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Rötlingstein (1532m) und Hirschenmauer (1454m), Schneeberg-Gebiet, 24.08.24

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  • Rötlingstein (1532m) und Hirschenmauer (1454m), Schneeberg-Gebiet, 24.08.24

    Eckdaten:
    • Wegführung: Abzw. Nasswald (ca. 9.30) - Schnellerwagsteig - Nabelsteig Aussichtsplatz (11.40-12.10) - Rötlingstein (1532m, 14.00) - Hirschenmauer (1454m, 14.35) - Edelweißhütte (16.10-17.00) - Losenheim Sessellift Talstation (17.40)
    • Länge: 16,5 km
    • Höhenmeter (Aufstieg): 1170 hm
    • Reine Gehzeit: ca. 6 Std.
    • Viecher: Auerhahn, Gams, Höllenotter

    Als ich im November 2012 mit Wolfgang über den unmarkierten Nabelsteig zum Kuhschneeberg aufgestiegen bin, war der Schnellerwagsteig noch wegen Windbruch unbegehbar. Weichtalklamm, Ferdinand-Mayr-Weg und Fleischersteig bin ich schon gegangen. Mit Marc nahm ich den letzten markierten Aufstieg zum Kuhschneeberg in Angriff. Natürlich gibt es noch weitere unmarkierte Anstiege, etwa den Gaissteig über den Grenzriegel, oder den Exingersteig vom Klostertaler Gscheid weg.

    Bild 1: Wir starteten gegen 9.30 vom Höllental bei der Bushaltestelle an der Abzweigung nach Naßwald.



    Vor uns gingen noch zwei weitere Wanderer, die wir später am Aussichtspunkt am Ausstieg des Nabelsteigs wiedertrafen. Wir rasteten noch für ein kurzes Frühstück. Der Schnellerwagsteig beginnt steil und geht fast durchgehend steil hinauf. Zeitweise recht verwachsen, zum Glück keine Brennnesselstauden, später durchaus aussichtsreich, im oberen Teil mit dem ehemaligen Windbruch zum Teil abgerutschte Passagen, unangenehmer Steilschotter. Speziell, wenn man dabei querliegende Stämme überklettern muss.

    Bild 2: Zwischendurch immer wieder sehenswerte Blicke zur Mitterbergschneid und zum Großen Sonnleitstein.

    Hinter Naßwald mit der Felskante links abgesetzt die Vogelkirchen (996m).



    Bild 3: Das Tal mit der ersten Wiener Hochquellenleitung, und das Höllental mit dem Ausgangsort.



    Bild 4: Interessanter Mischbewuchs.



    Wir kamen zügig voran und es war überhaupt nicht schwül, sondern eher angenehm trockene Luft. Beim Ausstieg des Schnellerwagsteigs wendeten wir uns nach rechts, wo kurze Zeit später ein Steinmann den Ausstieg des Nabelsteigs markierte. Am Plateaurand entlang führt ein breiter Pfad mit schönen Aussichtspunkten.

    Bild 5: Mit Blick zu den Fronbachwänden und zum Klosterwappen rasteten wir bei lebhaftem Taleinwind.

    Über den steilen Einschnitt mit der Schotterlahn bzw. knapp rechts davon führte früher ein Jagdsteig aus dem Fronbachgraben direkt zum Fleischer-Gedenkstein. Mit der entsprechenden Technik kann man hier am Schotter abfahren.



    Bild 6: Über den Höllentalausgang zum Semmering.

    Links die Silhouette vom Mittagstein, etwa rechts der Bildmitte Sonnwendstein.



    Bild 7: Gegenüber Turmstein (1416m) mit dem C-Klettersteig, und links schaute knapp die Kienthaler Hütte durch.



    Bild 8: Hauswurzen (Sempervivum spec.).



    Die Schneise zum Fronbachkogel sah durch das hohe Gras nicht sehr einladend aus, also gingen wir zum Forstweg zurück.

    Bild 9: Rechts bog ein breiter Waldpfad ab, das sah schon besser aus.

