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Ersteigung Schindeltalspitz, 640 m, 08.05.2021, Gutensteiner Alpen, nähe Reisalpe

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  • Ersteigung Schindeltalspitz, 640 m, 08.05.2021, Gutensteiner Alpen, nähe Reisalpe

    Ich bin mal wieder in Niederösterreich - und da stellt sich natürlich die Frage, welche Tour ich diesmal durchführen soll.
    Die Überschreitung des Göllers mit Busunterstützung wird verworfen (noch zu viel Schnee).
    Die Überschreitung des Traisenberges (St. Aegyd - Gscheid) ist mir aktuell noch zu weit.
    Die Höhenwanderung von St. Aegyd über die Paulmauer nach Hohenberg ist mir zu unlohnend
    Und die anderen Ziele sind entweder zu weit weg oder zu hoch oben (Schneelage).
    Übrig bleiben die Reisalpe auf dem versprochenen nicht alltäglichen Anstieg (nein, das hab ich noch nicht vergessen ) oder der Schindeltalspitz.

    Im Forum gibt es bereits einen Bericht über den Schindeltalspitz, von manfred1110 und Willy : "Schindeltalspitz", Inner-Wiesenbach, Gutensteiner Alpen
    Außerdem habe ich mir im Vorfeld noch ein paar Karten studiert und gehofft, so die im Bericht erwähnte Querung umgehen zu können...
    Wie erfolgreich das war, lest besser selbst.



    Das Auto wird um 09:00 am Parkplatz (Umkehrplatz der Straßenmeisterei) abgestellt. Zwei weitere Autos stehen schon dort.

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    Entlang der Forststraße geht es taleinwärts, das Objekt der Begierde ist schon ersichtlich

    P1000884.JPG

    Ich gehe noch kurz bis zum 'Forsthaus' an der Einmündung des Geißgrabens.
    Denn von hier werden die meisten Fotos vom Schindeltalspitz geschossen.

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    Auf der anderen Seite des Geißgrabens gibt es noch weitere interessante Felsen - leider bin ich nicht mehr dazu gekommen, mir diese anzusehen

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    Ein kurzes Stück auf der Forststraße zurück beginnt der Aufstieg (ins Ungewisse).
    Durch den Wald aufwärts in Richtung Grundfelsen.

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    Prompt stolpere ich über etwas, das wie Steigspuren aussieht.

    P1000916.JPG

    Ich folge diesen nach links, hier ergibt sich ein Durchblick auf die Felswand des Spitzes.

    P1000920.JPG

    Die Steigspuren erreichen schließlich den wiederaufgeforsteten Kahlschlag westlich der Wände.
    Hier ergibt sich ein Ausblick zum Muckenkogel.

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    Am Waldrand aufwärts, blockieren bald umgestürzte Bäume den Steig. Spontan fällt mir der Lamprechtsofen (Salzburg) ein, nach diesem nenne ich diese Passage 'Feierabendversturz'

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    Licht am Ende des Tunnels - der Sattel naht!

    P1000939.JPG
    P1000948.JPG

    Doch halt, was ist das?

    P1000949.JPG

    Eine Durchgangshöhle!
    (lt. OSM heißt sie 'Roter Durchgang'. Aufgrund gewisser Umstände würde ich mal schätzen, dass die Katasternummer 1866/156 lautet).

    P1000954.JPG

    Ganz so leicht ist der Durchgang allerdings wieder nicht, von der anderen Seite ist eine ca. 1,5 Meter hohe überhängende Stufe zu erklettern, und Griffe gibts auf der Oberseite fast keine. Den Durchgang würde ich daher nur zur Hälfte besehen mit UIAA IV bewerten.
    Weiß irgendjemand, wie das Gelände auf der anderen Seite der Höhle ausschaut, also ob man z. B. die Höhle von der anderen Seite erreichen kann?

    Fortsetzung folgt!
    Alpine Vereine benötigen in den nächsten 5 Jahren 95 Millionen Euro zur Erhaltung ihrer Infrastruktur - bitte Petition unterstützen!


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    Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
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  • #2
    Jetzt aber hinauf in den Sattel, welchen ich gleich mal mit 'Felssattel' benenne.
    Ausblick auf Reisalpe und Schwarzkogel inklusive

    P1000956.JPG
    P1000959.JPG

    Oberhalb des Roten Durchgangs ist der Grat erwartungsgemäß nicht besonders breit (ca. 1 Meter).
    Dahinter erreiche ich eine ziemlich ebene Wiese, wo auch mindestens zwei Föhren stehen.

