31.12.2021 Moderatorentour auf Lindkogel (872m) und Vordere Mandling (927m), Gutensteiner Alpen

[Exilfranke]

• Wegführung: Wopfing (09.20) - Lindkogel (872m, 11.00) - Vordere Mandling (925m, Nordgipfel, 12.15) - ehemalige Lindkoglerhütte (12.25-13.30) - Annikahöhe (927m, Südgipfel, 13.45) - Wopfing (15.35)
• Länge: 11,3 km
• Höhenmeter (Aufstieg): 720 hm
• Reine Gehzeit: ca. 4 Std.

Abschlusstour an Silvester mit meinen Moderatorenkollegen vom Gipfeltreffenforum. Start in Wopfing.

Bild 1: Stummer Blick - er hat nur gschaut.



Bild 2: Schon im Aufstieg wurde uns warm. Ich stieg auch bald auf das kurze Leiberl um.



Bild 3: Eli, Norbert und Günter.



Bild 4: Wahrscheinlich ausgebüchste Schafe mitten im Wald.

Vielleicht war ihnen zu warm auf der Weide und sie hatten Schatten gesucht ...



Bild 5: Mit Steinmännern markierter Anstieg zum Lindkogel.

Gar nicht wenig los auf dem unmarkiert erreichbaren Gipfel. Immerhin sechs Einheimischen sind wir begegnet.



Bild 6: Ausblick zu den Kleinen Karpaten, links der Harzer Steinbruch.



Bild 7: Hernstein im Vordergrund, dahinter das Leithagebirge.



Bild 8: Die bemerkenswerte klare Luft erlaubte auch einen ungewohnt deutlichen Weitblick zum Neusiedler See.

Dahinter bereits das ungarische Tiefland und eine ausgeprägte flache Dunstschicht - laut Satellitenbild kein Nebel mehr.



Bild 9: Erstmals sah ich aber noch deutlich mehr:

Im Hintergrund ein Teil des Bakonygebirges, mit Kék-hegy (660m, 144km), Köris-hegy (704m,143km - höchster Gipfel) und Nagy-Som-hegy (649m, 147km).



Bild 10: Weiter südlich:

Hideg-hegy (141km) und rechts die langgezogene Erhebung Középsö-Hajag (646m,148km), ganz rechts niedriger und gleichmäßig Szamár-tetö (435m, 142km).



Bild 11: Die letzten Meter zum Gipfel des Lindkogels (872m).



Bild 12: Neben großem Steinmann, Gipfelbuch und uraltem KT-Stein aus den 30er Jahren auch ein kleines Holzkreuz.



Bild 13: Zwischen den Föhren schauen Gippel und Göller hervor.



Der Abstieg ist typisch gutensteinisch, mit kleinen Felsgruppen und schmalen Pfad im Föhrenwald hinab zum markierten Weg. Auf der Gegenseite nahmen wir den steilen Aufstieg zur Vorderen Mandling.

Bild 14: Ybbstaler Alpen: Dürrenstein (1878m), Gemeindealpe (1626m), rechts der Große Sulzberg (1400m), höchster Gipfel der Türnitzer Alpen.



Bild 15: Ötscher (1893m), daneben Tirolerkogel (1377m), rechts der Verbindungskamm zwischen Paulmauer und Türnitzer Höger, ganz rechts Hegerberg (1179m).



Bild 16: Hocheck (1037m) mit Aussichtswarte und derzeit geschlossenem Schutzhaus.



Bild 17: Ganz links Glatzeter Kogel (1594m), Hohes Waxenegg (1647m), ganz rechts Donnerkogel (1617m) und Lahnberg (1564m).

Am Horizont links vom Rauchstein schaut der Hochschwab-Hauptgipfel (2277m) in 74km Entfernung durch.



Bild 18: Letzte Schneereste ehemaliger Wechten am Gipfelkamm auf 900m Seehöhe.



Bild 19: Der Vermessungsstein befindet sich nicht am höchsten Punkt des Nordgipfels.



Bild 20: Norbert und Christine folgen durch herrlichen Buchenwald.

[Exilfranke]

Bild 21: Reste der ehemaligen Lindkogler-Hütte, 1925 errichtet.



