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Herbstfarben im Wienerwald: Rossgipfel (633m) ab Dornbach / 23.10.2021

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  • Herbstfarben im Wienerwald: Rossgipfel (633m) ab Dornbach / 23.10.2021

    Im Lauf der vergangenen zwei Wochen wurde immer offensichtlicher, dass die Herbstfärbung in den niedrigeren Regionen ihren Höhepunkt ansteuert. Selbst im Stadtgebiet von Wien konnte man die Farbenpracht an vielen Stellen genießen. Der Wienerwald bietet um diese Jahreszeit ohnehin ein großartiges Gesamtbild, wie auch Berichte hier im Forum zeigen (ein Beispiel dafür: die Fotos von Felix am Vortag aus dem Raum Alland.)

    So entschloss ich mich dazu, Samstag, den 23. Oktober, für eine lange Wienerwald-Wanderung zu nützen. Ich musste nicht lang nach einem Gipfelziel suchen: Den 633m hohen Rossgipfel nordwestlich von Alland wollte ich bereits seit einiger Zeit kennenlernen, und wann, wenn nicht jetzt, wäre ein idealer Zeitpunkt dafür? Der Rossgipfel gehört zu den (gar nicht so zahlreichen) Wienerwaldbergen mit Kreuz und Gipfelbuch, ist aber dennoch durch keinen markierten Weg erschlossen und wird nicht allzu viel besucht.

    Auf der Suche nach einer längeren Rundwanderung möglichst abseits von Straßen entscheide ich mich für die kleine Ortschaft Dornbach drei Kilometer nördlich des Stifts Heiligenkreuz als Ausgangspunkt.

    Wie in den Prognosen angekündigt, ziehen zunächst noch dickere Wolkenstaffeln durch. Aber selbst ohne Sonnenschein zeigen die Herbstfarben am Kirchenfeld gleich zu Beginn, was sie können.
    04-Dornbach-Kirchenfeld.jpg

    Der markierte Weg führt dann zum Dornbach hinunter. Die ersten Blätter sind bereits abgefallen und schwimmen nun in dem stillen kleinen Bach: Auch das ist auf seine Art ein ganz typisches Herbstbild.
    09-Dornbach-Blätter.jpg

    Genussvolles Wandern über die Dornbacher Wiesen.
    10-DornbacherWiesen.jpg

    Dass sich jetzt bereits das erste größere Sonnenfenster öffnet, lässt das Herz vor Freude natürlich noch einmal höher schlagen!
    11-DornbacherWiesen.jpg

    Nach einem bewaldeten Talabschnitt öffnet sich die Landschaft wieder. Links würde der markierte Weg in gut 20 Minuten zum Stift Heiligenkreuz führen, ich wende mich hingegen auf einem Sandsträsschen nach Nordwesten. Links die Wienerwald-Autobahn Richtung Alland. Der flache bewaldete Berg rechts heißt genau so wie eine ganze Hügelkette im Oberösterreichischen Alpenvorland: Hausruck.
    14-A21-Hausruck.jpg

    Am Hang des Hochecks entlangführend bietet das Strässchen einen Prachtblick über das Tal mit dem Sattelbach. Das nächste Dorf Grub ist rechts noch hinter dem Wald verborgen. Links oben der lange Rücken des Priefamtannkogels, über den meine weitere Route führen wird.
    18-Priefamtannkogel-Winkelberg.jpg

    In Grub steht unmittelbar neben dem Sattelbach die ehemalige Leonardi-Kapelle. Das Bauwerk im Stil der Neo-Renaissance wird heute nicht mehr für Gottesdienste genützt, sondern für Ausstellungen oder Vernissagen.
    22-Grub-ehemLeonardikapelle.jpg

    Die Tafel außen an der ehemaligen Kapelle ist vor allem für Meteorologen interessant: Sie markiert den Hochwasserstand im Juli 1997. Ich kann mich an diesen Sommer noch erinnern: Nach tagelangem Starkregen war jede Menge von Straßen unbefahrbar, und selbst ansonsten harmlose kleine Bäche überfluteten halbe Talschaften.
    22-Grub-ehemLeonardikapelle-Detail.jpg

    Am Rand der Hochwiesen beginne ich mit dem Anstieg zum Priefamtannkogel, und erneut begeistert die Farbenpracht selbst im gedämpften Sonnenlicht.
    23-Herbstfarben.jpg

    Rückblick nach Grub mit dem Hetzenberg nordöstlich über der Ortschaft. Es ist nahezu egal, in welche Richtung man im Augenblick schaut: Stets bietet sich ein ähnlich tolles Bild!
    27-Grub-Hetzenberg.jpg

