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Gösing und Flatzer Wand (5.6.2024)

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  • Gösing und Flatzer Wand (5.6.2024)

    Ich höre schon den Aufschrei: Nicht schon wieder Gösing!

    Aber ich habe dort noch Einiges offen. Für eine größere Unternehmung ist das Wetter wegen Neigung zu Gewittern zu unsicher. So habe ich mir eine größere Runde im Bereich Gösing und Flatzer Wand überlegt, die sich im Bedarfsfalle leicht abbrechen lässt.

    Ich parke wieder bei der Mariahilfkirche in Sieding.

    P1040104.jpg

    Ich starte über den in der Karte (mapy.cz) eingezeichnete Weg, wende mich aber nach dem Zaun, der ein Privatgrundstück abgrenzt, gleich nach rechts.
    Ich suche den Beginn des "Nasengrats".

    P1040569.jpg

    Ich steige steil entlang der gelegentlich angebrachten roten Farbzeichen an, welche eine Grenze markieren.

    P1040570.jpg

    Es gibt schwache Wegspuren, die umso deutlicher werden, je steiler es wird.

    Von einem kleinen Absatz blicke ich zurück auf den bisherigen Anstieg.

    P1040571.jpg

    Nach einiger Zeit stoße ich auf Felsen; nichts zum Kraxeln, nur zum Hinaufsteigen.

    P1040572.jpg

    Ich gelange auf einen Vorsprung mit schöner Aussicht.

    P1040573.jpg

    Das ist Sieding.

    P1040574.jpg

    Ich steige weiter entlang der Grenzmarkierung an in Richtung Nase.

    P1040575.jpg

    Kurz vor dem Gipfel wird es wieder steiler, aber es bleibt Gehgelände.

    P1040576.jpg

    Ich blicke vom Gipfel über die Abbruchkante ins Sierningtal.

    P1040577.jpg

    Der Gösing entsendet in meine Richtun eine eindrucksvolle Gratkante. Unter den Felsen rechts davon werde ich dann zum Gipfel ansteigen.

    P1040578.jpg

    Weiter links gibt es eindrucksvolle Wände in deren Bereich sich das bekannte Heisserloch befindet.

    P1040579.jpg

    Ich verabschiede mich vom Nasengipfel, auf dem es ein nicht gerade künstlerisch wertvolles Kreuz an einer Föhre gibt.

    P1040580.jpg

    Diesmal erwische ich die richtige Wegspur, die mich zum unteren Ende der Schutthalde bringt.

    Das ist der erste Aufschwung der Kante, die ich von der Nase aus aufgenommen habe.

    P1040581.jpg

    Und so sieht sie weiter oben aus.

    P1040582.jpg

    --- Fortsetzung folgt ---

    Zuletzt geändert von Rudolf_48; 06.06.2024, 18:10.
    LG Rudolf
    _________________________________________
    Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
    die wir nicht nutzen. (Seneca)

  • #2
    Der Weg, welcher bald wieder der Grenzmarkierung folgt, steigt jetzt nach rechts unter den Felsen an.
    Wegen Steinen und vielen Bockerln ist er nicht gerade schön zu gehen.
    Hinter einer Felsecke erreiche ich eine Bucht, durch die ich unschwierig die Hochfläche erreiche.

    P1040583.jpg

    Bald schon bin ich am Gipfel mit seinem "unsichtbaren" Kreuz.

    P1040584.jpg

    Nach meiner Mittagspause verlasse ich die Gipfelregion wieder über den Weg nach Osten.

    P1040585.jpg

    Eine unmarkierte Forststraße bringt mich auf kürzestem Weg zur Fleischesserföhre.

    P1040586.jpg

    Von dort ist es nicht mehr weit hinab zum alten Bildstock auf der Kranzstetten.

    P1040587.jpg

    Von dort steige ich in Richtung Flatz ab, bis ich am Wandfußsteig zum Schwibbogen queren kann.

    P1020299.jpg

    Ich steige durch die Höhle des Fürststeiges ab.

    P1040588.jpg

    Auf das Flatzerloch verzichte ich heute wegen der sich bildenden Quellwolken. Ich möchte nämlich noch den Jubiläumssteig hinter mir haben, ehe das Gewitter losbricht. Turnübungen am Blitzableiter sollen ja nicht gerade gesund sein.