    Wirklich zu verlieren gab es nichts, also waren wir einfach gespannt, wo wir herauskommen sollten.



    Der Pfad blieb durchwegs gut erkennbar, breit und ausgeschnitten, teilweise moosbewachsen wie der Nabelsteig und entsprechend angenehm zu gehen.

    Bild 10: Gut ausgeschnittener Wiesenpfad.



    Er führte über den Sattel mit dem Schönbödl zwischen Fronbachkogel (1446m) und Hochkogel (1486m) zum nächsten Forstweg. Dadurch sparten wir uns den langen Bogen um den Hochkogel herum.

    Bild 11: Typischer Plateaueindruck.

    Gar nicht flach, sondern viele große und kleine Dolinen.



    Die Landschaft wurde etwas eintöniger, also richtete sich der Blick auf den Boden:

    Bild 12: Blauer Eisenhut und die Albinoform dahinter.

    Für einen Erwachsenen ist das kurze Anfassen übrigens unbedenklich, bei Kindern kann das Pflanzengift bereits Symptome auslösen.



    Bild 13: Wollkopf-Kratzdistel mit Zubehör.



    Bild 14: Gefranster Enzian.



    Bild 15: Kranzenzian.



    Bild 16: Ausgewachsene Raupe des Kräuter-Mönch (Cucullia lucifuga)

    Der Schmetterling zählt zur Familie der Eulen-Falter, die Art ist gefährdet. Dieser hier schob die kleinen Steinchen beiseite. Wir halfen dabei, da schob er sich schon unters nächste Steinchen. Vielleicht war ihm zu heiß.



    Bild 17: Die Schneemessanlage des Lawinenwarndiensts Niederösterreich.



    Bild 18: Über einen Forstweg dahinter kamen wir direkt beim markierten Weg über die Feuchtenbaueralm heraus.

    Noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war die Alm beweidet. In einer historischen Karte von 1930 wird die Äußere Hütte bereits als verfallen angefphrt.



    Bild 19: Immer wieder beeindruckend: Die Vegetationsgrenze mit den einzelnen Nadelbäumen, die nach oben hin immer kleiner werden.

    Etwa auf halber Höhe zieht sich ein ausgeschnittener Steig in den Latschen relativ lange waagrecht, bis er auf den Steig vom Schauerstein kommend trifft. Ob sich eine Erkundung lohnt?



    Dort, wo sich der Forstweg beim Kuhgatter nach rechts wendete, gingen wir links weiter
    http://www.wetteran.de

  • #2
    Bild 20: Kurz darauf schlängelte eine kleine Höllenotter aufgeschreckt über den Weg.



    Bild 21: Noch einmal gefranster Enzian.



    Wir erwischten eine Abzweigung zu früh, aber weil der Weg gut begehbar aussah, galt auch hier: Einfach mal schauen, wo er hinführte. Umdrehen konnte man immer noch.

    Bild 22: Rückblick zu den Fadenwänden.



    Bild 23: Am Gipfel des Rötlingsteins (1532m), dritthöchste Erhebung des Kuhschneebergs.

    Viel Infrastruktur gab es nicht, etwas davor noch ein Hochstand und sonst viel hohes Gras und Unterholz. Im Winter dürfte er leichter erreichbar sein.



    Bild 24: Rückblick zum Rötlingstein.



    Bild 25: Ein Hauch von herbstlichen Farben.



    Der Wiesensteig führte unterhalb vom Rötlingstein westwärts, wir verfolgten die Fortsetzung aber nicht weiter. im Herbst möchte ich dort weitergehen, bzw. scheint es nach der Karte von 1960 eine Verbindung zwischen Laudonkogel und diesem Steig zu geben. Wir gingen also zurück und ich suchte den Einstieg etwa zehn Meter weiter links zum Jagdsteig Richtung Hirschenmauer.

    Bild 26: Auf einer Anhöhe befand sich ein weiterer Hochstand, die Hirschenmauer war etwas weiter nördlich, hier ganz rechts.

    Bereits hier ein aussichtsreicher Ort Richtung Gutensteiner Alpen, mit dem dominanten breiten Rücken des Unterbergs links.