    Bald wechsle ich wieder auf eine unmarkierte Forststraße und folge dann einer der für den Sandstein-Wienerwald so typischen Schneisen. Entlang der Strecke stehen zahlreiche alte Grenzsteine. Aufgrund des erkennbaren Kreuzmotivs vermute ich, dass sie einst vom Stift Heiligenkreuz errichtet wurden.
    29-alterGrenzstein.jpg

    Irgendwo hier muss sich der höchste Punkt des Priefamtannkogels (502 Meter) befinden. Der unbezeichnete Weg ist abschnittsweise etwas verwachsen, man kommt um diese Jahreszeit aber recht gut durch.
    31-Priefamtannkogel-Herbstlaub.jpg

    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 28.10.2021, 22:03.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Wo die Route dann in der Nordflanke des Priefamtannkogels bergab führt, bildet sich bald wieder ein deutlicher Ziehweg aus. Über ihn gelange ich zu einer Reihe von ausgedehnten Lichtungen.
    35-Herbstfarben.jpg

    Im Westen führt ganz nahe zu den Lichtungen wieder eine markierte Route entlang: der Allander Wanderweg Nr. 1. Er ist als Naturlehrpfad gestaltet, mit etlichen Schautafeln und einigen eigens errichteten Rastplätzen.
    38-Naturlehrpfad.jpg

    Lohnender ist es angesichts der Färbung und immer mehr sonniger Abschnitte heute aber eindeutig, direkt am Rand der Lichtungskette entlangzugehen.
    Dieses Schauspiel ruft danach, mit allen Sinnen aufgenommen zu werden.
    39-Herbstfarben.jpg

    Ein Rückblick zum bereits überschrittenen Priefamtannkogel.
    41-RückblickPriefamtannkogel.jpg

    Nach dem Ende der Lichtungen behält der Weg die Nordrichtung bei und führt im Wald auf eine flache namenlose Kuppe mit einem Marienbildstock.
    42-Bildstock.jpg

    Bald danach würde der Allander Wanderweg 1 zum Ausgangsort zurückführen. Ich folge etwa nach Nordwesten noch einige Zeit Sandstraßen, die mich in leichtem Auf und Ab ins hintere Tal des Hanefbachs bringen. Selbst auf diesem Abschnitt ohne besondere Höhepunkte begeistert die Farbenpracht entlang des Weges.
    46-Herbstfarben.jpg

    Nach etlichen Kilometern Strecke wartet nun noch der Schlussanstieg auf den Rossgipfel. Man kann dafür gut begehbaren Ziehwegen folgen; allerdings ist die Gipfelkuppe für den Sandstein-Wienerwald sehr deutlich ausgeprägt, und daher geht es die letzten 20 Minuten ziemlich steil hinauf.
    Nach der Querung einer Forststraße bietet ein Aufforstungsgebiet erneut einen Gesamteindruck der herrlich farbenprächtigen Wienerwald-Landschaft.
    49-Habelsberg-Herbstfarben.jpg

    Das ist bereits die "Abschluss-Schneise", die von Ostsüdosten genau zum höchsten Punkt des Rossgipfels führt: breit und ganz problemlos begehbar, wenngleich um einiges steiler als es in dieser Perspektive scheint.
    50-Rossgipfel-Südschneise.jpg

    Und oben: die Kassette mit dem Gipfelbuch. Das aktuelle Buch besteht seit Anfang 2018 und ist nun nach knapp vier Jahren fast komplett vollgeschrieben. Bereits auf der ersten Seite hat jemand die Eintragungen von "Bruno" vermisst, der in früheren Jahren manchmal zweimal am Tag auf dem Rossgipfel war. Ob er sich weiter hinten doch nochmals eingetragen hat, habe ich nicht überprüft.
    (Mehr zu Bruno in diesem älteren Artikel aus dem Jahr 2009.)
    Das kleine Kreuz direkt über der Gipfelbuchkassette ist im Vergleich zu jenen auf dem Hengstl(berg) und dem Steinplattl weniger kunstvoll gefertigt.
    53-Rossgipfel-Gipfelbuch.jpg

    Direkt benachbart befinden sich ein großer Steinhaufen und ein Haasen-Bankerl zum Rasten. Da in einigem Umfeld niemand anderer unterwegs ist, kann ich es allein nützen.
    Der geschlossene Wald Richtung Westen ist gerade heute, bei moderaten Temperaturen und lebhaftem (West-)Wind, natürlich kein Nachteil.
    55-Rossgipfel-Haasenbankerl.jpg

