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Langlgrat. Rax-Schneeberg Gruppe. 08.12.2022

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  • Langlgrat. Rax-Schneeberg Gruppe. 08.12.2022

    Liebe Gipfeltreffen Freunde!

    Eine Woche nach der Erkudungstour zwischen Fadensteig und Nandlboden bin ich erneut an der Nordseite des Schneebergs, diesmal für etwas alpiner.

    Begleitet werde ich an diesem Tag von zwei sehr guten und erfahrenen Bergkollegen. Schon längere Zeit waren wir nicht mehr gemeinsam am Berg, und eine Generation liegt zwischen uns, und doch einig und lebhaft wie eine Gruppe von Jungs waren wir unterwegs. Das ist auch das besonders schöne am Bergsteigen.

    Mir würde die freie Wahl der Tour ermöglicht, und letztendlich (bei der Hinreise!) schlage ich den Langlgrat vor. Dieser ist meinen Kollegen völlig unbekannt. Ich bin den auch noch nie gegangen, aber ich kenne die Beschreibung im 1956 Schneebergkletterführer vom Rudolf Reidinger (der einzige Ort wo man Informationen darüber findet).

    Was ist also der Langlgrat (auch Riesgrat genannt)?

    Kurz unterhalb 1700m verengt sich plötzlich die Breite Ries, durch zwei aus der Ries emporragenden Felsaufbaus. Rechts (im Aufstiegssinn), der massive Felsaufbau des Vestenkogels. Links, ein gegliederter Felsaufbau, der bis zu den mächtigen Rieswänden hinauf reicht, die senkrechte Abstürze der Hochfläche zwischen Narrendattlrinne und Quellensteig. Dieser Felsaufbau ist fächerförmig und breitet sich aus seinem höchsten Punkt (~1900m, direkt vor den Rieswänden) durch einige in die Breite Ries herabziehende Rinnen und (Grat-)Rücken aus. Der Langlgrat ist jener Grat des Felsaufbaus, der diesen südlich begrenzt (im unteren Teil begrenzt dieser nördlich die Narrendattlrinne).

    Obwohl der Langlgrat auch der markanteste Grat des Felsaufbaus ist, und mit drei ausgeprägten Türmen gespickt ist, wenn man in der Breiten Ries steht und schaut, der ist nicht leicht auszumachen, denn der liegt teilweise hinter den anderen Fels-Strukturen des Felsaufbaus bzw. vor den höheren Rieswänden, und ist somit von den erstgenannten ausgeblendet bzw. mit den letztgenannten eingeblendet.

    Ein anderes wichtiges Merkmal ist, dass der höchster Punkt des Felsaufbaus durch eine Scharte von den Rieswänden getrennt ist, aus der über eine gemütliche breite Rinne nach NNW in die Breite Ries absteigen kann bzw. über eine durch die Wände genial eingeschnittene Schlucht zur Hochfläche steil ansteigen kann.

    Reidinger schildert in seiner Beschreibung des Langlgrats auch den Ausstieg über die Schlucht zur Hochfläche, und klassifiziert die gesamte Route mit II-.

    Aber jetzt zur Sache. Wir starten um 11:40 bei der Sessellift Talstation im Losenheim. Es ist noch etwas wolkig, speziell hier unten im Tal, aber der Wetterbericht verspricht freieren Himmel ab dem frühen Nachmittag, und in der Höhe sollte sowieso heute besser sein. Trotz späteren Starts, wir plaudern und gehen gemütlich. Dadurch ist der fade 3Km+400Hm Zustieg zur Breiten Ries kaum wahrzunehmen. Eine Stunde später landen wir in die Breiten Ries.