    Wir blieben auf dem Kamm mit mehr oder weniger ausgeprägten Steigspuren, bis wir den nördlichen Plateaurand mit dem markanten Felsabbruch erreichten. Ich hatte ja keine Ahnung, was uns erwartete, umso mehr die Freude über die tolle Felsszenerie und den Ausblicken. Es hatte sich völlig ausgezahlt, den Steig noch zu erkunden.

    Bild 27: Nomen est omen - wahrscheinlich der Unterkieferknochen eines Hirsches.



    Bild 28: Die Hirschenmauer und die angeleuchtete Putzwiese, dahinter Größenberg und Hohe Wand.



    Bonusbild: Der Steig auf die Mauer ist an der abschüssigen Stelle schon etwas bröselig.

    Die Stelle kann aber etwas weiter links über den Grashang entspannter umgangen werden.



    Bild 29: Am höchsten Punkt war die Aussicht etwas eingeschränkt.



    Bild 30: Für den Grünbacher Sattel und Wiener Neustadt im Dunst dahinter reichte es aber.



    Bild 31: der schönere Aussichtspunkt lag etwas darunter.

    Seltene Perspektive Richtung Fadenwänden. In grauer Vorzeit war der Hang wohl ebenfalls einmal von Wald bewachsen, ehe er immer weiter erodierte. Rechts im Vordergrund eine weitere Erhebung, evtl. die in älteren Karten Windlöcher Höhe genannte. Auch eine Option für einen zweiten Besuch. Bevor der Fadenweg zur Forststraße ausgebaut wurde, gab es einen direkten Steig durch den Kaltwassergraben zur Tränkwiese. Noch vorhanden dürfte der Exingersteig und der Forstweg sein, der oberhalb der Tränkmauer ins Plateau einmündet.



    Bild 32: Schober, Öhler und Dürre Wand aufgereiht, mit dem felsigen Plattenstein im Sonnenlicht.

    Fürwahr ein tolles Panorama, das im Herbst noch farbenprächtiger zur Geltung kommen dürfte.



    Bild 33: Jagdhütte unterhalb vom Stritzelberg (1185m).



    Bild 34: Noch einmal die spektakuläre Hirschenmauer.



    Mit Blick auf die Uhrzeit und die mittlerweile schon brütende Hitze ließen wir es gut sein und freuten uns auf die Einkehr auf der Edelweißhütte. Von der Hirschenmauer führte ein aufgelassener Forstweg bequem im Gras direkt zum Forstweg zurück. Speziell im Winter sicher die leichtere Variante.
    Zuletzt geändert von Exilfranke; 25.08.2024, 13:54.
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    • #3
      Bild 35: Baumpilz.


      Bild 36: Unerwartete Straßenblockade.

      Eine ältere Frau war schon durchgegangen, die beiden vor uns zögerten sichtlich. Die Kühe standen links und rechts dicht gedrängt Spalier, rechts richteten etwa ein Dutzend Kuhaugenpaare die Blicke auf uns. Wir gingen ohne zu Zögern einfach mitten durch, grüßten freundlich und redeten den Kühen gut zu. Beinahe wäre es doch noch eskaliert, als eine Kuh eine andere bestieg und sich die Lücke am Weg kurzzeitig schloss. Aber sie gingen freiwillig zur Seite. Muss sagen, alleine wäre ich wohl nicht so locker gewesen, aber wirkliches Unbehagen empfand ich nicht. Dafür waren sie Wanderer wohl doch schon gewohnt.


      Bild 37: Rückblick zur Hirschenmauer mit dem Aussichtsplatzerl links.


      Bild 38: Stritzelberg.


      Bei der Edelweißhütte entschieden wir uns für die Kaspressknödelsuppe. Die war eine richtige Enttäuschung. Rindsbrühe mit Knödelbrot, mehr wars nicht. Schmeckte eher fad und nicht selbst gemacht. Da freu ich mich wieder auf die Kammersteinerhütte, da ist das Ergebnis unerreichbar.

      Bild 39: Der junge Husky bei der Hütte.


