Einen Samstag mit gutem Wetter im Osten Österreichs gilt es zu nützen, um unterwegs zu sein. Seit gut drei Wochen herrschen nahezu ohne Unterbrechungen ungewöhnlich hohe Temperaturen, und unterhalb von 1000 Metern Höhe liegt nirgendwo Schnee.
So entschließe ich mich zu einer längeren Wanderung, die an sich gut ins Frühjahr passen würde: von Puchberg am Schneeberg auf den Himberg, dann auf dem Höhenrücken Richtung Südosten weiter auf den Kienberg und den Hochberg. Je nach der verfügbaren Zeit könnte ich auch noch den Dürrenberg oder das Naturfreundehaus Flatzer Wand besuchen und würde am Schluss mit dem Bus von Stixenstein nach Puchberg zurückfahren. Die gesamte Mittelgebirgsregion ist heute wenig besucht: Auf die meisten Berge führen keine markierten Routen, und auch auf dem Himberg ist es seit vielen Jahren recht ruhig. Der Sessellift von Puchberg hinauf wurde ja noch vor der Jahrtausendwende abgebrochen. Himberg und Kienberg habe ich vor etlichen Jahren schon einmal besucht, aber ich könnte zugleich manches Neue kennenlernen.
Ich starte beim Bahnhof Puchberg und freue mich im benachbarten Kurpark gleich über den ersten schönen Schneebergblick des Tages.
02-PuchbergKurpark-Hochschneeberg.jpg
Bereits nach wenigen Minuten erreiche ich den Weg, der die steile Nordwestflanke des Himberg in zahlreichen langen und nur moderat ansteigenden Kehren hinaufführt. Zwischen den Nadelbäumen ergeben sich wiederholt Durchblicke zum Schneeberg, nun bereits mit dem gesamten Puchberger Becken als Vordergrund.
05-BlickPuchbergerBecken-Hochschneeberg.jpg
Breite Ries und Krumme Ries herangezoomt. Starker Nordwestwind treibt (noch) Wolkenbänke über die Hochfläche, so stelle ich es mir oben nicht wirklich gemütlich vor.
Einige Zentimeter Neuschnee vom Vortag lassen den großen Berg hell leuchten, ändern aber nichts daran, dass die - geringe - Schneelage insgesamt gar nicht zum Jänner passt.
07-ZoomBreiteRies.jpg
Einmal führt eine Kehre des Weges direkt an die ehemalige Sessellifttrasse heran. Gut 25 Jahre nach dem Abbruch der Anlage ist sie noch zu erkennen, auch wenn die Äste von beiden Seiten natürlich immer mehr hineinreichen. Im Hintergrund das Haltbergtal vor der felsdurchsetzten Flanke des Öhlers.
09-ehemSessellifttrasse-Haltbergtal.jpg
Etwa zehn Minuten unter der früheren Bergstation quert der Anstiegsweg den Wendeplatz einer Forststraße. Dort bietet sich der umfassendste Blick über das Puchberger Becken, das vom Schneeberg und seinen deutlich niedrigeren Nachbarn wunderschön umrahmt wird.
13-BlickPuchbergerBecken-Hochschneeberg.jpg
Der bewaldete Kegel des Wiesbergs vor dem Kamm vom Schober zum Öhler; links findet auch der Ostrücken des Größenbergs noch am Bild Platz.
Ein hübscher Anblick, wenngleich nicht für Mitte Jänner passend. (Dasselbe ließe sich zu vielen Bildern des Tages sagen.)
14-Wiesberg-SchoberÖhler.jpg
Nur mehr wenige Fundamente erinnern an die ehemalige Bergstation des Sessellifts. Auf der kleinen ebenen Fläche steht nun eine Holztischgruppe, die zum Rasten einlädt.
15-ehemBergstationSessellift.jpg
Unmittelbar darüber steht das Himberghaus. Seit der Eröffnung des Sessellifts im Jahr 1949 war es viel besucht; nach seiner Einstellung hielt sich der Gastbetrieb aber nur mehr wenige Jahre. Gut 350 Meter Höhenunterschied von Puchberg waren für den allergrößten Teil der einstigen Gäste wahrscheinlich zu viel.
Das Gebäude ist nun in Privatbesitz, scheint zumindest nicht dauerhaft bewohnt, zugleich aber in gar nicht so schlechtem Zustand.
18-ehemHimberghaus.jpg
Der Gipfel befindet sich noch einmal etwa 20 Meter höher. Am Rundfunksender vorbei erreiche ich den höchsten Punkt, wo erst in den letzten Jahren ein großes Holzkreuz mit einer Gipfelbuchkassette aufgestellt wurde. Der Platz bietet wenig Aussicht, wirkt aber gepflegt und bietet so einen durchaus erfreulichen Kontrapunkt zu den Resten früherer Infrastruktur in der Gipfelregion.