    Nach Norden zu öffnet sich ein Durchblick zum 16 Meter höheren Nachbarn, dem Steinplattl.
    Der ganze Hang leuchtet, anders kann ich das nicht beschreiben. 56-Rossgipfel-BlickSteinplattl.jpg

    Über den erst vor einiger Zeit mit Nadelbäumen frisch aufgeforsteten Osthang bietet sich zudem ein schöner Blick zu den Föhrenbergen. Vor allem die stark ausgeprägten Kuppen im linken Teil, direkt über dem Kaltenleutgebener Tal, fallen dabei auf.
    58-BlickHabelsberg-Föhrenberge.jpg

    Die Fortsetzung des letzten Bildes: Da schließt der Stock des Anningers rechts an die Föhrenberge an.
    59-BlickFöhrenbergeAnninger.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 29.10.2021, 13:52.
    Lg, Wolfgang


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    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      Für eine lange Rast auf dem Rossgipfel ist es etwas zu kühl und zu windig. Das ist aber gar kein Nachteil: Neben allem Schauen, Genießen und Fotografieren ist es inzwischen 13.45 Uhr geworden. So bleiben mir - wegen eines Nachmittagstermins später in Wien - gerade zwei Stunden für den Rückweg bis Dornbach. Das müsste sich aber ausgehen, sofern die Route nicht unerwartet mühsam begehbar ist oder ich sie gar verliere...

      Der Beginn ist gleich einmal angenehm zu begehen: ein breiter Karrenweg in die Senke zwischen dem Rossgipfel und seinem namenlosen, etwas niedrigeren nordöstlichen Vorgipfel.
      63-Lichtung-Herbstfarben.jpg

      Allerdings sind die Lichtungen um den Sattel sehr fotogen, und so lege ich bald den ersten Halt ein.
      Ganz gemäß den Prognosen wechseln nun am Nachmittag größere Wolkenbänke mit Sonnenfenstern. Immer wenn mein Standort gerade im Sonnenlicht liegt, wird die Szenerie natürlich noch ausgeprägter fotogen als sie ohnehin bereits ist.
      64-Herbstfarben-Föhrenberge.jpg

      Eine Minute danach: ein stattlicher Laubbaum zwischen den Föhrenbergen und dem Anninger (im Hintergrund).
      66-Herbstfarben-FöhrenbergeAnninger.jpg

      Hinauf auf den Vorgipfel und danach auf dem langen Kamm leicht bergab Richtung Osten bis zu diesem Hochsitz nahe dem Habelsberg.
      Dank etlicher Berichte (erstmals von Leopold, wenn ich mich richtig erinnere) hat sich herumgesprochen, dass hier der beste Aussichtspunkt Richtung Süden in der Umgebung des Rossgipfels zu finden ist.
      69-Habelsberg-Hochstand.jpg

      Als Norbert heuer Ende März hier vorbeikam, war der Schneeberg zu sehen. (Er stünde ziemlich genau über dem Höherberg rechts im Bild.) Heute halten sich, wie angekündigt, um die höheren Gipfel noch Restwolken. Aber die schöne Herbstfärbung bietet einen gleichwertigen Ersatz!
      70-Habelsberg-BlickSüden.jpg

      Der Ausblick etwas nach rechts erweitert: Die Pyramide des Hochecks etwa in der Bildmitte ist gut zu erkennen; der Unterbergs rechts dahinter ist hingegen noch verdeckt.
      72-Habelsberg-BlickSüdwesten.jpg

      Auch dieser Rückblick zum Rossgipfel verdient es, festgehalten zu werden.
      Die gut erkennbare Zone mit den kleinen aufgeforsteten Nadelbäumen reicht von Osten bis exakt zum höchsten Punkt hinauf.
      74-RückblickRossgipfel.jpg

      Vorbei an der wenig ausgeprägten Kuppe des Habelsbergs kann ich Richtung Osten einem breiten, richtig luxuriösen Schneisenweg folgen. Da komme ich, wie erhofft, sehr zügig voran!
      76-Kammweg.jpg

      Nach dem Queren einer Forststraße geht es, ähnlich angenehm, eine Zeit lang auf einem mehrere Meter breiten Wiesenstreifen weiter.
      Hier öffnen sich ergänzende Ausblicke Richtung Nordosten: Im Tal sind die (wenigen) Häuser von Gruberau zu ahnen, und links darüber steht unübersehbar die Sendestation auf dem Kaiserstein bei Hochrotherd.
      79-BlickGruberauHochrotherd.jpg