    Die schönen Türme unterhalb des Hahnenriegels.
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    Die Wolkendecke ist hinter uns.
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    Freierer Himmel nach oben. Ich fotografiere fasziniert den Vestenkogel. Der Langlgrat liegt gerade dort wo die leichte Wolke die Sicht trübt, minimal links der vertikalen Linie oberhalb meinem Kopf. Beim dunkleren (durch Latschen) und etwas freistehenden Klotz darunter befindet sich die Einstiegrinne.
    IMG_20221208_124008.jpg

    Dann steigen wir gleich weiter hoch in der Mitte der Breiten Ries. An geeigneter Stelle auf 1420m, kurz bevor die Ries 30º (laut Neigungskarte) aufweist, machen wir eine Pause, ziehen wir uns wärmer (es sind einige Minusgrade, oben sollten so um -7 sein) und Steigeisen an, und nehmen wir die Pickel. Und wieder los. Als wir an Höhe gewinnen, obwohl das Wetter nach oben super aussieht, bildet sich genau über uns und um uns eine Wolke die leider uns bald komplett phagozytieren wird.

    Rückblick auf 1620m (etwas linkshaltend in der Ries), mit der gerade bildenden Wolke über uns. Hier ist die Neigung der Ries fast 35º. Die Schneedecke ist sehr hart gefroren, ohne Steigeisen wäre es unmöglich zu gehen. Es sind allerdings immer wieder grosse Streifen mit einer Schicht von pulvrigem/geblasenem Schnee gedeckt, die allerdings bei diesen Lichtverhältnissen schwer zu erkennen sind.
    IMG_20221208_134010783.jpg

    Und hier ist jetzt der Langlgrat vor uns. Wie gesagt, wegen den oberhalb- und herumliegenden Felsen, der ist schwer auszumachen, umso mehr im Foto. Im Vordergrund links ist allerdings der oben erwähnte Klotz zu erkennen, während knapp rechts der Bildmitte ist die Rinne die Reidinger als Einstieg bezeichnet (diese setzt erst auf 1700m deutlich ein). Man geht diese Rinne bis zu ihrem Ende (man könnte alternativ über die Rippe am linken Rand der Rinne ansteigen), und man erreicht somit den Grat an einem kleinen Schartl hinter des ersten Turms. Die steile Felsen rechts der Rinne gehören zur NO-Wand des zweiten Turms. Dieser ist in der Tat im Foto zu sehen, inklusive seine Spitze im Profil - die Felsen weiter rechts im Profil gehören hingegen zu den Rieswänden. Also, jetzt heißt es schräg ansteigend in die Rinne hinein queren.
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    Hier ein Panorama (Verzerrung berücksichtigen!) um das vorherige Foto in "Breiteren" Kontext zu bringen. Wie erwähnt, das Wetter wäre eigentlich toll.
    IMG_20221208_134000749-PANO.jpg

    Innerhalb von zwei Minuten hat uns aber dann die Wolke gefressen. Da hatte ich fast kein Sichtkontakt mehr mit dem Kolleg weiter hinten.
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    Rückblick zur Querung zur Einstiegrinne im whiteout Modus.
    IMG_20221208_134548229.jpg

    In der Rinne. Diese zieht nach S (im Aufstiegssinn). Solche Sichtverhältnisse hätte ich diesmal wirklich nicht erwartet. Aber so ist es auf den Bergen, und ich nehme die damit resultierende extra Herausforderung für die Orientierung an.
    IMG_20221208_135630114.jpg

    Kollegen kommen nach.
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    Lonely Tree im Rückblick (da schaue ich ungefähr in Richtung Vestenkogels)
    IMG_20221208_135633436.jpg

    Lonely Finger Rock in der NO-Wand des zweiten Turms.
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    Die Rinne endet bald. Ziel ist das eingeschnittene Schartl rechts, neben der Wand.
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    Die letzten Tritte zum Schartl muss man kraxelnd absolvieren. Entweder direkt beim Schartl, oder hier hinauf und dann nach rechts queren.
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    Jenseits des Schartls geht es dann 4m/5m steil und etwas brüchig hinab, die letzte zwei Metern abkletternd (etwa II-, mit Steigeisen etwas unangenehm). Rückblick. Rechts des Schartls ist der erste Turm.
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    Fortsetzung folgt...

