Gleich zu Beginn dieses Tourenberichts muss ich mich schon wieder entschuldigen.
Warum?
Na, aufgrund des Witzes, mit dem ich diesen Bericht beginnen möchte. Lest ihn euch einfach durch, und nichts für ungut, ich möchte niemanden damit verunglimpfen oder in ein schlechtes Licht rücken.
A: Ich war schon mal im Nahen Osten.
B: (gelangweilt) Aha. Wo genau?
A: Burgenland.
(Und sollte sich doch jemand durch den Witz ärgern: Formuliert bitte dann einfach irgendeinen Witz auf einen "Oberösterreicher-Witz" um)
Gehört habe ich diesen Witz, wenn ich mich recht erinnere, in einem uralten Film.
Warum dieser Witz so 'wichtig' ist für diesen Bericht? Ganz einfach: In meinem Leben kann ich mich, heutigen Tag eingerechnet, nur an 3 Besuche im Burgenland erinnern.
Aber genug der Blödelei, los gehts mit dem eigentlichen Bericht.
Wer mich (bzw. eher meine Berichte ) kennt, weiß, dass ich auch absolut nichts dagegen habe, mit den Öffis zu den Bergen anzureisen. Selbst lange Anreisen schrecken mich davor nicht ab.
Heute habe ich diese Praktik wohl ! VORERST ! mal auf die Spitze getrieben. Heute geht es um
Geschriebenstein, beachtliche 884 m über der Adria.
Als "Member of the Seven Summits of Austria" ist er auch eine gute Partie. Und nicht zu vergessen: Er ist sogar deutlich höher als der höchste Gipfel des Bundeslandes Wien, der Hermannskogel (543 m). Und damit habe ich es schlussendlich auch geschafft, mich bei der Wiener Bevölkerung genauso unbeliebt zu machen. Bitte um Verzeihung.
(Ich persönlich finde es ja genial, dass es zwar 9 Bundesländer in Österreich gibt, aber man dennoch mit genau 7 Bundesländerhöchsten auskommt. Zufall?)
Den Gipfel hatte ich als den einfachsten unter den verbleibenden österreichischen Seven Summits natürlich auf dem Zettel. (Glockner, Buin und Venediger werden husig...) Aber nicht als Öffitour. Auch deshalb, weil nämlich in den österreichischen Gazetten das Burgenland öffitechnisch als "unterirdisch" abgestempelt wird. (Und da ist schon wieder die nächste Entschuldigung fällig, aber hier schiebe ich den schwarzen Peter an die Medien weiter.) Jedenfalls werde ich auf dieses "Klischee" an gegebener Stelle im Bericht noch zu sprechen kommen. Lasst euch überraschen, ob positiv oder negativ.
Die Geschichte hat sich auf einen Schlag geändert, wie ich mir den Geschriebenstein mal genauer auf einer Landkarte angeschaut hab. Schau her, westlich des Gipfels, nicht mal 100 Hm unterhalb davon führt eine Bundesstraße übers Günser Gebirge! Und es gibt sogar eine Bushaltestelle am Sattel!
Mehr war nicht notwendig. Ich hab den Routenplaner drauf angesetzt - und dieser ist der Meinung, dass es unter der Woche möglich sein soll, in einem Tag von OÖ zum Geschriebenstein und wieder zurück zu kommen. Also dann - worauf warten?
Auf das richtige Wetter. Mit 15. April ist nämlich in OÖ der Winter zurückgekehrt, und es regnet bis auf unabsehbare Zeit durch. Also wenns in OÖ wie aus Eimern schüttet, einfach in den "Nahen Osten" fahren, wo fast immer (dank des "Pannonischen Klimas") besseres Wetter vorherrscht. Und am Freitag, den 19.04.2024 hab ich sogar mal wieder (unfreiwilligen) Zeitausgleich, ideal!
(Wie üblich, kurzer Hinweis eingangs: Nach der LANGEN Einleitung folgt nun ein noch LÄNGERER Text über die Öffianreise und meine Gedanken dazu. BITTE NICHT WEITERLESEN wen das nicht interessiert, bitte gleich zum #'2 weiterspringen)
Schon allein der Abfahrtszeitpunkt stellt wohl ! VORERST ! alles bisher dagewesene in den Schatten. Um ziemlich genau 04:00 in der Früh bringt mich der InterCity ab Attnang nach Wien Meidling (erster Zug des Tages in die Richtung!). Dass ich die kurze Nacht davor nur schlecht geschlafen habe (sicherlich nicht mehr als 2 Stunden) macht mir erstaunlicherweise nichts aus. Und auch im Zug schaffe ich es, zumindest noch kurz wegzuduseln.