      Erst nach einer Gabelung mehrerer Schneisen wird die Route auf dem Kamm Richtung Osten allmählich verwachsener. Beim Versuch, zum Forstweg nördlich des Kamms abzusteigen, stoße ich bald - auf eine neue Schneise. Sie selbst ist zwar wegen Gestrüpps kaum begehbar, aber ich kann einige Meter neben ihr im Wald gehen, was der Orientierung sehr dient. Wie erhofft, erreiche ich bald den Forstweg, kürze eine lange Kehre nochmals ab und stehe dann bereits oberhalb der paar Häuser von Gföhler im Tal.
      Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie großartig die Färbung des Wienerwalds aktuell ist?
      84-Gföhler.jpg

      Im Tal folge ich ein kleines Stück der Nebenstraße bis Buchelbach, vorbei an einem aufgelassenen Gasthof.
      Über eine Pferdekoppel öffnet sich dieser hübsche Blick zum Hohen Lindkogel.
      87-Buchelbach-HoherLindkogel.jpg

      Die letzte Gegensteigung bremst meinen flotten Schritt deutlich, denn sie ist doch ausgeprägter als ich nach einem kurzen Blick auf die Karten dachte:
      Knapp 100 Höhenmeter sind in zwei kurzen Steilstufen bis zum Lindenhof hinauf noch zu bewältigen. Dann aber geht es endgültig nur mehr hinunter, und vor dem Anninger im Hintergrund nähere ich mich Dornbach wieder an.
      89-BlickAnninger.jpg

      Da sind die ersten Häuser von Dornbach schon im Blickfeld, und wie erhofft erreiche ich ziemlich genau zwei Stunden nach dem Aufbruch vom Rossgipfel wieder meinen Ausgangsort.
      93-Dornbach-Anninger.jpg

      Im Augenblick kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich jemals eine solche Fülle an farbenfrohen Herbstbildern von einem einzigen Tag im Wienerwald mitgenommen hätte.



      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 28.10.2021, 22:18.
      Lg, Wolfgang


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      der sowohl für den Einzelnen
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      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        Informationen zur Wanderung

        18,1km Strecke,
        ziemlich genau 600 Höhenmeter.

        Eine lange, aber unproblematische Wanderung nahezu ohne Strecken auf Nebenstraßen.
        (Der letzte Asphalt-Abschnitt nach Dornbach zurück ließe sich über das Kuppelhalterfeld größtenteils umgehen, was ich bei etwas mehr Zeitspielraum auch sicher gemacht hätte.)

        Keine einzige Etappe meiner gesamten Route scheint mir häufiger begangen. Der markierte Weg entlang dem Dornbach zu Beginn ist ruhig und stimmungsvoll, auf den unmarkierten Sandstraßen kommt man flott weiter. Ein wenig verwachsen sind nur zwei Abschnitte: der Rücken des Priefamtannkogels sowie der letzte, steiler abfallende Teil des Rückens vom Habelsberg Richtung Osten. Aber im Herbst kommt man hier wie dort doch ohne Probleme durch. Im Spätfrühling oder Sommer mag dies anders sein, aber diese Zeiten sind für längere Wienerwald-Wanderungen ja aus mehreren Gründen nicht so günstig.
        Die Schneisen und Ziehwege, auf denen ich nahe dem Rossgipfel unterwegs war, sind durchwegs intakt und ohne jegliche Hindernisse zu begehen.

        In Summe denke ich, dass die Wanderung bei trockenem Herbstwetter am meisten lohnt. Zu viel Gestrüpp hier und dort, Zecken und natürlich die Hitze sprechen gegen das Spätfrühjahr und den Hochsommer. Und natürlich müsste man im Sandstein-Wienerwald nach starken Niederschlägen oder direkt nach der Schneeschmelze mit viel Lehm und Gatsch rechnen. Das mittlere Frühjahr könnte für die Wanderung gut passen, und vom Gelände her wäre die gesamte Route auch bei geringer Schneelage begehbar.


        Persönliches Fazit

        Nach dem Hengstl(berg) und dem Steinplattl konnte ich im Jahr 2021 auch den dritten Berg des zentralen Sandstein-Wienerwalds mit Kreuz und Gipfelbuch erstmals kennenlernen.
        Die Landschaft mag nichts Spektakuläres an sich haben; einen erholsamen und sehr ruhigen Gesamteindruck bietet sie allemal. Wegen des Wegs entlang dem Dornbach zu Beginn wäre ich zum Beispiel sicher nicht eigens in den Südlichen Wienerwald gefahren. Aber ich erlebte bereits ihn als stimmungsvoll und insofern als perfekten Einstieg in die komplette Runde.

