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Unterberg (1342m) über den Geißrücken, Gutensteiner Alpen / 20.12.2019

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  • Unterberg (1342m) über den Geißrücken, Gutensteiner Alpen / 20.12.2019

    Schon wieder Unterberg ...
    Aber: der vermutlich letzte schöne Tourentag vor Weihnachten und eine noch kaum beschriebene Anstiegsroute sollten Begründung genug sein


    Ich möchte in Annental (ca. 600m) knapp hinter Adamstal im Gaupmannsgraben starten, doch ganz so einfach ist das nicht. Zwar finde ich bei der markanten Kehre der L132 einen vorzüglichen Parkplatz, aber ebenso ein den direkten Zugang in den Hansjörglgraben solide versperrendes Tor - samt Videoüberwachung.
    Knapp talauswärts, gleich nach der ersten Straßenbrücke, ist aber ausreichend Platz neben der Fahrbahn und große Holzstöße lassen hoffen, daß allfällige Windbrüche schon aufgearbeitet sind.
    _1020709_GT (1).jpg

    Ein Fahrweg zieht am Hang knapp außerhalb von Annental in den anfangs noch breiten Talboden.
    Etwas links der Bildmitte schon mein Ziel.
    _1020712_GT (2).jpg

    Zwei Kehren weit kann ich noch bequem auf der Forststraße bleiben, ein wegloser Anstieg auf dem genauen Kammrücken wäre leicht möglich, aber nicht sehr sinnvoll.
    _1020714_GT (3).jpg

    Der eigentliche Geißrücken beginnt für mich bei ca. 800m, nach Überwindung der steilen Straßenböschung folgt ein recht netter sanfterer Abschnitt..
    Schwache Steigspuren, es könnten natürlich auch Wildfährten sein, markieren meist den Anstieg auf der genauen Kammhöhe.
    _1020715_GT (4).jpg

    Die Flanken sind durchwegs recht steil, Abweichen von der direkten Linie brächte keinen Vorteil
    _1020716_GT (5).jpg

    Bei etwa knapp 1000m Höhe zeigen sich die ersten Felsbildungen; diese hier sind leicht rechts iSdA zu umgehen, auch die andere Seite oder ein direktes Überklettern dürften unproblematisch sein.
    In der Folge tauchen größere Wandbildungen auf, allerdings beschränken sie sich auf die Westseite - ich bleibe eher östlich und komme ziemlich steil, aber unschwierig höher.
    _1020718_GT (6).jpg

    Bei 1050m quere ich die nächste Forststraße mit zugehörigen Schießständen.
    Da der letzte Anstieg doch recht steil war, überlege ich kurz einen Abbruch auf dieser Straße zum Lackenboden. Dabei sehe ich aber bald im Kammprofil, daß der steilste Teil wohl schon hinter mir liegt, und kehre wieder auf den direkten Kammanstieg zurück.
    _1020719_GT (7).jpg

    Das lohnt sich auch, denn nun folgt der schönste Abschnitt, mit "richtigem" Steig bis zur nächsten Forststraße und prächtiger Aussicht nach Westen und Norden.
    Der Gipfel ist links oben schon zu erkennen.
    _1020723_GT (8).jpg

    Im Westen markant der Ötscher, rechts daneben der Türnitzer Höger.
    _1020725_GT (9).jpg

    Im NW dominierend Reisalpe und Hochstaff, dazwischen Hinteralm und Muckenkogel.
    Weiter rechts anschließend Sengenebenberg und Schwarzwaldeck.
    _1020728_GT (10).jpg

    Noch weiter rechts Höhenberg und Kirchberg.
    _1020730_GT (11).jpg

    Reisalpe und Hochstaff von der obersten Forststraße aus, schon ca. 1250m.
    _1020731_GT (12).jpg

    Im Westen, schon etwas tiefer gelegen, der Blochboden.
    Links daben wohl die Jochart, hinten ein wenig Gesäuse in knapp 100km Entfernung, links vom Ötscher noch der Dürrenstein.
    _1020732_GT (13).jpg

    Das größte Hindernis nach der obersten Forststraße ist die zugehörige Böschung, ein sandig/schrofiger Hang ohne Tritt und Griff.
    Dann geht's leicht, wenn auch ziemlich steil weiter fast direkt zum höchsten Punkt.
    Das ist übrigens, wie nachträglich recherchiert wurde, die östliche Einfahrt zur "Fire&Ice"-Steilabfahrt.
    Unterberg, 1342m.
    War es bisher mild, schattig und eher schwach windig, empfängt mich hier ein veritabler, unangenehm böiger Sturm. Auch die einzigen anderen Wanderer, die ich treffe, haben um ihr Gipfelfoto zu kämpfen
    _1020733_GT (14).jpg

    .
    Zuletzt geändert von csf125; 23.12.2019, 11:09.
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  • #2
    Der Abstieg auf dem "sturmumtosten" Westrücken ist nicht das reinste Vergnügen, der Blück über den Blochboden zum Ötscher schon
    _1020737_GT (15).jpg