    P1000968.JPG

    In Kürze erreicht man von hier aus den höchsten Punkt des Felsaufbaus.
    Schindeltalspitz - höchster Punkt, 690 m.

    P1000973.JPG

    Auch von hier kann man, wie Willy schreibt, mit seinem Auto den Blickkontakt halten

    P1000983.JPG

    Kurz folge ich dem Grat noch weiter, bis ein Felsabbruch mir den Weiterweg versperrt.

    P1000977.JPG

    - wie jetzt?
    Erstmal gehts zurück zum Felssattel, ich versuche, einfach mal entlang des Wandfußes nach unten zu steigen, vielleicht ergibt sich ja eine andere Möglichkeit, den Grat zu erreichen.

    P1000980.JPG
    P1000987.JPG

    Vielleicht gehts ja hier:

    P1000989.JPG

    Oh, oh, oberhalb von mir befindet sich eine Felswand, und unterhalb von mir auch...

    P1000990.JPG

    Hier erst dämmert es mir. Ich stecke mitten in Manfreds und Willys 'Querung'. Scheiss-dreck-elendiger... (tschuldigung).
    Das Gelände hier hat es in sich. Steilgelände, unterhalb eine drohende Felswand, und die Griffe und Tritte sind gerne mit Erde bedeckt. ​ Zum Glück ist es heute trocken!

    Ich versuche mich zuerst an der sog. 'oberen Linie', die felsig/erdig ist.
    Kurz nach dem gegabelten Baum ist bei meinem ersten Versuch für mich Endstation (kurz vorm Sattel).

    P1000994.JPG

    Ich versuche daraufhin mein Glück etwas tiefer, an der erdigen Linie.
    Von oben aus sind nämlich Spuren ersichtlich, die auf einen Pfad hindeuten können.
    Allerdings scheitere ich daran, diese Spuren zu erreichen - immer noch extremes Steilgelände, die drohende Felswand direkt unterhalb, und alles mit loser Erde bedeckt.

    P1000998.JPG

    Wieder zurück zur oberen Linie. Ich richte ein Rucksackdepot ein.

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    Rückblick zum Rucksack - am ersten 'point of return'.

    P1010006.JPG

    Sehr riskant gelingt es mir, von hier aus ohne gute Griffe und Tritte einen Meter im Steilgelände hochzusteigen. Nachmachen verboten!
    So erreiche ich eine weitere Linie, über welche ich ENDLICH den Wiesensattel am Ende der Querung erreiche.

    P1010007.JPG

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    • #3
      Der Grataufschwung zum höchsten Punkt. Zwei Felswandl wären zu überwinden.

      P1010008.JPG

      Grat zum Gipfelkreuz (wird hier rechts, westlich umgangen)

      P1010009.JPG

      Dort unten will ich hin ​​

      P1010036.JPG

      Das ist der Spitz, der von unten aus so markant erscheint:

      P1010030.JPG

      Das Gipfelkreuz lehnt immer noch daneben an einem Baum.
      Akkubohrer bzw. Schalungsplatten, Zementsackl und Kübel mit Wasser habe ich nicht mitgenommen ​​ wäre damit aber eh nicht durch die Querung gekommen. ​​
      Schindeltalspitz - Gipfelkreuz, 640 m.

      P1010011.JPG

      Der Einband des Gipfelbuches ist uralt (no na nicht - Ersteintrag 1984).
      Ich habe allerdings die Befürchtung, dass kein Name auf dem Einband angegeben war - zumindest schaut es fast 40 Jahre später so aus!
      Leider ist es so, dass die drei in der Kassette liegenden Kulis fast nicht mehr funktionieren - und ich keinen Schreiber hinterlegen konnte, da meine auch nicht 100%ig funktionieren
      Bitte möge der nächste einen funktionierenden Kugelschreiber hinterlegen, sonst einen Bleistift.

      P1010015.JPG

      Der obligatorische Tiefblick zum Forsthaus ​​
      Das Auto ist leider schon vom Wald verdeckt (ganz oben).

      P1010028.JPG
      P1010029.JPG

      Zurück im Wiesensattel, schaue ich mir noch den Aufschwung zum höchsten Punkt an.
      Hier das erste (größere) Wandl, 2 sind insgesamt zu überwinden.

