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Kleiner Otter – gesamter Westgrat, Semmeringberge, 18.5.2020

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  • Kleiner Otter – gesamter Westgrat, Semmeringberge, 18.5.2020

    Der obere Teil vom Westgrat des Kleinen Otter (ab dem Schanzweg) ist mittlerweile hinlänglich bekannt und wird häufig begangen, seit einigen Jahren ist er ja sogar markiert. Der Grat setzt sich jedoch auch nach unten fort, etwa ab 1000m beginnen die Felsbildungen. Ich wollte mir das einmal anschauen und überprüfen, ob vielleicht auch der untere Teil lohnend ist.

    Ich ging also den Göstritzgraben hinauf; anfangs noch auf der Straße, wo reger LKW-Verkehr herrscht (Abtransport des Ausbruchmaterials vom Zwischenangriff Göstritz des Semmering-Basistunnels auf der temporären Umfahrungsstraße Maria Schutz), dann auf einem Ziehweg.

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    Nachdem der Wanderweg von Maria Schutz eingemündet ist, überquert der Weg den Bach. Gleich darauf, bei einer Kehre auf ca. 880m, verlasse ich ihn und suche eine Aufstiegsmöglichkeit entlang der Gemeindegrenze (Trattenbach/Schottwien), die von hier bis zum Gipfel hinaufzieht. Ich erspähe einen Schotterstreifen; da schaut es nach Durchkommen aus.


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    Mühsam, ziemlich steil und rutschig, teils zwischen kratzigen Ästen durch, geht es bis zur querenden Forststraße auf ca. 960m. Dort finde ich zunächst keine Fortsetzung, dann aber, vielleicht 20m weiter südlich, fällt mir am Straßenrand ein blauer Pfeil auf, der eine kleine Schneise hinauf weist. Da verläuft also die Grenze.

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    Hier komme ich ganz gut höher. Bei ca. 1000m zeigen sich die ersten Felsen.

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    Bald darauf stehe ich vor einer großen Felsbastion. Man könnte sie links umgehen.

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    Weiter rechts öffnet sich aber eine schrofige Rinne, die mir machbar erscheint.

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    Ich kraxle hinauf und merke schon bald, dass sie zwar nicht schwierig, aber doch relativ steil ist und man sich nicht auf alle Griffe und Tritte verlassen kann. Mir ist nicht ganz wohl dabei.

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    Unter dem Türmchen quert man nach rechts und steht vor dem Ausstieg. Besonders im oberen Teil wackeln manche Blöcke gefährlich, hier muss man echt aufpassen.

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    Von oben gesehen schaut das Ganze harmlos aus, vor allem auf dem Foto.

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    Ich hab mir dann noch die Umgehung auf der Nordseite angeschaut; hier sieht man den Felsaufschwung im Profil. Die Rinne ist dahinter.

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    Ganz leicht geht es weiter.

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    Es folgen ein paar recht nette kleine Gratfelsen, die meisten kann man überklettern.

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    Zwischendurch ein Seitenblick

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    …und ein Tiefblick

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    Dann habe ich den Schanzweg bei einem Eck erreicht, ein paar Meter weiter vorne ist die Abzweigung des oberen Westgrats.

    15.jpg


    Fortsetzung folgt

  • #2
    Den kenne ich ja schon gut, ich freu mich richtig darauf. Er ist bereits ausreichend dokumentiert, daher nur ein paar Fotos.

    16.jpg


    Der charakteristische Turm von der Seite…

    17.jpg


    … von hinten…

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    …und von etwas weiter oben. Er erinnert mich aus dieser Perspektive an ein Pferd. Das fällt mir heute zum ersten Mal auf

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    Die letzte Kletterstelle. Bei trockenen Verhältnissen ein Kinderspiel, bei Schneelage ziemlich besch…..

    20.jpg


    Am Gipfel. Kyselak war auch schon da. Außerdem bevölkern ihn Millionen Ameisen, schon der halbe Grat herauf ist eine einzige Ameisenstraße.

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    Als Abstieg nehme ich den Nordkamm, den kenn ich noch nicht. Er ist recht hübsch und teilweise auch aussichtsreich, wie beispielsweise auf dieser Felskanzel.

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    Bald bin ich bei der Schanzkapelle unten. Sie wurde 2017/18 neu errichtet.

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    Der Schanzweg Richtung Kummerbauer ist noch immer gesperrt, oder es wurde einfach vergessen, die Tafel wegzuräumen. Jemand hat „nicht mehr“ dazugeschrieben.