  • #2
    Erster Turm aus anderer Perspektive (das Schartl ist links).
    IMG_20221208_140925002.jpg

    Daneben ist einer Felsformation gekrönt mit einem mini Hahnenkamm.
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    Erster Turm und Hahnenkamm.
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    Ein Selfie . Nach dem Abstieg von der Scharte man umgeht die rechts liegenden Felsen in einer grossen Schleife von links nach rechts. Man könnte auch experimentieren diese Felsen schwieriger direkt zu überklettern (oder sogar vom Schartl weg, ohne von diesem abzusteigen).
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    Nach der Schleife man steigt einfach schräg weiter in die Flanke an (das heißt, nach N, also in Gegenrichtung zur Einstiegrinnenanstieg) um den Grat wieder zu erreichen. Rückblick.
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    Bei dieser Passage wurde die Sicht ganz kurzzeitig ein bisschen frei, und dabei geniessen wir wieder einen Blick zum ersten Turm.
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    Bald taucht der Grat aus dem Nebel, allerdings mit einem zweiten eingeschnittenen Schartl. Der Felsklotz rechts des Schartls scheint mir von hier unwichtig, und so steige ich einfach zum Schartl an. Im Nachhinein (also, von oben) realisiere ich aber, dass dieser die Spitze des von Reidinger erwähnten zweiten Turms sein muss. Wie man hier sieht, man kann rechts auf den Turm hinauf steigen.
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    Im folgenden Foto ist die steile Flanke des Grats zu sehen. Das Schartl ist hier ganz rechts. Die Gratkante direkt bei dem Schartl ist sehr steil und wirkt ziemlich brüchig. Um den Grat vernünftiger und safer zu erreichen, man klettert kurz die Flanke aus dem Schartl über teilweise brüchige Schrofen schräg links aufwärts (I+/II- je nachdem wie man es erwischt). Nach oben hin wird es leichter, und man gelangt bald zu einem bequemen Band aus dem dann die Grathöhe leicht erreicht wird.
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    Hier bin ich schon oben, auf dem erwähnten Band, und schaue über das Schartl hinweg zur Spitze des zweiten Turms.
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    Der erste Kolleg kommt über die letzten und leichten Metern in die Flanke nach.
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    Der zweite ist jetzt auch hier.
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    Danach erreichen wir gleich die Grathöhe. Diese ist hier etwas flach und von Latschen angesiedelt. Aber hübsche Bäumchen auch.
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    Es geht danach kurz ansteigend aufwärts, und dann kommt ein kurzes waagrechtes Gratstück der ein bisschen exponiert und brüchiger ist. Rückblick aus dem Anfang des waagrechten Gratstücks.
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    Der kurze (vielleicht 10m/15m) waagrechte Gratstück. Dahinter bildet sich schon der dritte Turm!
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    Am waagrechten Grat.
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    Fortsetzung folgt...

    Kommentar


    • #3
      Übrigens, über den gesamten Gratanstieg war der Schnee am Grat meistens locker, ohne befestigte Unterlage, was speziell über glatteren Felsen die Fortbewegung unangenehm wenn nicht heikel macht. Und nicht selten hat der Schnee brüchiges Zeug verborgen. Also, Vorsicht war stets geboten.

