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Jagdsteige unterm Nasskamm – ein Lokalaugenschein, 5.6.2024

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  • Jagdsteige unterm Nasskamm – ein Lokalaugenschein, 5.6.2024

    Keine richtige Tour, sondern eine kurze Erkundung am Nachmittag. In erster Linie wollte ich mir den derzeitigen Zustand des Weges anschauen, der vom Ende der Forststraße im Gamseckgraben zum Nasskamm führt und den ich schon 2012 mit Toni begangen hatte (nachdem ich ihn bereits in den 1990ern entdeckt hatte) --> klick
    Er ist insofern interessant, als er den kürzesten Zustieg zu den Kahlmäuersteigen wie z.B. dem Zerbenriegel vermittelt, indem man vom Altenbergertal über den Nasskamm zum Gamseckgraben absteigt (3km/300hm gegenüber 4,6km/380hm von Hinternasswald). In den Kartenausschnitten am Schluss des Berichts habe ich ihn gelb punktiert eingezeichnet.

    Zusteigen wollte ich über den horizontalen Jagdsteig, der den Nassriegel auf halber Höhe kreuzt und beim untersten Knie der Forststraße auf den Gamseckgraben trifft. Den kannte ich noch nicht. Was man so liest, sollte der in schlechtem Zustand sein. Michl z.B. ist ihn 2009 gegangen: klick


    Ich fuhr also ins Altenbergertal bis zum Parkplatz auf 981m und stieg auf den Nasskamm. Auf der anderen Seite ging‘s gleich wieder hinunter, bis ich auf den querenden Jagdsteig traf. Hier zweigt er rechts ab:


    001.jpg


    Er führt auf ungefähr 1025m nahezu waagrecht dahin.

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    Bald kam die erste harmlose Grabenquerung.

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    Kurz danach die zweite.

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    Auch sie war relativ leicht zu überwinden.

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    Der Weg ist durchaus gut zu begehen. Hier ist schon Graben Nr. 3.

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    Abschnittsweise ist der Weg wirklich schön.

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    Jetzt kam Graben Nr. 4. Schon von weitem hörte ich das Wasser rauschen. Zuerst musste ein Baumstamm überstiegen werden.

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    Das Bachbett muss man oberhalb der Steilstufe queren. In der Flanke gibt es noch einen von Moos und Laub bedeckten Holzsteg (rechts).

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    Ich stieg über die Wurzeln drüber und überquerte den Bach. Auf der anderen Seite kam die heikelste Stelle, der Überstieg von den glitschigen Felsen auf die Fortsetzung der Wegspur.

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    Das Ganze im Rückblick:

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    Vereinzelt liegen Bäume über dem Weg, das ist jedoch die Ausnahme.

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    Graben Nr. 5 war wieder einfacher zu queren.

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    Es folgte ein Stück Dschungel; wenn man aber immer genau horizontal weitergeht, bleibt man am Weg.

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    Schließlich folgte noch der 6. Graben, wieder problemlos.

    015.jpg
    Zuletzt geändert von maxrax; 06.06.2024, 14:34.

  • #2
    Das letzte Stück war wieder besonders schön zu gehen.

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    Nach etwas mehr als einer halben Stunde erreichte ich den Gamseckgraben.

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    Ich widerstand der Versuchung, über den Schotter aufzusteigen, und nahm lieber die bequeme Forststraße. Drei Kehren und ca. 70m höher, am Endpunkt der Straße, begann der zweite Teil meiner Erkundung. Jenseits des Wildbachbetts, hinter dem großen Stein, beginnt der Weg zum Nasskamm.

    018.jpg


    Hier geht’s hinauf.

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    Ich stieß auf vereinzelte gelbe Punkte. An diese Stelle mit den bemoosten Felsen konnte ich mich aber noch erinnern. Der Weg steigt dann sanft an.

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    Danach wird die Spur sehr undeutlich, vor allem, weil man einen dicht mit Grünzeug bewachsenen Schlag queren muss. Hier habe ich länger herumgesucht.