Bild 22: Vermutlich Rest der Terrassenstiege.

In einem Ansichtskartenmotiv von 1935 ist die Kuppe, auf der die Hütte stand, noch nahezu baumfrei mit herrlichem Schneebergblick.



Bild 23: Wir hatten zwar keinen Ausblick, dafür nahezu Windstille und nutzten den Ort, um das alte Jahr zu verabschieden und aufs neue anzustoßen.

Mit vorzüglichen Mohnzuzlern von der Greißlerei Ehrenberger in Gars am Kamp (danke, Günter), Glücksfischen und Weihnachtskeksen. Dazu gab es Sekt von Norbert und Christine und ein paar schokoladige Glücksbringer.



Bild 24: Im Abstieg über die Wiese unterhalb der Hüttenreste nochmal ein Blick zum Bakonywald.



Eine vergleichbare Fernsicht soweit nach Osten hatte ich bisher erst zwei Mal, zuletzt am 21. Februar 2020 vom Hundsheimer Berg (484m):

Ganz links hinter den beiden Windrädern Agár Tetö (511m, Bakonywald) in 136km Entfernung, mittig Somló (432m, erloschener Vulkan) in 114km ...



... und am 14. Dezember 2013 vom Hochwechsel: Ganz am Horizont die Ivanscica, etwa 30km nördlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Ihre höchste Erhebung trägt denselben Namen und erreicht 1059m. Distanz: 151km.



Bild 25: Der eigentlich höchste Punkt der Vorderen Mandling, die Annikahöhe am Südgipfel (ca. 927m, evtl. etwas höher)



Bild 26: Abstieg im Sonnenschein, Günter verließ uns vorzeitig, um von Waldegg mit der Bahn zurückzufahren.



Bild 27: Gegenüber von Wopfing schaute der Kirchturm von Dreistetten über den Wald.

Die Pfarrkirche wurde 1300 erstmals urkundlich erwähnt, der barocke Westturm wurde mehrmals verändert.



Bild 28: Spannende Perspektive: Links Ruine Starhemberg (um 1160 erbaut), rechts Heuberg (748m), höchste Erhebung des Rosaliengebirges.



Bild 29: Ein Bild wie im Goldenen Oktober.



Im hier schmalen und schattigen Piestingtal tauchten wir bald in die seichte Kaltluftschicht ein, es kühlte merklich ab.

Bild 30: Der Hund schaute wieder nur, aber bellte nicht. Gut erzogen.



Bild 31: Das Bild widme ich meinem Bruder.



Bild 32: Laufenten beim Synchron-Schnabeln.



Bild 33: In dem Gasthaus wurde man auch schon länger nicht mehr bedient.

Überhaupt besteht der kleine Ort aus zahlreichen alten Häusern und bildet einen markanten Kontrast zur Wopfinger Baustoffindustrie mit seinen großen Fabrikgebäuden am Ostende des Ortes.



Schön war's, wenn auch etwas warm für Ende Dezember.

Lg und danke an alle Begleiter*Innen - freue mich auf viele, schöne gemeinsame Touren auch im neuen Jahr,

Felix

[csf125]

Noch ein paar ergänzende Bilder von uns:

Treffen am Parkplatz in Wopfing.
01-DSC08000.jpg

Erster Höhepunkt des Tages: Lindkogel, 872m
02-Lindkogel-31.12.2021.jpg

Günter dokumentiert den dortigen massiven Vermessungsstein.
03_DSC3487_DxO.jpg

Erster Gipfel der Vorderen Mandling:
Mandlingstein, angeblich 926m
04_DSC3493_DxO.jpg

Der Gipfel mit dem Kreuz, ca. 925m.
Günter bezwingt die direkte Nordkante (0⁺).
05_DSC3498_DxO.jpg

Kurze Rast beim Kreuz. Kurz, da hier doch etwas windig und kühl.
06_DSC3500_DxO.jpg

Vordere Mandling, 925m, offizieller Gipfel mit etwas desolater Vermessungsplatte.
07_DSC3502_DxO.jpg

Wir bewegen uns hier immerhin oberhalb der Schneegrenze
08_DSC3501_DxO.jpg

Sehr gemütlicher, windstiller und warmer Rastplatz unmittelbar nach den Resten der ehem. Lindkogler Hütte.
09-DSC08012.jpg

