Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Exploration auf der Reisalpe (20.6.2023)

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Exploration auf der Reisalpe (20.6.2023)

    Ich bin fast die gleiche Runde gegangen wie Wolfgang zwei Wochen vorher. (->hier).
    Allerdings ging es mir dabei hauptsächlich um eine Erkundung der Aufstiegsmöglichkeiten im Bereich der Hirschenmäuer.

    Ich fahre die Forststraße durch das Dürrental, deren Zustand sich seit dem letzten Mal weiter verschlechtert hat, bis zum Parkplatz auf 800m hoch.
    Mit einem geeigneten Fahrzeug natürlich kein Problem.

    P1030786.jpg

    Am Weg zum Gscheidboden dominiert der Rotenstein die Szenerie.

    P1030787.jpg

    Auf halbem Weg komme ich an dieser Jagdhütte vorbei.

    P1030788.jpg

    Hinter dem Gedenkkreuz für verunglückte Waldarbeiter steht eine kleine Hütte, deren Wände vollständig mit Baumrinde verkleidet sind.

    P1030789.jpg

    Der nächste markante Punkt ist die Jagdhütte am Gscheidboden mit dem Schwarzkogel im Hintergrund.

    P1030790.jpg

    Das ist der Blick zur Reisalpe.
    In der Baumgruppe rechts sprudelt eine gefasste Quelle.

    P1030791.jpg

    Hinteralm und Muckenkogel

    P1030792.jpg

    Ich folge erst weiter der Forststraße in Richtung Nagellandalm bis zu dem neuen, breiten Straßenabschnitt und nehme dann die nach links abzweigende Straße.
    Wenige Meter danach zweigt rechts ein Ziehweg ab.
    Das ist der Blick zurück.

    P1030794.jpg

    Dieser endet scheinbar bei einem kleinen Holzschlag.
    Der alte Weg setzt sich allerdings noch gut erkennbar fort, beginnt aber langsam zuzuwachsen.

    P1030795.jpg

    Irgendwann endet auch diese Fortsetzung und ich gelange durch einen alten Schlag über einen Rücken mit wenig störendem Totholz bis zum Ende einer von links herüber kommenden neu ausgebauten Forststraße.
    Ich befinde mich nun unmittelbar unter den Hirschenmäuern und zwar etwa in der Falllinie des Eisernen Tors.

    P1030796.jpg

    Ich suche eine Anstiegslinie. Bis in den Hintergrund des Kessels müsste man im Zick-Zack kommen. Gerade weiter hinauf wird es dann aber extrem steil und ungut.
    Wie es nach rechts durch den Spalt weiter gehen könnte, sieht man nicht.

    Durch die Felsen weiter nordöstlich gibt es wohl auch keinen einfachen Durchstieg.

    P1030797.jpg

    Weiter links gibt es einen schmalen Streifen, den man entweder als felsdurchsetzten Steilwald oder als baumbestandene Schrofenzone bezeichnen könnte.
    Sehr steil und Rurcheln garantiert. Ob man überhaupt durchkommt oder bei einer unüberwindbaren Felsbarriere ansteht?

    P1030798.jpg

    Ich lasse es damit einstweilen bewenden und quere die fast horizontale Forststraße hinaus, die mich wieder auf die Straße in Richtung Schwarzkogel bringt und zum unteren Teil des Jägersteigs.

    P1030799.jpg

    Wo dieser auf die nächsthöhere Forststraße trifft quere ich nach links und steige auf den Schwarzkogel hinauf.

    P1030807.jpg

    --- Fortsetzung folgt ---

    Zuletzt geändert von Rudolf_48; 22.06.2023, 15:43.
    LG Rudolf
    _________________________________________
    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

  • #2
    Der Schwarzkogel bietet eine gute Aussicht.

