Mit Montag, dem 14. Oktober endete für mich heuer ein kurzer Urlaub, und ich wollte die Gelegenheit nützen, den Tag in den Bergen zu verbringen. Die Prognose für den Nordosten Österreichs war erfreulich: Sonne am Vormittag, danach allmählich hohe harmlose Warmfrontbewölkung. Gute Voraussetzungen somit, um die inzwischen bereits deutlich entwickelte Farbenpracht des Herbstes zu bewundern!
Ich entscheide mich für eine mir teilweise bekannte Route mit nicht allzu langer Anreisezeit: Sonnwendstein und Erzkogel über dem Semmering. Bei zumindest passabler Fernsicht sind die beiden benachbarten Gipfel stets lohnende Ziele. Heute sollten die Bedingungen auch dafür passen, über den so wunderbar aussichtsreichen Dürrriegel zum Hirschenkogel weiterzugehen und dann zum Semmering abzusteigen.
Am Morgen vergewissere ich mich mit Hilfe von Webcambildern nochmals, dass der Semmering und die Gipfel um ihn frei von Hochnebel sind. Da dies - wie erhofft - der Fall ist, breche ich zum kleinen Wallfahrtsort Maria Schutz nahe der alten Semmeringstraße auf.
Gleich der erste Blick von Maria Schutz am Eselstein vorbei zum Schneeberg bestätigt, in welche satten Farben der Herbst die Landschaft mittlerweile kleidet.
004-MariaSchutz-FeichtabergSchneeberg.jpg
Auch im Detail weiß der Anblick zu gefallen: Feichtaberg, Krummbachstein und Waxriegel hinter dem Kreuzberg.
006-ZoomKrummbachsteinWaxriegel.jpg
Die kürzeste Route von Maria Schutz auf den Sonnwendstein wäre der steile nordseitige Gebirgsjägersteig. Aber den bin ich erst im vergangenen Jahr gegangen, daher nehme ich heute die deutlich längere, dafür flachere Route über den Kummerbauerstadl. Zu Beginn quert der Parapluieweg einige Zeit den Nordosthang des Sonnwendsteins. Zumeist verläuft er im Wald, ein paar kleinere Lichtungen oder Schläge bieten aber erneut schöne Ausblicke: zur Raxalpe hinter dem Eselstein...
010-EselsteinRaxalpe.jpg
...oder zum Saurüssel auf dem Gahns und erneut dem Waxriegel.
014-WaxriegelSaurüssel.jpg
Bis zum Göstritzgraben steigt der Weg nur leicht an. Dort gelange ich dann auf einen älteren Forstweg, der in einigen Kehren und mittlerer Steigung zum Alpengasthof Kummerbauerstadl hinaufführt. Der für seine gute Küche (und seine großen Portionen ) bekannte Gasthof hat am Montag Ruhetag, für eine Einkehr wäre es aber ohnehin noch deutlich zu früh. So begnüge ich mich heute mit dem Blick zum Feichtaberg und zum Hochschneeberg, der erneut nicht mit Schönheit geizt.
017-Kummerbauer-Hochschneeberg.jpg
Der weitere Anstieg zum Sonnwendstein erfolgt zunächst über den Weinweg, eine alte und abschnittsweise sehr steinige Route, die - ganz typisch für die Semmering-Wechsel-Region! - einige Zeit lang in einem ausgeprägten Hohlweg verläuft.
021-Weinweg.jpg
Der steilere, steinige Abschnitt ist nicht sehr lang. Bald wird der Weg deutlich flacher und nützt auch ein paar Mal Forststraßen.
Fast jede Lichtung bietet besonders im "goldenen Oktober" wunderbare Ausblicke. Vor mir steht bereits der Erzkogel mit seinem großen Gipfelkreuz. 026-Erzkogel.jpg
Je höher ich komme, desto mehr weitet sich das Panorama bis ins Wiener Becken, das sich heute vollkommen nebelfrei zeigt. Im Vordergrund der Grassberg, dahinter u.a. die Felsen des Gösing sowie der Hohen Wand.
029-GrassbergGösing-WienerBecken.jpg
Nach der kleinen Joe-Doppelreiter-Hütte der Bergrettung folgt wieder ein kurzes Steilstück. Dafür leuchten die Lärchen dort besonders intensiv in der Sonne.
