- Wegführung: Kirchberg an der Pielach (10.22) - Leindlgraben Beginn - Kirchberg an der Pielach - Laimpoden (12.00) - Stierberg (735m, 13.15) - Wetterlucke (14.00) - Römerbrunnen (14.05) - Mühlbergkapelle (530m, 15.25) - Rabenstein an der Pielach (16.15)
- Länge: 18,3 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 500 hm
- Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5 Std.
- Viecher: 2 Zecken
Uff....ein Wandertag mit doppeltem Pech und doppelten Glück. Aber der Reihe nach... diese Runde stand schon länger auf meinem Wanderzettel.
Ursprünglich wollte ich ab Steinschal-Tradigist starten und über den Leindlgraben bis zum Laimpoden gehen. In St. Pölten stieg ich in die Himmelstreppe ein, nette Zugbegleiterin. Ich drückte rechtzeitig die Haltewunschtaste, da die meisten Halte Bedarfshalte waren. Am Monitor kam mein Wunsch an, leider nicht am Display vom Lokführer, der durch die Haltestelle durchrollte. Die Zugbegleiterin rief gleich bei ihm an und fragte, warum er durchgefahren sei, und klärte ihn auf, dass die Haltewunschtaste gedrückt worden sei. Bei ihm wäre nichts angezeigt worden. Ich fuhr also bis Kirchberg an der Pielach weiter, wo ebenfalls nicht beim Lokführer angezeigt wurde, aber die Zugbegleiterin blieb im telefonischen Kontakt mit ihm. Blede Geschicht ...
Jetzt konnte ich gleich direkt zum Laimpoden über den Fahrweg aufsteigen. Ich dachte aber, nein....ich hab ja Zeit, und der Weg entlang des Grabens und über ausgedehnte Wiesen erschien mir von der Karte her reizvoller. Vielleicht wäre es ja botanisch interessant geworden. Also ging ich am Pielachtalradweg entlang zurück bis zum Gehöft Steiner, wo ich vergebens den Wegweiser Richtung Leindlgraben suchte. Nicht nur das, es gab auch keine Markierungen, keine Holztafel, gar nichts. Ich ging ein paar Schritte Richtung Gehöft, sah aber nur ein großes abgesperrtes Viehgatter. Eine kurze Googlesuche ergab, dass der Weg zuletzt 2019 begangen wurde, auf der Webseite von Kirchberg galt der Eintrag als "nicht mehr aktuell!!"
Lange Rede, kurzer Sinn, ich musste umkehren und das ganze Asphaltstück zurückhatschen bis zur Abzweigung Richtung Laimpoden. Bereits am Bahnhof gab es eine große Karte, da war der Weg durch den Leindlgraben bereits nicht mehr als markiert, sondern nur noch grau strichliert eingezeichnet. Hatte mich bereits stutzig gemacht, hätte mich aber an sich nicht abgehalten.
Bild 1: Auf der Hinfahrt Blick durch die großen Panoramafenster auf die Vorboten der Okklusionsfront, die im Tagesverlauf die Sonne abschirmte.
Bild 2: Erste Holzkapelle im 10. Jahrhundert, heutiger Bau aus frühen 13. und 15. Jahrhundert
Bild 3: Am Pielachtalradweg, in Bildmitte ist bereits das Gehöft Steiner zu erkennen.
Bild 4: Blick vom Umkehrpunkt auf das gotische Langhaus der Kirche.
Nach kurzem Gesuder stieg ich langsam am Fahrweg an. Ursprünglich hätte ich meine Tour in Grünau beenden wollen, entschied mich wegen der überflüssigen Asphaltkilometer jetzt aber für Rabenstein als Endpunkt. Für etwa eine Viertelstunde setzte ich die Sonnenbrille auf, dann verdeckt ein grauer Schleier die Sonne nachhaltig. Nicht nur Schluss mit Sonne, sondern auch garstiges Fotolicht. Also genau das Richtige, wenn man nach längerer Pause wieder mal zur Spiegelreflexkamera gegriffen hat. Bloß nicht zu einfach machen.
Bild 5: Der Ausblick entschädigte bald.
Ötscher noch weit herab verschneit, im Hintergrund Dürrenstein (noch verschneiter) und Scheibe. Links vor dem Ötscher Sonnberg (952m).
Bild 6: Techtelmechtel auf der Weide.
Bild 7: Kleiner Ötscher, Dürrenstein und Scheibe.
Dann kam ich zum Gehöft Laimpoden. Nach langer Zeit wieder einmal die Begegnung mit einem freilaufenden Hofhund, keine Besitzer zu sehen. Mit meiner wachsenden Hundeerfahrung hab ich die Passage des Hofs ohne größere Schwierigkeiten gelöst. Ich saß von der Straße kommend nur seinen Kopf und blieb sofort stehen, drehte erstmal den Rücken zu und ging ein Stück zurück. Er bemerkte mich, ging ein paar Schritte in meine Richtung, schaute aber nur und bellte nicht. Ich wandte mich demonstrativ ab, fotografierte die Landschaft, wollte ihm zeigen, i tu nix, hob nur gschaut....
Bild 8: Er schaute auch, wechselte dann die Straßenseite und schaute verstohlen hinter einem Anhänger hervor. (Bild leider unscharf)
Irgendwie kam er mir wie in Hund vor, der weiß, dass er Wachhund ist und tun muss, als ob er Wachhund ist, aber keinen Stress sucht und lieber mal abwartet, was der andere tut. Also so ähnlich wie ich. Ich wollte auch sehen, was er tut, nämlich nichts. Und war beruhigt. Der Hund dachte sich vermutlich: Wennst kein Stress machst, muss ich nicht bellen, weil ich mag nicht bellen, sonst eskaliert das womöglich noch und die Bäuerin schimpft immer gleich.
Dann kam eh die Bäuerin mit dem Traktor und ich ging langsam vorbei, drehte dem Hund wieder den Rücken zu. Er ging mir ein paar Schritte nach, verlor aber bald das Interesse. Kein Bellen nichts. Schwanzwedeln nicht angespannt. Tut zur Abwechslung auch mal gut sowas, denn umgehen hätte sich der Hof nicht lassen.
Bild 9: Rückblick zum Laimpoden, rechts Fronberg (650m), links Geißbühel (849m)
Über den Bergen wird die Strömung leicht föhnig mit ausgeprägten Altocumuli lenticularis (links vom Geißbühel).
Bild 10: Weiter Blick nach Nordosten.
Etwa in Bildmitte ein großes Kraftwerksrohr, evtl. Dürnrohr (Richtung würde passen, kommt mir aber etwas weit vor).
Bild 11: Föhnwolken über den Voralpen (rechts).
Bild 12: Aufmerksame Kuh beim Gehöft Geisberg
Bild 13: Das Kalb schaute neugierig zwischen dem Säugen.
Dann kam ich zum Stierberg. Die Weide endete glücklicherweise bei der Gipfelwiese. Denn das Betreten war laut Schildern strengstens verboten aufgrund der aktuellen Rechtslage und schlechten Erfahrungen mit vertrottelten Wanderern. Ich stieg also über die Wiese zum höchsten Punkt und fand dabei unerwartet....
Kommentar