    Ötscher und Umgebung etwas größer. Auch dort kaum Schnee.
    _1020738_GT (16).jpg

    Fast schon am Blochboden, 1203m. Im Süden ist's deutlich bewölkter, eine Tour etwa auf dem Schneeberg dürfte bei den herrschenden Verhältnissen nur als Expeditionstraining taugen ...
    _1020741_GT (17).jpg

    Den als alternativen Abstieg ins Auge gefaßten Schwarzriegel verweigere ich diesmal und gehe über den bezeichneten Mitterriegel Richtung Dürrholzer Kreuz.
    Gut zu erkennen in der Diagonale, knapp besonnt, der Geißrücken.
    _1020744_GT (18).jpg

    Am Mitterriegel deutlich weniger Sturm - Gutensteiner-Feeling stellt sich endlich ein.
    _1020746_GT (19).jpg

    Erste Schneerosen kommen vorsichtig hervor.
    _1020748_GT (20).jpg

    Vor der Landesstraße kann ich nicht widerstehen und verlasse die Markierung, um möglichst direkt nach Annental abzusteigen.
    Noch ein Rückblick zum Unterberg und dem Geißrücken.
    _1020756_GT (21).jpg

    Noch ein bißchen Forststraße, verfallener Weg und Unterholz, Schneerosen grüßen, dann komme ich unter Umgehung des abgesperrten Gutes Annental wieder zum Parkplatz.
    _1020758_GT (22).jpg

    Fazit:
    Kaum begangener unbezeichneter Anstieg von Nordwesten auf den Unterberg.
    Wegfindung eher einfach, da der genaue Kammrücken verfolgt wird. Abschnittsweise recht steil, aber kein Absturzgelände, zumindest bei trockenen Verhältnissen wie diesmal. Bei Schneelage oder auch nur Nässe können Grödel sehr hilfreich sein, ich habe sie nur zu Trainingszwecken mitgetragen. Kein Windbruch, kaum Unterholz, schwierigste Stellen die Straßenböschungen

    Nach Verlassen der Forststraßen Einsamkeitsgarantie, nicht einmal Geißen habe ich gesehen. Am sinnvollsten vielleicht an heißen Sommertagen, da der Anstieg maximal schattig ist.

    lg
    Norbert
    Zuletzt geändert von csf125; 21.12.2019, 16:53.
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    • #3
      Abgesehen vom Wind, schaut es noch nach guten Verhältnissen aus.
      Dürfte ja jetzt vorbei sein.
      Lg. helmut55

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      • #4
        Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
        Aber: der vermutlich letzte schöne Tourentag vor Weihnachten und eine noch kaum beschriebene Anstiegsroute sollten Begründung genug sein
        Und ich laboriere schon über eine Woche lang an einer fiesen Erkältung herum.

        Gut zu wissen, dass der Geißrücken so gut zu begehen ist. Diese Unterbergseite habe ich nämlich auch schon lange auf meiner Dudu-Liste.
        LG Rudolf
        _________________________________________
        Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
        die wir nicht nutzen. (Seneca)

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        • #5
          Ah, wieder eine neue Variante.
          Ich möchte ja schon länger von Westen (Rainbach) her hinauf.
          Vielleicht nach den Feiertagen.


          L.G. Manfred

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          • #6
            Zu dieser Jahreszeit ein nordseitiger Anstieg - muss man mögen. Aber zumindest war er offensichtlich windgeschützt.

            Die Nordseite des Unterbergs hab ich erst heuer im Juli kennengelernt, zunächst einmal auf markierten Wegen. Wallerbachgraben rauf, Mitterriegel runter. Dürrholzerkreuz-Adamstal mit dem Rad.



            Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
            Und ich laboriere schon über eine Woche lang an einer fiesen Erkältung herum.
            Was soll ich sagen, bei mir sind es schon vier Wochen. Mir kommt vor, das wird von Jahr zu Jahr langwieriger.

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            • #7
              Schöne Runde. Jetzt musst ich erst nachschauen welcher Rücken das genau ist. Schaut aber auf der Karte steiler aus als in deinen Bildern. Die felsige Seite des Unterbergs find ich sehr spannend!
              LG. Martin
              Alle meine Beiträge im Tourenforum

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              • #8
                Ich hätte mir nicht gedacht, dass man von der Nordseite direkt auf den Gipfel aufkommt! Ich hab noch eine ziemlich alte Amap-CD und im Vergleich mit der aktuellen Karte (am Handy) staune ich, wieviele Wege rund um Annental nicht mehr existieren. Aber klar, weil das Urlaubsheim ja schon länger aufgelassen wurde und daher die Wege nicht mehr benötigt werden.
                LG, Eli

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                • #9
                  Zitat von waldrauschen Beitrag anzeigen
                  ... Schaut aber auf der Karte steiler aus als in deinen Bildern. ...
                  Die Steilheit genau am Rücken ist nicht so arg, abgesehen von ganz kurzen Abschnitten (Straßenböschungen) übersteigt sie nicht 55°, typisch eher 40° mit angenehmen Flachstücken.
                  Anstiegszeit Parkplatz-Gipfel mit Pausen und Seitwärts-Exkursion bei der vorletzten Forststraße seniorengemäße 2 h 51 min.

