Eckdaten:
Ein nicht ganz unspannender Tag. Wegen der Hitze und schlechtem Schlaf wollte ich nicht weit fahren. Also startete ich wieder einmal in Rodaun.
Bild 1: Richtung Norden zeigte sich noch der abziehende Gewittercluster, der sich nordwestlich von Wien auflöste.
Auf der Terrasse vom Franz-Ferdinand-Haus füllte ich das erste Mal Elektrolyte auf mit Suppe und alkoholfreiem Bier. So viel Ragweed ist mir unterwegs gar nicht aufgefallen, dass so viele Leute husteten und schnupften.
Bild 2: Herbst...?
Bild 3: ... eher Hitzestress, Trockenschäden.
Vor allem ostseitig war das Gras selbst im Wald braun verbrannt.
Bild 4: Unter den Felsen des Parapluiebergs.
Bild 5: Flockenblumen.
Bild 6: Klare Sicht bis Reisalpe und Hochstaff (Bildmitte), rechts Schöpfl.
Die Kammersteinerhütte hatte noch bis Ende August Sommerurlaub. Es gab einen Getränkeautomaten, der außer Sprudel aber nichts mehr hatte.
Bild 7: Höhepunkt hingegen diese imposante Ambosswolke Richtung Schneeberg..
Davor eine mittelhohe Föhnwolke (Altocumulus lenticularis) und hinterm Anninger auch tiefe Bewölkung, die wie ein langgezogener Wolkenschatten wirkte.
Bild 8: Weiter südwestlich, hinterm Hohen Lindkogel quoll es ebenfalls kräftig.
Bild 9: Der Amboss faserte rasch aus und die Gewitterwolke vertrocknete von unten her.
Ich schaute aufs Radar, aber da blieb nicht mehr viel übrig, nurmehr der Cirrusschirm.
Zum Zeitpunkt der Sichtung hatte ich bereits einen Verdacht, wie sich das Ganze entwickeln könnte.
Vertikalprofil Wien-Hohe Warte vom 26. August 2023, 14 Uhr MESZ:
Der Nordwind am Vormittag war vorhergesagt und stabilisierte in der Grundschicht (hier: unterhalb ca. 2km Höhe). Darüber war reichlich Labilitätsenergie bis zur Tropopause vorhanden. Was nützt aber die Energie, wenn es keine Hebung gibt? Der kräftige Südwestwind mit 50kt in Tropopausenhöhe blies den Ambossschirm rasch nordostwärts weiter.
Doch warum hat es überhaupt diese Gewitterwolken gegeben? Die Auflösung liefern die Satellitenbilder von 10.30, 11.30, 13.30 und 14.15 Uhr MESZ:
Um 10.30 befand sich der Alpenostrand zwischen dem abziehenden Cluster über dem Weinviertel und dem abschwächenden Cluster im westlichen Donautal. Um 11.30 sieht man die ausströmende Kaltluft des nördlichen Clusters, die mit Nordwind bis ins Mittelburgenland vordrang und auch noch den Wechsel erreichte. Sie trennte trockenere Luft im Norden von deutlich feuchterer Luft im Süden. Um 13.30 war nurmehr hohe Bewölkung in Niederösterreich übrig. Dort, wo der Nordostwind auf die Südwinde über der östlichen Obersteiermark traf, bildeten sich Quellwolken. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen um 14.05 hatte sich der Cirrusschirm bereits vom Aufwindbereich gelöst und ist Richtung Wiener Neustadt abgedriftet. Die anderen mächtigen Quellwolken verhungerten mit nachlassender Hebung und Abtrocknung.
Schlussfolgerung: Die ausströmende Kaltluft aus dem nördlichen Cluster konvergierte bodennah mit der feuchten Warmluft über der Steiermark und sorgte so für vorübergehend mächtigere Quellwolken. Da es aber keinen übergeordneten Hebungsantrieb gab, bilden sich keine weiteren Gewitter.
Ich nahm am Weiterweg die Muglhöhe mit und schaute kurz beim Salzstanglwirt nach, der zwar geschlossen hatte (ebenfalls Urlaub), aber immer einen Getränkeautomat hatte. Der war leider defekt. Das war bitter, denn mir ging schon langsam das Wasser aus. Den Großen Sattelberg ließ ich aus, weil der Steig hinauf von hohen Brennnesselstauden gesäumt war. Stattdessen wählte ich erstmals die nordseitige Umgehung - sehr schön zu gehen übrigens.