      P1010049.JPG

      Allerdings gibt es links, westlich wieder einmal Steigspuren im Erdgelände.
      Kurz kann ich ihnen folgen, bis ich lieber wieder umdrehe.

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      Zurück zum Rucksackdepot.

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      • #4
        Da ich noch ein bisschen Zeit habe, schaue ich noch ein bisschen weiter herum.
        Zwischen Querung und Rotem Durchgang fällt mir noch diese Felsrampe auf:

        P1010056.JPG

        In sehr schöner Kletterei erreiche ich hier ohne große Schwierigkeiten den höchsten Punkt direkt.
        Tiefblick hinunter, von wo ich gerade aufgestiegen bin.

        P1010057.JPG

        Eine kleine Felsstufe unterhalb des höchsten Punktes liegt eine abschüssige Ebene.
        Hier enden auch die vorher erwähnten Steigspuren, welche vom Wiesensattel aufwärts Richtung höchster Punkt leiten.

        P1010058.JPG

        Das zweite Wandl kann hier über einen schmalen Sims umgangen werden.
        Ich wollte es probieren, habs aber dann gelassen. Der Sims ist schmal und das Gelände abdrängend - das ganze in Kombination mit fast keinen Griffen ... für mich wäre der Sims ca. UIAA III.

        P1010059.JPG

        Hier ziehe ich einen Schlussstrich. Den oberen Wandteil habe ich sehr ausgiebig erkundet, nun breche ich die Erkundung ab.
        Der Schindeltalspitz, bereits wieder aus dem Graben fotografiert.

        P1010066.JPG

        Das Forsthaus:

        P1010068.JPG

        Aus der Forststraße im Geißgraben zeigt sich der Schindeltalspitz so:
        Gut erkennbar sind rechts die zwei Wandln zwischen Wiesensattel und höchstem Punkt.

        P1010071.JPG




        Persönliches Fazit: Der Schindeltalspitz ist ein sehr formschöner Gipfel, unbestritten. Ich bin froh, dass ich das Gipfelkreuz erreicht habe, denn der Zustieg dorthin war nicht ohne!

        Grundsätzlich ist für Personen, welche nicht trittsicher und schwindelfrei sind, von einer Besteigung sowieso abzuraten. Trockene Verhältnisse vorausgesetzt, erreicht man auch über den Normalweg den Gipfel nur nach langer Suche! (Ich habe mir durch die Querung erst die beste Linie suchen müssen, um weiterzukommen.) Sollten in der Querung nur geringste Zweifel aufkommen, sollte man es idealerweise sofort lassen! Ach ja, und in einer Seilschaft ist man in der Querung zumindest abgesichert - Solo-Begehungen wie meine aktuelle sind für Personen mit so wenig Klettererfahrung wie ich nicht sehr gescheit...

        Dennoch muss ich sagen, dass der Normalweg durch die Querung klettertechnisch nicht sonderlich schwierig erscheint, ich würde ungefähr UIAA II vergeben. ABER, und jetzt kommts: Die Untergrundqualität ist besch... und wenn man erst mal keinen Halt mehr hat, fällt man das untere Wandl runter. Ausgang ungewiss!
        Dieses Aber ist der springende Punkt. Viele Kletteranfänger würden sich jetzt denken, II ist ja eh nicht schwierig. Das stimmt auch, allerdings nur im festen Fels, von welchem man hier keinesfalls sprechen kann!

        Wer wirklich den Gipfel erreichen will, dem empfehle ich den Besuch des höchsten Punktes. Die Aussicht ist ein bisschen besser und leichter erreichbar ist der höchste Punkt auch. (Trittsicherheit/Schwindelfreiheit trotzdem notwendig)

        Aus Sicherheitsgründen möchte ich meinen Lösungsansatz, wie ich die Querung bezwungen habe, nicht in diesem Bericht öffentlich einstellen. Natürlich kann ich diesen Lösungsansatz gerne nach Anfrage per PN bekanntgeben, allerdings ist zu beachten, dass die Querung von heute auf morgen komplett anders aussehen kann (sehr brüchiger Fels), und die Griffe bzw. Tritte, mit denen ich die Stelle passiert habe, dann möglicherweise nicht mehr vorhanden sein können!