    Und da ist auch schon der ebene Forstweg, der mich zu den Wänden hinüber bringt.

    P1040589.jpg

    Der Jubiläumssteig beginnt als steiles Steiglein durch den Wald, bis er an die Felsen stößt.

    P1040590.jpg

    Es geht unter diesen Wänden vorbei, in denen sich zahlreiche eingebohrte Routen befinden.

    P1040591.jpg

    Gleich die erste Leiter aus Edelstahl erinnert mich daran, dass sch die Flatzer Wand nicht weit von der Stahlstadt Ternitz befindet.

    P1040592.jpg

    Durch diesen Spalt muss ich durch. Hübsch.

    P1040593.jpg

    Dann kommen eine lange Leiter und eine flache liegende Leiter, in der Karte als Brücke eingezeichnet.

    P1040594.jpg

    Noch einmal gerade hinauf, und dann folgt gut gegliedertes Gelände.

    P1040595.jpg

    Nach wenigen Metern ist das Wegerl am Hochflächenrand erreicht.

    P1040596.jpg

    --- Fortsetzung folgt ---



    Zuletzt geändert von Rudolf_48; 06.06.2024, 18:15.
    LG Rudolf
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    die wir nicht nutzen. (Seneca)

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    • #3
      Ich mache mich auf den Weg zum Naturfreundehaus auf der Flatzer Wand.

      Ich sehe zu den Häusern von Flatz hinab.

      P1040597.jpg

      Nochmals Flatz, mit St. Lorenzen, Mahrersdorf und Neunkirchen im Hintergrund.

      P1040598.jpg

      Bei der Ausmündung des Fürststeigs muss ich zwar etwas absteigen, aber dann geht es hinauf zum geschlossenen Naturfreundehaus.
      Wenigstens einen Getränkeautomaten hätten sie aufstellen können.

      P1040599.jpg

      Das Wetter hat bis jetzt gehalten, deshalb beschließe ich, das ganze Vorhaben durchzuziehen.

      Ich steige zur Kranzstetten ab und dann zurück hinauf bis auf die Höhe der Fleischesserföhre. Von dort nehme ich wieder die unbezeichnete Forststraße in Richtung Gösing. Die ist zwar recht flach, aber bergauf kommt sie mir doch länger vor als vorhin beim Hinuntergehen.

      Wo ich wieder auf den markierten Weg stoße, gibt es eine nahezu horizontale Forststraße nach links.

      P1040600.jpg

      Sie endet dort, wo der Gösing mit beachtlichen Felsbildungen abbricht.
      Ich könnte natürlich jetzt am Kamm absteigen und unter den Felsen zum "unteren Jagdsteig", wie er in der Karte genannt wird, queren.
      Ich finde aber einen Durchschlupf zwischen den Felsen der Pecherwandln und gelange zur Buchhöhle.

      P1040601.jpg

      Dort gibt es einen wackligen Tisch, zwei zerfallene Campingsesseln, leere Treibstoffbehälter, einen vollen, und tatsächlich eine Buchkassette, eine alte Brotdose aus ALU - allerdings leer.

      Ich quere weiter nach Westen und treffe auf die Steigspur, die mich an die Wegkreuzung oberhalb der Nase bringt.

      Das ist sie im Rückblick.

      P1040602.jpg

      Dort gehe ich weiter, denn ich will über den Hoyos - Steig absteigen.

      P1040603.jpg

      Dort wo es einmal leicht bergauf geht ist die Abzweigung zum Heisserloch. Ich steige weiter ab.
      Bald danach wendet sich der rot markierte Weg links hinab. Ich gehe aber gerade weiter und stoße an diese Felswand.

      P1040604.jpg

      Ich muss wieder hinauf, um über die felsige Rippe drüber zu kommen.

      P1040605.jpg

      Es folgen noch mehrere Rippen, um die der Steig herum führt.

      Schließlich geht es auf einem fußbreiten Band ausgesetzt nach links hinüber. (Hier der Blick zurück)


      P1040606.jpg

      Auf der anderen Seite muss ich über diese Holzleiter absteigen, die - Gott sei dank - massiv aussieht und einigermaßen in Ordnung ist.

