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Schwarzauer Gippel (1605m) Ostgrat, Ruacheln en gros, Mürzsteger Alpen / 19.05.2022

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  • Schwarzauer Gippel (1605m) Ostgrat, Ruacheln en gros, Mürzsteger Alpen / 19.05.2022

    Vor ziemlich genau drei Jahrzehnten bin ich diese Route schon einmal gegangen, notiert habe ich damals nur "... ab Wegende weglos, steiler Wald, dann recht schön über etwas felsigen Ostgrat, bei ca. 1400m auf den Grenzgrat ...". Das wollte ich mir nochmals ansehen, könnte ja vielleicht eine Alternative zu dem von mir ungeliebten Anstieg zum Preinecksattel sein?

    Ich parke also wie schon so oft knapp hinter dem ehem. WH Triebl im Preintal (763m). Auch die kleine Kapelle ist nett wie eh und je.
    1040173_GT (1).jpg

    Noch folge ich dem normalen Anstiegsweg.
    Beim Schlagerbauern (847m) kann ich das Gebiet des geplanten Anstieges schon ein wenig in Augenschein nehmen.
    1040174_GT (2).jpg

    Lange vor Erreichen des Bärenbodens biege ich links/südlich auf einen niederrangigen Forstweg ab.
    1040175_GT (3).jpg

    Schön und angenehm komme ich langsam höher, über diese "Zackenkrone" soll wohl mein Anstiegsgrat führen
    1040176_GT (4).jpg

    Nach der letzten Rechtskehre geht's schön begrünt in Richtung Preineckkogel.
    1040178_GT (5).jpg

    Der Hochschneeberg zeigt sich schon zu mindestens 99% aper.
    1040179_GT (6).jpg

    Eine letzte Linkskehre noch, der alte Weg wird markant steiler, dann bin ich beim Ende der Ausbaustrecke (ca. 1130m) angelangt.
    1040181_GT (7).jpg

    Das Gelände nach Norden ist natürlich steiler, als es hier wirkt, eine Querung aber immerhin leicht möglich.
    1040182_GT (8).jpg

    Dann beginnt endgültig der Ernst des Aufstieges - hier muß ich hinauf, knapp rechts der "Zackenkrone".
    1040183_GT (9).jpg

    Zeit für einen Fernblick zu Schneeberg und Huebmerkogel bleibt natürlich.
    1040185_GT (10).jpg

    Im Seitblick erschließt sich die wahre Geländesteilheit ganz gut.
    1040187_GT (11).jpg

    Endlich ein kleiner Absatz, endlich ein wenig Verschnaufen. Und ein Blick zum Lahnberg..
    1040188_GT (12).jpg

    Noch ein steiler Hang mit etwas Windwurf, dann habe ich die Gratscharte (ca. 1190m) erreicht.
    1040189_GT (13).jpg

    .
    Zuletzt geändert von csf125; 20.05.2022, 18:00.
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  • #2
    Hinter der Gratscharte wirkt das Gelände auf der Nordseite gar nicht so abweisend. Auch scheint es ein wenig so, als kämen vom Bärenboden schwache Steigspuren herauf?! Jedenfalls ist möglicherweise der Zustieg von Norden zu dieser Gratscharte einfacher.
    1040190_GT (14).jpg

    Aber um auf den Schwarzauer Gippel entlang meiner geplanten Route zu kommen, muß ich einigermaßen in Gratnähe bleiben. Und da sieht's nicht ganz so erfreulich aus ...
    1040191_GT (15).jpg

    Besonders dieser Windbruch macht mir Sorgen, aber er läßt sich mit vertretbarem Aufwand oben umgehen. Wild oder doch Jäger oder Waldarbeiter haben wieder hilfreiche Spurfragmente hinterlassen.
    1040193_GT (16).jpg

    Hier muß ich mich schon zwischen den Türmen der "Zackenkrone" befinden. Immer wieder plage ich mich Grattürme hinauf, die sich nicht leicht umgehen lassen, nur um festzustellen, daß ich auf der anderen Seite wieder hinunter muß. Gelingt das nicht mit vertretbarem Risiko, bleibt mir nur der steile Abstieg in der Nordseite durch eine der vielen Rinnen, mit Hilfe von Bruder Baum.
    1040194_GT (17).jpg

    Bei etwa 1270m treffe ich auf die erste dieser Grenzmarkierungen, die meist auf interessanten Aussichtsplatzerln stecken.
    1040196_GT (18).jpg

    So auch hier. Nach kurzem Ab- und Wiederaufstieg kann ich sie von der anderen Seite bewundern, mit dem Schneeberg im Hintergrund.
    1040197_GT (19).jpg

