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Feichtaberg über Schnalzwand (Benesch), 17.4.2019

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  • Feichtaberg über Schnalzwand (Benesch), 17.4.2019

    Irgendwie habe ich mich in die Gegend um den Mittagstein bei Reichenau verliebt (oder verbissen), ich war schon mehrmals auf den diversen Jagdsteigen unterwegs. Auch die Rinnen auf der Südseite des Feichtaberges habe ich öfters von der Straße aus betrachtet.
    Jetzt endlich im Besitz eines Schneeberg-Beneschs habe ich von einer Aufstiegsmöglichkeit in diesem Bereich gelesen.
    Interessanterweise liegt die Schnalzwand laut einer alten Karte über dem Scheiterplatz, bei Benesch aber knapp südöstlich vom Feichtaberggipfel. Hmm …

    comp_InkedDSCF0668_LI.jpg


    S=Schnalzwand nach Benesch

    comp_InkedDSCF0567_LI.jpg


    Wie schon mehrmals, wenn ich den oberhalb querenden Jagdsteig erreichen wollte, bin ich am Friedhofs-Parkplatz in Haaberg gestartet.
    Die Straße zu den letzten beiden Häusern darf man nun nicht mehr begehen …

    comp_DSCF0570.jpg


    Jedenfalls habe ich auf gewohntem Weg den Jagdsteig erreicht und ihn bis zur ersten Schütt nach Westen verfolgt. Hier ist Beneschs Schnalzwand (mit einer Gedenktafel, die wir aus anderen Berichten kennen).

    comp_DSCF0574.jpg

    Danach Querung unter der Wand auf den bewaldeten Rücken und bei einem verfallenen Ansitz weglos den steilen Hang hinauf, weiter oben an den Wänden rechtshaltend.
    Ein paar Spuren sind zu sehen, teilweise querend, aber auch in der richtigen Richtung.

    comp_DSCF0577.jpgcomp_DSCF0581.jpg


    Bald habe ich die Schnalzwandrinne erreicht.

    comp_DSCF0585.jpg


    Natürlich habe ich es auch diesmal wieder geschafft mich zu verkoffern:
    Anstatt gleich nach der Wand, bei der man die Schuttrinne erreicht, auf den bewaldeten Hang links auszuweichen, bin ich die Schutthalde weiter angestiegen. Ich hatte die Ausquerungspassage viel weiter oben vermutet. Allerdings ist die Landschaft dort interessant ...

    comp_DSCF0589.jpg


    … und gefunden habe ich auch etwas. Schaut irgendwie militärisch aus, weiß jemand Näheres?

    comp_DSCF0591.jpg


    Jedenfalls bin ich noch einige Höhenmeter weiter aufgestiegen, bis ich endlich wieder umgedreht habe, weil es für mich da nicht mehr weitergegangen wäre.

    comp_DSCF0596.jpg


    Eigentlich hatte ich mich mit der Erfolglosigkeit meiner Tour abgefunden und wollte vor dem Abstieg nur noch auf den bewaldeten Kamm orogr. rechts hinaufsteigen. Vielleicht hätte ich von da einen besseren Überblick über das Gelände.
    Also erst mühsam wieder hinunter, um ein Felseck und über Steilerde rechts hinauf ...

    comp_DSCF0599.jpgcomp_DSCF0601.jpg


    Siehe da, am Kamm ein Steinmann, links bei den Bäumen! Mein Forscherdrang war wieder geweckt.

    comp_DSCF0603.jpg


    Leichte Spuren waren zu sehen und bald der nächste Steinmann. Das Gelände ist dort gegliedert und etwas unübersichtlich, man quert auch zwei Gräben.

    comp_DSCF0608.jpg


    Die Steinmandln hören auf, doch sind teilweise weiter Spuren sichtbar. Der Aufstieg führt hier schon an der rechten Begrenzungsmauer (im Aufstieg, orogr.li.) der Feichtaberg-Gipfelrinne entlang.

    comp_DSCF0615.jpg
    Zuletzt geändert von musitoni; 18.04.2019, 15:54.

  • #2
    comp_DSCF0617.jpg



    comp_DSCF0619.jpg


    Die Schutthalde verengt sich, und schließt mit einer kleinen Kletterstelle ab.

    comp_DSCF0625.jpg

    comp_DSCF0627.jpg


    Der Mini-Kamin war mir nicht ganz geheuer, und links schauts nach einer leichten Umgehung aus. Aber dort bin ich in unangenehm steiles, rutschiges Gelände geraten, der Kamin wäre definitiv die bessere Wahl gewesen. Obwohl ich nicht sicher bin, ob ich ihn geschafft hätte. Rechts rauf wäre vielleicht möglich, aber da ist´s erst nass-erdig und dann felsig-glatt.