      Am Ende des waagrechten Grats, vor dem dritten Turm. Laut Reidinger sollte man sich hier zuerst links halten, um danach den Turm gerade empor zu erklimmen (mehrere Details gibt er aber nicht). In der Tat sieht einen Aufstieg über die markante Felsrippe links besser aus. Und so weiche hier zur Rippe nach links ab.
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      Rückblick zur Abweichung Stelle.
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      Rippe erreicht. Da könnten wir gut hinauf zur Spitze des Turms. Allerdings, nach oben hin sieht der felsige Grat glatt und zunehmend steil aus, was bei diesen Verhältnissen im Fall eines Rückzuges problematisch wäre. Seitdem Reidinger bemerkt dass der Abstieg jenseits steil ist, bevorzuge ich daher weiter in die Flanke zu steigen bzw. zu queren um einen sichereren Weg zu suchen.
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      Dicht den Felsen entlang unter dem steilen Grat.
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      Seitlicher Blick
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      Rückblick
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      Die Felsen rechts werden danach immer steiler aber plötzlich kann ich vor mir eine in einem aus der Flanke herausragendem Felsvorsprung eingebettete kurze Rinne durchblicken (rechts unterhalb der Bildmitte, von den Felsen der Flanke im Vordergrund etwas verborgen). Ein Durchstieg sieht da gut aus, so quere ich zur Rinne.
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      Und zwar ging es gut. Rückblick zum Rinnenausstieg.
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      Dann befinden wir uns aber in der Scharte hinter dem Turm. Und so sieht der Abstieg aus, der Reidinger als steil bemerkt. In der Tat, steil. Darüber hinaus wirkt der vereister Fels plattig und abwärts geneigt. Da wäre jetzt ein ungesicherter Abstieg sehr fraglich. Und so, obwohl mich betrübt dass wir somit auf der Spitze des dritten Turms nicht gestanden sind, bin ich erleichtert einen sichereren Weiterweg gefunden zu haben.
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      Aus der Scharte geht es jetzt weiter auf den letzten Teil des Grats, der hier schrofiger wird.
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      Bergkollegen kommen nach. Rechts der BIldmitte, im Hintergrund, zwischen den steilen Felsen des Turms und dem kurzen Schneegrat, ist der Rinnenausstieg zu erkennen.
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      Mit der Höhe zeigt sich der dritte Turm im Rückblick samt seinem steilen Abstieg immer imposanter.
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      Schön und teilweise kraxelnd geht es weiter. Hier im Foto wirkt der Grat sehr unauffällig, als das Gelände eine sehr breite Flanke wäre.
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      Nein, wir sind immer noch auf einem Grat. Schöne, anregende Kraxelpassagen.
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      Fortsetzung folgt...
      Zuletzt geändert von escapist; 19.12.2022, 18:24.

      Kommentar


      • #4
        Aber nach rechts ziehen einige Rippen und Grate in die Breite Ries hinunter, und somit sind seitlich auch einige Türme und Felsformationen zu sehen (so gut wie es bei diesen Sichtverhältnissen sein kann).
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        Wieder schöne Passagen.
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        Dann kommt eine sehr kleine aber plötzlich steilere Flanke die den Blick nach vorne verbirgt. Diese setzt mit einer etwa 1m Stufe ein, unmittelbar vor der ein kleiner Felsblock steht, sodass zwischen den zweien quasi eine Art mini Spalte entsteht. Man kann auf den Felsblock steigen und dann von diesem durch einen Spreizschritt elegant auf die Flanke steigen. Rückblick aus der mini Flanke zum Felsblock.
        IMG_20221208_150508098.jpg

        Seitlicher Blick. Endlich sehen wir wieder in die Ferne, wir sind in der Grenze der Wolke! Im Bildmitte ist die normale Abfahrt in die Breite Ries zu sehen.
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        Am Ende der Flanke überrascht mich dann dass es jenseits plötzlich hinab geht. In der Tat, ich befinde mich da auf einer Gratspitze, es geht einige Metern (vielleicht 5m) steil runter zu einem Sattel. Da war es etwas heikel abzusteigen, und wir müssten besonders aufpassen.
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        Rückblick. Ich bin schon unten.
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        Hier ist nun der eigentliche (Langl-)Grat zu Ende. Und zum Glück die Wolke auch, denn die mächtigen Rieswände stehen vor uns. Gewaltiges Ambiente. Man muss jetzt hier nach rechts über die mit Schnee gefüllte Rinne zur letzten Scharte hoch steigen, die die Rieswände von dem Felsaufabu trennt.
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        Aber zuerst ein Blick nach aussen, unterhalb den Rieswänden entlang..
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        .. und Richtung Nandlgratturm.
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        Anstieg zur Scharte. Ich müsste hier tief stapfen, aber die Schneedecke war solid. Bei instabilen Schneeverhältnissen es besteht hier eine ernste Gefahr in die Tiefe mitgerissen zu werden.
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        Im BIldmitte der mächtige dritte Turm, rechts davon die letzte Gratspitze, während links davon, aus der linken Flanke herausschauend, die Spizte des zweiten Turms.
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        Scharte erreicht. Man steht hier direkt am Fuss der Rieswänden. Vor uns (Bildmitte) ist die eigeschnittene Schlucht die einen direkten und steilen Aufstieg zur Hochfläche ermöglicht. Da wäre auch einiges zum Kraxeln/Klettern, inklusive ein Kamin, der vermutlich die Schlüsselstelle der ganzen Route darstellen dürfte. Wegen der späteren Zeit (15:20) entscheiden wir uns schweres Herzens das jetzt zu lassen, und so steigen wir über eine hier vorhandene gemütliche Rinne zur Breiten Ries hinab.
        IMG_20221208_151742297.jpg