      Wir stiegen so ab, wie ich am 19. Juli aufgestiegen bin, über die kurzen steilen Kehren unterhalb vom Brunnen zum Forstweg, dann aber nicht die Skipiste hinab, sondern rechts den Forstweg, der schon durchwegs im Schatten lag. Das war knieschonender.

      Bild 40: Abendlicht.


      Bild 41: Schattenporträt.


      Wir blieben im Bus sitzen und fuhren direkt nach Ternitz, wo wir ein paar Minuten zu früh ankamen.

      Bild 42: Semmering-Panorama.

      Links Großer Otter, dannn Mitterotter und Kleiner Otter, halb verdeckt Alpkogel, rechts Dürrkogel und Erzkogel und Sonnwendstein. Im Vordergrund links Raachberg und rechts Grasberg.


      In Summe ein abwechslungsreicher Ausflug, wenngleich es ein wenig kühler am Plateau hätte sein dürfen. Die Auswirkungen merkte ich dann am Rückweg mit leichtem Sonnenstich.

      Das unvermeidliche Schlusswort zur Luftqualität in öffentlichen Verkehrsmitteln;

      Bild 43: Auf der Hinfahrt sehr schlechte Luft im Regionalzug, kaum besser im Bus.

      Und schon wieder musste der Busfahrer einige Wanderer stehen lassen, weil der Bus ins Höllental überfüllt war. Das dürfte schon den ganzen Sommer, zumindest am Wochenende, so ablaufen. Warum wird das nicht geändert? In diesem Hitzesommer wären frühere Verbindungen ohnehin notwendig, und auch ein direkter Bus zur Seilbahn würde sich rentieren, um die Linienbusse zu entlasten.


      Bild 44: Auf der Rückfahrt sehr schlechte Luft im Cityjet.

      Dafür, dass der Bus nur zur Hälfte belegt war, herrschte schon beim Einsteigen schlechte Frischluftzufuhr. Im Cityjet wars dann ab Wiener Neustadt voll, zudem nur ein Kurzzug.


      Da besteht also weiterhin wortwörtlich Luft nach oben.

      Lg, Felix - der sich darauf freut, diese Tour im Herbst zu wiederholen, dann aber wieder über den Nabelsteig.
      http://www.wetteran.de

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      • #4
        Eine interessante Erkundung des Kuhschneebergs mit vielen Detailinformationen, vielen Dank!

        Der Aussichtsplatz bei der Hirschenmauer lohnt gewiss ein Kennenlernen.
        Beim Schnellerwagsteig bin ich mir weniger sicher; da könnte auch ein Zweitbegehen des Nabelsteigs Sinn machen.

        So nebenher ist mit deinem Foto auch eine der Fragen beantwortet, die nach meiner Tour im Juli aufkam: ob der Kuhschneeberg heute irgendwo noch seinem Namen Ehre macht.
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 26.08.2024, 23:02.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
          Bild 23: Am Gipfel des Rötlingsteins (1532m), dritthöchste Erhebung des Kuhschneebergs.

          Viel Infrastruktur gab es nicht, etwas davor noch ein Hochstand und sonst viel hohes Gras und Unterholz.
          Im Winter dürfte er leichter erreichbar sein.
          Richtig.

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          • #6
            Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
            Bevor der Fadenweg zur Forststraße ausgebaut wurde, gab es einen direkten Steig durch den Kaltwassergraben zur Tränkwiese. Noch vorhanden dürfte der Exingersteig und der Forstweg sein, der oberhalb der Tränkmauer ins Plateau einmündet.
            Vergiss den Exingersteig. Ich hab ihn heute gesucht, von einem Steig ist da nicht mehr viel vorhanden. Ab und zu ist zwar so etwas wie eine alte Wegtrasse erkennbar, größtenteils stolpert man aber durch hohes Gras, über Steine und Totholz. Außerdem gibt es viele verwirrende Wildspuren. Am besten ist er noch oben vor der Kaltwassergrabenhöhle erhalten, aber nur ein kurzes Stück und dann verliert er sich wieder.

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