035-Lärchen.jpg
Ich umgehe den Erzkogel zunächst noch ostseitig und sehe bald bereits den Sonnwendstein mit seiner unverwechselbaren Infrastruktur - Rundfunksender und Richtfunkstation - vor mir.
043-Sonnwendstein.jpg
Der Rückblick zum Stuhleck bestätigt die Prognosen: Während von Westen die ersten hohen Wolken im Vorfeld der Warmfront aufziehen, hält sich weiter unten aufgrund einer seit Tagen anhaltenden Südströmung Staubewölkung. Der Gipfel des Stuhlecks schaut knapp drüber, von dort Richtung Süden scheint die Bewölkung hingegen flächendeckend und ziemlich dick zu sein. Eine ganz eigene Kombination aus Hochnebel und Föhnmauer. (Ich hoffe, diese Beschreibung ist meteorologisch einigermaßen haltbar! )
048-StuhleckFöhnwolken.jpg
Wer immer Dipl.Ing. Gradnitzer gewesen sein mag: Hier bin ich über die Steinstufen bereits unterwegs zum Gipfel des Sonnwendsteins in 1523m Höhe.
050-Gradnitzerstiege.jpg
Nach einem kurzen Blick in die 1936 errichtete Josefskapelle am höchsten Punkt wende ich mich dem Panorama zu. Oft schon habe ich es bewusst betrachtet und genossen, aber an manchen Ausblicken kann ich mich nie sattsehen, und heute bringen die Herbstfarben nochmals eine eigene Qualität ins Spiel. Ich wüsste keinen anderen Platz, von dem aus der Semmeringpass, die Adlitzgräben mit all ihren Felswänden, der langgezogene Kreuzberg sowie dahinter die Wiener Paradehausberge Rax und Schneeberg so schön und vor allem so vollständig im Blick wären.
055-RaxKreuzbergSchneeberg.jpg
Einige der alten Hotelbauten um die Passhöhe, die Pollereswand mit einem Viadukt der Semmeringbahn und dahinter der westliche Teil der Raxalpe, der alles vor ihm weit überragt.
057-Semmering-Schneealpe-westlicheRax.jpg
Im Kontrast dazu ist Richtung Nordosten deutlich zu sehen, wie Kreuzberg, Gahns und Hohe Wand zum Schwarzatal, dem Steinfeld und letztlich dem gesamten Wiener Becken auslaufen.
061-Gahns-HoheWand-WienerBecken.jpg
Ich entscheide mich für eine mir teilweise bekannte Route mit nicht allzu langer Anreisezeit: Sonnwendstein und Erzkogel über dem Semmering. Bei zumindest passabler Fernsicht sind die beiden benachbarten Gipfel stets lohnende Ziele. Heute sollten die Bedingungen auch dafür passen, über den so wunderbar aussichtsreichen Dürrriegel zum Hirschenkogel weiterzugehen und dann zum Semmering abzusteigen.
Am Morgen vergewissere ich mich mit Hilfe von Webcambildern nochmals, dass der Semmering und die Gipfel um ihn frei von Hochnebel sind. Da dies - wie erhofft - der Fall ist, breche ich zum kleinen Wallfahrtsort Maria Schutz nahe der alten Semmeringstraße auf.
Gleich der erste Blick von Maria Schutz am Eselstein vorbei zum Schneeberg bestätigt, in welche satten Farben der Herbst die Landschaft mittlerweile kleidet.
004-MariaSchutz-FeichtabergSchneeberg.jpg
Auch im Detail weiß der Anblick zu gefallen: Feichtaberg, Krummbachstein und Waxriegel hinter dem Kreuzberg.
006-ZoomKrummbachsteinWaxriegel.jpg
Die kürzeste Route von Maria Schutz auf den Sonnwendstein wäre der steile nordseitige Gebirgsjägersteig. Aber den bin ich erst im vergangenen Jahr gegangen, daher nehme ich heute die deutlich längere, dafür flachere Route über den Kummerbauerstadl. Zu Beginn quert der Parapluieweg einige Zeit den Nordosthang des Sonnwendsteins. Zumeist verläuft er im Wald, ein paar kleinere Lichtungen oder Schläge bieten aber erneut schöne Ausblicke: zur Raxalpe hinter dem Eselstein...
010-EselsteinRaxalpe.jpg
...oder zum Saurüssel auf dem Gahns und erneut dem Waxriegel.