        Fortsetzung folgt...

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        • #5
          Da die Stimmung so schön ist, wieder Blicke nach aussen, rechts und links (unterhalb der Bildmitte im ersten Foto ist der Einfahrtsbereich der Narrendattlrinne zu sehen).
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          Hier ist ganz rechts der Vestenkogel zu sehen, und links die Breite Ries normale Abfahrt.
          IMG_20221208_151754075.jpg

          Der Abstieg über die Rinne ist ein wahres Genuss. Nach dem aufregenden Aufstieg über den Langlgrat, können wir jetzt ordentlich entspannen.
          IMG_20221208_152407950.jpg
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          In der Breiten Ries. Rückblick, zum imposanten Felsszenario der Rieswänden.
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          Und wieder Vestenkogel ganz rechts, und Breite Ries normale Abfahrt ganz links.
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          Seitlicher Blick. Die Spizte links ist der zweite Turm des Langlgrats. Die anderen Türme im Foto gehören nicht zum Langlgrat. Diese sind andere vorgelagerte Türme des grösseren Felsaufbaus.
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          Ein besserer Blick etwas weiter unten bevor wir wieder in die Wolken eintauchen. Links der zweite Turm. Rechts davon die folgende flach-leicht ansteigend-flach Gratpartie. Der Rest des Grats ist verborgen, ausser der Spizte des dritten Turms samt hinterem Scharte im Hintergrund (etwas im Hintergrund, bei der Schneerinne links des grösseren vorgelagerten Turms rechts)
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          Letztendlich sind wir wieder unter den Wolken.
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          Kurz vorm Grafensteig machen wir eine Pause und ziehen wir uns die Steigeisen aus. Danach wandern zum Startpunkt zurück. Ein wahrlich tolles Erlebnis war's.

          Liebe Grüsse und eine frohe Weihnachtszeit!
          David
          Zuletzt geändert von escapist; 19.12.2022, 18:39.

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          • #6
            Gratulation zu dieser Abenteuertour

            LG
            der 31.12.

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            • #7
              Na bumm!
              Es gibt immer noch weitgehend Unbekanntes auf bekannten Bergen.
              Und was die Verhältnisse betrifft: Ich habe nicht gewusst, dass die Westalpen schon beim Schneeberg beginnen.
              LG Rudolf
              _________________________________________
              Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
              die wir nicht nutzen. (Seneca)

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              • #8
                Hallo,

                Gratulation zur eindrucksvollen Tour !- Schön möchte ich bei diesen Bildern und auch wegen meiner persönlichen Erfahrungen mit dem Langlgrat nicht unbedingt sagen.

                Ich gehöre nämlich zur wahrscheinlich ziemlich kleinen Gruppe von Menschen, die den Langlgrat- zumindest teilweise- schon gegangen sind.