Und vor der Einfahrt in den Wienerwaldtunnel präsentiert sich allen Fahrgästen eine schöne Morgenstimmung.
Umsteigen um ca. 06:00 in Meidling. Halbe Stunde Wartezeit auf die Raaberbahn, welche mich nach Deutschkreutz bringen soll. Am Bahnhof ein unvorstellbares Gewusel, sowas aber auch, dass in der einwohnergrößten Stadt Österreichs ein Gedränge an den Bahnhöfen herrscht, wer hätte das gedacht? Und, gleich vorweg: Besonders hübsch finde ich den Bahnhof nicht.
Die Raaberbahn verlässt Meidling pünktlich, hat bis Sopron (Ödenburg) aber durchgehend 3-4 Minuten Verspätung. Und das ganze bei 6 Minuten Umsteigezeit in Deutschkreutz... Ich verbiete mir jede panikartige Reaktion, entweder ich erreiche den Anschlussbus oder ich erreiche ihn nicht. Wenn ich ihn nicht erreiche, dann ist es früh genug, wenn ich in Deutschkreutz am Bahnhof mich darüber sorge.
Auch dass in Sopron (Ödenburg) der Zug eine Pause von ca. 10 Minuten einlegt, entspannt meine Nerven nicht gerade
Mit nur einer Minute Verspätung erreicht der Zug kurz vor 08:00 die "Endstation" Deutschkreutz. Ich verstehe einfach nicht, wieso man nicht die Züge trotzdem weiterfahren lassen kann bis Oberpullendorf. Die Schienen liegen ja noch! Wie auch immer, vor dem Bahnhof warten nicht, wie ich mir gedacht habe, 4 oder fünf Busse, sondern nur ein einziger. Zielanzeige: "Oberpullendorf". Laut meiner "Routenverlaufsinformation" muss es sich dabei um die Linie 1858 handeln, diese Zahl suche ich aber vergeblich auf der Außenseite des Busses... Wie eigentlich bei allen Bussen, die mir im VOR außerhalb der Städte unterkommen - Liniennummern fehlen auf den Zielschildern.
Mit marginaler Verspätung gehts los. Das ist aber nicht tragisch, da der Busfahrer das Beschleunigungspedal vollständig durchdrückt und zwischen Deutschkreutz und Horitschon zuerst einen LKW, dann einen Traktor überholt. Gefällt mir! Weniger gefällt mir, dass es keine Haltestellenanzeige und auch keine Audiodurchsage gibt. Aber da ich eh an der Endhaltestelle rausmuss, wird mich der Busfahrer schon rausschmeißen, wenn ich mich nicht auskenne
In Oberpullendorf bei der Kirche (10 Minuten Umsteigezeit) wartet schon der Anschlussbus. Auch hier ist dies der einzige Bus, der fortfolgende Ziele anfährt. Wieder nur auf der Zielanzeige: "Oberwart Krankenhaus", Liniennummer (1824) wird unterschlagen. Anders als zum vorherigen Bus ist dieser etwas moderner, es gibt WLAN und sogar eine Haltestellenanzeige - wenn sie auch wirklich die Haltestellen anzeigen würde und nicht nur das Ziel, dann wäre alles perfekt! Audioansage fehlt auch hier. Aber auch dieser Busfahrer nutzt das Beschleunigungspedal zur Gänze aus. Was, drücken wir es mal so aus, die Bergstraße dann zum Geschriebenstein mit zahlreichen engen Kurven eine "lustige" Angelegenheit wird. Überpünktlich wird gestartet, mit nur 30 Sekunden Verspätung erreicht der Bus die Passhöhe. 09:15
So, und jetzt gehts auch ENDLICH mit den Fotos los
Fortsetzung folgt!
Warum?
Na, aufgrund des Witzes, mit dem ich diesen Bericht beginnen möchte. Lest ihn euch einfach durch, und nichts für ungut, ich möchte niemanden damit verunglimpfen oder in ein schlechtes Licht rücken.
A: Ich war schon mal im Nahen Osten.
B: (gelangweilt) Aha. Wo genau?
A: Burgenland.
(Und sollte sich doch jemand durch den Witz ärgern: Formuliert bitte dann einfach irgendeinen Witz auf einen "Oberösterreicher-Witz" um)
Gehört habe ich diesen Witz, wenn ich mich recht erinnere, in einem uralten Film.