    Oberhalb steigt man nur mehr über einen erdigen Trichter zur Geländekante an.

    comp_DSCF0631.jpgcomp_DSCF0636.jpg


    Den Feichtaberggipfel habe ich wieder nicht gefunden, gibt´s eigentlich ein Zeichen, Kreuz …? (Bei Benesch war´s noch eine Gipfeltafel)

    Als Abstieg wollte ich einen mir noch nicht bekannten Weg nehmen, den auch Benesch vorschlägt. Der Bärensteig wäre für meine doch schon geforderte Kondition zu mühsam gewesen.
    Erst in Richtung zum "Bärenböndl" mit dem Hochstand …

    comp_DSCF0638.jpg


    … dann erst weglos linkshaltend durch den Wald zum Ende der neueren, obersten Forststraße. Der Schnee war fest und hat gut getragen.
    Weiter linkshaltend zur Geländekante, bis die ersten "Wegweiser" auftauchen.
    Ab hier kann man kaum mehr fehlgehen, fast auf jedem zweiten Baumstrunk liegt ein Stein. Abgesehen davon braucht man nur der Geländekante zu folgen.

    comp_DSCF0640.jpgcomp_DSCF0641.jpg


    Die nächste Forststraße

    comp_DSCF0643.jpg


    Leider nur selten: ein freier Tiefblick


    comp_DSCF0648.jpg


    Interessant

    comp_DSCF0652.jpg


    Ab der letzten Forststraßen-Serpentine, die der Weg berührt, wird die Hangneigung stärker, doch führt hier ein gut angelegter Steig abwärts in den Mitterberggraben.
    Der wird hier erreicht:

    comp_DSCF0656.jpg


    Die "neue" Holzriese scheint auch schon dem Verfall preisgegeben …

    comp_DSCF0658.jpg


    Am Scheiterplatz: Ist vielleicht doch DAS die Schnalzwand?

    comp_DSCF0661.jpg


    Auf Forststraßen bin ich dann zurück zum Friedhof gegangen.

    Meine Neugier ist befriedigt, und für mich war´s ein schöner Tag.
    Der Anstieg ist nicht schwierig aber anstrengend, weil man keine gemütlichen Passagen vorfindet. Überall ist es sehr steil.
    Günstigerweise gibt´s nur wenigen Steilschutt, weil die relativ dünne Schotterauflage auf dem erdigen Untergrund ganz gut hält.

    Die Orientierung ist dank der paar Steinmandln auch zu bewältigen. Einen Abstieg würde ich mir wahrscheinlich nicht zutrauen, weil der Überstieg zwischen den beiden Rinnen getroffen werden muss, und gerade dort ein Verhauer in grausliches Gelände führen könnte.

    LG, Toni

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    • #3
      Schau an, Toni! Was man da noch für 'Erstbeteigungen' machen kann.
      Aus welchem Jahr ist dein Benesch?
      Wie bist du denn jetzt über die Kletterstelle rauf gekommen?
      LG Rudolf
      _________________________________________
      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
      die wir nicht nutzen. (Seneca)

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      • #4
        Danke für deine Antwort, Rudolf!
        Erstbesteigung ist ein bisserl wohlmeinend, es gibt ja Steinmandln und Spuren. Ein paar Ortskundige dürften dort regelmäßig unterwegs sein.
        Mein Benesch ist von 1924.
        Ich habe die Umgehung links mit etwas Bauchweh geschafft.

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        • #5
          Die Fahrverbotstafel ist schon im voraus angebracht und danach wird erst die Forststrasse gebaut
          LGr. Pablito

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          • #6
            Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
            Mein Benesch ist von 1924.
            Ich habe die zweite Auflage aus dem Jahre 1908.
            Außer dem Bärensteig und dem Jagdsteig auf den Mittagstein sind keine Anstiege auf den 'Feuchter' beschrieben. Allerdings schreibt Benesch von einem Abstieg links vom Mittagsteingipfel durch eine lange steile Schütt (mühsam) bis zum querenden Steig nach Reichenau.
            LG Rudolf
            _________________________________________
            Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
            die wir nicht nutzen. (Seneca)

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            • #7
              Zitat von pablito Beitrag anzeigen
              Die Fahrverbotstafel ist schon im voraus angebracht und danach wird erst die Forststrasse gebaut
              ...oder für die e-Mountainbikler, die auf der Suche nach einer neuen Downhillstrecke diesen Trail versuchen wollen

              musitoni toller Bericht - die Gegend taugt mir auch, ich bin bis dato lediglich den unmarkierten "Normalweg" hinter der Fabrik auf den Mittagstein gegangen.