014-WaxriegelSaurüssel.jpg
Bis zum Göstritzgraben steigt der Weg nur leicht an. Dort gelange ich dann auf einen älteren Forstweg, der in einigen Kehren und mittlerer Steigung zum Alpengasthof Kummerbauerstadl hinaufführt. Der für seine gute Küche (und seine großen Portionen ) bekannte Gasthof hat am Montag Ruhetag, für eine Einkehr wäre es aber ohnehin noch deutlich zu früh. So begnüge ich mich heute mit dem Blick zum Feichtaberg und zum Hochschneeberg, der erneut nicht mit Schönheit geizt.
017-Kummerbauer-Hochschneeberg.jpg
Der weitere Anstieg zum Sonnwendstein erfolgt zunächst über den Weinweg, eine alte und abschnittsweise sehr steinige Route, die - ganz typisch für die Semmering-Wechsel-Region! - einige Zeit lang in einem ausgeprägten Hohlweg verläuft.
021-Weinweg.jpg
Der steilere, steinige Abschnitt ist nicht sehr lang. Bald wird der Weg deutlich flacher und nützt auch ein paar Mal Forststraßen.
Fast jede Lichtung bietet besonders im "goldenen Oktober" wunderbare Ausblicke. Vor mir steht bereits der Erzkogel mit seinem großen Gipfelkreuz. 026-Erzkogel.jpg
Je höher ich komme, desto mehr weitet sich das Panorama bis ins Wiener Becken, das sich heute vollkommen nebelfrei zeigt. Im Vordergrund der Grassberg, dahinter u.a. die Felsen des Gösing sowie der Hohen Wand.
029-GrassbergGösing-WienerBecken.jpg
Nach der kleinen Joe-Doppelreiter-Hütte der Bergrettung folgt wieder ein kurzes Steilstück. Dafür leuchten die Lärchen dort besonders intensiv in der Sonne.
035-Lärchen.jpg
Ich umgehe den Erzkogel zunächst noch ostseitig und sehe bald bereits den Sonnwendstein mit seiner unverwechselbaren Infrastruktur - Rundfunksender und Richtfunkstation - vor mir.
043-Sonnwendstein.jpg
Der Rückblick zum Stuhleck bestätigt die Prognosen: Während von Westen die ersten hohen Wolken im Vorfeld der Warmfront aufziehen, hält sich weiter unten aufgrund einer seit Tagen anhaltenden Südströmung Staubewölkung. Der Gipfel des Stuhlecks schaut knapp drüber, von dort Richtung Süden scheint die Bewölkung hingegen flächendeckend und ziemlich dick zu sein. Eine ganz eigene Kombination aus Hochnebel und Föhnmauer. (Ich hoffe, diese Beschreibung ist meteorologisch einigermaßen haltbar! )
048-StuhleckFöhnwolken.jpg
Wer immer Dipl.Ing. Gradnitzer gewesen sein mag: Hier bin ich über die Steinstufen bereits unterwegs zum Gipfel des Sonnwendsteins in 1523m Höhe.
050-Gradnitzerstiege.jpg
Nach einem kurzen Blick in die 1936 errichtete Josefskapelle am höchsten Punkt wende ich mich dem Panorama zu. Oft schon habe ich es bewusst betrachtet und genossen, aber an manchen Ausblicken kann ich mich nie sattsehen, und heute bringen die Herbstfarben nochmals eine eigene Qualität ins Spiel. Ich wüsste keinen anderen Platz, von dem aus der Semmeringpass, die Adlitzgräben mit all ihren Felswänden, der langgezogene Kreuzberg sowie dahinter die Wiener Paradehausberge Rax und Schneeberg so schön und vor allem so vollständig im Blick wären.
055-RaxKreuzbergSchneeberg.jpg
Einige der alten Hotelbauten um die Passhöhe, die Pollereswand mit einem Viadukt der Semmeringbahn und dahinter der westliche Teil der Raxalpe, der alles vor ihm weit überragt.
057-Semmering-Schneealpe-westlicheRax.jpg
Im Kontrast dazu ist Richtung Nordosten deutlich zu sehen, wie Kreuzberg, Gahns und Hohe Wand zum Schwarzatal, dem Steinfeld und letztlich dem gesamten Wiener Becken auslaufen.
061-Gahns-HoheWand-WienerBecken.jpg
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