Warum dieser Witz so 'wichtig' ist für diesen Bericht? Ganz einfach: In meinem Leben kann ich mich, heutigen Tag eingerechnet, nur an 3 Besuche im Burgenland erinnern.
Aber genug der Blödelei, los gehts mit dem eigentlichen Bericht.
Wer mich (bzw. eher meine Berichte ) kennt, weiß, dass ich auch absolut nichts dagegen habe, mit den Öffis zu den Bergen anzureisen. Selbst lange Anreisen schrecken mich davor nicht ab.
Heute habe ich diese Praktik wohl ! VORERST ! mal auf die Spitze getrieben. Heute geht es um
- nicht irgendeinen popeligen Hügel, davon gibts im Burgenland eh genug. (Nächste Entschuldigung.)
- nein, stattdessen geht es um nicht weniger als den höchsten Gipfel, den das Burgenland zu bieten hat.
- Dieser ist auch gleichzeitig der höchste Gipfel im "Günser Gebirge". (Einige Personen werden schon das nächste schallende Gelächter anstimmen - Gebirge und Burgenland... das ist kein Oxymoron, es gibt sogar mindestens zwei davon im Burgenland!)
- In zwei Bezirken gelegen, ist er somit nicht nur der höchste Gipfel des Bundeslandes und damit auch dieser zwei Bezirke (Oberwart - Rechnitz und Oberpullendorf - Lockenhaus), sondern dadurch
- dass er auch noch an einer Staatsgrenze liegt, handelt es sich dabei auch um den höchsten Gipfel der Gemeinde Bozsok, auch des "Kreises" Kőszeg und weiters noch des "Komitates" Vas (Staat Ungarn). Und, jetzt werden besonders sämtliche kundigen Wiener Einwohner aufhorchen
- des weiteren handelt es sich bei dem Gipfel auch um den höchsten Gipfel Transdanubiens. Und damit sind nicht der 21. und 22. Wiener Gemeindebezirk gemeint sondern die (wie bezeichnet man diesen Großraum korrekt?) Region in Ungarn.
Geschriebenstein, beachtliche 884 m über der Adria.
Als "Member of the Seven Summits of Austria" ist er auch eine gute Partie. Und nicht zu vergessen: Er ist sogar deutlich höher als der höchste Gipfel des Bundeslandes Wien, der Hermannskogel (543 m). Und damit habe ich es schlussendlich auch geschafft, mich bei der Wiener Bevölkerung genauso unbeliebt zu machen. Bitte um Verzeihung.
(Ich persönlich finde es ja genial, dass es zwar 9 Bundesländer in Österreich gibt, aber man dennoch mit genau 7 Bundesländerhöchsten auskommt. Zufall?)
Den Gipfel hatte ich als den einfachsten unter den verbleibenden österreichischen Seven Summits natürlich auf dem Zettel. (Glockner, Buin und Venediger werden husig...) Aber nicht als Öffitour. Auch deshalb, weil nämlich in den österreichischen Gazetten das Burgenland öffitechnisch als "unterirdisch" abgestempelt wird. (Und da ist schon wieder die nächste Entschuldigung fällig, aber hier schiebe ich den schwarzen Peter an die Medien weiter.) Jedenfalls werde ich auf dieses "Klischee" an gegebener Stelle im Bericht noch zu sprechen kommen. Lasst euch überraschen, ob positiv oder negativ.
Die Geschichte hat sich auf einen Schlag geändert, wie ich mir den Geschriebenstein mal genauer auf einer Landkarte angeschaut hab. Schau her, westlich des Gipfels, nicht mal 100 Hm unterhalb davon führt eine Bundesstraße übers Günser Gebirge! Und es gibt sogar eine Bushaltestelle am Sattel!
Mehr war nicht notwendig. Ich hab den Routenplaner drauf angesetzt - und dieser ist der Meinung, dass es unter der Woche möglich sein soll, in einem Tag von OÖ zum Geschriebenstein und wieder zurück zu kommen. Also dann - worauf warten?
Auf das richtige Wetter. Mit 15. April ist nämlich in OÖ der Winter zurückgekehrt, und es regnet bis auf unabsehbare Zeit durch. Also wenns in OÖ wie aus Eimern schüttet, einfach in den "Nahen Osten" fahren, wo fast immer (dank des "Pannonischen Klimas") besseres Wetter vorherrscht. Und am Freitag, den 19.04.2024 hab ich sogar mal wieder (unfreiwilligen) Zeitausgleich, ideal!