Hier lassen wir den Champagner (!) knallen.
10-Vordere-Mandling-31.12.2021.jpg

Möglicherweise höchster Punkt der gesamten Vorderen Wand:
Südgipfel Annikahöhe (927m (?)
11_DSC3512_DxO.jpg

Schön war's, warm war's, gerade recht für eine beschauliche Silvester-Wanderung mit Freunden.

lg
Norbert

[snowkid]

Sehr fesch. Wobei, am besten gefällt mir die Einkaufstasche von Christine . Aber die Sektgläser dürfen ja auch nicht hin werden.
Im sonnigen Süden wars zwar zur gleichen Zeit auch so heiß, dass wir kurzärmlig gegangen sind, die Schneelage war dann aber doch gänzlich anders und die Schneeschuhe sehr brauchbar.
Alles Gute im neuen Jahr!


20211231-Spitzegel-06.jpg ..
20211231-Spitzegel-03.jpg20211231-Spitzegel-14.jpg

[mountainrabbit]

.... Aber die Sektgläser dürfen ja auch nicht hin werden.

Das stimmt schon, nur waren die Gläser in Christines Rucksack perfekt geschützt.
Als brave Kaninchenmama hat sie in der Einkaufstasche Futter gesammelt.

Auch den snowkids alles Gute für 2022.

LG, Günter

[snowkid]

Als brave Kaninchenmama hat sie in der Einkaufstasche Futter gesammelt.

Sehr brav! Die Idee wäre mir jetzt nicht gekommen.

[Wolfgang A.]

Mit etwas Verzögerung auch von mir noch einige ergänzende Bilder.

Die gemeinsame Wanderung am Silvestertag ist mittlerweile schon etliche Jahre eine liebgewordene Tradition. Seit dem Besuch des Gaissteins 2015 sind stets mehr als fünf mitgegangen.
Die Bedingungen waren dabei speziell in den Tallagen mehrfach nicht wirklich winterlich. Aber noch nie war wie zum Abschluss des Jahres 2021 schon im Voraus klar, dass die Temperaturen den gesamten Tag eher zu Ostern passen würden.

Beim Anstieg von Wopfing Richtung Lindkogel bestätigt sich bald, dass diesmal T-shirt-Wetter herrscht.
05-AnstiegLindkogel.jpg

Etwas unterhalb des Gipfels quert der (unmarkierte) Weg eine ausgedehnte Lichtung mit freiem Ausblick Richtung Osten. Und dieser Blick reicht heute sehr weit: Bei kräftigem Westwind haben weder Nebel noch Dunst im Wiener Becken Chancen. So ist am Horizont auch der Kamm der Kleinen Karpaten noch ungewöhnlich deutlich zu sehen. Am auffälligsten erscheint rechts der Vysoká (754m) in knapp 104km Entfernung. Vápenná sowie Záruby (768m und damit der höchste Gipfel der Kleinen Karpaten) stehen noch weiter entfernt etwas links davon.
Der Anblick der drei Berge in der Slowakei ist auch aus dem Raum Wien wohl vertraut. Ein Detail am Rand: Alle drei weisen lange, schmale Kämme auf. Aber da die Kämme nicht parallel zueinander stehen, hängt es vom Standort ab, welcher Berg am schlankesten erscheint.
08-BlickWienerBecken-KleineKarpaten.jpg

Fast genau nach Osten geht der Blick über Hernstein (in der flachen Mulde) und Aigen zum Südlichen Wiener Becken und dem Leithagebirge am Horizont.
10-BlickHernstein-Leithagebirge.jpg

Auf dem Lindkogel rasten wir kurz und tragen uns ins Gipfelbuch ein. Der Abstieg Richtung Südwesten belegt einmal mehr, dass sich in den NÖ. Voralpen auch dort häufig Wegspuren finden, wo sie nicht einmal in der OSM eingezeichnet sind. Die Szenerie ist typisch "Gutensteinisch": Mischwald und immer wieder Kalkfelsen unterschiedlicher Größe bieten beste Voraussetzungen für ein ebenso abwechslungsreiches wie entspannendes Wandern.
15-GutensteinerSzenerie1.jpg

