- Wegführung: Michelbach (9.50) - Bischofshöhe (612m, 10.40) - Gaishof - Oeden Häusel (12.10) - Heugraben - Kukubauerhütte (14.10-15.15) - Kukubauerhöhe (782m) - Brennhof - Michelbach (16.45)
- Länge: 16,7 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 630 hm
- Gehzeit: ca. 5,5 Std.
- Tiersichtungen: 1 ängstlicher Wachhund, 1 Eichhörnchen
- Fußstatus: beschwerdefrei
Wetterballonaufstieg von Wien um 13.00 Uhr MEZ:
Auffallend die tiefbasige Wolkenschicht mit dem Hochnebel, der im Wiener Becken erst gegen 12 Uhr mittags aufging. Im Bereich der feuchten Grundschicht (bis ca. 2km Höhe) stürmischer Südwind mit Geschwindigkeiten um 50kt (90 km/h). Das erklärt, weshalb die Föhnmauer, die sich üblicherweise bis Hochschwab und Rax-Semmering erstreckt stattdessen bis in die Gutensteiner Alpen hineinreichte, also weit ins Lee.
Darüber bis rund 6500m deutlich trockener und entsprechend wolkenfrei. Dafür kompakte mittelhohe und hohe Bewölkung. Die Tropopause ist durch eine Temperaturzunahme gekennzeichnet (rot markiert), hier relativ scharf ausgeprägt und nicht gleichmäßig verlaufend. Das deutet auf brechende Gebirgswellen (mountain waves) hin, die in der Luftfahrtsicherheit eine wesentliche Rolle spielen. Auffallend außerdem die starke Windabnahme an der Tropopause von 55kt auf 35kt.
Tour mit Wolfgang und Günter, Route ausnahmsweise einmal von mir vorgeschlagen, daher die Kukubauerhütte von Norden ab Michelbach und nicht wie die Standardroute von Süden (Gölsental). Michelbach wurde 1124 erstmals als Michilpach erwähnt. Während der Ersten Wiener Türkenbelagerung wurden 52 von 59 Höfen zerstört.
Bild 1: Stürmischer Südwind beim Aufstieg über den Südhang am Kapellenweg.
Bild 2: Blick zur Kukubauerhöhe (782m) gegenüber, unserem Tagesziel.
In der Höhe die angesprochene stationäre Leewellenbewölkung (Altostratus) mit scharf abgegrenzter Wolkenkante nach Süden hin. Im Hintergrund links die feuchte Grundschicht aus dem Wetterballonaufstieg mit der Föhnmauer (Stratocumulus). In Bildmitte ein Cumulus humilis.
Bild 3: Der markierte Weg hätte links über das Tor geführt.
Wir gehen rechts und müssen später unter einem noch leicht Strom führenden Weidezaun durch.
Bild 4: Stellvertretend für den Tag: Immer wieder stürmische Böen, Herbstfarben und Leewolke schaffen ein tolles Licht.
Beim oberen Hof entdeckt uns bald der Wachhund und fängt an zu bellen. Je näher wir kommen, desto mehr weicht er in die Wiese gegenüber vom Hof aus, bis wir den Hof erreicht haben und er hinter uns steht. Die mindestens drei Warnschilder "Vorsicht Hund!" gelten wohl mehr dem ängstlichen Wachhund als den Wanderern.
Kurz darauf überschreiten wir die unspektakuläre Bischofshöhe mit dem Sender. Immerhin ein schön ausgeprägter Waldkamm.
Bild 5: Schneereste am Nordhang der Bischofshöhe.
Im Hintergrund das Waldviertel mit dem Großen Peilstein (1061m) links und Jauerling (963m) mit geifernden Hochnebelschwaden rechts.
Bild 6: Richtung Norden sich auflösende Hochnebelschwaden.
Bild 7: Hegerberg (655m), davor die Mayerhöfen.
Bild 8: Der Wind, das dominierende Element am Kammweg.
Bild 9: Auf der mit 677m höchsten, aber unbenannten Erhebung.
Über uns weiterhin die scharf begrenzte Leewelle, im Hintergrund die deutlich niedrigere Stratocumulusbewölkung der weit nordwärts verschobenen Föhnmauer.
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