Ein Pfingstwochenende mit unbeständigem Wetter. Aber zumindest am Pfingstmontag wollte ich doch unterwegs sein, auch wenn lange und exponierte Routen nicht ernsthaft in Frage kamen. Als Wiener erinnert man sich stets dann dankbar an die Hohe Wand: Auf ihr sind auch bei nicht ganz sicheren Bedingungen lohnende Touren möglich, und die Hütten auf dem Plateau lassen zudem mehrere Möglichkeiten zur Tagesgestaltung offen, je nach der Wetterentwicklung.
Der Himmel bietet noch ein friedliches Bild, als ich gegen acht Uhr aufbreche. Mein Ziel ist wieder der Parkplatz entlang der Bergstraße in Oberhöflein, und mein fixer Plan zumindest einmal der Aufstieg über den Wagnersteig zur Großen Kanzel. Es liegt etliche Jahre zurück, dass ich diesen einfachen Klettersteig zuletzt gegangen bin, da ist es Zeit für ein Auffrischen der Eindrücke.
Erst im Nachhinein wird mir bewusst, dass es exakt vor einem Jahr war, am 20. Mai 2023, als ich ebenfalls von Oberhöflein aus über das Zahme Pechersteiglein und den Appelgrat sowie (im Abstieg) den Springlessteig unterwegs war - auch damals bei nicht ganz stabilem Wetter. (Bericht).
Der Wagnersteig wurde im Sommer 1930 eröffnet. Gut möglich, dass dieser Wegweiser in alten Buchstaben bereits knapp danach angebracht wurde.
003-alterWegweiser.jpg
Wie beim letzten Mal empfinde ich es als angenehm, zu Beginn in nur moderater Steigung im Nadelwald unterwegs zu sein. Allmählich komme ich dabei den Felsabbrüchen im Hintergrund näher. Links oben der Schluss des Kanzelgrats.
006-Kanzelgrat.jpg
Nach dem Queren der breiten Forststraße steilt der Zustieg dann immer mehr auf, und bald stehe ich bereits direkt am Wandfuß. Ein Stück links wäre der Einstieg zum Kanzelsteig; zum Wagnersteig gilt es, dem Wandfußsteig kurz nach rechts zu folgen.
010-Wandfuß.jpg
Der - gelb markierte - Wagnersteig beginnt, die Flanke gänzlich unausgesetzt hinaufzuführen. Wer auf der Hohen Wand den Felsen ausweicht, landet unweigerlich auf der Steilerde. Aber der Steig ist gut angelegt sowie in intaktem Zustand, und der Boden am - südseitigen - Hang heute nur in geringem Maß feucht. So komme ich gut voran und werde bald durch den ersten Ausblick belohnt. Bei der kleinen Siedlung Neusiedl am Walde rechts befindet sich der Bahnhof Grünbach der Schneebergbahn. Dahinter geht der Blick über etliche Gutensteiner Gipfel bis zum Sonnwendstein und Stuhleck in der Semmeringregion.
014-NeusiedlamWalde-SonnwendsteinStuhleck.jpg
Ein typisches Bild für den unteren Teil des Wagnersteigs. Der Steig ist dafür bekannt, dass mehr als die Hälfte seiner insgesamt acht Leitern im Gelände ohne Probleme umgangen werden können. Dies gilt beispielsweise für die - kurze - zweite Leiter in der unteren Bildhälfte links.
018-sanfterFelsgrat.jpg
Langsam wird das Gelände stärker felsdurchsetzt, und bei der vierten Leiter beginnt dann erstmals das Sicherungsseil. Aber eben mit Hilfe des Seils ließe sich auch diese Leiter links ganz problemlos umgehen.
023-Wagnersteig-vierteLeiter.jpg
Leiter Nummer fünf ist die längste und zugleich die erste im Aufstieg, die das Vorankommen doch deutlich erleichtert. Nahe dem Ausstieg ist sie seit etlichen Jahren durch Steinschlag sichtbar verbeult, hat seither ungeachtet dessen aber viele tausende weitere Begeher sicher getragen.