    Ötscher mit dem Eibl genau davor

    P1030800.jpg

    Der allgegenwärtige Muckenkogel

    P1030802.jpg

    Der Tiefblick nach Lilienfeld

    P1030801.jpg

    Das Wiesenbachtal

    P1030803.jpg

    Wendelgupf und Kiensteineröde

    P1030804.jpg

    Hochstaff

    P1030808.jpg

    Die Reismäuer

    P1030805.jpg

    Die Hirschenmäuer

    P1030806.jpg

    Das ist für mich das interessanteste Bild. Hier sieht man, das aus dem Kessel unterm Eisernen Tor eine durchgehende Rinne in die Scharte auf der Hochfläche führt.
    Das will ich mir noch aus der Nähe ansehen.

    Ich verlasse den Schwarzkogel wieder und gehe zurück zur Fortsetzung des Jägersteigs.

    P1030809.jpg

    Dort kommt mir gerade ein Pärchen entgegen, das den Jägersteig abgestiegen ist. Es sind Einheimische aus der Gegend von Lilienfeld. Wir plaudern ein wenig. Dabei stellt sich heraus, dass sie schon seit 30 Jahren einmal auf den Schwarzkogel wollen und nie ist es dazu gekommen. Sie waren sehr dankbar dafür, dass ich ihnen den Weg dort hinauf beschreiben konnte.

    Wenn man ein paar Schritte nach links quert hat man einen freien Blick auf die ganz nahen Reismäuer mit ihren gewaltigen Dächern.

    P1030810.jpg

    Ich nehme heute den linken Ausstieg des Jägersteigs.
    Ich bin froh, dass ich den letztens bei Schneelage nicht gegangen bin. Da geht es schmal und ausgesetzt über bereits verfallende Holzstufen neben einem steilen Felsabbruch hinauf.

    P1030811.jpg

    Am Reisalpenschutzhaus treffe ich auf viele Leute. Ich mache trotzdem dort meine Mittagspause wegen dem Hüttenschatten.

    P1030814.jpg

    Natürlich steige ich noch die paar Schritte zum Gipfel hinauf.

    P1030812.jpg

    Viel weiter als bis zur Hinteralm und zum Muckenkogel reicht die Sicht heute nicht.

    P1030813.jpg

    Die Aussicht interessiert mich heute aber eh nicht. Ich will mir nämlich noch das Eiserne Tor von oben ansehen.

    --- Fortsetzung folgt ---

    LG Rudolf
    _________________________________________
    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

    Kommentar


    • #3
      Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
      Ich will mir nämlich noch das Eiserne Tor von oben ansehen.
      Hab ich auch schon einmal gemacht

      Kommentar


      • #4
        Ich nutze beim Abstieg gleich die erste Gelegenheit, zum Abbruchrand hinüber zu gehen.
        Ich stehe über dem nördlichsten Teil der Hirschenmäuer und blicke hinab. Die Forststraße darunter ist die, welche der Jägersteig überquert.

        P1030815.jpg

        Auf Augenhöhe blicke ich hinüber zu den Reismäuern.

        P1030816.jpg

        Auf der anderen Seite sehe ich die Abstürze der vom höchsten Punkt der Hirschenmäuer vorspringenden Landzunge.
        Der Berg im Hintergrund ist der Rotenstein.

        P1030817.jpg

        Der Rückblick von einem weiteren südlicheren Felsvorsprung

        P1030818.jpg

        Ich nähere mich dem Einschnitt des Eisernen Tors.
        Dahinter der massige Bergkörper und ein abgespaltenes schlankes Türmchen.

        P1030819.jpg

        Das Türmchen aus einer anderen Position

        P1030820.jpg

        Von der Bergseite komme ich durch eine flache grüne Rinne sehr einfach in die Scharte.

        P1030821.jpg

        Ich wage mich vorsichtig weiter hinunter.