Bild 10: Auf der großen Wiese.
Für mich ein besonderer Ort. Dort traf ich im ersten Lockdown zwei Wanderfreunde nach regelkonformer Anfahrt per Rad. Wir bestiegen damals Großen Flösslberg und Gaisberg. Danach fuhr ich wieder zurück. 51km Radtour für 6km Strecke zu Fuß.
Bild 11: Predigerstuhl (535m).
Ich konnte mich nicht bewusst daran erinnern, schon einmal dort gewesen zu sein, anscheinend war ich es am Weg nach Mariazell am 09. Mai 2013 laut meinen Aufzeichnungen. Der Baum mit der Gipfelbuchkassette war umgefallen, die Kassette leer.
Bild 12: Mit Buchen kann man mich immer beeindrucken.
Bild 13: Der Ausblick über den Steinbruch bei Gießhübl lohnte sich wie so oft für eindrucksvolle Zoomaufnahmen.
Bild 14: Wohnpark Alterlaa, dahinter Wienerberg mit Hochhäusern.
Die Windräder im Hintergrund wirken nah, stehen aber bereits tief im Weinviertel in 30-35km Entfernung bei Marktgrafneusiedl.
Bild 15: Donauturm, Stephansdom und DC-Tower.
Die Windräder hier ebenfalls rund 35km entfernt zwischen Seyring und Eibesbrunn.
Bild 16: Flugsicherungstower, dahinter Schlossberg und Hundsheimer Berg, links Braunsberg und dazwischen Bratislava.
Den Kleinen Sattel-Auslug nahm ich natürlich auch mit. Ich fotografierte aber nur kurz und stieg wieder ab, in der prallen Sonne wars nicht auszuhalten.
- Wegführung: Rodaun (11.40) - Bierhäuslberg (12.25) - Franz-Ferdinand-Haus (12.40-13.25) - Parapluieberg (13.50) - Hinterer Föhrenberg/Josefswarte (14.05) - Muglhöhe (14.37) - Predigerstuhl (15.05) - Kleiner Sattel-Auslug (15.30) - Tenneberg (15.40) - Wassergspreng - Höllensteinhaus (16.50-18.10) - Norwegerwiese - Kaltenleutgeben Gemeindeamt (19.10)
- Länge: 18 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 830 hm
- Reine Gehzeit: ca. 4 Std.
- Viecher:Katze, Zaunkönig, Hüttenhund
Ein nicht ganz unspannender Tag. Wegen der Hitze und schlechtem Schlaf wollte ich nicht weit fahren. Also startete ich wieder einmal in Rodaun.
Bild 1: Richtung Norden zeigte sich noch der abziehende Gewittercluster, der sich nordwestlich von Wien auflöste.
Auf der Terrasse vom Franz-Ferdinand-Haus füllte ich das erste Mal Elektrolyte auf mit Suppe und alkoholfreiem Bier. So viel Ragweed ist mir unterwegs gar nicht aufgefallen, dass so viele Leute husteten und schnupften.
Bild 2: Herbst...?
Bild 3: ... eher Hitzestress, Trockenschäden.
Vor allem ostseitig war das Gras selbst im Wald braun verbrannt.
Bild 4: Unter den Felsen des Parapluiebergs.
Bild 5: Flockenblumen.
Bild 6: Klare Sicht bis Reisalpe und Hochstaff (Bildmitte), rechts Schöpfl.
Die Kammersteinerhütte hatte noch bis Ende August Sommerurlaub. Es gab einen Getränkeautomaten, der außer Sprudel aber nichts mehr hatte.
Bild 7: Höhepunkt hingegen diese imposante Ambosswolke Richtung Schneeberg..
Davor eine mittelhohe Föhnwolke (Altocumulus lenticularis) und hinterm Anninger auch tiefe Bewölkung, die wie ein langgezogener Wolkenschatten wirkte.
Bild 8: Weiter südwestlich, hinterm Hohen Lindkogel quoll es ebenfalls kräftig.
Bild 9: Der Amboss faserte rasch aus und die Gewitterwolke vertrocknete von unten her.
Ich schaute aufs Radar, aber da blieb nicht mehr viel übrig, nurmehr der Cirrusschirm.
