- Wegführung: Rodaun - Heide - Franz-Ferdinand-Hütte - Parapluieberg - Josefswarte - Muglhöhe - Salzstanglwirt - FF-Hütte - Ruine Kammerstein - Rodaun
- Länge: 9 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 400 hm
- Viecher: 2 Schwarzspechte
Die Folgen werden wir noch lange spüren. In Wien spürt man sie, weil die neue schnelle Westbahnstrecke für längere Zeit gesperrt sein dürfte aufgrund Wassereintritts in diverse Tunnel, und die alte Westbahnstrecke ist nur eingleisig befahrbar aufgrund zahlreicher Hänge in Bewegung. Weite Bereiche, fast alle Regionen des Wienerwalds haben schwere Überflutungen und Muren erfahren, die Gutensteiner und Türnitzer Alpen waren auch stark betroffen. In den Ybbstaler Alpen sind viele Wanderwege gesperrt, wahrscheinlich bis nächstes Frühjahr. In höheren Lagen gibt es Schäden durch Schneebruch und den anhaltenden Sturm. In Hanglage sind viele Bäume umgefallen, weil das durchnässte Erdreich nachgegeben hat. Innerhalb einer Woche fielen in Lackenhof und Wastl am Wald mit 480mm so viel Niederschlag wie das Jahresmittel im Burgenland im Jahr 2022, aber auch der Wienerwald erreichte stellenweise 400mm. Auf der Alpensüdseite gab es verbreitet Böen zwischen 120 und 160km/h, etwa am Schöckl, wo es mit 157km/h einen neuen Stationsrekord gab, ehe der Windmast der Wetterstation umgerissen wurde. Im Bezirk Hartberg legte es ganze Wälder um, wie man es nur von starken Föhnstürmen oder Orkantiefs im Winter kennt.
Die Flutkatastrophe forderte mindestens sechs Tote alleine in Österreich, auch in Tschechien und Polen kamen bei verheerenden Überschwemmungen mehrere Menschen ums Leben. Ich hab das Ereignis von Beginn bis Ende auf meinem Blog meteoerror.wordpress.com dokumentiert und mehrere Artikel darüber geschrieben - kürzlich auch noch zu dem unerwarteten Gewitter am Donnerstag in der Früh.
Start also wieder in Rodaun. Umständliche Anreise, denn wegen des Wienflusshochwassers waren U4 und U6 unterbrochen und ich musste erst zum Westbahnhof, um nach Rodaun fahren zu können.
Bild 1: Die Dürre Liesting hatte deutlich Hochwasser geführt, war aber nicht über die Ufer getreten.
Bild 2: Auf der Heide war es still an diesem Dienstag, die Bewölkung lockerte sonnig auf.
Ich blieb dieses Mal am Fahrweg Richtung Kammersteinerhütte, kürzte aber die Kehren ab. Etwa oberhalb von 400m begannen die Sturmschäden.
Bild 3: Meist mit der ganzen Wurzel herausgerissen.
Bild 4: Fast überall lagen zahlreiche Zweige und kleinere Äste am Boden.
Bild 5: Dann ein unerwarteter Schnappschuss, der mich heute noch freut:
Bild 6: Gleich zwei Schwarzspechte pickten am Baum.
Einer blieb unten, der andere pickte oben. Das erinnerte mich an ein Kletterduo.
Bild 7: Am Weg zum Parapluieberg.
Bild 8: Schräglage am Kammweg.
In Summe sind wenige Buchen entwurzelt worden, viele Eichen und einige wenige Föhren.
Bild 9: Parapluieberg.
Bild 10: Ausblick Richtung Gutensteiner Alpen, Sulzer Höhe und Schöpfl.
Alles hinter der Sulzer Höhe wurde schwer getroffen. Von Grub über Sattelbach, das gesamte Helenental, alle Seitentäler und -gräben. Einige Ortschaften waren noch nicht erreichbar. Auch beim Schöpfl hatte es stark geregnet. Von oben betrachtet sah alles aus wie immer. Es war schlicht unvorstellbar, wie es in den Tallagen aussah.
Bild 11: Reisalpe und Hochstaff noch mit deutlicher Neuschneedecke.
Bild 12: Irgendwie symptomatisch für das Ereignis: Der Wegweiser zur Kammersteinerhütte war umgefallen.
Bild 13: Gewimperter Erdstern, schon lange nicht mehr gesehen.
Bild 14: Altocumulus stratiformis undulatus kündeten die nächste Front an.
Sie sollten am Abend und in der Nacht einzelne, teilweise aber kräftige Regenschauer bringen.
Bild 15: Ein neu entstandener See?
Bild 16: Auch hier Überschwemmungen sichtbar.
Bild 17: Die grüne Lunge drohte zu ertrinken.
Bild 18: Alles wirkte wie immer.
Bild 19: Ich ging am Kamm weiter zur Muglhöhe.
Ich bog dann links zum Salzstanglwirt ab. Geradeaus zum Großen Sattelberg hätte ohnehin ein umgestürzter Baum den Weg versperrt.
Kommentar