16-GutensteinerSzenerie2.jpg

Wir erreichen wieder markierte Routen und bald danach den Beginn des Nordanstiegs zur Vorderen Mandling. Einzelne Durchblicke Richtung Westen belegen, dass Berge mit winterlichem Aussehen erst in einiger Entfernung zu finden sind: links Obersberg, Gippel und Göller, rechts Dürrenstein und Gemeindealpe.
18-DurchblickGippelGöller-Dürrenstein.jpg

Ein kurzes Steilstück bringt uns auf den Kamm der Vorderen Mandling hinauf, von dem sich ein paarmal weitere Ausblicke Richtung Westen und Nordwesten bieten. Das Mittelgebirge ist dabei von Farben geprägt, die am ehesten an den Herbst erinnern, aber sicher selten mit Silvester assoziiert werden.
Die vier Berge, die hier in der Bildmitte über die Nordabdachung der Hohen Mandling drüberschauen, sind - von links nach rechts - Almesbrunnberg, Kieneck, Geißruck und Kalter Berg.
22-BlickAlmesbrunnbergKieneck.jpg

Richtung Nordwesten stehen im Vordergrund der Große Rosenkogel sowie weiter hinten Sirnitzgupf und Hocheck sowie nochmals rechts dahinter der Schöpfl. Nahe dem rechten Bildrand das Waxeneck; seit einigen Jahren ist es durch die großen Schläge in seiner Ostflanke eindeutig zu erkennen.
24-BlickHocheckSchöpflWaxeneck.jpg

Ein paar kleine Schneeflecken - vermutlich Reste stattlicher Verwehungen - konnten den hohen Temperaturen auf dem schönen Kamm in gut 900m Höhe bisher noch trotzen.
25-VordereMandling-Kamm.jpg

Weder das Gipfelkreuz noch der Vermessungsstein ein wenig weiter südlich stehen tatsächlich am höchsten Punkt der Vorderen Mandling.
27-VordereMandling-Gipfelkreuz.jpg

Wo der Kamm nach Süden zu ein wenig abfällt, stand von 1925 bis zu ihrer Zerstörung durch einen Bombentreffer am Ende des Zweiten Weltkriegs die Lindkogler Hütte. Sie wurde danach nicht wieder aufgebaut; nur mehr Reste der einstigen Mauern erinnern heute an sie.
Wir wählen diesen Platz, der sonnig und windgeschützt ist, um auf das Jahr 2022 anzustoßen. Möge es, allen Herausforderungen zum Trotz, ein gutes Jahr werden!
31-Prosit2022.jpg

32-Sektglas.jpg

Nach der genussvollen Pause zweigen wir vom markierten Weg noch einmal kurz zur Annikahöhe ab, dem runden und oben nur locker bewaldeten "Südgipfel" der Vorderen Mandling. Höchstwahrscheinlich ist dieser - recht selten besuchte - Platz ein paar Meter höher als der gesamte Kamm weiter nördlich.
Am beginnenden Abstieg queren wir ein paarmal größere Lichtungen, die das satte Licht der Nachmittagssonne sehr schön färbt.
39-Lichtung.jpg

Knapp bevor wir in Burggraben wieder ins besiedelte Gebiet kommen, steht die Sonne bereits so tief, dass sie selbst den eher flachen Talboden des Vorderen Piestingtals kaum mehr erreicht.
44-Burggraben.jpg


Persönliches Fazit

Ich war davor zweimal auf der Vorderen Mandling, stets im Winterhalbjahr, bei mehr oder weniger Schnee in den höheren Lagen.
Mein - etwas unübliches - Resumee unserer Silvestertour lautet daher, dass die Region sich auch ohne Schnee für genussvolles und abwechslungsreiches Wandern in einer ruhigen Mittelgebirgslandschaft sehr anbietet.

Wie stets war es mir eine Freude, am letzten Tag des Jahres etliche Stunden mit den Forumsfreundinnen und - freunden unterwegs zu sein.
Möge die Wanderung ein gutes Omen dafür sein, dass es uns allen im Jahr 2022 auf sämtlichen Wegen wohl ergehe!