        Letztendlich waren es 7,9 km auf 500 Hm in ca. 4 Stunden.
        Wildstatistik: 2 Gämsen.
        OTM-Karte.JPG
        Hier noch in gewohnter Weise die uMap-Übersichtskarte mit GPS-Aufzeichnung.

        Zusammenfassung folgt!
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        • #5
          Ich erlaube mir außerdem noch, eine kurze möglichst objektive Zusammenfassung zum Schindeltalspitz einzustellen.
          Probeweise habe ich mal eine schemenhafte Topografie gezeichnet, sodass man sich hoffentlich ungefähr etwas darunter vorstellen kann.

          topo2.jpg

          SCHINDELTALSPITZ
          Gipfelkreuz 640 m; höchster Punkt 690 m

          Formschöner Spitz im Schindeltal, an der Ausmündung des Geißgrabens. Gipfelkreuz am 'Spitz', welches nur provisorisch an einem Baum gelehnt ist. Gipfelbuch.

          Anfahrt: Bezirk Lilienfeld, Gemeinde St. Veit.
          Im Ortsgebiet "Wiesenfeld" (Bahnstation, Bushaltestelle) nach Süden in den Graben des Wiesenbaches, bis zum Ende der Landesstraße.

          Parken: Am Ende der Landesstraße am Umkehrplatz der Straßenmeisterei (Brücke bei der Ineinandermündung von Schindelbach und Weidentalerbach in den Wiesenbach).

          Großräumiger Zustieg: Entlang des Schindelbaches auf der Forststraße taleinwärts, vorbei am Haus Gaisbeck (Aufschrift "Waldesruh") bis zur Abzweigung der Forststraße in den Geißgraben, beim Forsthaus. Von diesem Punkt werden die meisten Fotos vom Schindeltalspitz geschossen.

          Zustieg zur Wand: Den unteren Wandbereich mit den eingerichteten Kletterrouten erreicht man, wenn man kurz nach dem Haus Gaisbeck nach links in den Wald aufwärts zum Wandfuß steigt. Entlang der Wand aufwärts zu den Einstiegen (Anm.: Die Einstiege der Kletterrouten sind mir nicht bekannt)
          Der obere Wandbereich mit den leichteren Routen (siehe Topo) wird erreicht, wenn man kurz nach dem Haus Gaisbeck ebenfalls nach links in den Wald aufsteigt. Man hält sich allerdings nicht direkt zum Wandfuß, sondern steigt mit etwas Abstand von der Felswand auf vereinzelten Steigspuren im Wald aufwärts, bis man am Rand eines Kahlschlages den 'Feierabendversturz' (umgestürzter Baum; siehe im Bericht) erreicht. Hier noch weiter kurz aufwärts, und nach rechts zu einem Felsblock unterhalb eines Sattels.


          Teil 1: Routen zum höchsten Punkt.

          Normalweg höchster Punkt, UIAA I-
          Exponiert, aber gut gangbar.

          Vom Felsblock aufwärts zum nahen 'Felssattel'. Nach rechts über den Grat teils exponiert, aber gut gangbar zur Wiesenfläche 'Picknickplatz' (Föhren). In Kürze zum höchsten Punkt, 690 m.

          Roter Durchgang, UIAA IV
          Anm.: Unklar ob Route möglich, Schwierigkeitsgrad nur geschätzt.

          Vom Forsthaus kurz entlang der Forststraße in den Geißgraben folgen. Bei einem Kahlschlag links den Weg verlassen, diesen direkt aufwärts, das Gelände ausnutzend, zum Felsenloch 'Roter Durchgang'. Schlüsselstelle, hier den ca. 1,5 Meter hohen Überhang sehr schwierig hinter dem Felsblock hinaufklettern. Kaum Griffe. Auf der anderen Seite nach rechts in Kürze zum 'Felssattel' aufwärts.

          Direktanstieg höchster Punkt, via Rampe, UIAA II
          Etwas exponiert, gute Felsqualität.

          Vom Felsblock nach rechts den Hang entlang Richtung 'Querung', dann allerdings den Wandfuß nach links entlang zur 'Rampe'. Auf gutem Fels die Rampe direkt aufwärts, bis zu einer abschüssigen Ebene (teils baumbestanden). Eher nach links aufwärts zum Grat, diesen nach links entlang zum höchsten Punkt, 690 m.


          Teil 2: Routen zum Spitz.

          Normalweg Spitz, UIAA II
          Exponiert und sehr schlechte Untergrundqualität.