      P1040607.jpg

      Damit sind die Haupthindernisse überwunden und der Steig nähert sich langsam, sehr langsam, dem breiten Fußweg neben der Sierning.
      Rollender Donner, ein Blitz und Regenschauer am Gahns können mich jetzt nicht mehr beunruhigen.
      Als ich das Wasser schon ganz nahe höre, kürze ich ab und steige das letzte Stück weglos zum Weg ab.

      Vorbei am Torhaus unter der Ruine Stixenstein, einem Forsthaus der Stadt Wien, gehe ich zurück zum Auto.

      P1040608.jpg



      Epilog

      Jetzt bin ich endlich auch einmal den Nasengrat aufgestiegen. Er zählt zu den Sachen, die man nicht unbedingt gemacht haben muss. Die Aussicht von der Nase, besonders zu den Wänden des Gösing hin, zahlt sich aber aus.

      Den Originalweg weiter hinauf habe ich diesmal auch gefunden. Dass er in der Karte rot markiert eingezeichnet ist verdankt er aber allein den Grenzmarkierungen. Er ist aber nicht besser zu gehen als die Möglichkeit weiter rechts, wo ich letztens hinauf bin.

      Endlich war ich wieder einmal bei den hohen Felsen der Flatzer Wand drüben. Irgendwas im Bereich Doppelsteig bin ich da einmal geklettert. Lang, lang ists her. Der Jubiläumssteig ist ein alter Steig, was man an den Ketten sieht. Er dürfte aber einmal gründlich saniert worden sein. Solche Leitern gab es früher sicher nicht.

      Der Abstieg durch die Pecherwände war nicht ganz koscher und ich kann ihn nicht weiter empfehlen. Vom Kamm her unter den Felsen zum unteren Jagdsteig hinein queren wäre sicher die bessere Möglichkeit gewesen.
      Der Hoyossteig sieht auf der Karte so harmlos aus, weil dort das felsige Gelände nicht zu sehen ist. Es ist erstaunlich, wie der Steig da durchfindet. Ein Weg zum schnell Hinunterlaufen ist er keinesfalls, und lang ist er aber allemal.



      Zuletzt geändert von Rudolf_48; 06.06.2024, 18:23.
      LG Rudolf
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      • #4
        Zitat von Rudolf_48
        Ich höre schon den Aufschrei: Nicht schon wieder Gösing!
        Von mir nicht. Im Gegenteil, die Gegend gibt so viel her und ich werd dort sicher auch noch ein paarmal herumkrebsen.
        Tolle Sache Rudolf! daumen hoch.jpg


        L.G. Manfred

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        • #5
          …und ich dachte schon, du bist den Gamssteig gegangen

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          • #6
            Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
            …und ich dachte schon, du bist den Gamssteig gegangen
            Beim nächsten Mal.
            Weißt du, wo ich eine Beschreibung davon finden kann?
            LG Rudolf
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            • #7
              Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen

              Beim nächsten Mal.
              Weißt du, wo ich eine Beschreibung davon finden kann?
              Ich kann dir eine zukommen lassen. Näheres per PN

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              • #8
                Wir sind heute Gösing über Hoyossteig und Jubiläumssteig gegangen. Lochsteig war eigentlich noch geplant, aber wir haben rechtzeitig vor dem Gewitter abgebrochen und sind zur offenen Hütte geflüchtet, während es ein paar km weiter nördlich etliche Kletterer an der Hohen Wand zerhagelt hat.

                Bis auf eine Stelle kurz nach der Holzleiter, wo wir uns kurz vergangen haben, war der Steig eigentlich gut in Schuss. Die schmale Passage empfand ich nicht als so arg bergauf.

                Beim ersten Mal bin ich auch die Bucht (#2) aufgestiegen, dieses Mal direkt am Grat, wo man wenigstens 5m ein bisserl Hand anlegen darf. Vielleicht mach ich noch einen eigenen Bericht.

                Lg, Felix
                http://www.wetteran.de

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
                  Wir sind heute Gösing über Hoyossteig und Jubiläumssteig gegangen. Lochsteig war eigentlich noch geplant, aber wir haben rechtzeitig vor dem Gewitter abgebrochen und sind zur offenen Hütte geflüchtet, während es ein paar km weiter nördlich etliche Kletterer an der Hohen Wand zerhagelt hat.

                  Bis auf eine Stelle kurz nach der Holzleiter, wo wir uns kurz vergangen haben, war der Steig eigentlich gut in Schuss. Die schmale Passage empfand ich nicht als so arg bergauf.