              LG Chris

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              • #8
                Zum "Bärensteig":
                Diesem "Weg", den du in deinem ersten Foto als "Bärensteig" eingezeichnet hattest, bin ich einmal gefolgt. Ich war überzeugt, dass es in diesem Bereich (wie so oft im Rax-Schneeberg-Gebiet) uralte verfallene Jagdsteige geben müsste, die nicht in alten Wanderkarten eingezeichnet sind.
                Dem war aber nicht so!
                Ich bin den ganzen steilen Wald sehr mühsam hoch gestiegen, bis hinauf zum Gipfel,von Steigen oder Pfaden war nichts zu sehen. Nur sehr weit oben war an einem Felsturm eine Zahl und unverständliche Buchstaben, rot gefärbt, eingemeißelt. Wirklich in wildester Einsamkeit. Ich vermute, dieses kryptische Zeugnis der Zivilisation bezeichnete einmal eine Grund- oder Gemeinde- oder Herrschaftsgrenze. Dass diese am steilen Rücken verlief, scheint plausibel.
                jedenfalls kann ich diese Aufstiegsmöglichkeit (bei der immerhin keine felsigen Passagen zu überwinden sind) wirklich nur hartgesottenen Schneeberg-Liebhabern und -Liebhaberinnen anraten.

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                • #9
                  Danke für die Antworten!
                  @Rudolf: Das dürfte die Mittagsteinrinne sein, die am Sattel zwischen Mittagstein und Feichtaberg entspringt. Ist auch in meinem Benesch. Harald hat einmal erwähnt, dass er sie schon abgestiegen ist.
                  @Harald: Den Bärensteig habe ich von einer alten Karte, die "Bluehouse" einmal gepostet hat; im Benesch ist er auch. Ich kenne den spärlich rotmarkierten Steig im Auf- und Abstieg. Er wurde im Forum schon ein paarmal beschrieben.

                  LG, Toni

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                  • #10
                    Servus Toni,

                    du bist ja schon wieder ganz schön fit, wenn du dir solche Ruachler antust! Gratuliere!
                    Mich schreckt die Südflanke von Feichtaberg/Mittagsstein immer ab, wenn ich sie im Vorbeifahren sehe, weil sie so steil ist...

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                    • #11
                      Danke, Maxrax!

                      Ja, die Südseite vom Feichtaberg schaut von herunten nicht einladend aus; umso interessanter, dass man relativ einfach ohne Klettern durchkommt.
                      Meine Kondi ist noch recht mager, für eine Rax- oder gar Schwab-Tour würde sie nicht reichen. Ich war auch am Tag danach komplett "flach", aber es ist ja erst April.

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                      • #12
                        Hallo Musitoni,
                        ist das vielleicht der Feichtaberggipfel?
                        Angehängte Dateien
                        Erich


                        "Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut"

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                        • #13
                          Vielleicht kann dieser Bericht von mir mehr Klarheit zum Zustand und Verlauf des Bärenpfads und der Lage des Gipfels vom Feichtaberg schaffen?
                          Zuletzt geändert von Rudolf_48; 20.04.2019, 21:57.
                          LG Rudolf
                          _________________________________________
                          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                          die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                          • #14
                            Danke, Helferst und Rudolf!
                            Der Steinmann dürfte ja nahe der Geländekante und einer schönen Aussichtskanzel stehen. Da hätte ich lange suchen können, ich hätte den Gipfel tiefer im Wald vermutet.

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                            • #15
                              Ein interessanter Bericht, leider ist das Hingucken von einigen Höllental besuchen, die mir geglückt sind, keine große Informationsquelle für dich.

                              Da einige profunde Kenner dieses Berges hier im Forum sind, sollte sich über deren Kenntnisse und etwas Leidenschaft doch eine Route mit Gipfelglück realisieren lassen.
                              Danke für den gezeigten Turn.
                              LG.

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