- Wegführung: Ernstbrunn (12.10) - Zeiselberg - Hirschberg (313m) - Kirchberg (358m) - Karnabrunn (16.45)
- Länge: 12,7 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 370 hm
- Reine Gehzeit: ca. 3,5 Std.
- Viecher: 8 Rehe, 8 Hasen, 1 Fasan, Amseln
Ausgangslage: Sichtbarer Satellitenbildkanal um 10 Uhr (links) und Lufttemperatur um 14 Uhr (rechts):
Die späteren Satellitenbilder zeigen einen dichten Cirrusschirm, der den Nebel darunter verdeckte. Die Lage um 10 Uhr ist aber repräsentativ für den ganzen Tag, wenngleich der Nebel sich teilweise auflöste und in starken Dunst überging. Gänzlich wolkenlos war es am Vormittag im Osten, wo sich schon der lebhafte Südostwind durchsetzte. Knapp nordöstlich von Wien bildete sich durch die Gebirgsüberströmung ein kleinräumiges Leetief. Dadurch wurde die kalte Nebelluft im Tullnerfeld und im Waldviertel angesaugt (Nordwestwinde). Diese Konstellation mit unterschiedlicher Position wird vortex vindobonensis genannt.
Unsere Wanderroute verlief zwischen der kalten Luft im Westen (7 bis 10 Grad) und der milden Luft im Osten (15-17 Grad). Die Hochnebelschwaden reichten bis in die breite Talfurche östlich vom Rohrwald, die sich bis Karnabrunn erstreckt.
Bild 1: Kirche Ernstbrunn mit gotischem Chor und um 90 Grad gedrehte Saalkirche
Gründung um 1055 angenommen, die Ursprungskirche ist romanisch und in Gestalt der Feliciankapelle (bzw. Marienkapelle) noch erhalten, 1760 wurde die Saalkirche im Westen angebaut.
Bild 2: Der geräumige Hauptplatz von Ernstbrunn, immerhin knapp 3000 Einwohner.
Bild 3: Vom Hauptplatz nach Osten Blick zu den Kleinen Karpaten, hier Vápenná links (747m, 68km)
Bild 4: Eine Allee.
Bild 5: Strom und Felder.
Bild 6: Schneebergblick von der ersten Erhebung südlich von Ernstbrunn.
Darüber bereits ausgeprägte Föhnwolken (Altocumulus lenticularis) und charakteristisch für Föhn mit sehr milden Luftmassen auch die Quellbewölkung.
Bild 7: Zeichen für hohe Windgeschwindigkeiten.
Die Fernsicht reichte noch viel weiter, bis Gippel und Göller, die noch klar erkennbar waren, rund 100km Distanz.
Bild 8: Richtung Donautal sah man anfangs die Oberseite der Hochnebelschwaden.
Bild 9: Haselpollen.
Bild 10: Rückblick zu den Leiser Bergen.
Im Frühling hab ich mir einen neuerlichen Besuch fest vorgenommen, evtl. von Niederleis nach Mistelbach, wobei ein Abstecher zur romanischen Kirche Michelstetten Pflicht ist. Das Langhaus stammt nämlich möglicherweise noch aus der karolingischen Zeit und damit wäre es eine der ältesten Kirchen von Österreich.
Bild 11: Kleine Karpaten in voller Länge.
Bild 12: Tolle Lichtstimmungen in einer idyllischen Landschaft.
Anders als man auf den ersten Blick auf die Karte vermutet hätte, gab es nur wenige Asphaltabschnitte auf der gesamten Route.
Bild 13: Zwei von vielen Feldhasen, die wir neben Rudeln von Rehen am Weg gesehen haben
.
Dies war im Anstieg zum Hirschberg (313m), der zumindest einen Sichtpflock am höchsten Punkt vorzuweisen hatte.
Bild 14: Ausgeprägte Dunstschicht mit der kälteren Luft darunter in der breiten Talfurche.
Bild 15: DC Tower 2 in Bau, DC Tower 1 und Donauturm.
Ziemlich genau davor liegt der Ort Stetten mit der spätgotischen Pfarrkirche.
Bild 16: Nach dem Galgenberg lag schließlich der letzte Hügel vor uns: Kirchberg bei Karnabrunn.
Am Weg dorthin tauchten wir allmählich in die kühlere Luft ein, die von Süden her einströmte. Die Bewölkung wurde nun wesentlich kompakter, denn das Aufgleiten der wärmeren Luft auf die kältere Luft hatte eingesetzt, das Italientief intensivierte sich. Viel Niederschlag fiel im Osten später aber nicht.
Bild 17: Die 1737 erbaute barocke Kirchenstiege von Karnabrunn zur Wallfahrtskirche.
Die Kirche selbst wurde 1684-1686 von Julius Friedrich Bucelleni erbaut. In Verlängerung der Stiege liegt das barocke Wasserschloss auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus.
Bei der Kirche befindet sich ein überdachter Rastplatz, wo wir Wolfgangs Vorräte vernichteten, denn ich hatte vor der Tour ausgiebig am Yppenplatz gefrühstückt und danach vergessen, mir noch etwas mitzunehmen.
Bild 18: Vom Rastplatz sah man zur Kirche Großrussbach, eine ehemalige Wehrkirche.
Bild 19: 287 Jahre Witterungseinflüsse haben ihre Spuren hinterlassen
Vom Fuß der Stiege war es dann nicht mehr weit bis zum Parkplatz.
Danke für die Abwechslung, Wolfgang - es müssen nicht immer anspruchsvolle Gipfel sein. Und gerade von niedrigen Erhebungen im Flachland ergeben sich oft ganz spannende Sichtachsen.
Bis auf eine Reiterin haben wir am ganzen Weg niemanden getroffen.
Lg, Felix
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