        P1030822.jpg

        Ich war sogar noch ein Stück weiter vorne, aber da habe ich mich sicherheitshalber auf die Stöcke gestützt und keine Hand mehr zum Fotografieren frei gehabt.
        Beinahe wäre ich ganz abgestiegen. In den losen Schutt darf man nicht treten, denn das sind lauter flache Felsplatten, die rutschen wie Dachziegel. Wo kein Schutt liegt ist es pickelhart und auf der sandigen Oberfläche findet man kaum verlässlichen Halt. Und in der Rinne gilt: Ein Rutsch und schon futsch. Außerdem gehe ich so etwas lieber im Aufstieg, vielleicht einmal mit Pickel und Steigeisen wie im Allgäu.

        Ich steige also nicht durchs Eiserne Tor ab sondern besteige noch den Bergkörper auf der Südseite.
        Dort treffe ich auf viele solche Löcher. Murmeltiere? Kaninchen?

        P1030823.jpg

        Ich steige den markierten Weg ab und hoffe, dass die Kühe liegen bleiben.

        P1030824.jpg

        So erreiche ich die Nagellandalm.

        P1030825.jpg

        Da ich noch viel Zeit habe, beschließe ich noch zur Brennalm hinüber zu schauen und schreite durch dieses Tor.

        P1030826.jpg

        Ich war schon lange nicht bei der Brennalm und bin erstaunt über den relativ guten baulichen Zustand.
        Der Balkon ist noch nicht abgestürzt. Dach und Fenster sind auf den ersten Blick auch noch intakt.

        P1030827.jpg

        Vom alten Haus, welche Funktion es früher auch immer hatte, ist jedoch immer weniger zu sehen.

        P1030828.jpg

        Über die Forststraße geht es dann zurück zum Auto.

        Epilog

        Etwas abseits der üblichen Wege zeigt die Reisalpe ein völlig anderes Bild. Beeindruckend sind die Felsabstürze, die zum großen Teil eine seltsame horizontale Schichtung aufweisen. Es ist Kalk, wirkt aber wie Tonziegel. Die Wände sind überraschend steil und vermutlich kaum kletterbar. Den Durchstieg durchs Eiserne Tor habe ich immer noch im Auge. Ich habe das Bild von der Rinne, das ich vom Schwarzkogel aus aufgenommen habe vergrößert und etwas bearbeitet. Das einzige Hindernis könnte ein vielleicht 2m hoher Abbruch an der engsten Stelle sein, den man aber auch irgendwie überwinden können wird. Vielleicht im Abstieg. Allerdings wüsste ich da nicht, wo man ein Seil befestigen könnte. Haken dürften in dem Gestein nicht halten.

        Eisenes Tor.jpg



        LG Rudolf
        _________________________________________
        Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
        die wir nicht nutzen. (Seneca)

        Kommentar


        • #5
          Die Reisalpe bietet doch sehr viele Anstiegsmöglichkeiten.
          Die Kühe dort oben sind so viele Leute normalerweise gewöhnt und drehen sich meist nicht mal um.
          Also gefährlich können die kaum werden, sonst hat man ja meist seine Stöcke dabei.
          Die Schuttreise schaut mir gefährlicher aus als alle Kühe zusammen.
          Lg. helmut55

          Kommentar


          • #6
            Super Rudolf, dass es gleich so schnell hingehaut hat mit der Exploration!

            Die Löcher auf der Wiese könnten wirklich von "Mankei" gebaut worden sein, in der Gegend der Rumpelbauernkluft hab ich selbst schon mal welche gesehen.
            My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

            Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
            Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
            Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

            Kommentar


            • #7
              Mich wundert ja, dass das spitze Türmchen überhaupt noch steht, so bröselig wie das dort ist.
              Im Mai 2009, also vor 14 Jahren, bin ich auch dort herumgekrabbelt.
              Ich weiß zwar nicht mehr genau, bis wohin ich abgestiegen bin, aber ich habe ein Foto von der Seite gemacht. Wahrscheinlich eh noch von oberhalb des Abbruchs.