          Vom Felsblock nach rechts den Hang entlang zur 'Querung'. Die ersten Meter sind noch gut gangbar, dann aber durch sehr ungutes Gelände möglichst hoch durch die Querung, 15 Meter, dann erreicht man wieder besseres Gelände und auf Steigspuren den 'Wiesensattel'. Hier rechts, im Bereich der Gratschneide noch rechts, danach direkt entlang des Grates. Zum Schluss etwas absteigen zum Gipfelkreuz und sehr exponiert entlang des schmalen (0,5 m) Grates zum Gipfelpunkt.


          Teil 3: Verbindungen zwischen höchstem Punkt und Spitz.

          Verbindung höchster Punkt - Wiesensattel, UIAA I
          Ziemlich exponiert und sehr schlechte Untergrundqualität.

          Vom höchsten Punkt noch kurz dem Grat folgen, dann rechts abwärts zu einer abschüssigen Ebene (teils baumbestanden). Nun rechts des Grates auf Steigspuren ohne gute Griffe durch meist erdiges Gelände abwärts in den 'Wiesensattel'.

          Direkte Verbindung höchster Punkt - Wiesensattel, UIAA III
          Ziemlich exponiert und schlechte Felsqualität.

          Vom höchsten Punkt noch kurz dem Grat folgen, dann rechts abwärts zu einer abschüssigen Ebene (teils baumbestanden). Hier nach links über einen kleinen abdrängenden Sims zurück zum Grat. (Alternativ kann man das 2. Wandl auch direkt abklettern). Nun das 1. Wandl abklettern und in leichterem Gelände in den 'Wiesensattel'.
          Zuletzt geändert von Jgaordhelagenornres; 18.05.2021, 21:39. Grund: BB-Code Fehler korrigiert
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          • #6
            Danke für den sehr ausführlichen Bericht und den liebevoll gezeichneten Topo!
            Ich gesteh der Berg fehlt mir noch und bei so vielen hilfreichen Angaben werd ich wohl oder übel in naher Zukunft dort raufschauen müssen!
            carpe diem!
            www.instagram.com/bildervondraussen/

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            • #7
              Servus Jga!

              Bumm, da hast dir aber viel Mühe gegeben mit diesem Bericht!

              Freut mich, darüber wieder zu lesen. Du hast das recht spannend beschrieben.

              Am höchsten Punkt oberhalb vom Spitz war ich im Zuge einer Überschreitung des Wendlgupfes zur Ebenwaldhöhe hinauf.

              Link: https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...lpen-15-5-2013


              L.G. Manfred

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              • #8
                Danke für diesen, auch humorvollen Bericht in meiner näheren Heimat. Es gibt ja oft Zacken und Felsenden, wo man beim schnellen Hinsehen meint, das wäre was! Zur Realisierung kommt es dann selten oder gar nicht. Du hast ihn dir erobert!


                Liebe Grüße Gerhard



                Zum Sterben zu jung
                Zum Arbeiten zu alt
                Zum Wandern und Reisen top fit

                Kommentar


                • #9
                  Könnte man sich vom höchsten Punkt über die zwei Wandln abseilen (und danach wieder aufsteigen), oder sind die zu hoch bzw. gibts dort keine passenden Bäume?
                  Das schiene mir die einfachste, sicherste und zugleich interessanteste Möglichkeit, um zum Kreuz zu gelangen...

                  Kommentar


                  • #10
                    Danke für die tolle, ausführliche Dokumentation und die detaillierte Topo!

                    Kommentar


                    • #11
                      Sehr informativer Bericht.
                      Obwohl oben muss ich da nicht sein.
                      Lg. helmut55

                      Kommentar


                      • #12
                        Danke für alle eure Antworten!

                        Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen
                        Danke für den sehr ausführlichen Bericht und den liebevoll gezeichneten Topo!
                        Ich gesteh der Berg fehlt mir noch und bei so vielen hilfreichen Angaben werd ich wohl oder übel in naher Zukunft dort raufschauen müssen!
                        Gute Idee!
                        Damit bekommt das Gipfelbuch ein paar Einträge mehr

                        Das sind die letzten Einträge vor mir (meinen Eintrag habe ich erst nach dem Foto ins Buch eingeschrieben):
                        (Da laut Regelwerk des Forums keine ganzen Namen von Forumianern veröffentlicht werden dürfen, habe ich zwei geschwärzt)

                        P1010027.JPG
                        P1010026.JPG


                        Zitat von manfred1110 Beitrag anzeigen
                        Bumm, da hast dir aber viel Mühe gegeben mit diesem Bericht!

