Am Mittwoch, den 3. Mai hatte ich einen arbeitsfreien Tag, den ich ursprünglich für eine voralpine Wanderung nützen wollte. Allerdings zeichnete sich immer deutlicher ab, dass die angekündigte Wetterbesserung im Osten Österreichs nur sehr zögernd erfolgen könnte und die Wolken sich möglicherweise noch fast bis zum Abend halten würden.
So disponiere ich um und wähle die Wachau als Ziel. Über ihre besonderen Reize im Frühjahr muss man nicht erst länger schreiben , und zudem sollten dort früher als in den Voralpen Chancen auf bessere Bedingungen bestehen. Da die Tage Anfang Mai ja bereits sehr lang sind, möchte ich zwei schon länger gehegte Ideen miteinander kombinieren:
1. ein Stück auf dem Österreichischen Jakobsweg durch den Dunkelsteiner Wald zu gehen und
2. den Seekopf und die Hirschwand nach etlichen Jahren wieder zu besuchen.
Am frühen Vormittag stecken die Voralpenberge Niederösterreichs vom Kieneck bis zur Hohen Wand durchwegs noch im Nebel, aber außerhalb der Alpen sind die Niederschläge vollständig abgeklungen. Ich nehme das als Bestätigung und fahre zunächst an Mautern an der Donau vorbei am orographisch rechten Ufer der Donau bis zu der kleinen Ortschaft St. Lorenz genau gegenüber von Weißenkirchen. Wie fast überall in der Wachau begrüßt mich auch dort ein sehr altes Bauwerk: Die kleine Filialkirche St. Lorenz wurde wahrscheinlich bereits im 12. Jahrhundert an Reste eines Wachturms aus der Römerzeit angebaut.
005-FilialkircheStLorenz.jpg
Schräg gegenüber befindet sich die Bushaltestelle. Um am Schluss zeitlich ungebunden zu sein, fahre ich zunächst gut sieben Kilometer donauabwärts zurück, bis in die bereits zu Mautern gehörende Ortschaft Hundsheim. Dort schaue ich kurz in die Johanneskirche und beginne dann entlang dem Mauternbach zu wandern. Die Vegetation zeigt sich im fortgeschritteneren Frühjahr und nach einigen Niederschlägen von Beginn an in voller Farbenpracht.
009-Frühlingsflora.jpg
In Mauternbach treffe ich bald bereits auf den - vom Stift Göttweig kommenden - Österreichischen Jakobsweg, dem ich nun einige Stunden im Wesentlichen folgen werde.
010-WegweiserJakobsweg.jpg
Mautern war bereits in der Römerzeit eine wichtige Siedlung an der Grenze des Reiches. Bei Mauternbach ist vor allem die sogenannte "Römerstraße" sehenswert, in deren Steinen man noch die Räderspuren erkennen kann.
013-Mauternbach-Römerstraße.jpg
Blühendes Acker-Hornkraut am Wegesrand.
017A-AckerHornkraut.jpg
Der Weg steigt nördlich der Gemeinde Unterbergern (hinten in der Senke) abwechselnd im Wald sowie am Rand der Weinberge an.
Bereits hier zeigt sich, was fast den gesamten Tag prägen wird: Die Sonne tut sich tatsächlich sehr schwer, durch die Wolken zu dringen. Aber die Frühlingsfarben leuchten selbst ohne sie frisch und kräftig. In diesem Ausmaß habe ich das noch selten erleben können!
018-Weinreben-Unterbergern.jpg
Ein schöner Platz, und ein Zuspruch, der für den Jakobsweg natürlich besonders gut passt!
Viele, die den Camino gehen, sind ja auch innerlich gerade unterwegs.
020-Kreuz-Segensspruch.jpg
Den kurzen Abstecher zur Ferdinandwarte knap nördlich der Route lasse ich mir natürlich nicht entgehen - allein schon aufgrund der Ausblicke in die Wachau.
Rechts Städtchen und Ruine Dürnstein, links am anderen - hier viel breiteren - Donauufer Rossatz.
023-BlickRossatzDürnstein.jpg
Die Ferdinandwarte wurde im Jahr 1890 errichtet und steht somit bereits über 130 Jahre lang steil über dem südlichen Donauufer.
"Generalsaniert im Jahr 2023" ist auf den ersten Blick zu sehen: Die paar Stufen hinunter zur Warte und die seitlichen Geländer sind offensichtlich ganz neu.
026-Ferdinandwarte.jpg
Was für ein wunderbar sattes Grün direkt um die Warte!
029-Ferdinandwarte.jpg
Direkt von der Warte nochmals der Paradeblick donauaufwärts: Oberloiben und Dürnstein rechts, Rossatzbach und Rossatz am gegenüberliegenden Ufer.
Exakt über der Ruine Dürnstein der Gipfel des Sandl.
030-BlickDürnsteinOberloiben.jpg
Direkt gegenüber der Warte am anderen Donauufer und etwa 170 Meter tiefer die Siedlung Unterloiben.
Nach den Niederschlägen der letzten Wochen (und angesichts der Schneeschmelze) führt die Donau aktuell überdurchschnittlich viel Wasser - generell ja nicht so untypisch für das Frühjahr. Die Farbe des Wassers hat freilich keinen erkennbaren Anteil von Blau...
032-Unterloiben.jpg
Flussabwärts erfasst das Teleobjektiv die Stadt Krems samt dem Stadtteil Stein mit ihren vielen alten Türmen.
Am markantesten exakt in der Bildmitte der wuchtige Turm der ehemaligen Frauenbergkirche in Stein; im Volksmund wird der Turm "Alter Michl" genannt.
036-ZoomSteinKrems.jpg
In den Granitfelsen um die Ferdinandwarte blüht gerade das leuchtend gelbe Felsen-Steinkraut.