        Scheint mir die Farbenpracht der Laubbäume heuer - aus welchen Gründen immer - nur besonders ausgeprägt, oder ist sie es tatsächlich? Zwei objektive Gründe für die zweite Variante fallen mir ein: Bis vor wenigen Tagen fehlten (windige) Frostnächte, in denen ein beträchtlicher Teil der Blätter oft bereits abfällt. Und es gab noch kaum komplette Nebel- oder Hochnebeltage. Sie können auf andere Weise zwar auch etwas Stimmungsvolles an sich haben, aber klarerweise leuchten die Herbstfarben dann nicht so kräftig.

        Natürlich kommt mir zum vergangenen Samstag rasch der "Indian Summer" als Assoziation. Das hieße dann: Mit etwas Glück und zum richtigen Augenblick sind keine langen Flugreisen nötig, um ihn zu erleben, sondern er zeigt sich vor den Toren Wiens.

        Von einem einzigen Tag eine solche Fülle an Eindrücken mitnehmen zu können, ist für mich in jedem Fall ein großes Geschenk.
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 29.10.2021, 09:43.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
          Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie großartig die Färbung des Wienerwalds aktuell ist?
          Hmmm, vielleicht, aber das kann man aktuell nicht oft genug erwähnen.

          Im ersten Lockdown 2020 stand auch ich zum ersten Mal am Rossgipfel, aber von der anderen Seite. Deine Variante drängt sich aber im Herbst richtig auf, mit der Fülle an freien Wiesenflächen, über die man die großartige Färbung des Wienerwalds so richtig bewundern kann.



          LG, Günter



          Meine Touren in Europa

          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
          (Marie von Ebner-Eschenbach)

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          • #6
            Bei der Überschrift hab ich schon geglaubt, du bist vom 17. Bezirk weggegangen (Endstelle Straßenbahnlinie 10). Von dort wären's aber 35km gewesen

            Die Verfärbung der Bäume schreitet jetzt schnell voran, das gilt es auszunützen, bevor alles kahl ist...

            2009, als ich das erste Mal am Rossgipfel war, gab es noch kein Haasenbankerl, dafür aber einen Klappstuhl. Und Bruno war noch aktiv.

            a_Bild004.jpg

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            • #7
              Danke für den schönen Bericht Wolfgang.

              Weil Du den Sommer 1997 erwähnst - ich hab damals noch Wetteraufzeichnungen und Hochwasseraufzeichnungen in Mainfranken geführt. Im Juni 1997 gab es ein sehr seltenes Hochwasser am Main mit einem Pegelstand von 3,50m am Untermain, das sind etwa 2,20m mehr als normal um diese Jahreszeit. Nichts dramatisches, nur überschwemmte Ufer- und Radwege, aber dennoch bemerkenswert.

              Die schnelle Durchsicht der Großwetterlagen zeigt für Juni und Juli wiederholte Italien/Adriatieflagen bzw. Troglagen Mitteleuropa, also wiederholt starke Flächenniederschläge. Anders ist ein Hochwasser am Main (einer der wenigen Flüsse in Mitteleuropa, die von Ost nach West fließen) auch kaum möglich.

              Lg, Felix
              http://www.wetteran.de

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              • #8
                Danke für eure Antworten!

                Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                Bei der Überschrift hab ich schon geglaubt, du bist vom 17. Bezirk weggegangen (Endstelle Straßenbahnlinie 10). Von dort wären's aber 35km gewesen
                Ich entwickle diesbezüglich keinen Ehrgeiz.

                Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
                Deine Variante drängt sich aber im Herbst richtig auf, mit der Fülle an freien Wiesenflächen, über die man die großartige Färbung des Wienerwalds so richtig bewundern kann.
                So ist es!
                In den Bereichen des Wienerwalds mit dieser Eigenheit - und das sind durchaus viele - boten die vergangenen Woche großartige Eindrücke!
                Natürlich gilt dies auch für wenig bekannte Berge wie im folgenden Beispiel den Großen Winkelberg und den Eichberg im Raum Sulz.
                80-VordererWöglerberg-Eichberg.jpg


                Lg, Wolfgang


                Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                der sowohl für den Einzelnen
                wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                (David Steindl-Rast)

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                • #9
                  Hallo Wolfgang,
                  du hast die wunderbaren Stimmungen des Herbstes so schön eingefangen! Wenn auch - wie du selbst schreibst - die Landschaft nichts Spektakuläres an sich hat, man sieht, wie die Farben des Herbstes sie zu verzaubern verstehen.

                  LG

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