Die voralpinen Regionen des Mostviertels zeigen sich im Frühjahr oft von ihrer allerschönsten Seite. Allerdings ist die Anfahrt von Wien bis in die Ybbstaler Alpen doch relativ lang. Daher bieten sich Tagestouren vor allem an Tagen mit stabilem Schönwetter an.
Samstag, der 22. April versprach ein prachtvoller Frühlingstag zu werden. So entschloss ich mich, ihn für einen schon länger gehegten Plan zu nützen: eine Wanderung von Opponitz über den Reichenwaldberg mit der Stierlacke, den Glatzberg und den Naturpark Buchenberg bis Waidhofen/Ybbs. Ich kannte von der gesamten Strecke nur den ersten Anstieg von Opponitz, allerdings bei vollkommen anderen Bedingungen: Im Jänner 2016 wühlten Felix und ich uns mit Schneeschuhen durch viel Schnee (und bei recht mäßigem Wetter) auf den Wetterkogel. So durfte ich auf viele neue Eindrücke in einer abwechslungsreichen Voralpenlandschaft hoffen.
Um 9.40 Uhr steige ich bei der Haltestelle Gymnasium/Handelsakademie nahe der Altstadt von Waidhofen/Ybbs in den Linienbus nach Opponitz. Mehr als 12 Jahre nach der Einstellung der (schmalspurigen) Ybbstalbahn fahren Busse auch an Samstagen erfreulich regelmäßig nach Lunz/See bzw. Hollenstein/Ybbs.
Der ehemalige Bahnhof Opponitz steht unter Denkmalschutz und ist daher unverändert geblieben. Auf einer Seite halten nun die Busse, auf der anderen Seite wurde eine Raststation entlang des Ybbstal-Radweges errichtet, der zum Großteil auf der einstigen Bahntrasse verläuft.
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Der markierte Weg steigt gleich zu Beginn deutlich an. Die Gemeinde Opponitz liegt etwas abseits der Ybbs im engen Graben des gleichnamigen Baches. Dahinter erhebt sich der lange Höhenzug des Oisbergs - nach dem Kaltlufteinbruch vor einer Woche noch mit einigem Schnee bis in mittlere Höhen.
005-Opponitz-Oisberg.jpg
In den Talregionen setzt sich das Frühjahr nun aber doch endgültig durch und zeigt sich in vielfältigen Farben.
010-Knospen.jpg
Die Landschaft steigt wie in Stufen an. So stehen auf den flacheren Wiesen einzelne meist große Gehöfte (wie hier etwa Vorderstockreith), oft mit Kapellen oder Wegkreuzen in ihrer Nähe.
012-GehöftVorderstockreith-Kapelle.jpg
Der Wetterkogel (1115m) genau vor mir ruft die Erinnerungen an eine meiner kräfteraubendsten Schneeschuhtouren wieder wach.
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Die Kombination aus Frühlingsfarben in den niedrigeren Regionen und noch leuchtend weißen höheren Gipfeln ist oft besonders reizvoll.
Der Blick etwa nach Südwesten folgt für einige Zeit dem Ybbstal aufwärts. In der linken Bildhälfte der Wasserkopf (1442m) westlich von Hollenstein an der Ybbs; der Berg davor fällt durch seinen ungewöhnlichen Namen ebenso auf wie durch seine Höhe: Kothaufenberg, exakt 1000m. Rechts hinten in größerer Entfernung der mittlere Teil der Haller Mauern.
020-Ybbstal-Wasserkopf-HallerMauern.jpg
Da lohnt sich erstmals der Einsatz des Teleobjektivs. Die Detailaufnahme zeigt den Abschnitt der Haller Mauern vom Hexenturm links bis zum Scheiblingstein rechts, mit Kesselkargrat, Hochturm und Kreuzmauer als markantesten Gipfeln dazwischen.
021-ZoomHallerMauern.jpg
Zwei Katzen sind etwas davorviel zu rasch für Fotos hinter Hausecken verschwunden. Bei diesem Nebengebäude des Gehöfts Oberstockreith habe ich dann aber Glück, und dies gleich im doppelten Sinn: Eine besonders schön gefärbte Glückskatze bleibt in aller Ruhe vor der Tür sitzen und lässt sich ablichten.
026-Oberstockreith-Glückskatze.jpg
Das hübsche Tier zeigt keine Anzeichen von Ängstlichkeit und wechselt nach einiger Zeit ganz entspannt auf eine Holzbank in die Sonne. Ob der Katze bewusst ist, dass sie ein perfektes Motiv abgibt?
029-Glückskatze3.jpg
Der Blick zurück über das (verdeckte) Ybbstal nach Opponitz belegt, dass ich mittlerweile einiges an Höhe gewonnen habe.