                  Beim ersten Mal bin ich auch die Bucht (#2) aufgestiegen, dieses Mal direkt am Grat, wo man wenigstens 5m ein bisserl Hand anlegen darf. Vielleicht mach ich noch einen eigenen Bericht.

                  Lg, Felix
                  Es scheint so, als hätten wir einen Sommer "wie er früher einmal war". Viel Sonne und am Nachmittag Wärmegewitter.
                  Hitzeperioden und wochenlangen Schnürlregen hatten wir seinerzeit auch. Alles schon einmal da gewesen.

                  Der Hoyossteig ist ein sehr alter Steig. Ob den die Jäger noch nutzen? Pecher gibt es dort jedenfalls keine mehr. Er dürfte auch nicht gewartet werden. Es scheint doch sehr lange zu dauern, bis ein guter Steig verfällt.
                  Arge Stellen gibt es nirgendwo. Beim Kommentar zum entsprechenden Bild habe ich natürlich übertrieben. Nichtsdestotrotz kenne ich genug Leute, die dort ein mulmiges Gefühl hätten. MTBker dürften allerdings an einigen Stellen schon ein Problem haben.

                  Oberhalb der Nase gibt es viele Möglichkeiten. Man kommt dort fast überall durch.
                  LG Rudolf
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                  • #10
                    Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen

                    Es scheint so, als hätten wir einen Sommer "wie er früher einmal war".

                    .
                    Eigentlich gar nicht.

                    Es gab früher nicht wochenlang Hitze. Die Zahl der Tage über 30°C ("Hitzewellen") ist deutlich gestiegen. Noch bis Ende der 80er gab es in Wien pro Jahr durchschnittlich 10-15 Hitzetage. In den 90er Jahren waren es manchmal schon 25 Tage, seit 2010 sind es bis 42 Hitzetage. So kann die Erinnerung täuschen. Das ist ja der Grund, warum die Wiener noch viele Jahre unter den Siemens-Niederflurbahnen ohne Klimaanlage leiden werden, oder viele öffentliche Gebäude keine Klimaanlage haben oder breite Fensterfronten, oder viele Wohnanlagen mit schlechter Dämmung gegen aufgeheizte Wände. Das war in den 90er Jahren noch nicht vorstellbar, dass es im Mai schon einen 30er gibt und Ende September auch noch.

                    Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen

                    Viel Sonne und am Nachmittag Wärmegewitter.

                    .
                    Das trifft auf gestern auch nicht zu. Der erste Regenschauer ist schon gegen 09 Uhr zwischen Rax und Semmering durchgezogen. Die Luftmasse war bereits von der Früh weg labil. Es war dann sehr schwül, aber die Höchstwerte waren weit entfernt von 30°C. Wärmegewitter löst es nicht schon um 11 oder 12 Uhr aus. Das geht nur durch externen Antrieb, wie übrigens meiner Ansicht nach bei jedem Gewitter. Sonneneinstrahlung und Wärme sind hilfreich, aber nicht die einzigen Voraussetzungen.

                    Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen

                    Hitzeperioden und wochenlangen Schnürlregen hatten wir seinerzeit auch.

                    .
                    Es gibt einen Unterschied zwischen Schnürlregen durch Dauerregen und Gewitter, die in 1-2 Stunden rund 150 Liter Niederschlag erzeugen und damit ein Hochwasser auslösen, das statistisch nur alle 300 Jahre (!) vorkommt. Die Intensität solcher Unwetter hat zugenommen, weil wärmere Luft mehr Feuchte aufnehmen kann. In dem Fall eine viel zu warme Adria.

                    Es erinnert mich auch eher an frühere Sommer, aber eher der Jahre 2013, 2014, die relativ unbeständig und dennoch zu heiß waren. Der eigentliche Sommer kommt ja erst noch.

                    Lg, Felix
                    http://www.wetteran.de

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                    • #11
                      Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen


                      Es erinnert mich auch eher an frühere Sommer, aber eher der Jahre 2013, 2014, die relativ unbeständig und dennoch zu heiß waren. Der eigentliche Sommer kommt ja erst noch.

                      Lg, Felix
                      Das hätte eigentlich eine PN werden sollen.
                      Da man dir aber keine schicken darf, schreibe ich es eben hier rein, nachdem ich den Text schon geschrieben habe, auch wenn es OT ist.