              Bild043.jpg

              Bild044.jpg


              Das Ganze ist zwar sehr interessant, aber auch nicht ungefährlich. Ich würde es mir gut überlegen, dort einen Durchstieg zu versuchen...

              Kommentar


              • #8
                Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                Mich wundert ja, dass das spitze Türmchen überhaupt noch steht, so bröselig wie das dort ist.
                Im Mai 2009, also vor 14 Jahren, bin ich auch dort herumgekrabbelt.
                Ich weiß zwar nicht mehr genau, bis wohin ich abgestiegen bin, aber ich habe ein Foto von der Seite gemacht. Wahrscheinlich eh noch von oberhalb des Abbruchs.
                Das Ganze ist zwar sehr interessant, aber auch nicht ungefährlich. Ich würde es mir gut überlegen, dort einen Durchstieg zu versuchen...
                Solche Türmchen sind erstaunlich stabil. Denk an den Teufelsturm auf der Rax.
                Bei der horizontalen Schichtung gleitet auch nicht so leicht etwas ab.
                Bloß von der Arnsteinnadel ist vor Jahren der Gipfelblock abgeglitten.

                Beim zweiten Foto dürftest du etwa so weit unten gewesen sein wie ich.
                Zuletzt geändert von Rudolf_48; 22.06.2023, 16:57.
                LG Rudolf
                _________________________________________
                Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                die wir nicht nutzen. (Seneca)

                Kommentar


                • #9
                  Bin ich froh, das Willy dieses Türmchen nicht aufgefallen ist!

                  Der Durchstieg der Rinne ist im Sommer vermutlich ziemlich ungut, aber bei festen Firn sicher kein Problem. Bei schneereichen Wintern könnte man sich das ja eventuell sogar mit Schi anschauen!
                  carpe diem!
                  www.instagram.com/bildervondraussen/

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                    Solche Türmchen sind erstaunlich stabil. Denk an den Teufelsturm auf der Rax.
                    Bei der horizontalen Schichtung gleitet auch nicht so leicht etwas ab.
                    Das stimmt schon, aber der ganze Teil (samt Türmchen) ist ja entlang einer Bruchlinie vom Bergkörper mehr oder weniger abgespalten. Wäre interessant zu wissen, ob es da in den letzten paar hundert Jahren eine merkliche Bewegung gegeben hat oder ob das eh - abgesehen von Erosion - unverändert geblieben ist.

                    Kommentar


                    • #11
                      Im Luftbild sieht man die Risse bzw. Furchen im Gelände sehr schön:

                      eisernes tor.jpg
                      Zuletzt geändert von maxrax; 23.06.2023, 11:10.

                      Kommentar


                      • #12
                        Schon wieder eine Tour, die - zumindest zu einem beträchtlichen Teil - knapp nach mir derselben Route folgt!

                        Wenig überraschend deckt sich vieles, das du schreibst, mit meinen aktuellen Eindrücken: die schöne Aussicht vom Schwarzkogel ebenso wie die interessanten Einblicke in die felsige Westseite der Reisalpe. Es lohnt sich in jedem Fall, beim Südabstieg von der Reisalpe mehrfach bis an die Abbruchkante der Hirschenmäuer heranzugehen.
                        Ohne bewusste Planung habe ich beim Ausstieg des Jägersteigs offensichtlich die besser begehbare Variante erwischt. Es könnte gute Gründe haben, warum sie stärker ausgetreten ist...

                        Durch die Steilrinne inmitten der Hirschenmäuer werde ich dir ganz sicher nicht folgen. Bei dir vertraue ich darauf, dass du dank deiner langen Erfahrung weißt, wie du sie angehen wirst.
                        Lg, Wolfgang


                        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                        der sowohl für den Einzelnen
                        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                        (David Steindl-Rast)

                        Kommentar

                        Lädt...