026-Wagnersteig-fünfteLeiter.jpg
Die Szenerie wird immer typischer für die Hohe Wand: interessante Ausblicke über Felstürme und -grate zu den Siedlungen sowie den Becken zu ihren Füßen.
Links Oberhöflein und Unterhöflein; somit geht der Blick in die Richtung, aus der ich heute komme.
029-TiefblickOberhöfleinUnterhöflein.jpg
Um in relativ leichtem Gelände zu bleiben, muss der Wagnersteig im oberen Teil dem sogenannten Wagnerwandl östlich ausweichen. Dadurch bieten sich sehr lohnende seitliche Einblicke in diese markante, teilweise sogar überhängende Wand!
031-Wagnerwandl-HoherHengst.jpg
Eine Zweierseilschaft entdecke ich, die im Wagnerwandl unterwegs ist. Die erfahrenen Hohe-Wand-Kletterer könnten sicher auch die genaue Route erkennen.
032-Wagnerwandl-ZoomZweierseilschaft.jpg
Zusätzlich zum Überhang richtet sich der Blick auch wegen der Färbung der Felsen auf diese Wand.
035-Wagnerwandl-Überhang.jpg
Die - wieder kurze - siebente Leiter führt dann bereits zum beginnenden Ausstieg des Steigs über das sogenannte "Wagnerbandl". Es ist der einzige ausgesetzte Abschnitt des ganzen Steigs, und er bietet den Grund dafür, dass etliche Beschreibungen den Steig mit dem Schwierigkeitsgrad A-B einstufen.
Rechts die achte und letzte Leiter, und oberhalb von ihr führt das recht luftige, seilgesicherte Band dann zunächst in fast gleicher Höhe weiter nach links.
039-achteLeiter-Wagnerbandl.jpg
Beim Blick in die Gegenrichtung sind der Charakter des Bandes und die Seilsicherung besser zu erkennen. Personen mit stärkerer Höhenangst hätten hier wohl Probleme. Zugleich ist das Band bei einigermaßen trockenem Felsen nicht zuletzt mit Hilfe der durchgehenden Sicherung gut zu begehen.
041-Wagnerbandl-achteLeiter.jpg
Ein Stück geht es auf dem Band noch weiter, aber der Hang beginnt sich bereits etwas zurückzulegen.
042-Wagnerbandl.jpg
Der Himmel bietet noch ein friedliches Bild, als ich gegen acht Uhr aufbreche. Mein Ziel ist wieder der Parkplatz entlang der Bergstraße in Oberhöflein, und mein fixer Plan zumindest einmal der Aufstieg über den Wagnersteig zur Großen Kanzel. Es liegt etliche Jahre zurück, dass ich diesen einfachen Klettersteig zuletzt gegangen bin, da ist es Zeit für ein Auffrischen der Eindrücke.
Erst im Nachhinein wird mir bewusst, dass es exakt vor einem Jahr war, am 20. Mai 2023, als ich ebenfalls von Oberhöflein aus über das Zahme Pechersteiglein und den Appelgrat sowie (im Abstieg) den Springlessteig unterwegs war - auch damals bei nicht ganz stabilem Wetter. (Bericht).
Der Wagnersteig wurde im Sommer 1930 eröffnet. Gut möglich, dass dieser Wegweiser in alten Buchstaben bereits knapp danach angebracht wurde.
003-alterWegweiser.jpg
Wie beim letzten Mal empfinde ich es als angenehm, zu Beginn in nur moderater Steigung im Nadelwald unterwegs zu sein. Allmählich komme ich dabei den Felsabbrüchen im Hintergrund näher. Links oben der Schluss des Kanzelgrats.
006-Kanzelgrat.jpg
Nach dem Queren der breiten Forststraße steilt der Zustieg dann immer mehr auf, und bald stehe ich bereits direkt am Wandfuß. Ein Stück links wäre der Einstieg zum Kanzelsteig; zum Wagnersteig gilt es, dem Wandfußsteig kurz nach rechts zu folgen.
