- Wegführung: Traismauer Bf. (10.12) - Bergkapelle (11.05) - Seelackenberg (349m, 11.30) - Fuchsberg Korkenzieher (266m, 12.00-12.20) - Sitzenberg Schlossteich (13.20) - Waldandacht (14.15) - Reidlingberg - Trasdorf Hst. (15.45)
- Länge: 17,2 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 390 hm
- Reine Gehzeit: ca. 4,5 Std.
- Viecher: 2 Hirschlausfliegen, Katze, Eichhörnchen, Reh
Die extreme Wärme macht zu schaffen. Nicht nur verzögert sich dadurch die Laubverfärbung, sondern auch die Hirschlausfliegen fühlen sich besonders wohl und sind bis in die Niederungen aktiv. Auch in den Föhrenbergen, im Lainzer Tiergarten, auf der Donauinsel wurden sie schon gesichtet. Ich entschied mich für eine vermeintlich fliegensichere Tourenvariante und einmal wieder gegen die Alpen, um neue Landschaftseindrücke zu gewinnen. Ich wurde nicht enttäuscht.
Anfahrt mit der S40 ab Franz-Josef-Bahnhof, die unter der Woche stündlich fährt. Spärlich besetzt und gute Luft (unter 800ppm). In Traismauer drehte ich eine kurze Runde durch den Ort.
Bild 1: Hier stand ab dem 15. Jahrhundert eine Mühle, nach einem Brand 1883 als Kunstmühle wiederaufgebaut.
1904 von der Stahlwarenfabrik erworben und zum Elektrizitätswerk umgebaut. Bis 1951 wurde Traismauer mit Strom versorgt. Heute erinnert nurmehr der Mühlbach an die historische Bedeutung des Gebäudes.
Bild 2: Schloss Traismauer mit römischer Weihinschrift aus der Zeit 140-144 n. Chr.
Bild 3: Ruprechtskirche mit romanischenm Kern und römischen Anlagen im Keller.
Die erste Kirche bestand bereits um 800, 830 wurde der exilierte Slawenfürst Privina getauft. Im 12. Jahrhundert wurde eine romanische Saalkirche gebaut. Die Krypta wird seit 1656 nicht mehr benutzt, sie enthält römische Bauteile aus den Jahren 70 und 170/180 nach Christus. Im Jahr 802 wurde der Grenzgraf Cadaloc hier bestattet. Innen ist die Kirche längst barockisiert und eher unspektakulär für mich.
Bild 4: Das sogenannte Römertor
Die beiden runden Türme besitzen noch spätantike Bausubstanz, der rechteckige Turm in der Mitte ist aus dem 15. bis 16. Jahrhundert.
Nach der Stadtbesichtigung folgte ich zunächst dem Wechtlrundwanderweg bzw. Richtung Bergkapelle.
Bild 5: Salbei in Vollblüte Ende Oktober, umschwärmt von Schmetterlingen.
Bild 6: Blick über die Weinberge ins Traisental und die östlichen Ausläufer des Dunkelsteinerwalds.
Bild 7: Das Reh sprang hoch und weit und verschwand dann im Maisfeld.
Bild 8: Ötscherblick.
Bild 9: Unweit der Bergkapelle ein markanter Spitz am Horizont:
Es handelt sich um die Voralpe mit Tanzboden (1727m) und Stumpfmauer (1770m) in knapp 100km Entfernung.
Bild 10: Rückblick über die weitläufige Kulturlandschaft, mit Kraftwerk Theiß rechts.
Über die "Vier Eichen" mit vier Bildstöcken ging ich weiter zum höchsten Punkt, der relativ eintönig nicht als solcher erkennbar war, aber ok, ich war oben. Am Beginn des Waldstücks hieß es trotz Wegmarkierung "Begehung auf eigene Gefahr!" Ist das überhaupt zulässig?
Bild 11: Über den Tobelgraben folgte ich dem Korkenzieher-Weg.
Bild 12: Da war er schon: Ein 12 Meter hoher Aussichtsturm am Fuchsberg.
Eine Gruppe Wanderer war gerade im Aufbruch, sonst hatte ich bis dahin nur Bauern mit Traktoren und zur Weinlese getroffen.
Bild 13: Blick Richtung Traismauer und zum Ausgang der Wachau.
Bild 14: Meine Fortsetzung im Osten, links am Horizont die nördlichsten Wienerwaldausläufer.
Bild 15: Von weitem sichtbar: Die Wetterkreuz-Kirche oberhalb von Hollenburg.
1652 als Kapelle erbaut und 1727 um Langhaus und Turm erweitert. Die Kirche wurde mehrfach zerstört, zuletzt im Zweiten Weltkrieg und wieder aufgebaut. 1995 erhielt sie erst ihr heutiges Aussehen.
Nach kurzer Jause verlasse ich den idyllischen Ort, dessen Ruhe nur durch den Lärm der nahen Bundesstraße gestört wurde.
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