                  Zitat von alice58 Beitrag anzeigen
                  .., weil das Urlaubsheim ja schon länger aufgelassen wurde und daher die Wege nicht mehr benötigt werden.
                  Das war wohl kein Urlaubsheim-Spazierweg

                  lg
                  Norbert
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                  • #10
                    Nachbemerkung:
                    Ergänzend zu meiner eigenen Besichtigungstour könnte ich mir in diesem Bereich übrigens eine recht brauchbare Steilabfahrt vorstellen.
                    Eine Kombination beginnend direkt beim höchsten Punkt, über Steilschläge und ein bißchen Forststraße dazwischen müßte bis in den untersten flachen Hansjörglgraben möglich sein ... aber vermutlich ohnedies bei Insidern bekannt.
                    Für geringfügig bessere Skifahrer als mich, und bei etwas üppigerer Schneelage, die noch dazu stabil sein sollte

                    lg
                    Norbert
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                    • #11
                      Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
                      Nachbemerkung:
                      Ergänzend zu meiner eigenen Besichtigungstour könnte ich mir in diesem Bereich übrigens eine recht brauchbare Steilabfahrt vorstellen
                      Gibt es eh: die Rutsch. Im Forum mehrfach beschrieben.

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                      • #12
                        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                        Gibt es eh: die Rutsch. Im Forum mehrfach beschrieben.
                        Diesen Verdacht hatte ich ja ohnedies.
                        Für eine "Rutsch" gibt's aber auch andere Beschreibungen über den Lackenboden ...

                        lg
                        Norbert
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                        • #13
                          Hallo Norbert,
                          vielen Dank für den interessanten Bericht über die Unterberg-Nordflanke!

                          Ich kenne auf dieser Seite bisher nur den Anstieg über den Mitterriegel. Eine Rundwanderung u.a. durch den Wallerbachgraben steht seit einiger Zeit auch auf meiner Liste. Und dein Steilanstieg, der machbar scheint, erweitert die Optionen nochmals.

                          Wie Eli schon erwähnt hat, gab es im gesamten Bereich Adamstal - Annental in den letzten etwa 12 Jahren wegen der Eröffnung des Golfplatzes und dem Schließen des einstigen Urlaubsheims ungewöhnlich viele Änderungen an den markierten Wegen. So ist hier besonders wichtig, möglichst aktuelle Karten heranzuziehen.
                          Der Weg durch den Wallerbachgraben ist entlang der Golfanlage begehbar, beim Weg von Adamstal nach Westen hinauf zum Gehöft Lechner (ebenfalls durch den Golfplatz) bin ich mir nicht ganz sicher. Und nahe dem ehemaligen Urlaubsheim sind die zahlreichen einst markierten Wege mittlerweile verwachsen oder - im ungünstigeren Fall - sogar versperrt.
                          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 22.12.2019, 23:21.
                          Lg, Wolfgang


                          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                          der sowohl für den Einzelnen
                          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                          (David Steindl-Rast)

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                          • #14
                            Was du meinst ist die "Fire&Ice"... beginnt im Gebüsch wenige Meter westlich des Gipfelfelsens, wird dann aber rasch zu einer netten Rinne. Unten raus cooles Schicanyoning (Klobengraben lässt grüßen). Ecki hats hier im Forum erstmalig beschrieben. Für mich hat es letzten Winter endlich mal gepasst! Ich schau mal wo ich die Fotos hab...
                            carpe diem!
                            www.instagram.com/bildervondraussen/

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                            • #15
                              Hallo, wen`s interessiert: Die "Feuer und Eis" ist von Wolfgang Ladenbauer im Führer "50 Skitouren Wiener Hausberge" ISBN 3-7633-5927-1 auf Seite 109 beschrieben.

                              Ich zitiere auszugsweise: "Extreme Steilabfahrt, felsiges, stellenweise schmales Gelände, nur bei sehr viel Schnee möglich, ausschließlich für sichere Steilrinnenfahrer". Verlauf orographisch links des Geißrückens bis zum Punkt 782 m. Ausfahrt in den Hansjörglgraben.
                              Zwei Einfahrtsmöglichkeiten, und zwar knapp nordöstlich vom Gipfel oder 20-30 m südwestlich vom Gipfel.

                              Die "Rutsch" führt dagegen östlich von der Bergstation des Schneidlifts über den Lackaboden und dann durch den Wallerbachgraben.
                              Lg Martin
                              Zuletzt geändert von martin.gi; 23.12.2019, 10:44.
                              Man sieht nur mit dem Herzen gut.
                              Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

                              "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry

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