Manchmal könnte man sich um exakt ein viertel Jahr zeitversetzt fühlen:
Eine Wanderung im Sandsteinwienerwald bei einigen Zentimetern Neuschnee kann sehr stimmungsvoll sein. Wer fotografiert, darf sich freuen, dabei laufend auf Motive zu stoßen, die ideal zu Weihnachtstexten oder Glückwünschen zum Jahreswechsel passen. Dann fügt es sich, dass ich bei genau solchen Bedingungen unterwegs sein kann - und tatsächlich handelt es sich aber um den Tag des astronomischen Frühjahrsbeginns...
Wirklich überraschend kam das alles dabei nicht: Nach einigen bereits ziemlich unterkühlten Tagen war angekündigt, dass ein Kaltluftvorstoß genau in der Nacht vor dem Frühlingsbeginn 2021 noch einmal Neuschnee bis ins Flachland bringen würde. Selbst im Mittelgebirge waren wieder Schitouren möglich, wie Bilder auch hier im Forum mittlerweile zeigen. Da dort am 20. März aber immer noch mit starker Bewölkung und zudem mit eiskaltem Wind zu rechnen war, hielt sich meine Lust auf eine späte Schneeschuhtour sehr in Grenzen. Ich hoffte stattdessen, dass im Großraum Wien die Wolken im Lauf des Vormittags tatsächlich auflockern würden, und nahm mir vor, ein paar Stunden durch den frisch verschneiten Wienerwald zu stapfen.
So starte ich um die Mittagszeit in der Pfalzau, gut zwei Kilometer südlich von Pressbaum. Wie erhofft, ziehen nur mehr kleinere Quellwolken rasch über den Himmel, dazwischen ist es sonnig. Auf der Suche nach einer Alternative zur Pfalzauer Straße stellt sich zunächst die Herausforderung, die Kalte Wien - den längeren Quellfluss von Wiens namensgebendem Gewässer - zu überqueren. Auf einem schmalen Brücklein neben einem Haus ist dies schließlich möglich, und am anderen Ufer erreiche ich bald diese knapp über dem Tal parallel verlaufende Forststraße. So kann es im Wienerwald zu Frühlingsbeginn in weniger als 400m Seehöhe also aussehen...
02-KalteWien-Forststraße.jpg
Im Kleinhöniggraben folge ich der Sandstraße leicht bergauf und stoße etwas später auf diese Winteridylle am gleichnamigen Bach.
05-Kleinhöniggrabenbach.jpg
Bei einem der (wenigen) Häuser von Kleinhöniggraben wird gerade gearbeitet. Dennoch lässt die ruhige Wienerwaldszenerie wenig von der Nähe der Millionenstadt ahnen.
06-Kleinhöniggraben.jpg
Der folgende Fahrweg durch den regionstypischen Buchenwald steigt in Richtung Südosten etwas deutlicher an.
07-AnstiegimBuchenwald.jpg
Eine Rechtskehre des blau markierten Weges führt dann bereits auf den langen Ostrücken zum Hengstlberg. Spätestens hier bin ich in einer seit dem letzten Schneefall noch völlig unberührten Winterlandschaft unterwegs.
09-Buchenwald.jpg
Zwischen den Baumstämmen bietet sich ein etwas umfassenderer Blick über die Landschaft: etliche kleine Kuppen - fast alle ohne Namen - und sehr viel Wald. Eine unspektakuläre, aber bei etwas Neuschnee absolut stimmungsvolle Szenerie!
11-verschneiterWienerwald.jpg
Der Neuschnee hält sich natürlich auch auf vielen Zweigen und bietet immer wieder reizvolle Motive für Detailfotos.
15-NeuschneeaufZweigen.jpg
Im Rückblick zieht sich auschließlich meine Spur durch etwa zehn Zentimeter Pulverschnee, die hier liegen.
17-SpurenimSchnee.jpg
Der Weg auf dem Rücken folgt dann einer zunehmend breiter werdenden Schneise.
20-Hengstlberg-Ostrücken.jpg
Bereits knapp vor dem Hengstlberg, wieder ein Blick gegen meine Gehrichtung.
Es hat seinen eigenen Reiz, in dieser stillen und unberührten Winterlandschaft unterwegs zu sein.
22-Hengstlberg-Ostrücken.jpg
Mein erstes Gipfelziel ist erreicht: der 619m hohe Hengstlberg mit einem stattlichen Steinmann, einem durchaus individuell angefertigten Kreuz und einem Gipfelbuch.
Überraschend viel Infrastruktur für einen eher selten besuchten Berg des Wienerwalds!
26-Hengstlberg-SteinmannGipfelkreuz.jpg
Das Gipfelkreuz. Die Tafel auf dem steinernen Unterbau nennt den Berg nur "Hengstl"; sämtliche gängigen Karten fügen die Schlusssilbe -berg an.
30-Hengstlberg-Gipfelkreuz.jpg
Der Blick in die Gegenrichtung zeigt auch das Gipfelbuch unmittelbar neben dem Kreuz, in das ich mich natürlich eintrage. Bei Sonnenschein und durch den Wald weitgehend vor dem kalten Nordwestwind geschützt lässt es sich hier eine Zeit lang gut aushalten. So nütze ich die stille Winterlandschaft zu Frühlingsbeginn für eine längere Rast.
33-Hengstlberg-GipfelkreuzSteinmann.jpg
Noch ein Bild vom Hengstlberg, bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Mir scheint, in dieser Perspektive kommt der gesamte Gipfelbereich am besten zur Geltung.