(Wie üblich, kurzer Hinweis eingangs: Nach der LANGEN Einleitung folgt nun ein noch LÄNGERER Text über die Öffianreise und meine Gedanken dazu. BITTE NICHT WEITERLESEN wen das nicht interessiert, bitte gleich zum #'2 weiterspringen)
Schon allein der Abfahrtszeitpunkt stellt wohl ! VORERST ! alles bisher dagewesene in den Schatten. Um ziemlich genau 04:00 in der Früh bringt mich der InterCity ab Attnang nach Wien Meidling (erster Zug des Tages in die Richtung!). Dass ich die kurze Nacht davor nur schlecht geschlafen habe (sicherlich nicht mehr als 2 Stunden) macht mir erstaunlicherweise nichts aus. Und auch im Zug schaffe ich es, zumindest noch kurz wegzuduseln.
Und vor der Einfahrt in den Wienerwaldtunnel präsentiert sich allen Fahrgästen eine schöne Morgenstimmung.
Umsteigen um ca. 06:00 in Meidling. Halbe Stunde Wartezeit auf die Raaberbahn, welche mich nach Deutschkreutz bringen soll. Am Bahnhof ein unvorstellbares Gewusel, sowas aber auch, dass in der einwohnergrößten Stadt Österreichs ein Gedränge an den Bahnhöfen herrscht, wer hätte das gedacht? Und, gleich vorweg: Besonders hübsch finde ich den Bahnhof nicht.
Die Raaberbahn verlässt Meidling pünktlich, hat bis Sopron (Ödenburg) aber durchgehend 3-4 Minuten Verspätung. Und das ganze bei 6 Minuten Umsteigezeit in Deutschkreutz... Ich verbiete mir jede panikartige Reaktion, entweder ich erreiche den Anschlussbus oder ich erreiche ihn nicht. Wenn ich ihn nicht erreiche, dann ist es früh genug, wenn ich in Deutschkreutz am Bahnhof mich darüber sorge.
Auch dass in Sopron (Ödenburg) der Zug eine Pause von ca. 10 Minuten einlegt, entspannt meine Nerven nicht gerade
Mit nur einer Minute Verspätung erreicht der Zug kurz vor 08:00 die "Endstation" Deutschkreutz. Ich verstehe einfach nicht, wieso man nicht die Züge trotzdem weiterfahren lassen kann bis Oberpullendorf. Die Schienen liegen ja noch! Wie auch immer, vor dem Bahnhof warten nicht, wie ich mir gedacht habe, 4 oder fünf Busse, sondern nur ein einziger. Zielanzeige: "Oberpullendorf". Laut meiner "Routenverlaufsinformation" muss es sich dabei um die Linie 1858 handeln, diese Zahl suche ich aber vergeblich auf der Außenseite des Busses... Wie eigentlich bei allen Bussen, die mir im VOR außerhalb der Städte unterkommen - Liniennummern fehlen auf den Zielschildern.
Mit marginaler Verspätung gehts los. Das ist aber nicht tragisch, da der Busfahrer das Beschleunigungspedal vollständig durchdrückt und zwischen Deutschkreutz und Horitschon zuerst einen LKW, dann einen Traktor überholt. Gefällt mir! Weniger gefällt mir, dass es keine Haltestellenanzeige und auch keine Audiodurchsage gibt. Aber da ich eh an der Endhaltestelle rausmuss, wird mich der Busfahrer schon rausschmeißen, wenn ich mich nicht auskenne
In Oberpullendorf bei der Kirche (10 Minuten Umsteigezeit) wartet schon der Anschlussbus. Auch hier ist dies der einzige Bus, der fortfolgende Ziele anfährt. Wieder nur auf der Zielanzeige: "Oberwart Krankenhaus", Liniennummer (1824) wird unterschlagen. Anders als zum vorherigen Bus ist dieser etwas moderner, es gibt WLAN und sogar eine Haltestellenanzeige - wenn sie auch wirklich die Haltestellen anzeigen würde und nicht nur das Ziel, dann wäre alles perfekt! Audioansage fehlt auch hier. Aber auch dieser Busfahrer nutzt das Beschleunigungspedal zur Gänze aus. Was, drücken wir es mal so aus, die Bergstraße dann zum Geschriebenstein mit zahlreichen engen Kurven eine "lustige" Angelegenheit wird. Überpünktlich wird gestartet, mit nur 30 Sekunden Verspätung erreicht der Bus die Passhöhe. 09:15
So, und jetzt gehts auch ENDLICH mit den Fotos los
Fortsetzung folgt!
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