19-Himberg-Gipfelkreuz.jpg
Man muss bis zum nächsten Aussichtspunkt allerdings nicht weit gehen: Bereits knapp unter dem Gipfel erreicht man in der steilen Westflanke diesen Felsen mit Sitzgelegenheiten.
(Am Felsen ist eine Gedenktafel für Dr. Günther Schlesinger angebracht. Der Name sagte mir nichts, so musste ich mich erst informieren: Er war in der Zwischenkriegszeit einer der Pioniere des Landschafts- und Naturschutzgedankens, hat sich in seiner politischen Einstellung allerdings gewaltig verirrt. Mehr zu ihm im Artikel der Wikipedia.)
21-Himberg-Aussichtsfelsen.jpg
Da sich auf den Schneeberg heute viele Gesamtperspektiven anbieten, nütze ich den Rastplatz auch für den Wechsel zum Teleobjektiv.
Elisabethkirchlein, Hotel Hochschneeberg und Waxriegel.
24-ZoomElisabethkircherl-Waxriegel.jpg
Die gewaltigen Ausmaße der Breiten Ries werden nicht zuletzt dadurch offenkundig, dass sie im Zoom problemlos das gesamte Bild füllt.
25-ZoomBreiteRies.jpg
Der markierte Weg führt von der ehemaligen Bergstation um den Gipfel des Himbergs östlich herum, so muss ich zunächst kurz über einen eher sanften Hang wieder zu ihm absteigen. Dann folge ich dem breiten Weg in leichtem Auf und Ab Richtung Südosten. Bereits bald verläuft rechts des Weges ein hoher Zaun, dahinter sind Hochsitze und auch Forstarbeiten zu erkennen.
Den Zaun gibt es schon seit vielen Jahren: Er umschließt ein Gebiet um Strengberg. Hoch über dem Sierningtal stand zunächst lange Zeit ein großes Sanatorium, zuletzt im Besitz einer Krankenkassa. Dann wurde der Grund von einem vermögenden Privatmann erworben, der dort eine Villa errichten und das Gebiet oberhalb durch Zäune für die Jagd absperren ließ, aber alles nur wenig später an einen seiner (damaligen) Mitarbeiter weiter verkaufte. Die Namen der beiden Herren sind - in dieser Reihenfolge - Frank Stronach und Siegfried Wolf.
Im Jahr 2013 gab es übrigens hier im Forum ein sehr instruktives Hüttenrätsel zu dem Objekt, mit vielen Informationen.
27-ZaunStrengberg.jpg
Drüberschauen und - fotografieren über das abgezäunte Gebiet ist ja immerhin erlaubt. Da zeigt sich nämlich wieder der Hochschneeberg, mittlerweile bereits mit dem Niederen Hengst davor.
29-HoherHengst-Hochschneeberg.jpg
So entschließe ich mich zu einer längeren Wanderung, die an sich gut ins Frühjahr passen würde: von Puchberg am Schneeberg auf den Himberg, dann auf dem Höhenrücken Richtung Südosten weiter auf den Kienberg und den Hochberg. Je nach der verfügbaren Zeit könnte ich auch noch den Dürrenberg oder das Naturfreundehaus Flatzer Wand besuchen und würde am Schluss mit dem Bus von Stixenstein nach Puchberg zurückfahren. Die gesamte Mittelgebirgsregion ist heute wenig besucht: Auf die meisten Berge führen keine markierten Routen, und auch auf dem Himberg ist es seit vielen Jahren recht ruhig. Der Sessellift von Puchberg hinauf wurde ja noch vor der Jahrtausendwende abgebrochen. Himberg und Kienberg habe ich vor etlichen Jahren schon einmal besucht, aber ich könnte zugleich manches Neue kennenlernen.
Ich starte beim Bahnhof Puchberg und freue mich im benachbarten Kurpark gleich über den ersten schönen Schneebergblick des Tages.
02-PuchbergKurpark-Hochschneeberg.jpg
Bereits nach wenigen Minuten erreiche ich den Weg, der die steile Nordwestflanke des Himberg in zahlreichen langen und nur moderat ansteigenden Kehren hinaufführt. Zwischen den Nadelbäumen ergeben sich wiederholt Durchblicke zum Schneeberg, nun bereits mit dem gesamten Puchberger Becken als Vordergrund.
05-BlickPuchbergerBecken-Hochschneeberg.jpg
Breite Ries und Krumme Ries herangezoomt. Starker Nordwestwind treibt (noch) Wolkenbänke über die Hochfläche, so stelle ich es mir oben nicht wirklich gemütlich vor.
Einige Zentimeter Neuschnee vom Vortag lassen den großen Berg hell leuchten, ändern aber nichts daran, dass die - geringe - Schneelage insgesamt gar nicht zum Jänner passt.
07-ZoomBreiteRies.jpg
Einmal führt eine Kehre des Weges direkt an die ehemalige Sessellifttrasse heran. Gut 25 Jahre nach dem Abbruch der Anlage ist sie noch zu erkennen, auch wenn die Äste von beiden Seiten natürlich immer mehr hineinreichen. Im Hintergrund das Haltbergtal vor der felsdurchsetzten Flanke des Öhlers.
