Zum zweiten Mal in diesem Jahr beginne ich aktuell wieder damit, die Länge und den Anspruch meiner Wanderungen vorsichtig zu steigern. Die erste Unterbrechung durch die COVID-19-Infektion zu Sommerbeginn war so nicht geplant, jene durch eine Operation vor gut zwei Wochen sehr wohl. Eingriff und Heilung verliefen gottlob problemlos, und so zog es mich am vergangenen Samstag bei freundlichem Frühherbstwetter erstmals wieder für einige Stunden in die Natur. Ich wusste auch rasch ein Ziel für einen ausgedehnten Spaziergang bzw. eine leichte Wanderung: das Schloss Eckartsau im Marchfeld östlich von Wien. Bereits seit längerem wollte ich von dort aus einmal eine Runde durch den Nationalpark Donauauen drehen.
Am mittleren Vormittag ist der große Parkplatz beim Sportplatz einige hundert Meter westlich des Schlosses erst locker belegt. Als Erstes werden die Gäste von diesen Schautafeln zum Schloss begrüßt.
02-SchlossEckartsau-Schautafel.jpg
Der Ort ist vor allem von zwei Epochen geprägt:
+ der Barockzeit, als Fischer von Erlach eine mittelalterliche Wasserburg zu einem Jagdschloss umbaute
+ der Zeit um 1900, als Thronfolger Franz Ferdinand das inzwischen von den Habsburgern erstandene, aber bereits recht verfallene Schloss sanieren und den Garten neu gestalten ließ.
Später verbrachten Kaiser Karl I. und seine Familie die letzte Zeit vor dem Verlassen des Landes im Jahr 1919 in Eckartsau.
Heute ist das Schloss Eigentum der Republik Österreich und wird von den Bundesforsten verwaltet.
05-SchlossEckartsau-Westansicht.jpg
Egal, von welchem Platz im Park man zum Schloss schaut (hier aus Südosten): Die gelbe Fassade und der elegante, für meinen Eindruck gar nicht pompöse Bau wissen zu gefallen.
11-SchlossEckartsau-Südostansicht.jpg
Es empfiehlt sich sehr, im schön angelegten Garten um das Schloss herumzuschlendern und Eindrücke zu sammeln. Genau das tue ich und gehe dabei bis zur Pfarrkirche Eckartsau, die unmittelbar am nördlichen Rand des Gartens steht. Der große barockisierte Bau enthält vor allem im Chor noch wesentliche Teile des mittelalterlichen Mauerkerns.
15-Eckartsau-PfarrkircheHlLeonhard.jpg
Sehr gern nütze ich danach die Gelegenheit, den Garten noch einmal zu durchqueren (und das Schloss diesmal von Nordosten zu fotografieren).
17-SchlossEckartsau-Nordostansicht.jpg
Ich verlasse den Garten dann knapp südlich des Schlosses auf dieser Brücke über den Fadenbach, einen heute recht verschilften Altarm der Donau.
19-Fadenbach-Brücke.jpg
Über den Fadenbach sowie den Kinderspielplatz im Park bietet sich nochmals ein hübscher Rückblick zum Schloss Eckartsau.
21-Fadenbach-SchlossEckartsau.jpg
Ein breiter Sandweg führt nun exakt Richtung Süden zum Marchfeldschutzdamm, der heute zum Großteil durch den Nationalpark Donau-Auen verläuft. Die ersten Dammsicherungen entstanden etwas vor 1900. Bis heute wird die Anlage immer wieder verbessert und modernisiert, sodass die Gemeinden im ebenen Marchfeld (hoffentlich) selbst vor besonders starkem Hochwasser geschützt sind. Auf der Dammkrone verläuft der Donauradweg.
23-Marchfeldschutzdamm.jpg
Auch jenseits des Damms bleiben die Wege (außer bei starkem Hochwasser) gut begehbar; gleich seitlich von ihnen dominieren aber zunehmend die für den Auwald ganz typischen Ansichten.
26-Auwald.jpg
Zwischen Orth und Eckartsau ist es zugleich eine Besonderheit, dass die Donauauen auch von ausgedehnten Wiesen und Weiden geprägt sind. Ihre Entstehung geht vor allem auf die Jagdleidenschaft der Habsburger zurück. Im Frühjahr sind sie vielfach voller Orchideen (was auch einmal Grund für einen Besuch wäre!), im September blühen nun vor allem Herbstzeitlosen.
29-Auwiese-Herbstzeitlosen.jpg
Da lässt sich bei guten Bedingungen nun wahrlich genussvoll wandern, zumal die Ränder der ausgedehnten Wiesen auch von etlichen großen Laubbäumen (vor allem Eichen) geprägt sind.
33-Auwiese.jpg
Neben einigen ausdrücklich errichteten Rastplätzen bieten sich am Wegesrand wiederholt auch Abschnitte von dicken Baumstämmen als Sitzgelegenheit an.
37-Auwiese-Sitzgelegenheit.jpg
Nach einer längeren Strecke über mehrere Wiesen führt der letzte Abschnitt des Wegs zum Donauufer nochmals durch dichteren Auwald.
44-WegimAuwald.jpg
Bei diesem Rastplatz trifft die Wanderroute schließlich auf den Treppelweg am linken Ufer der Donau. Gleich hinter der Holztischgruppe führt die Böschung einige Meter zum Flussbett hinunter.
