- Wegführung: Wolfsthal (13.35) - Jagdgehege - Hindlerberg (298m, 14.40) - Bauernlüsse (Jagdgehege) - Weißes Kreuz (16.05) - Hundsheimer Berg (480m, 16.30) - Hainburg/Personenbahnhof (17.15)
- Länge: 15,1 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 490 hm
- Gehzeit: 3 Std. 30min
- Tiersichtungen: 1 Bussard, 1 Hase, 5 Rehe, 1 Gimpel, 1 Sumpf/Weidenmeise
- Fußstatus: Leicht spürbar auf den letzten Kilometern, aber auf der Rückfahrt rasch wieder vergangen. Am Folgetag noch leicht spürbar bei Belastung.
Stürmische Zeiten bedeuten gut durchmischte Grundschicht und dunstfreie Fernsicht. In der zweiten Nachthälfte Kaltfrontpassage mit 190 km/h am Klosterwappen. Freitagvormittag noch Trogdurchgang mit Höhenkaltluft und Graupelgewitter über Wien. Ursache war die straffe Nordwestströmung: Typischerweise herrscht dabei Westwind im Donauraum und Nordwestwind über dem Waldviertel. Im Bereich der Winddrehung bildet sich eine Bodenkonvergenz aus. Konvergente Windströmung bedeutet aufsteigende Luftmassen und bei ausreichend feuchtlabiler Atmosphäre bilden sich Schauer oder Gewitter. Dieses Gewitter bildete sich genretypisch im Tullnerfeld und zog unter Verstärkung über den Norden von Wien, schwächte sich dann aber im Wienerwaldlee rasch wieder ab. Der stürmische Nordwestwind hielt dafür den ganzen Tag an, ließ mich aber ein Ziel ins Auge fassen, das ich schon seit viereinhalb Jahren nicht mehr besucht hatte: die Hundsheimer Berge. Anfahrt mit dem Regionalzug bis Wolfsthal. Eigentlich wollte ich über den Schafberg gehen (ab Waldweg), doch sah ich von weitem schon ein massives Tor am Beginn vom Waldweg und drehte vorzeitig um. Vielleicht wars unnötig, denn die meisten Tore sind mit Überstiegen versehen oder können geöffnet werden. So ging ich stattdessen über die Obere Gasse weiter.
Bild 1: Wahrscheinlich das ehemalige Forsthaus, worin sich um das Jahr 1400 ein jüdischer Tempel befand.
Leider findet man darüber keine genaueren Informationen mehr (außer Grundstücksnummer 1090/2). Die Erhebung im Hintergrund links heißt schon seit Jahrhunderten Uhubergl (188m), dahinter liegt das Gelsenbergl (195m), daraus wurde später das Galgenbergl.
Bild 2: Gleich der erste Überstieg ins Jagdgehege vom Ortsgraben.
Wegweiser sucht man hier vergebens.
m Ende der Wiese befand sich wieder ein Tor, das zum Glück unversperrt war. Dahinter bemerkte ich, dass ich falsch abgebogen war, eigentlich wollte ich den Ortsgraben entlang bis zur Rohrwiese, geriet aber zu weit links. Rechts in der Grabensohle fanden massive Rodungsarbeiten statt. Ich hielt mich rechts und steuerte als erstes Ziel den Hindlerberg (298m) an.
Bild 3: Alter Grenzstein.
Bild 4: Der Gemeindebau eines intakten Waldes.
Bild 5: Das lag gelegentlich auf dem Waldboden herum.
Bild 6: Am Fuß vom Hindlerberg geht Richtung Ungarn gerade ein Graupelschauer nieder.
Bild 7: Braunsberg.
Links am Horizont sah man die Leiser Berge in 68km Entfernung durchspitzeln. Leider verhinderte ausgedehnter Stratocumulus cumulogenitus ganztägig gutes Fotolicht. Ursache dafür war der nachrückende Zwischenkeil mit der Warmluftadvektion, der für starkes Absinken in mittleren Höhen sorgte und damit die aufquellende Bodenfeuchte deckelte.
Bild 8: Rückblick zum Hindlerberg (298m), der schon seit dem 18. Jahrhundert so heißt, aber keiner weiß, warum.
Bild 9: Leider nur unscharf: eine Sumpf- oder Weidenmeise.
Bild 10: Am Westrand der Gipfelwiese befinden sich idyllische Baumgruppen.
Danach folgte ein ziemlich fader Hatscher immer am hohen elektrisch geladenen Wildzaun entlang.
Bild 11: Ein uralter Grenzstein.
Im Wald entdeckte ich mehrere Meter über dem Boden auf einem Baum hängend vermutlich eine abgestürzte Radiosonde mit rotem zusammengesackten Ballon, dem weißen Gerät und noch einem zweiten Ballon, der ziemlich verrupft war. Wahrscheinlich eine der Sonden der letzten Tage oder Wochen, die durch den heftigen Westwind ins Trudeln geriet und abstürzte.
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