Wegen seiner Vorliebe für Mauern wie natürliche Felsen wird es auch "Wachauer Edelweiß" genannt.
037A-Steinkraut.jpg
So disponiere ich um und wähle die Wachau als Ziel. Über ihre besonderen Reize im Frühjahr muss man nicht erst länger schreiben , und zudem sollten dort früher als in den Voralpen Chancen auf bessere Bedingungen bestehen. Da die Tage Anfang Mai ja bereits sehr lang sind, möchte ich zwei schon länger gehegte Ideen miteinander kombinieren:
1. ein Stück auf dem Österreichischen Jakobsweg durch den Dunkelsteiner Wald zu gehen und
2. den Seekopf und die Hirschwand nach etlichen Jahren wieder zu besuchen.
Am frühen Vormittag stecken die Voralpenberge Niederösterreichs vom Kieneck bis zur Hohen Wand durchwegs noch im Nebel, aber außerhalb der Alpen sind die Niederschläge vollständig abgeklungen. Ich nehme das als Bestätigung und fahre zunächst an Mautern an der Donau vorbei am orographisch rechten Ufer der Donau bis zu der kleinen Ortschaft St. Lorenz genau gegenüber von Weißenkirchen. Wie fast überall in der Wachau begrüßt mich auch dort ein sehr altes Bauwerk: Die kleine Filialkirche St. Lorenz wurde wahrscheinlich bereits im 12. Jahrhundert an Reste eines Wachturms aus der Römerzeit angebaut.
005-FilialkircheStLorenz.jpg
Schräg gegenüber befindet sich die Bushaltestelle. Um am Schluss zeitlich ungebunden zu sein, fahre ich zunächst gut sieben Kilometer donauabwärts zurück, bis in die bereits zu Mautern gehörende Ortschaft Hundsheim. Dort schaue ich kurz in die Johanneskirche und beginne dann entlang dem Mauternbach zu wandern. Die Vegetation zeigt sich im fortgeschritteneren Frühjahr und nach einigen Niederschlägen von Beginn an in voller Farbenpracht.
009-Frühlingsflora.jpg
In Mauternbach treffe ich bald bereits auf den - vom Stift Göttweig kommenden - Österreichischen Jakobsweg, dem ich nun einige Stunden im Wesentlichen folgen werde.
010-WegweiserJakobsweg.jpg
Mautern war bereits in der Römerzeit eine wichtige Siedlung an der Grenze des Reiches. Bei Mauternbach ist vor allem die sogenannte "Römerstraße" sehenswert, in deren Steinen man noch die Räderspuren erkennen kann.
013-Mauternbach-Römerstraße.jpg
Blühendes Acker-Hornkraut am Wegesrand.
017A-AckerHornkraut.jpg
Der Weg steigt nördlich der Gemeinde Unterbergern (hinten in der Senke) abwechselnd im Wald sowie am Rand der Weinberge an.
Bereits hier zeigt sich, was fast den gesamten Tag prägen wird: Die Sonne tut sich tatsächlich sehr schwer, durch die Wolken zu dringen. Aber die Frühlingsfarben leuchten selbst ohne sie frisch und kräftig. In diesem Ausmaß habe ich das noch selten erleben können!
018-Weinreben-Unterbergern.jpg
Ein schöner Platz, und ein Zuspruch, der für den Jakobsweg natürlich besonders gut passt!
Viele, die den Camino gehen, sind ja auch innerlich gerade unterwegs.
020-Kreuz-Segensspruch.jpg
Den kurzen Abstecher zur Ferdinandwarte knap nördlich der Route lasse ich mir natürlich nicht entgehen - allein schon aufgrund der Ausblicke in die Wachau.
Rechts Städtchen und Ruine Dürnstein, links am anderen - hier viel breiteren - Donauufer Rossatz.
023-BlickRossatzDürnstein.jpg
Die Ferdinandwarte wurde im Jahr 1890 errichtet und steht somit bereits über 130 Jahre lang steil über dem südlichen Donauufer.
"Generalsaniert im Jahr 2023" ist auf den ersten Blick zu sehen: Die paar Stufen hinunter zur Warte und die seitlichen Geländer sind offensichtlich ganz neu.
026-Ferdinandwarte.jpg
Was für ein wunderbar sattes Grün direkt um die Warte!
029-Ferdinandwarte.jpg
Direkt von der Warte nochmals der Paradeblick donauaufwärts: Oberloiben und Dürnstein rechts, Rossatzbach und Rossatz am gegenüberliegenden Ufer.
Exakt über der Ruine Dürnstein der Gipfel des Sandl.
030-BlickDürnsteinOberloiben.jpg
Direkt gegenüber der Warte am anderen Donauufer und etwa 170 Meter tiefer die Siedlung Unterloiben.
Nach den Niederschlägen der letzten Wochen (und angesichts der Schneeschmelze) führt die Donau aktuell überdurchschnittlich viel Wasser - generell ja nicht so untypisch für das Frühjahr. Die Farbe des Wassers hat freilich keinen erkennbaren Anteil von Blau...
032-Unterloiben.jpg
Flussabwärts erfasst das Teleobjektiv die Stadt Krems samt dem Stadtteil Stein mit ihren vielen alten Türmen.
Am markantesten exakt in der Bildmitte der wuchtige Turm der ehemaligen Frauenbergkirche in Stein; im Volksmund wird der Turm "Alter Michl" genannt.
036-ZoomSteinKrems.jpg
In den Granitfelsen um die Ferdinandwarte blüht gerade das leuchtend gelbe Felsen-Steinkraut.
Wegen seiner Vorliebe für Mauern wie natürliche Felsen wird es auch "Wachauer Edelweiß" genannt.
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