34-Hengstlberg-GipfelkreuzSteinmann.jpg
Eine Wanderung im Sandsteinwienerwald bei einigen Zentimetern Neuschnee kann sehr stimmungsvoll sein. Wer fotografiert, darf sich freuen, dabei laufend auf Motive zu stoßen, die ideal zu Weihnachtstexten oder Glückwünschen zum Jahreswechsel passen. Dann fügt es sich, dass ich bei genau solchen Bedingungen unterwegs sein kann - und tatsächlich handelt es sich aber um den Tag des astronomischen Frühjahrsbeginns...
Wirklich überraschend kam das alles dabei nicht: Nach einigen bereits ziemlich unterkühlten Tagen war angekündigt, dass ein Kaltluftvorstoß genau in der Nacht vor dem Frühlingsbeginn 2021 noch einmal Neuschnee bis ins Flachland bringen würde. Selbst im Mittelgebirge waren wieder Schitouren möglich, wie Bilder auch hier im Forum mittlerweile zeigen. Da dort am 20. März aber immer noch mit starker Bewölkung und zudem mit eiskaltem Wind zu rechnen war, hielt sich meine Lust auf eine späte Schneeschuhtour sehr in Grenzen. Ich hoffte stattdessen, dass im Großraum Wien die Wolken im Lauf des Vormittags tatsächlich auflockern würden, und nahm mir vor, ein paar Stunden durch den frisch verschneiten Wienerwald zu stapfen.
So starte ich um die Mittagszeit in der Pfalzau, gut zwei Kilometer südlich von Pressbaum. Wie erhofft, ziehen nur mehr kleinere Quellwolken rasch über den Himmel, dazwischen ist es sonnig. Auf der Suche nach einer Alternative zur Pfalzauer Straße stellt sich zunächst die Herausforderung, die Kalte Wien - den längeren Quellfluss von Wiens namensgebendem Gewässer - zu überqueren. Auf einem schmalen Brücklein neben einem Haus ist dies schließlich möglich, und am anderen Ufer erreiche ich bald diese knapp über dem Tal parallel verlaufende Forststraße. So kann es im Wienerwald zu Frühlingsbeginn in weniger als 400m Seehöhe also aussehen...
02-KalteWien-Forststraße.jpg
Im Kleinhöniggraben folge ich der Sandstraße leicht bergauf und stoße etwas später auf diese Winteridylle am gleichnamigen Bach.
05-Kleinhöniggrabenbach.jpg
Bei einem der (wenigen) Häuser von Kleinhöniggraben wird gerade gearbeitet. Dennoch lässt die ruhige Wienerwaldszenerie wenig von der Nähe der Millionenstadt ahnen.
06-Kleinhöniggraben.jpg
Der folgende Fahrweg durch den regionstypischen Buchenwald steigt in Richtung Südosten etwas deutlicher an.
07-AnstiegimBuchenwald.jpg
Eine Rechtskehre des blau markierten Weges führt dann bereits auf den langen Ostrücken zum Hengstlberg. Spätestens hier bin ich in einer seit dem letzten Schneefall noch völlig unberührten Winterlandschaft unterwegs.
09-Buchenwald.jpg
Zwischen den Baumstämmen bietet sich ein etwas umfassenderer Blick über die Landschaft: etliche kleine Kuppen - fast alle ohne Namen - und sehr viel Wald. Eine unspektakuläre, aber bei etwas Neuschnee absolut stimmungsvolle Szenerie!
11-verschneiterWienerwald.jpg
Der Neuschnee hält sich natürlich auch auf vielen Zweigen und bietet immer wieder reizvolle Motive für Detailfotos.
15-NeuschneeaufZweigen.jpg
Im Rückblick zieht sich auschließlich meine Spur durch etwa zehn Zentimeter Pulverschnee, die hier liegen.
17-SpurenimSchnee.jpg
Der Weg auf dem Rücken folgt dann einer zunehmend breiter werdenden Schneise.
20-Hengstlberg-Ostrücken.jpg
Bereits knapp vor dem Hengstlberg, wieder ein Blick gegen meine Gehrichtung.
Es hat seinen eigenen Reiz, in dieser stillen und unberührten Winterlandschaft unterwegs zu sein.
22-Hengstlberg-Ostrücken.jpg
Mein erstes Gipfelziel ist erreicht: der 619m hohe Hengstlberg mit einem stattlichen Steinmann, einem durchaus individuell angefertigten Kreuz und einem Gipfelbuch.
Überraschend viel Infrastruktur für einen eher selten besuchten Berg des Wienerwalds!
26-Hengstlberg-SteinmannGipfelkreuz.jpg
Das Gipfelkreuz. Die Tafel auf dem steinernen Unterbau nennt den Berg nur "Hengstl"; sämtliche gängigen Karten fügen die Schlusssilbe -berg an.
30-Hengstlberg-Gipfelkreuz.jpg
Der Blick in die Gegenrichtung zeigt auch das Gipfelbuch unmittelbar neben dem Kreuz, in das ich mich natürlich eintrage. Bei Sonnenschein und durch den Wald weitgehend vor dem kalten Nordwestwind geschützt lässt es sich hier eine Zeit lang gut aushalten. So nütze ich die stille Winterlandschaft zu Frühlingsbeginn für eine längere Rast.
33-Hengstlberg-GipfelkreuzSteinmann.jpg
Noch ein Bild vom Hengstlberg, bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Mir scheint, in dieser Perspektive kommt der gesamte Gipfelbereich am besten zur Geltung.
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