Im Hintergrund links der Friesling (1330m) und rechts das Alpl, mit 1405m die höchste Erhebung des Oisbergs. Beide zählen bereits zum höheren Mittelgebirge und bieten ein gutes Panorama. Aber die Anstiege sind steil und teilweise gar nicht markiert, so erhalten sie dennoch nicht sehr viel Besuch.
034-Opponitz-FrieslingAlpl.jpg
Oberhalb der höchsten Gehöfte kürzt meine Route Kehren einer Forststraße ab und steigt dann ebenfalls steil an. Der Blick ybbstalaufwärts geht abermals zum Wasserkopf, und links hinter ihm schaut mittlerweile einer der hohen Gipfel der Ybbstaler Alpen drüber: die Voralpe, 1770m. Im Spätsommer 2021 bezwangen wir sie im Rahmen des Moderatorentreffens im Quartett - eine schöne Erinnerung für mich.
036-Ybbstal-VoralpeWasserkopf.jpg
Nach dem Queren einer letzten flachen Wiese erreiche ich in etwa 830m Höhe den Kamm und folge dem markierten Weg zunächst Richtung Nordosten um den Obermitterkogel herum. Ein großer Schlag bietet dann erstmals einen Blick Richtung Westen bis Nordwesten. Die Streusiedlung Seeberg im Vordergrund gehört noch zum (großflächigen) Gebiet der Stadtgemeinde Waidhofen/Ybbs. Hinter dem engen Taleinschnitt mit der Bahn nach Weyer stehen das Weiße Kreuz, der Redtenberg sowie (links etwas drüberschauend) die Spindeleben, 1066m.
Die waldreiche und stark gegliederte Mittelgebirgslandschaft setzt sich auch hier fort.
040-Seeberg-WeißesKreuz-Redtenberg.jpg
Der folgende Abschnitt am Spaltbergkreuz vorbei bis auf den Reichenwaldberg ist derzeit von Forstarbeiten in Mitleidenschaft gezogen. Die markierte Route besteht meist bloß aus (aktuell noch dazu sehr feuchten) Reifenspuren. Der Weg quert den plateauartigen Reichenwaldberg in einigem Abstand zum höchsten Punkt mit 982m (der in einer Beschreibung "Spaltberg" genannt wird und sogar ein Gipfelbuch besitzen soll, aber schwer zu finden ist). Wie ich nach dem Blick auf Webcambilder im Vorfeld meiner Wanderung erwartet habe, liegt der Schnee vom letzten Kaltlufteinbruch noch bis in knapp 1000m Höhe. Es passt somit gut, dass ich heute nicht höher hinauf kommen werde.
044-Reichenwaldberg-Forstweg.jpg
Samstag, der 22. April versprach ein prachtvoller Frühlingstag zu werden. So entschloss ich mich, ihn für einen schon länger gehegten Plan zu nützen: eine Wanderung von Opponitz über den Reichenwaldberg mit der Stierlacke, den Glatzberg und den Naturpark Buchenberg bis Waidhofen/Ybbs. Ich kannte von der gesamten Strecke nur den ersten Anstieg von Opponitz, allerdings bei vollkommen anderen Bedingungen: Im Jänner 2016 wühlten Felix und ich uns mit Schneeschuhen durch viel Schnee (und bei recht mäßigem Wetter) auf den Wetterkogel. So durfte ich auf viele neue Eindrücke in einer abwechslungsreichen Voralpenlandschaft hoffen.
Um 9.40 Uhr steige ich bei der Haltestelle Gymnasium/Handelsakademie nahe der Altstadt von Waidhofen/Ybbs in den Linienbus nach Opponitz. Mehr als 12 Jahre nach der Einstellung der (schmalspurigen) Ybbstalbahn fahren Busse auch an Samstagen erfreulich regelmäßig nach Lunz/See bzw. Hollenstein/Ybbs.
Der ehemalige Bahnhof Opponitz steht unter Denkmalschutz und ist daher unverändert geblieben. Auf einer Seite halten nun die Busse, auf der anderen Seite wurde eine Raststation entlang des Ybbstal-Radweges errichtet, der zum Großteil auf der einstigen Bahntrasse verläuft.
002-Opponitz-ehemBahnhof.jpg
Der markierte Weg steigt gleich zu Beginn deutlich an. Die Gemeinde Opponitz liegt etwas abseits der Ybbs im engen Graben des gleichnamigen Baches. Dahinter erhebt sich der lange Höhenzug des Oisbergs - nach dem Kaltlufteinbruch vor einer Woche noch mit einigem Schnee bis in mittlere Höhen.
005-Opponitz-Oisberg.jpg
In den Talregionen setzt sich das Frühjahr nun aber doch endgültig durch und zeigt sich in vielfältigen Farben.