                        Freut mich, darüber wieder zu lesen. Du hast das recht spannend beschrieben.

                        Am höchsten Punkt oberhalb vom Spitz war ich im Zuge einer Überschreitung des Wendlgupfes zur Ebenwaldhöhe hinauf.

                        Link: https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...lpen-15-5-2013
                        Danke Manfred!
                        War die Kletterei vom Gipfelkreuz zum höchsten Punkt (über 1. und 2. Wandl) schwierig - bzw. stimmen die geschätzten Schwierigkeiten in der Topo?


                        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                        Könnte man sich vom höchsten Punkt über die zwei Wandln abseilen (und danach wieder aufsteigen), oder sind die zu hoch bzw. gibts dort keine passenden Bäume?
                        Das schiene mir die einfachste, sicherste und zugleich interessanteste Möglichkeit, um zum Kreuz zu gelangen...
                        Hallo Hermann!
                        Grundsätzlich schätze ich das Abseilen im generellen als möglich ein.
                        Empfehlenswert ist dazu, vom höchsten Punkt über die in der Topo eingetragene I- Rampe auf die 'abschüssige Ebene' abzusteigen. So sieht der Blick vom höchsten Punkt auf die abschüssige Ebene aus. Es gibt ein paar Bäume.



                        Am günstigsten würde ich aber folgendes 'Bäumchen' einschätzen. Er steht nahe des Grates unterhalb vom 'Sims'.



                        So sieht das ganze vom Wiesensattel aus.
                        Das erwähnte 'Bäumchen' ist hier der leicht belaubte Baum links des Grates, der das 2. Wandl verdeckt:



                        Hier nochmal das Bäumchen, am linken Bildrand. Es steht direkt oberhalb des 1. Wandls.



                        Allerdings befürchte ich, dass wenn du das Seil runterschmeißt, dass es exakt dort landet, wo es natürlich nicht landen soll
                        Man müsste das aufgeschossene Seil während des Abseilens mitnehmen, und nicht im Voraus runterschmeißen...


                        Tut mir leid für die späte Antwort!
                        Beantwortet das deine Frage ausreichend genug?
                        Zuletzt geändert von Jgaordhelagenornres; 20.05.2021, 20:47. Grund: Weiteres Foto eingefügt
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                        • #13
                          Zitat von Jga
                          War die Kletterei vom Gipfelkreuz zum höchsten Punkt (über 1. und 2. Wandl) schwierig - bzw. stimmen die geschätzten Schwierigkeiten in der Topo?
                          Sorry, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. SG I-II wird schon passen. Ich sollte mir bei solchen Unternehmungen Notizen machen...


                          L.G. Manfred



                          Nachtrag: Hab beim Stöbern doch noch Bilder vom Aufstieg über die zwei Wandel gefunden!

                          Am Weg zum Wiesensattel und in Folge zum höchsten Punkt (690 m):

                          IMG_1780.JPG


                          Rückblick vom 1. Wandl:

                          IMG_1782.JPG


                          Aufstieg auf 2. Wandl:

                          IMG_1783.JPG


                          Rückblick vom Gipfel:

                          IMG_1784.JPG
                          Zuletzt geändert von manfred1110; 20.05.2021, 21:34.

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                          • #14
                            Zitat von Jgaordhelagenornres Beitrag anzeigen
                            Beantwortet das deine Frage ausreichend genug?
                            Ja, danke. Ich wollte nur wissen, ob es überhaupt einen Sinn hat, ein Seil mitzunehmen. Wie die genauen Gegebenheiten sind, muss man sich eh vor Ort anschauen.

                            Kommentar


                            • #15
                              Zitat von maxrax Beitrag anzeigen

                              Ja, danke. Ich wollte nur wissen, ob es überhaupt einen Sinn hat, ein Seil mitzunehmen. Wie die genauen Gegebenheiten sind, muss man sich eh vor Ort anschauen.
                              Auch wenn man sich nicht abseilt, kann man sich mit dem Seil beim Ab- und Wiederaufstieg selbst sichern. Vorausgesetzt man weiß, wie das geht.
                              LG Rudolf
                              _________________________________________
                              Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                              die wir nicht nutzen. (Seneca)

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