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    Eigentlich ist es aber egal, wo man den Schlag quert, auf jeden Fall geht der Weg dann an seinem orografisch linken Rand im Zickzack hinauf. Dort ist er wieder gut zu sehen, außerdem gibt es ab da auch rote Farbzeichen an den Bäumen. Hier bin ich schon ziemlich weit oben. Von derselben Stelle hab ich 2012 auch ein Foto gemacht, damals gab es nur den gelben Pfeil.

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    Ältere querliegende Bäume sind ausgeschnitten.

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    Es folgt eine längere Querung, dabei kommt man an Drahtseilresten vorbei (vermutlich Relikte einer Seilbahn zur Holzbringung). Davon hab ich leider kein Foto gemacht. Dann kam aber die schwierigste Stelle des ganzen Weges: Entweder man weicht weit nach oben oder unten aus, was aufgrund des steilen Geländes gar nicht so einfach ist, oder man steigt drüber. Ich habe letzteres gemacht, wobei das etwas heikel war, weil ich nie genau wusste, ob die Äste, an denen ich mich festhielt, auch halten würden und nicht samt mir ins Rutschen kämen.

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    Eine Grabenquerung im weiteren Verlauf war harmlos.

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    Der Weg steigt nun zwischen Felsen an und überquert ein kleines Schartel (höchste Stelle, ca. 1280m). Man wähnt sich schon am Ausstieg.

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    Danach fällt die Wegspur jedoch wieder leicht ab. Erneut passierte ich eine schon länger freigeschnittene Stelle:

    027.jpg


    Schließlich erreicht der Weg einen Schlag und führt zum Ausstieg bei einem Holzstoß hinauf. Ich erkannte den knorrigen Laubbaum wieder.

    028.jpg


    Rückblick:

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    Hier endete früher die Nasskamm-Straße, jetzt führt sie bis zur Gamsecker Hütte hinauf. Der obere Beginn des Weges ist jetzt leicht zu finden, es geht von hier schräg rechts hinunter. Außerdem leiten einen die gelben Punkte. Damals war das noch nicht so.

    030.jpg

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    • #3
      Kartenausschnitt 1:

      nk01.jpg


      Kartenausschnitt 2:

      nk2.jpg


      Spaßhalber hab ich den Aufstieg mitgetrackt. Man erkennt die Stellen, wo ich herumgesucht bzw. den Baum überstiegen habe

      nk3.jpg


      Fazit:

      Der horizontale Jagdsteig ist viel besser beisammen als ich erwartet habe, bloß die eine oder andere Grabenquerung ist etwas heikel. Holzbrücken gibt es keine mehr, die waren aber ohnehin schon 2009 laut Michl sehr morsch. Trittspuren in den steilen Flanken lassen darauf schließen, dass der Weg nach wie vor begangen sein dürfte.
      Der Weg Gamseckgraben – Nasskamm ist nicht immer deutlich zu sehen, aber dank der Markierungen doch leicht zu finden. Nur bei der Querung des Schlages an seinem unteren Ende muss man - vor allem beim Abstieg - die Fortsetzung der Wegspur im Wald suchen. Da es von dort aber nicht mehr weit bis zum Gamseckgraben ist, wäre es auch kein Malheur, wenn man dort weglos weitergeht. Der einzige Wermutstropfen des Steiges ist derzeit der Überstieg über die querliegenden Bäume im Steilgelände. Vielleicht erbarmt sich einmal jemand und kommt mit der Motorsäge…


      (Mein Ausgangspunkt war zwar in der Steiermark; da die Wege, um die es geht, aber in Niederösterreich liegen, habe ich den Thread ins NÖ-Unterforum gestellt.)

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      • #4
        Eine abenteuerliche Runde!
        Interessant, dass du den kompletten Anstieg zum Nasskamm gefunden hast. Dass ich diesen Pfad als Zustieg zu den Kahlmäuersteigen bevorzugen würde, glaube ich allerdings nicht. Schaut schon wild aus.