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    Fazit: Für jemanden, der den oberen Westgrat schon kennt, ist der untere Teil eine nette Ergänzung. Allerdings würde ich das nächste Mal von der Forststraße weggehen und nicht mehr von ganz unten. Der unterste direkte Anstieg ist zwar kürzer, aber mühsam und unlohnend. Die Forststraße geht von Göstritz bis zum Kummerbauerstadl, man kann also von beiden Seiten zum Einstieg auf ca. 960m gelangen. Am bequemsten natürlich von oben mittels kurzem Abstieg (rund 120Hm).

    Im Vergleich zum oberen Westgrat ist der untere Teil sicher weniger lohnend. Die Kletterei auf den großen Felsaufschwung ist zwar länger und spannender als jede Einzelstelle im oberen Teil, aber auch viel heikler. Abgesehen davon gibt es eigentlich nicht viel zum Kraxeln, die niedrigen Gratfelsen danach sind fast Gehgelände. Der obere Teil ist hübscher und abwechslungsreicher und hat durchwegs festes Gestein, zumindest auf der markierten Route. Abseits davon wird’s auch dort schnell brüchig.

    Zusammen ergibt sich ein Anstieg von rund 300Hm, und als Gesamtpaket gesehen ist das eine recht nette Sache. Mit Umgehung der einen Stelle gibt es auch keine größeren Schwierigkeiten. Eine gewisse Liebe zum Ruacheln ist natürlich Voraussetzung

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    • #3
      Jetzt muß ich mir den unteren Teil doch noch anschauen
      Nach eigenem Augenschein vor meiner ersten Begehung hatte ich sehr den Eindruck, dass dieses Gelände absolut unlohnend sei, und das wurde mir dann auch von anderen bestätigt, die dort aufgestiegen waren ... und dann kommst Du; war das notwendig

      lg
      Norbert
      Meine Touren in Europa
      ... in Italien
      Meine Touren in Südamerika
      Blumen und anderes

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      • #4
        Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
        ...dass dieses Gelände absolut unlohnend sei, und das wurde mir dann auch von anderen bestätigt, die dort aufgestiegen waren
        Wer behauptet so etwas? „Lohnend“ ist natürlich immer subjektiv. Mir gefällt ja auch der obere Teil besser, aber so schlecht ist der untere auch wieder nicht.

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        • #5
          Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
          Wer behauptet so etwas? „Lohnend“ ist natürlich immer subjektiv. ...
          Das war ja damals auch nur mein Eindruck aus der Ferne.
          Ein Lokalaugenschein bleibt mir ja doch nicht erspart, früher oder später
          Danke jedenfalls für den Bericht!

          lg
          Norbert
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          • #6
            Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
            Das war ja damals auch nur mein Eindruck aus der Ferne.
            Ein Lokalaugenschein bleibt mir ja doch nicht erspart, früher oder später
            Ich hab die Leute gemeint, die dir den Eindruck bestätigt haben.
            Wer weiß, vielleicht täusche ich mich ja bei den Klammermäuern auch. Bloß weil Willy nicht davon begeistert war...
            Ein eigener Lokalaugenschein ist sowieso immer am besten
            Zuletzt geändert von maxrax; 19.05.2020, 17:40.

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            • #7
              Dieser Otter wird noch zum Klassiker oder ein Treffpunkt für GT Gemeinde. Ist auch eine gute Alternative zu den überlaufenen Bergen.

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              • #8
                Eine interessante Tour! Die könnte mir auch gefallen, aber ich komme leider nie in die Semmering-Gegend.
                Die steile Rinne schaut auch auf deinen Bildern nicht harmlos aus!

                LG, Toni

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                • #9
                  Zitat von bluehouse3843 Beitrag anzeigen
                  Dieser Otter wird noch zum Klassiker oder ein Treffpunkt für GT Gemeinde. Ist auch eine gute Alternative zu den überlaufenen Bergen.
                  Stimmt. Wobei die drei Ottergipfel allein zwar ganz nett, aber auch wieder nicht sooo interessant sind. Erst der Westgrat macht die Gegend für mich wirklich attraktiv.



                  Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                  Eine interessante Tour! Die könnte mir auch gefallen, aber ich komme leider nie in die Semmering-Gegend.
                  Die steile Rinne schaut auch auf deinen Bildern nicht harmlos aus!
                  Also wennst von P bis zum Mittagstein kommst, ist es zum Semmering auch nicht mehr weit. Die Tour gefällt dir sicher, zumindest den oberen Teil solltest du unbedingt mal gehen.
                  Und was die Rinne betrifft: Die wäre doch genau für dich das Richtige, als Rinnenspezialist!

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