                Es war ungefähr Ende Mai oder Anfang Juni 1983, ich war damals noch sehr jung und am Anfang meiner Bergsteigerei. Die Information hatte ich aus dem Reidinger-Führer, ein Tourenbuch führte ich damals noch nicht.
                Der Grat stellte sich als extrem brüchig heraus- alles bröselte, dadurch war der Zeitbedarf auch bedeutend länger als veranschlagt. Beim Höhersteigen verdichteten sich die Wolken und im Bereich des Notabstieges zur Breiten Ries war dann ein ausgewachsenes Gewitter da.
                So konnte ich nicht bis zur Hochfläche aufsteigen, sondern musste durch die Rinne absteigen (damals eine Firnrinne), die wegen des Gewitters sehr stark dem Steinschlag ausgesetzt war (oben am Grat zu bleiben war wegen der vielen Blitze auch keine Option). Es ging aber alles gut, die Hütte unten in der Breiten Ries war besetzt, ich bekam dort ein Bier und konnte mich trockenlegen und aufwärmen.

                Seit dieser Zeit ist- auch geringe- Gewittergefahr für mich ein Ausschließungsgrund um in die Berge zu gehen.

                Wie gesagt- meine Erfahrungen mit dem Langlgrat sind nicht gerade positiv besetzt.

                Liebe Grüße
                Andreas

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                • #9
                  Super! Winterbergsteigen vor der Haustür, noch eindrucksvoller durch den Nebel. Obwohl die Verhältnisse ja alles andere als angenehm waren, wird dir diese Tour gut im Gedächtnis bleiben.
                  Deine Unternehmungen sind halt echt kreativ und spannend. Sie erinnern mich oft an unsere Anfänge mit extremeren Touren.
                  Danke für den lässigen Bericht, den ich gerne ein zweites Mal gelesen und studiert habe.

                  LG

                  Kommentar


                  • #10
                    Toll, gratuliere! Diese Tour hätte sich besseres Wetter verdient, v.a. bessere Sicht. Wieder etwas, das mir gefallen würde, aber nur bei schneefreien Bedingungen.

                    Kommentar


                    • #11
                      Zitat von slunecka Beitrag anzeigen
                      Gratulation zu dieser Abenteuertour

                      LG
                      der 31.12.
                      Danke!

                      Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                      Na bumm!
                      Es gibt immer noch weitgehend Unbekanntes auf bekannten Bergen.
                      Und was die Verhältnisse betrifft: Ich habe nicht gewusst, dass die Westalpen schon beim Schneeberg beginnen.
                      Hallo Rudolf, es gibt immer "Unbekanntes" bzw. was alpines zum entdecken in den tollen Wiener Hausbergen, diese sind ein Geschenk!

                      Zitat von Andreas W Beitrag anzeigen
                      Hallo,

                      Gratulation zur eindrucksvollen Tour !- Schön möchte ich bei diesen Bildern und auch wegen meiner persönlichen Erfahrungen mit dem Langlgrat nicht unbedingt sagen.

                      Ich gehöre nämlich zur wahrscheinlich ziemlich kleinen Gruppe von Menschen, die den Langlgrat- zumindest teilweise- schon gegangen sind.

                      Es war ungefähr Ende Mai oder Anfang Juni 1983, ich war damals noch sehr jung und am Anfang meiner Bergsteigerei. Die Information hatte ich aus dem Reidinger-Führer, ein Tourenbuch führte ich damals noch nicht.
                      Der Grat stellte sich als extrem brüchig heraus- alles bröselte, dadurch war der Zeitbedarf auch bedeutend länger als veranschlagt. Beim Höhersteigen verdichteten sich die Wolken und im Bereich des Notabstieges zur Breiten Ries war dann ein ausgewachsenes Gewitter da.
                      So konnte ich nicht bis zur Hochfläche aufsteigen, sondern musste durch die Rinne absteigen (damals eine Firnrinne), die wegen des Gewitters sehr stark dem Steinschlag ausgesetzt war (oben am Grat zu bleiben war wegen der vielen Blitze auch keine Option). Es ging aber alles gut, die Hütte unten in der Breiten Ries war besetzt, ich bekam dort ein Bier und konnte mich trockenlegen und aufwärmen.