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        • #5
          Zitat von musitoni Beitrag anzeigen
          Eine abenteuerliche Runde!
          Interessant, dass du den kompletten Anstieg zum Nasskamm gefunden hast. Dass ich diesen Pfad als Zustieg zu den Kahlmäuersteigen bevorzugen würde, glaube ich allerdings nicht. Schaut schon wild aus.
          Naja, so wild war’s auch wieder nicht. Aber es taugt mir, dass es diese Steige noch gibt.
          Sicher, für dich ist Hinawa deutlich näher. Für mich ist es ungefähr gleich weit.

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          • #6
            Hier gilt mehr als sonst wo: Der Weg ist das Ziel.
            Gamseckgraben, die Kahlmäuersteige und den Nasskamm erreicht man ja auf anderen Wegen viel einfacher (und schneller).
            LG Rudolf
            _________________________________________
            Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
            die wir nicht nutzen. (Seneca)

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            • #7
              Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
              Hier gilt mehr als sonst wo: Der Weg ist das Ziel.
              Gamseckgraben, die Kahlmäuersteige und den Nasskamm erreicht man ja auf anderen Wegen viel einfacher (und schneller).
              Meinst du? Am Nasskamm ist man von der steirischen Seite auf jeden Fall deutlich schneller. Und zum Gamseckgraben ist man zumindest gleich schnell wie von Hinawa. Jedenfalls bietet dieser Zustieg erweiterte Möglichkeiten für eine Runde, und vor allem ist man dann viel schneller wieder am Ausgangspunkt. Der Abstieg über den Joklsteig oder der Hatscher durchs Reißtal hängt mir ehrlich gesagt schon ein bisschen zum Hals heraus.
              Zuletzt geändert von maxrax; 07.06.2024, 10:42.

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              • #8
                Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                Meinst du? Am Nasskamm ist man von der steirischen Seite auf jeden Fall deutlich schneller. Und zum Gamseckgraben ist man zumindest gleich schnell wie von Hinawa. Jedenfalls bietet dieser Zustieg erweiterte Möglichkeiten für eine Runde, und vor allem ist man dann viel schneller wieder am Ausgangspunkt. Der Abstieg über den Joklsteig oder der Hatscher durchs Reißtal hängt mir ehrlich gesagt schon ein bisschen zum Hals heraus.
                Von der steirischen Seite auf den Nasskamm ist OK, wenn einem die weitere Anahrt aus der Richtung Wien nicht stört.
                Bist du schon einmal über den Jagdsteig aufgestiegen, der direkt am Kamm zum wilden Gamseck hinauf zieht? Von dort oben kommt man auch gut zu den oberen Kahlmäuersteigen.
                LG Rudolf
                _________________________________________
                Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
                die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                • #9
                  Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                  Von der steirischen Seite auf den Nasskamm ist OK, wenn einem die weitere Anfahrt aus der Richtung Wien nicht stört.
                  Der Nasskamm-Parkplatz im Altenbergertal ist von Wien aus nur unwesentlich weiter als Hinternasswald (5km mehr). Zeitlich macht es kaum einen Unterschied, weil man auf der S6 ratz-fatz in Mürzzuschlag ist und von dort ist es nicht mehr weit bis Kapellen. Ich glaube sogar, man ist so etwas schneller. Momentan bremst nur die Baustelle zwischen Gloggnitz und Semmering etwas.


                  Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                  Bist du schon einmal über den Jagdsteig aufgestiegen, der direkt am Kamm zum wilden Gamseck hinauf zieht?
                  Du meinst die Rauhe Wand? Ja, schon zweimal: klick klick


                  Zitat von Rudolf_48 Beitrag anzeigen
                  Von dort oben kommt man auch gut zu den oberen Kahlmäuersteigen.
                  "Gut" würde ich nicht sagen. Das lange Kahlmäuerband ist ziemlich ungut zu begehen. Der Zustieg von oben ist höchstens fürs Innthalerband sinnvoll, Zerbenriegel oder Danielsteig sind von unten besser zu erreichen.

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                  • #10
                    Jetzt erst gesehen, eine vorbildliche Wanderung samt Beschreibung!

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                    • #11
                      Zitat von bluehouse3843 Beitrag anzeigen
                      Jetzt erst gesehen, eine vorbildliche Wanderung samt Beschreibung!
                      Danke!

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