09-ehemSessellifttrasse-Haltbergtal.jpg
Etwa zehn Minuten unter der früheren Bergstation quert der Anstiegsweg den Wendeplatz einer Forststraße. Dort bietet sich der umfassendste Blick über das Puchberger Becken, das vom Schneeberg und seinen deutlich niedrigeren Nachbarn wunderschön umrahmt wird.
13-BlickPuchbergerBecken-Hochschneeberg.jpg
Der bewaldete Kegel des Wiesbergs vor dem Kamm vom Schober zum Öhler; links findet auch der Ostrücken des Größenbergs noch am Bild Platz.
Ein hübscher Anblick, wenngleich nicht für Mitte Jänner passend. (Dasselbe ließe sich zu vielen Bildern des Tages sagen.)
14-Wiesberg-SchoberÖhler.jpg
Nur mehr wenige Fundamente erinnern an die ehemalige Bergstation des Sessellifts. Auf der kleinen ebenen Fläche steht nun eine Holztischgruppe, die zum Rasten einlädt.
15-ehemBergstationSessellift.jpg
Unmittelbar darüber steht das Himberghaus. Seit der Eröffnung des Sessellifts im Jahr 1949 war es viel besucht; nach seiner Einstellung hielt sich der Gastbetrieb aber nur mehr wenige Jahre. Gut 350 Meter Höhenunterschied von Puchberg waren für den allergrößten Teil der einstigen Gäste wahrscheinlich zu viel.
Das Gebäude ist nun in Privatbesitz, scheint zumindest nicht dauerhaft bewohnt, zugleich aber in gar nicht so schlechtem Zustand.
18-ehemHimberghaus.jpg
Der Gipfel befindet sich noch einmal etwa 20 Meter höher. Am Rundfunksender vorbei erreiche ich den höchsten Punkt, wo erst in den letzten Jahren ein großes Holzkreuz mit einer Gipfelbuchkassette aufgestellt wurde. Der Platz bietet wenig Aussicht, wirkt aber gepflegt und bietet so einen durchaus erfreulichen Kontrapunkt zu den Resten früherer Infrastruktur in der Gipfelregion.
19-Himberg-Gipfelkreuz.jpg
Man muss bis zum nächsten Aussichtspunkt allerdings nicht weit gehen: Bereits knapp unter dem Gipfel erreicht man in der steilen Westflanke diesen Felsen mit Sitzgelegenheiten.
(Am Felsen ist eine Gedenktafel für Dr. Günther Schlesinger angebracht. Der Name sagte mir nichts, so musste ich mich erst informieren: Er war in der Zwischenkriegszeit einer der Pioniere des Landschafts- und Naturschutzgedankens, hat sich in seiner politischen Einstellung allerdings gewaltig verirrt. Mehr zu ihm im Artikel der Wikipedia.)
21-Himberg-Aussichtsfelsen.jpg
Da sich auf den Schneeberg heute viele Gesamtperspektiven anbieten, nütze ich den Rastplatz auch für den Wechsel zum Teleobjektiv.
Elisabethkirchlein, Hotel Hochschneeberg und Waxriegel.
24-ZoomElisabethkircherl-Waxriegel.jpg
Die gewaltigen Ausmaße der Breiten Ries werden nicht zuletzt dadurch offenkundig, dass sie im Zoom problemlos das gesamte Bild füllt.
25-ZoomBreiteRies.jpg
Der markierte Weg führt von der ehemaligen Bergstation um den Gipfel des Himbergs östlich herum, so muss ich zunächst kurz über einen eher sanften Hang wieder zu ihm absteigen. Dann folge ich dem breiten Weg in leichtem Auf und Ab Richtung Südosten. Bereits bald verläuft rechts des Weges ein hoher Zaun, dahinter sind Hochsitze und auch Forstarbeiten zu erkennen.
Den Zaun gibt es schon seit vielen Jahren: Er umschließt ein Gebiet um Strengberg. Hoch über dem Sierningtal stand zunächst lange Zeit ein großes Sanatorium, zuletzt im Besitz einer Krankenkassa. Dann wurde der Grund von einem vermögenden Privatmann erworben, der dort eine Villa errichten und das Gebiet oberhalb durch Zäune für die Jagd absperren ließ, aber alles nur wenig später an einen seiner (damaligen) Mitarbeiter weiter verkaufte. Die Namen der beiden Herren sind - in dieser Reihenfolge - Frank Stronach und Siegfried Wolf.
Im Jahr 2013 gab es übrigens hier im Forum ein sehr instruktives Hüttenrätsel zu dem Objekt, mit vielen Informationen.
27-ZaunStrengberg.jpg
Drüberschauen und - fotografieren über das abgezäunte Gebiet ist ja immerhin erlaubt. Da zeigt sich nämlich wieder der Hochschneeberg, mittlerweile bereits mit dem Niederen Hengst davor.
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