                      Seit dieser Zeit ist- auch geringe- Gewittergefahr für mich ein Ausschließungsgrund um in die Berge zu gehen.

                      Wie gesagt- meine Erfahrungen mit dem Langlgrat sind nicht gerade positiv besetzt.

                      Liebe Grüße
                      Andreas
                      Danke Andreas! Und danke sehr für die Schilderung deines wilden Erlebnis am Langlgrat, interessante und lehrreiche Geschichte! Der Grat ist ja brüchig, aber im Winter, bei Schnee und eisigen Temperaturen, ist das sicher nicht so schlimm wie im Sommer sein könnte.

                      Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                      Super! Winterbergsteigen vor der Haustür, noch eindrucksvoller durch den Nebel. Obwohl die Verhältnisse ja alles andere als angenehm waren, wird dir diese Tour gut im Gedächtnis bleiben.
                      Deine Unternehmungen sind halt echt kreativ und spannend. Sie erinnern mich oft an unsere Anfänge mit extremeren Touren.
                      Danke für den lässigen Bericht, den ich gerne ein zweites Mal gelesen und studiert habe.

                      LG
                      Danke Manfred! Freut mich dass dir den Bericht gut gefallen hat! Diese Grattour durch den Nebel war tiefsten eindrucksvoll und wird mir definitiv gut im Gedächtnis bleiben.

                      Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
                      Toll, gratuliere! Diese Tour hätte sich besseres Wetter verdient, v.a. bessere Sicht. Wieder etwas, das mir gefallen würde, aber nur bei schneefreien Bedingungen.
                      Danke Toni! Ja, diese Sichtverhältnisse waren völlig unerwartet! Wie ein Zauber, hat sich die Wolke gleich vor dem Einstieg gebildet, um uns dann die ganze Zeit zu begleiten, und dann plötzlich am Ausstieg komplett aufzulösen (wie die letze Bilder aus dem Ausstieg nach unten zeigen). Dafür war es aber voll spannend, und mir hat es voll getaugt!
                      Zuletzt geändert von escapist; 21.12.2022, 18:40.

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                      • #12
                        Starke Stimmung mit dem Nebel, hat einen besonderen Effekt.
                        Schade das der Gipfel nicht mehr geschafft wurde.
                        Lg. helmut55

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                        • #13
                          Zitat von helmut55 Beitrag anzeigen
                          Starke Stimmung mit dem Nebel, hat einen besonderen Effekt.
                          Schade das der Gipfel nicht mehr geschafft wurde.
                          Die Stimmung war ja faszinierend. Ziel war nicht ein Gipfel, sondern der Grat selbst. Die Ausstieg-Schlucht zur Hochfläche hätte mich auch sehr gereizt, aber es war spät - also, fürs nächste mal!

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                          • #14
                            Sehr eindrucksvolle Bilder, da kann man die anspruchsvolle Kombination aus brüchigem, ausgesetzten Gelände und ungebundenem Pulver gut nachvollziehen.

                            Aus eigenen Winterbergerlebnissen weis ich, dass der Schneeberg ganz schön "beisst" bei solchen Verhältnissen. Bürklesteig bin ich mal bei ähnliche Verhältnissen gegangen... hab mehr als 3x so lang gebrauch wie im Sommer...
                            carpe diem!
                            www.instagram.com/bildervondraussen/

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                            • #15
                              Zitat von escapist Beitrag anzeigen
                              Der Grat ist ja brüchig, aber im Winter, bei Schnee und eisigen Temperaturen, ist das sicher nicht so schlimm wie im Sommer sein könnte.
                              Und deshalb hättet ihr euch eindeutig besseres Wetter verdient, ein wenig schade um die Sicht.

                              Herzliche Gratulation.

                              LG, Günter
                              Meine Touren in Europa

                              Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                              (Marie von Ebner-Eschenbach)

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