Schwarzauer Gippel, Gippelmauer und Gippel von Norden, Mürzsteger Alpen / 25.11.2020

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Wieder einmal steht ein wunderbarer Tag bevor, allerdings nur über der recht hartnäckigen Nebeldecke. Und recht kurz sind die Tageslicht-Phasen schon geworden, daher darf es keine allzulange Tour werden. Die Gippel-Überschreitung kenne ich zwar zu so ziemlich jeder Jahreszeit, mit Ski und Schneeschuhen ebenso wie wandernd, aber ... nicht von Norden.

Ich starte also ein klein wenig taleinwärts von dem bekannten Hof Zögernitz, bei der Abzweigung zum Hofstadler (ca. 680m).
Im Tal ist es einigermaßen kühl, ca. -6°, aber immerhin ist durch den Talnebel schon das Tagesziel erkennbar.
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Rückblick nach dem ersten ganz flachen Abschnitt auf der Forststraße: Kalt ist's "Unterm Gippel".
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Bald zweigt der durchwegs angenehm steile Steig von der Straße ab, mir wird wärmer. Und der Gippel zeigt sich schon deutlicher, wirkt aber immer noch kühl-abweisend
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Bei der dritten Forststraßen-Querung bin ich dann in der Sonne, die Nebelobergrenze liegt deutlich unterhalb.
Ebenfalls weit über den Wolken Paumauer und Tirolerkogel.
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Seitblick zum immer noch recht kühl wirkenden Gippel und dem kaum verschneiten, aber sonnigen Göller.
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Zum Schluß des ersten Anstieges muß ich über schmale, teilweise recht unangenehm vereiste Steiglein queren bis in den Preinecksattel (1305m). Der beschattete Sattel ist leicht verschneit, der Preineckkogel im Nordosten ist auf der Südseite gänzlich aper.
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Der steile Aufstieg zum Schwarzauer Gippel ist, abgesehen von einem anfänglichen kleinen Windbruch, gut zu gehen, die Spuren im Schnee sind deutlich und die Grödel, die ich in Erinnerung an die unangenehme Querung vor dem Sattel gleich angelegt habe, bewähren sich sehr.
Erster Blick zum alles beherrschenden Ötscher und das Gebiet um den Tirolerkogel. Zähe Nebeldecken in den Tälern.
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Der lange Waldkamm zum Obersberg.
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Schwarzauer Gippel (1605m).
Blick voraus auf Gippelmauer und Gippel sowie ... den Ötscher.
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Raxalpe und der Ostteil der Schneealpe, davor Lahnberg und Donnerkogel sowie der Sonnleitstein.
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Gippelmauer (ca. 1620), Rückblick zum Schwarzauer Gippel und den Schneeberg.
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Gippelmauer, dahinter über dem Wolkenmeer der Unterberg (Danke, Wolfgang!).
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Mein Tagesziel, der Gippel. Rechts dahinter unverkennbar der Ötscher.
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Vom Abstieg zum Gippeltörl ein Pano nach Norden.
Vom Ötscher über die Täler um St. Aegyd.
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Der Ötscher gleich einmal näher betrachtet.
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Zum Gippel sieht's nicht weit aus, aber es zieht sich doch noch ... 1030469_GT (16).jpg

Endlich stehe ich oben. Es ist überraschend stürmisch, daher nur kurze Gipfelrast.
Gippel (1669m).
Viel Blau für die Unter-Der-Grauen-Nebeldecke-Sitzenden
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Ein paar Fernblicke:
Pano nach Westen. Für das ganze Bild bitte klicken!
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Ein paar Pano-Ausschnitte:
Dachsteingruppe hinter Gesäusebergen.
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Hochtor.
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Rax/Heukuppe hinter Sonnleitstein und Lahnberg.
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Schneealpe/Amaisbichl hinter dem Donnerkogel.
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Vor dem Abstieg noch ein bißchen Aussicht.
Der Schneeberg über dem Perschkogel.
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Rückblick über die Gippelmauer und das pannonische Nebelmeer.
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Kleiner und (Großer) Ötscher.
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Göller. Der Kleine Göller steht buchstäblich in seinem Schatten.
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Schnalzstein. Dahinter die Wildalpe und viel Gesäuse.
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Beim Abstieg ... ein letzter Blick zum Schneeberg.
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Gippeltörl (ca. 1530m) ... und ich
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Jetzt muß ich wieder hinunter in die Schattenwelt.
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Treibsteig-"Schlüsselstelle".
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Die wahren Schlüsselstellen befinden sich aber auf diesen harmlos wirkenden Querungen:
Der Hang ist augenscheinlich recht feucht und der schön ausgebaute Treibsteig bildet eine einzige massive Eisplatte.
Grödel sei Dank kein Problem
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Vor dem Eintauchen in den Nebelsee noch einmal der Gippel.
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Dann sind die Berge optisch weg ...
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Immerhin habe ich die Tourenlänge diesmal richtig eingeschätzt und erreiche noch bei gutem Licht mein Fahrzeug.