46-Treppelweg-Rastplatz.jpg
Die Idee eines Nationalparks ist ja nicht zuletzt, in den Verlauf der Natur nur möglichst wenig einzugreifen. Aus diesem Grund sind der Treppelweg weiter flussabwärts sowie auch mehrere Seitenwege Richtung Osten in der Auenlandschaft als "Naturzone" gesperrt.
Plausibel argumentiert und in sehr höflichem Tonfall liest sich diese Tafel natürlich komplett anders als manche Verbotsschilder, auf die man bei Wanderungen anderswo stoßen kann...
48-Treppelweg-TafelNaturzone.jpg
Am mittleren Vormittag ist der große Parkplatz beim Sportplatz einige hundert Meter westlich des Schlosses erst locker belegt. Als Erstes werden die Gäste von diesen Schautafeln zum Schloss begrüßt.
02-SchlossEckartsau-Schautafel.jpg
Der Ort ist vor allem von zwei Epochen geprägt:
+ der Barockzeit, als Fischer von Erlach eine mittelalterliche Wasserburg zu einem Jagdschloss umbaute
+ der Zeit um 1900, als Thronfolger Franz Ferdinand das inzwischen von den Habsburgern erstandene, aber bereits recht verfallene Schloss sanieren und den Garten neu gestalten ließ.
Später verbrachten Kaiser Karl I. und seine Familie die letzte Zeit vor dem Verlassen des Landes im Jahr 1919 in Eckartsau.
Heute ist das Schloss Eigentum der Republik Österreich und wird von den Bundesforsten verwaltet.
05-SchlossEckartsau-Westansicht.jpg
Egal, von welchem Platz im Park man zum Schloss schaut (hier aus Südosten): Die gelbe Fassade und der elegante, für meinen Eindruck gar nicht pompöse Bau wissen zu gefallen.
11-SchlossEckartsau-Südostansicht.jpg
Es empfiehlt sich sehr, im schön angelegten Garten um das Schloss herumzuschlendern und Eindrücke zu sammeln. Genau das tue ich und gehe dabei bis zur Pfarrkirche Eckartsau, die unmittelbar am nördlichen Rand des Gartens steht. Der große barockisierte Bau enthält vor allem im Chor noch wesentliche Teile des mittelalterlichen Mauerkerns.
15-Eckartsau-PfarrkircheHlLeonhard.jpg
Sehr gern nütze ich danach die Gelegenheit, den Garten noch einmal zu durchqueren (und das Schloss diesmal von Nordosten zu fotografieren).
17-SchlossEckartsau-Nordostansicht.jpg
Ich verlasse den Garten dann knapp südlich des Schlosses auf dieser Brücke über den Fadenbach, einen heute recht verschilften Altarm der Donau.
19-Fadenbach-Brücke.jpg
Über den Fadenbach sowie den Kinderspielplatz im Park bietet sich nochmals ein hübscher Rückblick zum Schloss Eckartsau.
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Ein breiter Sandweg führt nun exakt Richtung Süden zum Marchfeldschutzdamm, der heute zum Großteil durch den Nationalpark Donau-Auen verläuft. Die ersten Dammsicherungen entstanden etwas vor 1900. Bis heute wird die Anlage immer wieder verbessert und modernisiert, sodass die Gemeinden im ebenen Marchfeld (hoffentlich) selbst vor besonders starkem Hochwasser geschützt sind. Auf der Dammkrone verläuft der Donauradweg.
23-Marchfeldschutzdamm.jpg
Auch jenseits des Damms bleiben die Wege (außer bei starkem Hochwasser) gut begehbar; gleich seitlich von ihnen dominieren aber zunehmend die für den Auwald ganz typischen Ansichten.
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Zwischen Orth und Eckartsau ist es zugleich eine Besonderheit, dass die Donauauen auch von ausgedehnten Wiesen und Weiden geprägt sind. Ihre Entstehung geht vor allem auf die Jagdleidenschaft der Habsburger zurück. Im Frühjahr sind sie vielfach voller Orchideen (was auch einmal Grund für einen Besuch wäre!), im September blühen nun vor allem Herbstzeitlosen.
29-Auwiese-Herbstzeitlosen.jpg
Da lässt sich bei guten Bedingungen nun wahrlich genussvoll wandern, zumal die Ränder der ausgedehnten Wiesen auch von etlichen großen Laubbäumen (vor allem Eichen) geprägt sind.
33-Auwiese.jpg
Neben einigen ausdrücklich errichteten Rastplätzen bieten sich am Wegesrand wiederholt auch Abschnitte von dicken Baumstämmen als Sitzgelegenheit an.
37-Auwiese-Sitzgelegenheit.jpg
Nach einer längeren Strecke über mehrere Wiesen führt der letzte Abschnitt des Wegs zum Donauufer nochmals durch dichteren Auwald.
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Bei diesem Rastplatz trifft die Wanderroute schließlich auf den Treppelweg am linken Ufer der Donau. Gleich hinter der Holztischgruppe führt die Böschung einige Meter zum Flussbett hinunter.
46-Treppelweg-Rastplatz.jpg
Die Idee eines Nationalparks ist ja nicht zuletzt, in den Verlauf der Natur nur möglichst wenig einzugreifen. Aus diesem Grund sind der Treppelweg weiter flussabwärts sowie auch mehrere Seitenwege Richtung Osten in der Auenlandschaft als "Naturzone" gesperrt.
Plausibel argumentiert und in sehr höflichem Tonfall liest sich diese Tafel natürlich komplett anders als manche Verbotsschilder, auf die man bei Wanderungen anderswo stoßen kann...
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