    Etwa 1310m, endlich ein gemütliches Rastplatzerl mit etwas Aussicht, und ohne Ameisenhaufen
    1040199_GT (20).jpg

    Unmittelbar anschließend geht's wieder einmal steil, aber einigermaßen gangbar zurück auf den Grat.
    1040201_GT (21).jpg

    Einer der mächtigeren Türme, gesehen von der Bergseite. An seinem Fuß, etwas schwer erkennbar, die nächste Markierungsstange. Ca. 1340m.
    1040202_GT (22).jpg

    Ab hier wird das Gelände flacher und mit mehr Genuß begehbar, einige "tricky" Stellen sind natürlich immer noch zu überwinden.
    Lohn ist u.a. dieser schöne Schneebergblick.
    1040204_GT (23).jpg

    Fast auf gleicher Höhe mit Preineckkogel und Bärenköpfl.
    1040205_GT (24).jpg

    Im Süden Heukuppe, Sonnleitstein, Lahnberg und Schneealpe.
    1040206_GT (25).jpg

    Knapp nach dem Ausstieg (ca. 1400m).
    Im Hintergrund wieder der Kamm zum Obersberg und der Schneeberg.
    1040208_GT (26).jpg

    .
    Zuletzt geändert von csf125; 21.05.2022, 10:16.
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    • #3
      Jetzt folgt "nur" mehr der fast schon entspannende Steilaufstieg zum Schwarzauer Gippel (1605m).
      Blick über die Gippelmauer zum Gippel.
      1040209_GT (27).jpg

      Heukuppe, Sonnleitstein und Lahnberg.
      1040211_GT (28).jpg

      Ötscher über den Kämmen, schon reichlich dunstig.
      1040212_GT (29).jpg

      Die Überschreitung der Gippelmauer ist immer ein Vergnügen.
      1040213_GT (30).jpg

      Rückblick zum Schwarzauer Gippel.
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      Hochschneeberg - nix mehr für Skifahrer
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      Der Gippel-Hauptgipfel lockt, aber heute nicht genug
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      Die Heukuppe fast in einer Achse mit Sonnleitstein und Lahnberg.
      1040217_GT (34).jpg

      Blumen gibt's gar viele, hier nur als Beispiel Aurikel.
      1040221_GT (35).jpg

      So bald wie möglich verlasse ich den Kammweg zum Ochsenboden (ca. 1545m).
      Der Gippel lockt nicht mehr sehr ...
      1040222_GT (36).jpg

      Den alten Jagsteig am Osthang des Perschkogels erwische ich nicht gleichab der Viehtränke. Ist aber kein Problem, ich halte mich etwas westlich im Wald und stolpere fast automatisch weiter unten über ihn.
      Obwohl ich im Prinzip bei Beginn der langen Querung weiter direkt absteigen könnte, verfolge ich den Jagdstein doch bis zur Forststraße. Genaugenommen sind es jetzt ja zwei Forststraßen, mit cca. 50m Lücke, die aber problemlos zu Fuß und wohl auch mit Mountainbike zu überwinden ist.
      1040229_GT (37).jpg

      Es war gut, auf dem Jagdsteig zu bleiben - die Überwindung der etwas lieblos gestalteten bergseitigen Böschung wäre nicht ganz trivial ...
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      Der restliche Abstieg auf der neuen Forststraße gestaltet sich zwar etwas eintönig, im Vergleich zum Talweg über das Gscheidl aber immerhin weit aussichtsreicher. Hier wieder die "Zackenkrone" im Ostgrat.
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      Langsam, sehr langsam nähere ich mich der Talstraße und endlich dem ersten Hof im Preintal. Hinten der lange Kamm Preinecksattel-Obersberg.
      1040233_GT (40).jpg


      Fazit:
      Als Aufstieg kann ich den Ostgrat nicht vorbehaltlos empfehlen, er ist schon recht mühsam und dürfte bei meiner ersten Begehung - so das wirklich die gleiche Route war - besser gangbar gewesen sein. Oder liegt es nur daran, daß ich ein wenig jünger gewesen bin
      Zwar ist er ohne große Absturzgefahr begehbar, bieten aber für die Mühe eigentlich zu wenige interessante Stellen. Wer es dennoch versuchen will: Die Orientierung ist, sobald man den Grat einmal erreicht hat, simpel: hinauf, den Möglichkeiten folgend. Für die nicht selten notwendigen Rinnenabstiege ist die Mitnahme von etwa 10-20m Halbseil o.ä. sehr zu empfehlen, es geht aber auch ohne. Auf Trittsicherheit muß ich hier wohl nicht besonders hinweisen?!


      lg
      Norbert
      Zuletzt geändert von csf125; 22.05.2022, 19:03.
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      • #4
        Bravo! Eine Ruacheltour ganz nach meinem Geschmack. Sehr interessant.