010-Wandfuß.jpg
Der - gelb markierte - Wagnersteig beginnt, die Flanke gänzlich unausgesetzt hinaufzuführen. Wer auf der Hohen Wand den Felsen ausweicht, landet unweigerlich auf der Steilerde. Aber der Steig ist gut angelegt sowie in intaktem Zustand, und der Boden am - südseitigen - Hang heute nur in geringem Maß feucht. So komme ich gut voran und werde bald durch den ersten Ausblick belohnt. Bei der kleinen Siedlung Neusiedl am Walde rechts befindet sich der Bahnhof Grünbach der Schneebergbahn. Dahinter geht der Blick über etliche Gutensteiner Gipfel bis zum Sonnwendstein und Stuhleck in der Semmeringregion.
014-NeusiedlamWalde-SonnwendsteinStuhleck.jpg
Ein typisches Bild für den unteren Teil des Wagnersteigs. Der Steig ist dafür bekannt, dass mehr als die Hälfte seiner insgesamt acht Leitern im Gelände ohne Probleme umgangen werden können. Dies gilt beispielsweise für die - kurze - zweite Leiter in der unteren Bildhälfte links.
018-sanfterFelsgrat.jpg
Langsam wird das Gelände stärker felsdurchsetzt, und bei der vierten Leiter beginnt dann erstmals das Sicherungsseil. Aber eben mit Hilfe des Seils ließe sich auch diese Leiter links ganz problemlos umgehen.
023-Wagnersteig-vierteLeiter.jpg
Leiter Nummer fünf ist die längste und zugleich die erste im Aufstieg, die das Vorankommen doch deutlich erleichtert. Nahe dem Ausstieg ist sie seit etlichen Jahren durch Steinschlag sichtbar verbeult, hat seither ungeachtet dessen aber viele tausende weitere Begeher sicher getragen.
026-Wagnersteig-fünfteLeiter.jpg
Die Szenerie wird immer typischer für die Hohe Wand: interessante Ausblicke über Felstürme und -grate zu den Siedlungen sowie den Becken zu ihren Füßen.
Links Oberhöflein und Unterhöflein; somit geht der Blick in die Richtung, aus der ich heute komme.
029-TiefblickOberhöfleinUnterhöflein.jpg
Um in relativ leichtem Gelände zu bleiben, muss der Wagnersteig im oberen Teil dem sogenannten Wagnerwandl östlich ausweichen. Dadurch bieten sich sehr lohnende seitliche Einblicke in diese markante, teilweise sogar überhängende Wand!
031-Wagnerwandl-HoherHengst.jpg
Eine Zweierseilschaft entdecke ich, die im Wagnerwandl unterwegs ist. Die erfahrenen Hohe-Wand-Kletterer könnten sicher auch die genaue Route erkennen.
032-Wagnerwandl-ZoomZweierseilschaft.jpg
Zusätzlich zum Überhang richtet sich der Blick auch wegen der Färbung der Felsen auf diese Wand.
035-Wagnerwandl-Überhang.jpg
Die - wieder kurze - siebente Leiter führt dann bereits zum beginnenden Ausstieg des Steigs über das sogenannte "Wagnerbandl". Es ist der einzige ausgesetzte Abschnitt des ganzen Steigs, und er bietet den Grund dafür, dass etliche Beschreibungen den Steig mit dem Schwierigkeitsgrad A-B einstufen.
Rechts die achte und letzte Leiter, und oberhalb von ihr führt das recht luftige, seilgesicherte Band dann zunächst in fast gleicher Höhe weiter nach links.
039-achteLeiter-Wagnerbandl.jpg
Beim Blick in die Gegenrichtung sind der Charakter des Bandes und die Seilsicherung besser zu erkennen. Personen mit stärkerer Höhenangst hätten hier wohl Probleme. Zugleich ist das Band bei einigermaßen trockenem Felsen nicht zuletzt mit Hilfe der durchgehenden Sicherung gut zu begehen.
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Ein Stück geht es auf dem Band noch weiter, aber der Hang beginnt sich bereits etwas zurückzulegen.
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