                      Du magst ja recht haben, wissenschaftlich betrachtet. Ich kann mich an typisches Wetter und Wetterkapriolen erinnern, die ich in meiner Kindheit und Jugend erlebt hatte. Letztere bleiben natürlich besser in Erinnerung. Beispiele gefällig?

                      Sommer, etwa 1955: Alle haben wir uns vor 35° im Schatten gefürchtet. Meine Mutter hat vom Eismann einen halben Eisblock gekauft - hat man früher zum Befüllen der Eiskästen verwendet und ist per Pferdewagen zugestellt worden. Den haben wir in ein Lavoir gelegt und ich habe mich hineingesetzt. Die Hitze hat etwa zwei bis drei Wochen angehalten. Damals hat man gesagt, das ist normal, das sind eben die Hundstage.

                      Sommer 1958: Familienurlaub in Obertraun. Ich wollte, dass mich mein Vater mit auf den Dachstein nimmt. Vom ersten Urlaubstag an hat es geschnürelt. Am vorletzten Tag sind wir noch bei Sturm und Regen bis zur Simonyhütte gegangen und am nächsten Tag wieder hinunter, weil der Urlaub aus war. (Damals gab es nur 1Woche Urlaub)

                      Pfingsten etwa 1970: Wir wollten im Hochschwabgebiet klettern. Am ersten Tag sind wir auf der Voistalerhütte gesessen und haben gewartet, dass es zu Regnen aufhört. Am nächsten Tag war es immer noch so. Am dritten Tag sind wir dann im Regen hinauf gegangen und haben bei der Wasserfallschlucht in die Ringe hinunter geschaut. Dann sind wir im Schneetreiben zurück und haben dabei Weihnachtslieder gesungen.

                      Sommer etwa 1970: Wir haben die drei Zinnen belagert. Jeden Tag dasselbe: Strahlend blauer Himmel am Morgen, dann sehr früh aufziehende Wolken und Regen. Nach drei Tagen haben wir das Handtuch geworfen als es zu schneien begonnen hat.
                      Ähnliches ist mir später dann auch in Cortina passiert und die Tofana ist ins Wasser gefallen.

                      Sommer etwa 1975: Der Wettersturz hat sich angekündigt. Extrem heißer Tag im Schladminger Bad. In der Nacht im Zelt auf der Bachlalm hat es nicht abgekühlt. Wir steigen in den Windlegergrat ein. Dort, wo man die Tour abbrechen kann, schauen wir nach dem Wetter. Im Nordwesten geht am Horizont das Blau des Himmels in ein sehr dunkles Blau über. Weitergehen? Ja, wir sind schnell. Das Wetter war schneller. Zwischen unzähligen Blitzen knapp unterm Gipfel vorbei. Noch angeseilt in die Adamekhütte. Gewand zum Trocknen aufgehängt und in Decken eingewickelt ins Lager. Der Regen trommelt aufs Dach. Um Mitternacht hört das Trommeln auf. Am Morgen liegt ein halber Meter Schnee vor der Tür. Hinein ins gefrorene Gewand und hinunter zum Zelt auf einem Umweg, weil wir uns die Windlegerscharte bei dieser Schneelage nicht hinunter getraut haben. Das Überdach vom Zelt war von den Kühen in Panik zerrissen worden. Die Luftmatratzen kommen heraus geschwommen.

                      Sommer etwa 1980: Bergell. Badilekante. Jede Menge Seilschaften unterwegs. Wir überholen wo es geht und sind tatsächlich früh am Gipfel, denn die Quellwolken bilden sich bereits, wie jeden Tag in diesem Sommer, über den Bergen. Mit dem ersten Tropfen betreten wir die überfüllte Hütte auf der italienischen Seite. Nach ziemlich schlafloser Nacht ging es dann am nächsten Tag bei schönem Wetter wieder zurück auf die schweizer Seite.

                      Oft bin ich auch später beim Wandern in ein Sommergewitter gekommen. Unterstellen, wenn nötig im Biwaksack in den Latschen, und nach einer Stunde, wenn der ganze Zirkus vorbei ist, weiter.
                      Wenn ich damit rechnen muss, vermeide ich natürlich exponierte Anstiege.

                      ​​​​​​​LG Rudolf
                      LG Rudolf
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