        LG, Toni

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        • #5
          Schöne Tour, schöne Bilder!

          LG, Johannes
          Auf, und da Gams noch! Holladaroh !!!

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          • #6
            Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
            Als Aufstieg kann ich den Ostgrat nicht vorbehaltlos empfehlen, er ist schon recht mühsam ...
            Dein Bericht ist ja sehr gut gelungen und die Tour gut dokumentiert

            , aber das werde ich dir ziemlich sicher nicht nachmachen.


            LG, Günter
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            Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
            (Marie von Ebner-Eschenbach)

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            • #7
              Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
              Dein Bericht ist ja sehr gut gelungen und die Tour gut dokumentiert
              , aber das werde ich dir ziemlich sicher nicht nachmachen.
              Da kann ich mich Günter in allen Punkten anschließen:
              Der Bericht zeigt alle erwartbaren Qualitäten, und der Gippelstock ist immer ein lohnendes Ziel.
              Aber auf dieser Anstiegsroute werde auch ich dir nicht folgen.

              Anders ist es (für mich) mit dem Perschkogel samt dem Jagdsteig, die sehr wohl auf der To-do-Liste stehen.

              Lg, Wolfgang


              Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
              der sowohl für den Einzelnen
              wie für die Welt zukunftsweisend ist.
              (David Steindl-Rast)

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              • #8
                Danke für die wohlmeinenden Kommentare
                Damit der Grat vielleicht doch die eine oder andere Wiederholung erhält, und nicht erst wieder in 30 Jahren (wer weiß, ob ich mich dann noch dazu in der Lage sehe), nachfolgend der Track.
                Nach vielleicht 20 Begehungen im Jahr, nach etwas Kettensägenarbeit und vielleicht sogar mit dem einen oder anderen Farbpunkt könnte das eigentlich ein recht netter Anstieg werden, mit Einsamkeitsgarantie immer noch

                track.jpg

                lg
                Norbert
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                • #9
                  Gratuliere Norbert, und herzlichen Dank für deinen detaillierten Bericht! Ich finde das ein schönes Ruacheln und ein absolut interessanter Anstieg! In Winter wäre für mich auch interessant. Und die "Zackenkrone" sieht im letzen Bild besonders toll aus.
                  Kuriosität: in der Basemap Karte ist in dem Kar unmittelbar südlich des Ausstiegs des Ostgrats die "Grippelberg" Bezeichnung zu lesen.

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                  • #10
                    Ja, das ist ei landschaftlich reizvoller Anstieg.
                    Das bin ich auch schon etliche Male gegangen, allerdings in etwas anderer Form:
                    Anstieg vom Gippelbauern im Weissenbachtal (St.Aegyd a.N.) auf den Preinecksattel.

                    Vom Preinecksattel zum Ostfuß des Schwarzauer Gippel und über dessen Ostkamm hinan.

                    Schließlich wird die Ostkuppe erreicht und der Blick zum Gippel wird frei.

                    Nun weiter zum Gippeltürl 1540 m und Abstecher zur Gippelhütte.

                    Von der Gippelhütte entweder direkt den Hang hinan zur Markierung oder zurück zum Gippeltürl und entlang der Markierung zum Gippel 1667 m.

                    Anschließend zurück zum Gippeltürl und entlang des Treibsteiges (markiert) hinunter zum Zögernitzer, wo sich die Runde schließt.








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                    • #11
                      "A echta Ruachla geht net unter!" Selbst eine Wiederholung nach 30 Jahren hast du erfolgreich durchgezogen und - noch dazu - so schön und bildreich dokumentiert.
                      In letzter Zeit tentiere ich auch dazu, schon fast in der Erinnerung verschütt gegangene, alte Unternehmungen zu wiederholen. Oft mit einigen Aha- und Oho-Erlebnissen!
                      So auch meine Gigler-Partie, die sagenhafte 45 Jahre her ist....

                      LG

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                      • #12
                        Zitat von Genußwanderer Beitrag anzeigen
                        ... Anstieg vom Gippelbauern im Weissenbachtal (St.Aegyd a.N.) auf den Preinecksattel.
                        Vom Preinecksattel zum Ostfuß des Schwarzauer Gippel und über dessen Ostkamm hinan. ...
                        Das ist eine der Standardrunden über die Gippelmauer, die ich zu ziemlich jeder Jahreszeit schon gegangen bin, meist aber die Süd-Variante vom ehem. WH Triebl. Auch schon bevor der Steig ausgeschnitten und sogar markiert worden ist. Damals mußte man halt die raren Latschengassen genau erwischen
                        Der Ostgrat dagegen dürfte noch nicht allzuviele menschliche Begehungen aufweisen.

                        lg
                        Norbert
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                        ... in Italien
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