010-Knospen.jpg
Die Landschaft steigt wie in Stufen an. So stehen auf den flacheren Wiesen einzelne meist große Gehöfte (wie hier etwa Vorderstockreith), oft mit Kapellen oder Wegkreuzen in ihrer Nähe.
012-GehöftVorderstockreith-Kapelle.jpg
Der Wetterkogel (1115m) genau vor mir ruft die Erinnerungen an eine meiner kräfteraubendsten Schneeschuhtouren wieder wach.
017-Wetterkogel.jpg
Die Kombination aus Frühlingsfarben in den niedrigeren Regionen und noch leuchtend weißen höheren Gipfeln ist oft besonders reizvoll.
Der Blick etwa nach Südwesten folgt für einige Zeit dem Ybbstal aufwärts. In der linken Bildhälfte der Wasserkopf (1442m) westlich von Hollenstein an der Ybbs; der Berg davor fällt durch seinen ungewöhnlichen Namen ebenso auf wie durch seine Höhe: Kothaufenberg, exakt 1000m. Rechts hinten in größerer Entfernung der mittlere Teil der Haller Mauern.
020-Ybbstal-Wasserkopf-HallerMauern.jpg
Da lohnt sich erstmals der Einsatz des Teleobjektivs. Die Detailaufnahme zeigt den Abschnitt der Haller Mauern vom Hexenturm links bis zum Scheiblingstein rechts, mit Kesselkargrat, Hochturm und Kreuzmauer als markantesten Gipfeln dazwischen.
021-ZoomHallerMauern.jpg
Zwei Katzen sind etwas davorviel zu rasch für Fotos hinter Hausecken verschwunden. Bei diesem Nebengebäude des Gehöfts Oberstockreith habe ich dann aber Glück, und dies gleich im doppelten Sinn: Eine besonders schön gefärbte Glückskatze bleibt in aller Ruhe vor der Tür sitzen und lässt sich ablichten.
026-Oberstockreith-Glückskatze.jpg
Das hübsche Tier zeigt keine Anzeichen von Ängstlichkeit und wechselt nach einiger Zeit ganz entspannt auf eine Holzbank in die Sonne. Ob der Katze bewusst ist, dass sie ein perfektes Motiv abgibt?
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Der Blick zurück über das (verdeckte) Ybbstal nach Opponitz belegt, dass ich mittlerweile einiges an Höhe gewonnen habe.
Im Hintergrund links der Friesling (1330m) und rechts das Alpl, mit 1405m die höchste Erhebung des Oisbergs. Beide zählen bereits zum höheren Mittelgebirge und bieten ein gutes Panorama. Aber die Anstiege sind steil und teilweise gar nicht markiert, so erhalten sie dennoch nicht sehr viel Besuch.
034-Opponitz-FrieslingAlpl.jpg
Oberhalb der höchsten Gehöfte kürzt meine Route Kehren einer Forststraße ab und steigt dann ebenfalls steil an. Der Blick ybbstalaufwärts geht abermals zum Wasserkopf, und links hinter ihm schaut mittlerweile einer der hohen Gipfel der Ybbstaler Alpen drüber: die Voralpe, 1770m. Im Spätsommer 2021 bezwangen wir sie im Rahmen des Moderatorentreffens im Quartett - eine schöne Erinnerung für mich.
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Nach dem Queren einer letzten flachen Wiese erreiche ich in etwa 830m Höhe den Kamm und folge dem markierten Weg zunächst Richtung Nordosten um den Obermitterkogel herum. Ein großer Schlag bietet dann erstmals einen Blick Richtung Westen bis Nordwesten. Die Streusiedlung Seeberg im Vordergrund gehört noch zum (großflächigen) Gebiet der Stadtgemeinde Waidhofen/Ybbs. Hinter dem engen Taleinschnitt mit der Bahn nach Weyer stehen das Weiße Kreuz, der Redtenberg sowie (links etwas drüberschauend) die Spindeleben, 1066m.
Die waldreiche und stark gegliederte Mittelgebirgslandschaft setzt sich auch hier fort.
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Der folgende Abschnitt am Spaltbergkreuz vorbei bis auf den Reichenwaldberg ist derzeit von Forstarbeiten in Mitleidenschaft gezogen. Die markierte Route besteht meist bloß aus (aktuell noch dazu sehr feuchten) Reifenspuren. Der Weg quert den plateauartigen Reichenwaldberg in einigem Abstand zum höchsten Punkt mit 982m (der in einer Beschreibung "Spaltberg" genannt wird und sogar ein Gipfelbuch besitzen soll, aber schwer zu finden ist). Wie ich nach dem Blick auf Webcambilder im Vorfeld meiner Wanderung erwartet habe, liegt der Schnee vom letzten Kaltlufteinbruch noch bis in knapp 1000m Höhe. Es passt somit gut, dass ich heute nicht höher hinauf kommen werde.
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