Zum Zeitpunkt der Sichtung hatte ich bereits einen Verdacht, wie sich das Ganze entwickeln könnte.
Vertikalprofil Wien-Hohe Warte vom 26. August 2023, 14 Uhr MESZ:
Der Nordwind am Vormittag war vorhergesagt und stabilisierte in der Grundschicht (hier: unterhalb ca. 2km Höhe). Darüber war reichlich Labilitätsenergie bis zur Tropopause vorhanden. Was nützt aber die Energie, wenn es keine Hebung gibt? Der kräftige Südwestwind mit 50kt in Tropopausenhöhe blies den Ambossschirm rasch nordostwärts weiter.
Doch warum hat es überhaupt diese Gewitterwolken gegeben? Die Auflösung liefern die Satellitenbilder von 10.30, 11.30, 13.30 und 14.15 Uhr MESZ:
Um 10.30 befand sich der Alpenostrand zwischen dem abziehenden Cluster über dem Weinviertel und dem abschwächenden Cluster im westlichen Donautal. Um 11.30 sieht man die ausströmende Kaltluft des nördlichen Clusters, die mit Nordwind bis ins Mittelburgenland vordrang und auch noch den Wechsel erreichte. Sie trennte trockenere Luft im Norden von deutlich feuchterer Luft im Süden. Um 13.30 war nurmehr hohe Bewölkung in Niederösterreich übrig. Dort, wo der Nordostwind auf die Südwinde über der östlichen Obersteiermark traf, bildeten sich Quellwolken. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen um 14.05 hatte sich der Cirrusschirm bereits vom Aufwindbereich gelöst und ist Richtung Wiener Neustadt abgedriftet. Die anderen mächtigen Quellwolken verhungerten mit nachlassender Hebung und Abtrocknung.
Schlussfolgerung: Die ausströmende Kaltluft aus dem nördlichen Cluster konvergierte bodennah mit der feuchten Warmluft über der Steiermark und sorgte so für vorübergehend mächtigere Quellwolken. Da es aber keinen übergeordneten Hebungsantrieb gab, bilden sich keine weiteren Gewitter.
Ich nahm am Weiterweg die Muglhöhe mit und schaute kurz beim Salzstanglwirt nach, der zwar geschlossen hatte (ebenfalls Urlaub), aber immer einen Getränkeautomat hatte. Der war leider defekt. Das war bitter, denn mir ging schon langsam das Wasser aus. Den Großen Sattelberg ließ ich aus, weil der Steig hinauf von hohen Brennnesselstauden gesäumt war. Stattdessen wählte ich erstmals die nordseitige Umgehung - sehr schön zu gehen übrigens.
Bild 10: Auf der großen Wiese.
Für mich ein besonderer Ort. Dort traf ich im ersten Lockdown zwei Wanderfreunde nach regelkonformer Anfahrt per Rad. Wir bestiegen damals Großen Flösslberg und Gaisberg. Danach fuhr ich wieder zurück. 51km Radtour für 6km Strecke zu Fuß.
Bild 11: Predigerstuhl (535m).
Ich konnte mich nicht bewusst daran erinnern, schon einmal dort gewesen zu sein, anscheinend war ich es am Weg nach Mariazell am 09. Mai 2013 laut meinen Aufzeichnungen. Der Baum mit der Gipfelbuchkassette war umgefallen, die Kassette leer.
Bild 12: Mit Buchen kann man mich immer beeindrucken.
Bild 13: Der Ausblick über den Steinbruch bei Gießhübl lohnte sich wie so oft für eindrucksvolle Zoomaufnahmen.
Bild 14: Wohnpark Alterlaa, dahinter Wienerberg mit Hochhäusern.
Die Windräder im Hintergrund wirken nah, stehen aber bereits tief im Weinviertel in 30-35km Entfernung bei Marktgrafneusiedl.
Bild 15: Donauturm, Stephansdom und DC-Tower.
Die Windräder hier ebenfalls rund 35km entfernt zwischen Seyring und Eibesbrunn.
Bild 16: Flugsicherungstower, dahinter Schlossberg und Hundsheimer Berg, links Braunsberg und dazwischen Bratislava.
Den Kleinen Sattel-Auslug nahm ich natürlich auch mit. Ich fotografierte aber nur kurz und stieg wieder ab, in der prallen Sonne wars nicht auszuhalten.
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