohen Wand.
15-Kienbergwiese-DurchblickHoheWand.jpg

Auf dem Grat und noch mehr oberhalb der Bank mit dem Steigbuch bietet sich eine perfekte Sicht zur Hohen Wand, dem Geländ und natürlich erneut dem Schneeberg.
Als Vordergrund stehen gleich mehrere Baumskelette zur Verfügung, die mindestens so fotogen sind wie jenes auf dem Plattenstein der Dürren Wand.
22-BlickSchneeberg-Zweiersdorf-HoheWand.jpg

Beim Blick zur Hohen Wand fällt aus dieser Perspektive vor allem auf, dass das Becken der Neuen Welt zu ihren Füßen teilweise recht deutlich geneigt ist.
(Vom Plateaurand der Hohen Wand hat man hingegen mehr den Eindruck, es läge ziemlich flach unter einem.)
26-BlickMaiersdorf-HoheWand.jpg

Die Vegetation ist in diesen relativ geringen Höhen bereits gut entwickelt und geizt selbst zwischen den Felsen nicht mit kräftigen Farben.
20.jpg

Nahe dem höchsten Punkt wird der Kienberg wieder weniger felsig. Die blühenden Sträucher bilden auf ihre Weise aber einen ebenso hübschen Vordergrund für Geländ und Schneeberg.
30-Kienberg-BlickSchneeberg-HoheWand.jpg

Speziell nett finde ich, dass ich just bei einem so typischen Frühlingsfoto auch noch ungeplanten Besuch bekomme!
Selbst auf der verkleinerten Gesamtaufnahme bleibt er gut erkennbar, und der Detailausschnitt zeigt, dass es ein stattlicher Schmetterling - der Färbung nach am ehesten ein Schwalbenschwanz - ist, der mir hier ins Bild flattert.
30A-Kienberg-Schmetterling.jpg

Das Klosterwappen und die Breite Ries verdienen an einem Tag mit so guten Bedingungen natürlich eine Zoom-Aufnahme.
Immer noch sind die Spuren des ungewöhnlich schneereichen Jänners zu erkennen. Ich kann mich an mehrere Jahre erinnern, in denen in der Breiten Ries ab etwa Mitte April nur mehr unzusammenhängende Schneefelder übrig waren. Heuer kann sich trotz vieler milder Nachmittage bis zum 20. April oberhalb von ca. 1300m Höhe noch eine fast geschlossene Schneedecke halten. Wie gut sich auf ihr noch abfahren lässt, ist eine andere Frage.
31-ZoomBreiteRies-Klosterwappen.jpg

Ein weiterer Zoom zur beeindruckenden Sonnenuhrwand der Hohen Wand. Wenn man es weiß, ist selbst in der Verkleinerung links oben (rechts von dem einzeln stehenden Baum) noch fast eine Karawane zu erkennen, die auf dem ÖTK-Steig (früher HTL-Steig) unterwegs ist.
32-ZoomSonnenuhrwand-GasthofPostl.jpg

Die Bedingungen sind perfekt, ich habe noch mehrere Stunden Zeit, und Günters Schilderung der Wegsuche auf dem Mitterberg las sich zumindest nicht extrem zur Nachahmung anregend.
So beschließe ich, noch eine Runde zum Hochkogelhaus auf der Hohen Wand zu drehen, mit Aufstieg durch den Leitergraben und Abstieg über den Springlessteig.
Über einen unmarkierten, aber breiten und gut begehbaren Weg steige ich von der Kienbergwiese zunächst nach Zweiersdorf ab. Aus dieser Perspektive leuchtet der Name "Hohe Wand" sofort ein, während sie ansonsten ja oft stärker an eine Breite Wand oder eine Lange Wand erinnert.
Auch für die Paragleiter müssen heute beste Bedingungen herrschen, und so sind zahlreiche von ihnen unterwegs.
36-Zweiersdorf-HoheWand.jpg

Vom beginnenden Anstieg zur Hohen Wand blicke ich über Zweiersdorf (mit einem gut erhaltenen kleinen alten Ortskern) bereits zum Kienberg zurück.
38-Zweiersdorf-Kienberg.jpg

Auf der Zoomaufnahme sind der Kienbergturm (links), der Grat (unten etwa in der Bildmitte) sowie die Felsrippe und die baumfreie Zone oberhalb der Bank mit dem Steigbuch gut zu erkennen.
Wie so oft bei Voralpenbergen gibt es aber noch mehr Felsgebilde als man aus der Distanz auf den ersten Blick erkennen kann.
39-ZoomKienberg.jpg

Bei den Ausblicken vom Plateaurand der Hohen Wand gilt meine spezielle Aufmerksamkeit heute natürlich stets dem Kienberg, der häufig zu sehen ist und direkt oberhalb der Felder der Neuen Welt ein gutes Bild abgibt.
51-TiefblickZweiersdorf-Kienberg.jpg

Da hat sich meine Rundwanderung schon fast geschlossen: Bei unverändert perfekten Bedingungen gehe ich diesmal auf der anderen Seite am Kirchbüchl vorbei und werde in wenigen Minuten wieder die Haltestelle Unterhöflein der Schneebergbahn erreichen.
image_580235.jpg

Persönliches Fazit

Vielen Dank für die wiederholten Anregungen der letzten Zeit, den Kienberg endlich doch auch aufzusuchen!
Es könnte kaum noch günstigere Bedingungen und schönere Eindrücke als am Karsamstag dieses Jahres geben, um im Vorfeld der Hohen Wand (und auf ihr) unterwegs zu sein.

Allen, die genug Zeit dafür haben, kann ich die Kombination des Kienbergs mit irgendwelchen Routen auf der südwestlichen Hohen Wand sehr empfehlen. Zwischen dem Leitergraben und dem Grafenbergweg ließen sich ja für fast jede Schwierigkeit Routenmöglichkeiten finden.
Der Stundentakt, der auf der Schneebergbahn seit kurzem an allen sieben Wochentagen komplett gilt, bietet für Routen mit Start und Ziel in Unterhöflein zudem eine große Auswahl an Verbindungen - je nach dem Zeitbudget und/oder den persönlichen Vorlieben.

[maxrax]

Servus Wolfgang,

da hast du dir ja einen Traumtag ausgesucht! Und bei diesen Bedingungen auch die Hohe Wand in eine Runde über den Kienberg einzubeziehen, ist eine gute Idee.