Fazit:
Sehr schöne Rundtour mit Überschreitung der Gippelmauer. Eher vielleicht für heiße Sommertage geeignet, im Spätherbst/Winter wäre wohl eigentlich die südliche Variante vom Triebl aus vorzuziehen. Aber es geht auch so Und eine Wanderung über den Wolken hat schon 'was ...
Der Gang über die Gippelmauer ist seit Jahren gut ausgetreten und seit längerem auch bezaichnet; steil bleibt er allemal. Und bei noch so geringer Schneelage und damit leicht einhergehender Vereisung sind solide Grödel eine nicht zu unterschätzende Hilfe.
Die Tour ist nicht besonders lang, nur etwa 15km, weist aber doch einen respektablen Höhenunterschied auf (±1200hm).

lg
Norbert[/SIZE]

[maxrax]

Sadist!

(War das wirklich am 15. oder nicht vielleicht gestern, am 25.?)

[mountainrabbit]

Wenn ich schon nicht raus komme, optisch tun die Bilder richtig gut.

Danke für's Mitnehmen auf diesen "Fast schon Klassiker"



LG, Günter

[csf125]

Sadist!
(War das wirklich am 15. oder nicht vielleicht gestern, am 25.?)

Es war natürlich erst gestern, danke für's aufmerksame Lesen!

lg
Norbert

[musitoni]

Sehr schön! Ich kenne die Überschreitung nur vom Preintal aus.
Bei -6 Grad schaffe ich es nicht einmal von der Haustür zum Auto, geschweige denn zu einem Nord-Anstieg!

LG, Toni

[manfred1110]

"Coole" Sache, an solche Temperaturen müssen wir uns erst wieder gewöhnen.
Der Treibsteig taugt mir auch sehr, ist im Winter aber sicher nicht unheikel zu begehen.
Zu beneiden ist derzeit jeder, der es über die Nebeldecke schafft.


L. G. Manfred

[Gamsi]

Wunderschöne Bilder überm Nebelmeer!

Den Klettersteigausstieg aus der Nordwand hast gar nicht begutachtet...?

[csf125]

... Den Klettersteigausstieg aus der Nordwand hast gar nicht begutachtet...?

Ah ja ... irgendetwas vergesse ich doch immer
Aber gerade auf dem Gipfel war es ziemlich unwirtlich-stürmisch.

lg
Norbert

[Steinbock]

Aber gerade auf dem Gipfel war es ziemlich unwirtlich-stürmisch.

Ich weiß, warum ich gestern nirgendwo rauf bin, sondern "nur" den Schneeberg umrundet habe.

[slunecka]

Tolle Bilder, schöne Tour
Bezüglich stürmisch: war gestern 26.11. am Kleinen Pfaff, windstill und warm, konnte fast eine Stunde auf Alm liegend die Sonne genießen.

LG der 31.12.

[Rudolf_48]

Hallo Norbert!

Ich war am 21. 11. in dieser Gegend. Da dürfte es noch kälter gewesen sein.
Interessant, dass bei mir viel mehr Schnee lag. Wohin ist der in den vier Tagen verschwunden? Sublimiert? Denn getaut hat es ja außer vielleicht in der Sonne nicht.

[Wolfgang A.]

Lieber Norbert,

es ist nur allzu verständlich, dass während der vergangenen Woche jede sich bietende Möglichkeit genützt wurde, dem Dauer(hoch)nebel im Flachland Ostösterreichs zu entkommen. Mit dem Gippel hast du dir diesbezüglich dank seiner Höhe ein sicheres Ziel ausgewählt.

Der Tag bot dir dann vieles, das für den späten Herbst ganz typisch ist: neben dem endlosen Nebelmeer den starken Kontrast zwischen Nord- und Südflanken - und natürlich die großartige Fernsicht! Die Bilder vermitteln auch die Kälte beim Start und das Eis auf dem Treibsteig so anschaulich, dass ich beides fast zu spüren meine.

[Rudolf_48]

Wunderschöne Bilder überm Nebelmeer!

Den Klettersteigausstieg aus der Nordwand hast gar nicht begutachtet...?

Ich kenne nur den Bergrettungssteig.
Gibt es tatsächlich einen Klettersteig durch die Nordwand?
Falls ja, bitte ich um Info.